Das erste Rennen
"Aufwachen Ev", wurde Evie ein paar Stunden später geweckt. Sie sah sich um und sah direkt in Daniels braunen Augen.
"Hey", gab sie von sich. Sie blinzelte ein paar mal mit den Augen und dachte an heute Morgen. "Ich hab das alles nicht geträumt, oder?", fragte sie ihn.
"Ich hoffe nicht. Dann könnte ich das hier jetzt nicht tun", gab Daniel von sich und legte seine Lippen auf ihre. Sie waren so weich und zart.
Evie erwiderte den Kuss und tippte ihm auf die Nase. Sie grinste ihn und wollte am liebsten hier liegen bleiben. Auf der Strecke würde man sie nur herablassend anschauen. Ihr Kopf tat immer noch weh und sie wollte sich dem Drama entziehen. Daniel merkte sofort, wie es seiner Freundin ging.
"Ich bin bei dir Ev. Das wird sich auch jetzt nicht ändern."
"Ich weiß Dani. Ich habe verdammte Angst da rauszugehen. Ich weiß nicht wie ich mich nach so was verhalten soll?"
"Normal. Du hast nichts verbrochen, sondern nur deinen Job gemacht. Lass die Hater einfach links liegen. Sehe es so Liebes. Ohne den Artikel würde es uns so jetzt nicht geben", himmelte er sie an. Evies Herz flatterte und ihre Lust aufzustehen war etwas besser.
"Du hast recht... ohne dein Geständnis hätte ich es nicht bemerkt, was du mit eigentlich bedeutet Honey", gab sie von sich und sah ihn genauso verliebt an, wie er sie.
Irgendwie schaffte sie es aufzustehen. Sie musste unbedingt noch in ihr Zimmer und sich umziehen. Ihr wurde klar, dass sie ein Problem hatte. Ihr Lover oder jetzt besser, Ex Lover lag bestimmt noch in ihrem Bett. Carlos würde das bestimmt nicht gut aufnehmen. Sie sollte es ihm aber persönlich sagen. Sie gab Dani noch einen Abschiedskuss. Evie versuchte die richtigen Worte zu finden, um ihm auf den aktuellen Stand zu bringen. Egal wie und was sie sagte, es würde ihm nicht gefallen. Sie öffnete ihre Zimmertüre und ging hinein. Das Zimmer war leer und fast so wie sie es zurückgelassen hatte.
"Carlos?!", rief sie in den Raum, doch es gab keine Antwort. Er war wohl nicht mehr da. Schnell zog sich um und nahm ihr Handy aus der Tasche, um Carlos zu schreiben.
Mit schwerem Herzen klopfte sie an Carlos Zimmertüre. Er öffnete sie und als er Evie sah, blickte er sie freudig an. Sie ging in sein Zimmer. "Du hast mich ganz schön warten lassen", maulte Carlos und zog sie in seine Arme, um sie zu küssen. Er hätte bald zur Strecke losmüssen.
"Nein, Carlos!", wehrte sie sich und löste sich von ihm. "Das geht so nicht mehr. Ich bin mit Daniel zusammen. Die Sache mit uns ist vorbei", schlug sie Carlos regelrecht um die Ohren.
"Was?! Versuchst du mich gerade zu verarschen, Evie. Du hast gesagt, da ist nichts...", konterte er ziemlich sauer und sah sie wie versteinert an.
"Ich habe mich geirrt. Da war all die Jahre doch etwas. Ich habe es nur nie war genommen."
"Du lügst. Das hat doch mit der Affärensache zu tun. Oder? Das kannst du nicht wirklich ernst meinen. Warum willst du das mit uns einfach so aufgeben?", konnte er es nicht fassen.
"Sie war der Grund, warum ich erst mit ihm zusammen gekommen bin... es tut mir wirklich leid Carlos, aber ich habe schon immer zu ihm gehört", sagte sie ihm die Wahrheit. "Ich war einfach nur blind."
