Kapitel 218 "Verlobt?"
~Erzähler~
Wie durch eine Wand aus Watte getrennt hörte Levi Wortfetzen. Anfangs konnte er nichts verstehen, außer, dass sie aufgebracht klangen.
,,...operiert ihn!"
,,....NotOP!"
,,Er schafft es nicht!"
,,Kommt schon, wir brauchen dich doch noch, Levi!"
,,Wie geht es der Anderen?"
,,Ihr Zustand ist kritisch....."
,,Was wird mit ihm?"
,,Wir wissen es nicht....."
,,Komm zu dir, Levi, bitte! Gib nicht auf! Nicht jetzt und nicht hier! Bitte, komm zurück...."
'Haltet doch wenigstens einmal eure beschissene Fresse.....', schoss es ihm durch den Kopf. Konnten die denn nicht still sein? War es so schwer zu begreifen, dass er einfach nur seine Ruhe haben wollte?
Es ging ihm einfach nur auf die Nerven....
*
,,Urgh....", murmelte der Schwarzhaarige und richtete seinen Oberkörper auf. Er saß in einem Krankenbett und rieb sich nun die Schläfe.
,,Ja Gott sei Dank, du bist wach!", entfuhr es Erwin erleichtert, als er sah, dass der Mann wieder bei Bewusstsein war.
,,Was ist mit Ally?!"
Keiner Antwortete, stattdessen setzte sich Hanji zu ihm ans Bett und nahm mitfühlend seine Hand in die ihren.
,,Es.... tut mir leid..... aber du warst zu langsam...."
Ihm entglitten sämtliche Gesichtszüge, seine Augen weiteten sich, während er nach unten auf seinen Schoß starrte.
,,Nein das.... kann nicht sein......"
,,HAHAHAHAHA!! DU SOLLTEST DICH MAL SELBST SEHEN!! HAHAHAHA!!", gackerte die Brünette anstandslos. Jetzt war er verwirrt. Und zwar so richtig!
,,Huh...?"
,,Hanji! Das ist überhaupt nicht witzig! Was, wenn er schon wieder bewusstlos geworden wäre?!", fuhr sie der Kommandant wütend an.
,,Ja ja. Du weißt doch, Levi, alle guten Dinge sind drei. Mach dir keine Gedanken, Ally ist wohlauf. Sie hat zwar ein paar Verbrennungen, noch immer einen zertrümmerten Fuß, einen kleinen Schock und dazu noch eine sehr schwache Rauchvergiftung, aber im Groben und Ganzen ist sie wohl auf."
Wut machte sich in ihm breit. Er griff nach Hanji, verfehlte erst, packte sie dann aber doch am Kragen und zog sie etwas zu sich her.
,,Verarsch mich noch einmal so und ich bring' dich um!"
,,'T-Tschuldigung! Aber immerhin ist sie wohlauf!"
,,Na Gottseidank....", noch immer hatte er seinen Kopf nicht gehoben, ,,Wie ist eigentlich die Situation ausgegangen?"
Die beiden Anwesenden starrten ihren Freund ungläubig an. Dieser stutze jetzt natürlich.
,,Ist was? Hab ich etwa ein entstelltes Gesicht? Ich hab schon noch Haare, oder?"
Während er das sprach kontrollierte er es und konnte keine Ungewöhnlichkeit feststellen, bis er sich überrascht an den Kehlkopf fasste. Seine Stimme war viel tiefer als jemals zuvor, rauer und klang so, als hätte er sein gesamtes Leben im Überschuss Zigaretten geraucht.
,,Guten Morgen!", erklang plötzlich die Stimme einer jungen Frau, welche sich als Ärztin herausstellte, ,,Oh, Sie sind wach! Wie schön."
Urplötzlich fing Levi an etwas zu husten, er versuchte es noch aufzuhalten, doch er wusste, dass es auf die Dauer unmöglich war.
Schnell kommandierte die Doktorin Hanji, sie solle ihm schnell das Tuch auf dem Nachttischchen geben. Die Brünette hielt es ihm hin und während er noch immer mit dem Husten kämpfte, versuchte er es sich zu schnappen.