Evies Worte waren für Carlos wie viele große Faustschläge auf einmal. Er hätte es wissen müssen, dass das passieren würde. Es war klar, dass sie sich nicht wirklich für ihn interessiert hatte. Er war ihre Ablenkung gewesen, aber wenn er ehrlich zu sich selbst war, was hat er bitte erwartet? Dass sie sich in ihn verlieben würde, weil sie verdammt guten und heißen Sex miteinander hatten. Dass sie das konnte, was er selbst nicht mal wusste. Er wusste doch selbst nicht, was er wirklich von ihr wollte.
"Daniel hat verdammtes Glück, Prinzessin", sagte er ihr und sah ihr direkt in Augen. Die Anziehung zwischen den Beiden war immer noch da, obwohl Evie wirklich Gefühle für Daniel hatte. Carlos dürfte keine solche Wirkung mehr auf sie haben. Carlos spürte dieselbe Anziehung und legte seine Hand auf ihr Gesicht. Es war so leicht sie einfach an die Wand zu drücken und das zu tun, was sie sonst auch taten. Die unzähligen Male, die sie miteinander geschlafen hatten, sie ganzen intimen Momente, das Vertrauen, dass sich langsam aufgebaut hatte. Es fühlte sich so falsch an, sie gehen zu lassen.
"Carlos...nicht...", nuschelte sie in flehend an. Es war so verdammt schwer ihm zu widerstehen. Ihr Körper sehnte sich nach ihm und wollte ihn.
"Ein letztes mal Cariño", flüsterte er und küsste sie. Er legte all seine Sehnsucht, seine Leidenschaft, sein Verlangen nach ihr in den Kuss und löste sich sofort wieder, bevor er doch noch den Verstand verlieren würde.
"Du bist ein verdammter Idiot", brüllte sie ihn sauer an und marschierte aus dem Zimmer. Ihr Herz raste. Daniel wird ausrasten, wenn sie ihm das sagen würde, aber sie konnte es ihm auch nicht verschweigen. Aber dieser Kuss. Sie legte ihre Hand an ihre Lippen. Nein. Es war vorbei!
Daniel wartete bereits vor dem Hotel auf Evie. Sie hatten noch etwas Luft, bis beide auf der Strecken sein mussten. So spät war er noch die losgefahren, aber die Ereignisse von heute Morgen hatten einiges durcheinander gebracht. Evie stieg in das Auto.
"Ich dachte schon, du hättet es dir anders überlegt", scherzte er.
"Ich habe mich Carlos geredet und ihm klargemacht, dass ich zu dir gehöre", antwortete sie ihm einfach.
"Und wie hat er reagiert?", wollte er wissen und war überrascht, dass Evie doch so schnell an die Sache herangegangen war.
"Nicht gut und er hat mich nochmal geküsst."
Daniel verzog sein Gesicht und war nicht erfreut über Evies Aussage. "Mehr war da nicht...ich...", er legte einen Finger auf ihren Mund.
"Du hast deinen Standpunkt vertreten und ich weiß, dass du mich nie verletzten würdest. Ich vertraue dir Kleines", sah er sie an und nah ihre Hand in seine. "Eure Äffaire lief auch schon eine ganze Weile. Für den verlassenen ist so was nie leicht", versuchte er es.
Er startete seinen Wagen. Der Australier fuhr zur Rennstrecke und hielt Evies Hand die Fahrt fest. Daniel strahlte genug Sicherheit für Evie aus. Er parkte das Auto. Sowohl Evie als auch Daniel zogen sich ihre Sonnenbrillen auf und stiegen aus. Daniel legte seinen Arm um Evie. Die Presse stürzte sich auf sie und löcherte sie mit absurden Fragen und machte viele Bilder. Evie versuchte alles zu ignorieren und machte sich auf den Weg in den Paddock und Garage. Vor der Mercedes Hospitality gab Dani ihr einen Kuss auf die Wange und ging sich in seinem Driverroom umziehen, während Evie so selbstbewusst wie möglich in die Garage ging. Die Mechaniker begrüßten sie normal und machten ihre Arbeit normal weiter.
"Hey Evie. Das mit gestern tut mir echt verdammt leid. Hätte ich gewusst was passiert, hätte ich das selber gemacht. Entschuldigung", begrüßte sich Bruno.