Das klappte zwar erst beim dritten Versuch, aber dann spürte er, wie etwas schleimiges seinen Hals verließ. Entsetzt sahen die Anwesenden, wie sich Blut und Ruß auf dem Tuch gesammelt hatten -und das nicht gerade wenig.
,,Jia, da wollte ich Sie gerade drüber aufklären."
Entsetzt starrten die beiden unverletzten Veteranen zu der Ärztin, welche nun auf ihr Klemmbrett sah.
,,Ich sag's echt nur ungern, aber Sie hat's ja mal voll erwischt. Da Ihnen das gerade schon wiedersagten ist, fange ich am besten mal damit an: Sie haben sich eine ordentlich extreme Rauchvergiftung eingeholt. Sie haben so viel Rauch und Ruß eingeatmet, dass sich die Staubpartikel in Ihren Lungenbläschen angesammelt haben. Die haben Ihre Luftversorgung so unterdrückt, dass wir wirklich Schwierigkeiten hatten Sie am Leben zu erhalten. Die Lungenbläschen funktionieren wie folgt:
Wenn wir einatmen strömt die Luft in unsere Lungenbläschen, die sehen in etwa aus wie ein klassischer Regentropfen. Die Sauerstoffteilchen aus der Luft werden über eine dünne Wand in einen art Zwischenraum gebracht und dort werden die Stoffe dann verarbeitet. Das Kohlenstoffdioxid und -monoxid wird dann letztendlich wieder ausgeatmet.
Was für Sie bedeutet, dass diese Wände von Ihnen so verschmutzt sind, dass kaum noch Sauerstoff in die Zwischenräume gelangt. Mit jedem Mal Atmen werden Sie aber von dem Dreck etwas mehr befreit, nur kann der leider nicht so leicht raus wie das Kohlendioxid. Fazit: Sie müssen die Partikel heraus husten, aber leider ist das für Ihre Lungen nicht sonderlich gesund -daher das Blut."
Etwas verwirrt starrten die drei Anwesenden die Dame an, obwohl sie es gar nicht mal so unverständlich erklärt hatte.
,,Kommen wir zum nächsten schlechten Punkt: Durch die Rauchvergiftung wurde ihr Gehirn beschädigt, mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde ihr mathematisches Feld ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, aber das müssen wir noch in ein paar Test herausfinden."
,,Was können noch für Schäden auftreten?", fragte der Kommandant besorgt nach und die Frau wandte sich an ihn.
,,Die Sicht kann sich verschlechtern, auch Lähmungen können auftreten -manchmal temporär, aber meistens dauerhaft. Wie schon erwähnt, müssen wir dafür noch Tests machen.-"
,,Nein.", fuhr Levi dazwischen. Sofort sah ihn Hanji entgeistert von der Seite aus an.
,,›Nein‹?! Bist du bekloppt oder so?! Natürlich brauchst du die!"
,,Nein heißt nein."
,,Und wie kommen Sie zu dieser Annahme? Schließlich müssen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nun eine Brille tragen, dafür müssen Sie dann eh ihre Sehstärke herausfinden. Mit Sicherheit hat sich ihre Sehfähigkeit etwas verschlechtert."
,,Lähmungen.... tja, dann ist das also der Grund... warum ich meine Beine nicht mehr spüre..."
Niemand sprach ein Wort. Geschockt sahen vor allem die beiden Soldaten, wie Levi seine Hände in das Bettlaken krampfte und das genau an der Stelle, unter der seine Beine lagen.
Verbittert hob er seine Stimme:
,,Sagen Sie, gilt ›etwas schlechter sehen‹ auch, wenn man überhaupt nichts mehr sieht?"
Zum ersten Mal, seitdem er wieder wach war, sah er direkt nach vorne. Endlich hatte er seine Augen geöffnet, doch sie waren erschreckend.
Das, was bei normalen Menschen weiß ist, war bei ihm blutig unterlaufen. Doch das Schlimmste war, dass dort, wo seine Iris mal gewesen war, nur noch ein milchig weißer Schatten war. Man konnte zwar noch seine ehemaligen Pupillen erkennen, doch auch diese waren fast vollkommen weiß.
Alle waren zu sehr geschockt, als dass sie etwas hätten sagen können.
*
~Ally POV~
Ich schätze, ich bin euch einer Erklärung schuldig, was denn genau passierte, als ich von meinem Ausflug zum Aufklärungstrupp zurück in den Bunker kehrte.
Die dachten dort nämlich ich wäre ein Einbrecher, da sie gerade eine Mission im Untergrund erledigten und ich da eigentlich hätte dabei seien müssen.
Somit wurde ich also sofort dorthin beordert und nachdem ich also meine Ausrüstung aus dem Lüftungsschacht geholt und anschließend angezogen hatte, musste ich mich der Gruppe anschließen.
Unsere Aufgabe war es alle Bewohner einer Stadt vollkommen auszulöschen. Camilla und ich brauchten gar nicht darüber zu reden, schließlich waren wir beide nicht dazu ambitioniert das zu tun.
Wir taten uns also zusammen und während unsere Kameraden Menschen um Menschen ohne zu zögern erschossen, versuchten wir so viele wie möglich zu retten.
Es klappte sogar ein bisschen und wir konnten einige Familien retten. Aber wie zu erwarten blieb das nicht unbemerkt.
Sofort verdächtigte man mich und ich nahm die gesamte Schuld auf mich und wurde letztendlich dafür bestraft.
Kurz darauf brannte plötzlich unser Bunker, jemandem war wohl ein Unfall mit einer Kerze und einem Ölkanister passiert -voll das Klischee, ich weiß. Kann ich aber nichts dafür!
Camilla schaffte es gerade noch rechtzeitig, doch vor mir brach auch schon etwas von der Decke herunter. Ich konnte nicht mehr fliehen und schickte sie weg. Seitdem hatten wir uns nie wieder gesehen.
Am Ende schaffte ich es gerade noch so durch einen Art Hinterausgang in den Untergrund mit einigen anderen Leuten zu fliehen, die noch am Leben waren. Doch leider gerieten wir an die falschen Leute, welche uns betäubten und uns einschlossen.
Als Gruppe wurden wir dann mehrfach verkauft, auseinandergerissen und mit anderen zusammengefügt. Am Ende landete ich dann bei dieser Auktion und wurde für ein Höllengeld verkauft.
Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass mich alle schon aufgegeben hatten, selbst Levi. Umso überraschter war ich gewesen, als er plötzlich an unserer Zelle vorbeirannte.
Ich hatte so viel Gewalt, Vergewaltigungen, Missbrauch und vieles mehr sehen und erleben müssen, dass er mir vorkam wie ein Engel. Nein, er wirkte nicht nur so, für mich war er es einfach.
Das ist die Kurzfassung davon, was passiert ist.
Ich saß nun schon seit bald zwei Wochen in dem Krankenhaus auf meinem Bett herum und starrte einfach nur aus dem Fenster hinaus. Also momentan tat ich das, die gesamte Zeit natürlich nicht, so hobbylos war ich jetzt nicht geworden.
Zwar wusste ich, dass Levi am Leben war und dass es ihm nicht gut ging, aber bisher hatte ich ihn nie besuchen dürfen. Es hatte einige Überredungskunst und -kraft gebraucht, um den Ärzten diese Informationen zu entlocken.
Offiziell hieß es, dass wir uns erst mal auf uns selbst konzentrieren sollten, damit wir wieder auf die Beine kamen, aber irgendwie hatte ich das miese Gefühl, dass mir etwas ganz gravierendes verschwiegen wurde.
Resigniert seufzte ich und fuhr mir mit einer Hand durch die kurzen Haare. Ja, kurz.
Denn als herauskam, dass ich jemandem anderen von der ersten Zentralbrigade erzählt hatte, hatten die Idioten mir meine Haare abrasiert. Toll, danke, fünfundzwanzig Jahre wachsen gelassen und dann 'ne Glatze bekommen. Der Traum einer jeden Person.
Es mag zwar seltsam klingen, aber mir stand das tatsächlich sogar. Also, so gar keine Haare zu haben. Es gibt manche Menschen, bei denen geht das -bei mir war das Gottseidank auch der Fall.
Immerhin wuchsen sie schnell nach, insofern hatte ich schon nach wenigen Wochen wieder Haare um die fünf bis sieben Zentimeter. Sie standen mir in alle Richtungen ab und es war so gut wie unmöglich sie zu bändigen.
Mein Anblick im Spiegelbild sah etwas gewöhnungsbedürftig aus, aber das interessierte mich nicht mal. Ich hatte die ganze Geschichte mehr oder weniger unbeschadet überstanden und Levi lebte auch noch.
'Ob es Camilla wohl noch geschafft hat?'
Davon ging ich einfach mal aus, schließlich war sie willensstark und nicht gerade auf den Kopf gefallen.
Mit gesenktem Blick sah ich auf meine Beine, welche unter der weißen Decke lagen. Dort hatte ich ein paar sehr unschöne Verbrennungen, aber auch die gingen wieder weg -wurde mir jedenfalls gesagt.
Eher Sorgen hatte mir mein rechter Fuß am Anfang gemacht, den hatte es nämlich ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Einmal hatte ich versucht mich zu wehren -ich mag euch sagen: Ganz blöde Idee.
Die Idioten hatten mir dann einfach mit einem Hammer meinen Knöchel zertrümmert und ihn dann so gelassen. Na toll, danke.
Wie zu erwarten war mein gesamter Fuß dann also schräg angewachsen und nachdem ich schlecht mit sowas rumlaufen konnte -beziehungsweise laufen ging gar nicht mehr- mussten die Ärzte ihn wieder etwas anknacksen und in die richtige Position bringen.
Den größten Gips hatte ich inzwischen Gottseidank schon wieder los, aber jetzt musste ich halt aufpassen, dass ich ihn nicht bewegte. Laufen ging zwar wieder ein bisschen, aber wenn ich Pech hatte, musste ich bis an mein Lebensende mit einem Gehstock laufen.
Da ich aber auch nicht wie ein alter Opa durch die Gegend rennen wollte, musste ich also eine Reha machen, die zwar nicht ganz einfach, aber auch nicht unmöglich war. Im Groben und Ganzen war ich mit meiner Situation sogar relativ zufrieden.
Erneut wanderte mein Blick zu dem gleißend hellen Licht, welches durch das Fenster an meiner Linken fiel.
,,Ob er das mit der Hochzeit ernst gemeint hat?"
Ja, darüber dachte ich schon die ganze Zeit nach. Nur war mir ein Gedanke bis dahin nicht gekommen. Sofort liefen meine Wangen rot an.
,,MOMENT!! Heißt das dann...... dass wir verlobt sind?!"
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Haaaaach, das Leben ist so stressig.... Ganz ehrlich, ich bin gerade etwas am verzweifeln. WEIL ICH KEINE AHNUNG HABE, WO ICH BITTE DEN BEKNACKTEN WEB-MANGA/DOUJINSHI/FRAG-MICH-BITTE-NICHT-WAS FÜR DIESE STORY BITTE HOCHLADEN SOLL
Ich weiß, ich habe gesagt, dass ich ihn höchstwahrscheinlich auf Webtoon hochladen werde, aber
a) ist das nicht wirklich der geeignete Platz dafür und
b) ich will mit Seiten arbeiten. Nicht mit einzelnen Panels.
Kurzum: Falls ihr da eine Seite kennt/findet/was auch immer BITTE, BITTE SCHREIBT ES MIR TT-TT
Ich habe so viele Ideen dafür (das ist die kleine „Ankündigung" lmao) und ich weiß einfach nicht wie ich das bitte machen soll..... Es gibt so vielen neuen Inhalt dafür (manches wird auch nicht inbegriffen sein, besonders die Anfangsphase bis ~Kapitel 50 wird sich fett verändern), es wird sogar mindestens 1 neuen „Haupt"-Charakter geben (und mind. 1 neuen „Side"-Character) und AAAAHHHH
Pls send help...
..... I'm screwed.....
Lg, eure Kaori :*💖
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