"Hey. Du kannst nichts dafür, dass der Typ zu so was fähig ist", antwortete sie dem blonden zu.
"Aber mal erllich. So dumm wie er kann man doch nicht sein oder? Seine eigene Paddockkarte zu benutzen", mischte sich Bono lachend ins Gespräch ein.
"Wie könnt ihr so locker damit umgehen?", staunte Evie nicht schlecht.
"Weißt du, wie oft das schon vorgekommen ist? Angela soll was mit Lewis haben, die Tina die PR Sprecherin hat was mit Bono...wir haben täglich damit zu tun. Der Paddock ist, was das betrifft, einfach zu voll mit solchen Gerüchten. Nicht nur bei Mercedes. Und warst du nicht die Tochter von Christian Horner, würde sich dafür auch keiner interessieren", sagte Bruno locker.
"Lass dich davon nicht herunterziehen... übrigens war deine Arbeit gestern Abend nicht schlecht. Wir haben die Reifen für Carlos noch etwas umgewandelt und den Sprit angepasst, aber sonst war die Idee mit dem wenigen Sprit nicht schlecht", bauten die Jungs sie auf.
"Du gehörst jetzt eben zur Elite Evie. Da landet man eben auch mal im Fokus oder in der Klatschprese. Die Leute werden das bald wieder vergessen haben."
Die Fahrer machten sich für die Driverpaarade fertig und das Rennen würde bald losgehen. Die Nationalhymne wurde gespielt und die Menschenmenge freute sich auf den Start. Evie ging mit Bruno zusammen auf die Strecke und gaben ihm die letzten Hinweise. Bruno ging zurück in die Pit Lane während Evie bei Daniel und seinem Physio Mike blieb und er sich nochmal die Strategie zeigen ließ.
"Du schaffst das Honey. Du wirst Punkte holen", sagte sie ihm. Er zog sie mir seinen Händen näher an sie heran und legte sie auf ihre Hüften. "Ich werde alles geben Kleines", versprach er ihr und küsste sie.
Auf der Strecke war so viel los, dass nur ein paar Leute wirklich sahen, dass sie sich gerade küssten. Sie lösten sich und Evie winkte ihm zu. Auf dem Weg zurück in die Garage kamen ihr Daniels Eltern entgegen, die sie sofort in ihre Arme zogen.
"Wir dachten, das mit euch würde nie mehr passieren", gaben Sie freudig von sich. "Unsere Tochter warst du ja schon immer, aber endlich auch unsere Schwiegertochter", freute sich Grace besonders. Daniel hatte seinen Eltern davon schon berichtet.
Sie sollte es ihrem Dad auch sagen, das hatte aber Zeit bis nach dem Rennen.
Mit schnellen Schritten ging sie an den Kommandostand von Mercedes und setzte sich neben Bruno. Er hatte immer noch die Hauptverantwortung für ihren Freund. Bruno und Daniel gingen nochmal alles durch. "Ich glaube an dich Honey", sagte Evie noch zu ihm, bevor die Einführungsrunde und das Rennen startete.
Max startete vorne überraschend sehr gut weg und wurde direkt von den zwei McLaren in dem Lando und Oscar waren angegriffen. Direkt dahinter befanden sich die Zwei Ferraris mit Charles und Oliver Bearmen. Und dann folgte Ocon und Daniel. Ocon hatte einen schlechten Start und Charles verbremste sich, sodass Daniel auf den 5. Platz vor rutschte. Bruno lobte seinen Fahrer und spornt ihn weiter an. Am Ende blieb es bei einem 5. Platz für ihn und einen 6. Platz für Carlos. Das Rennen überlief sehr ruhig und Bruno hat die weiteren Anweisungen an Daniel weitergegeben. Evie konzentrierte sich auf die Weitergabe der Daten und Anpassungen.
Alle waren so weit zu frieden. Evie wartete in der Box auf ihren Freund und umarmte ihn fest, als sie ihn sah.
"Ich bin so stolz auf dich Honey."
"Du hast da draußen einen guten Job gemacht", lobte er sie.
"Bruno hat mit dir geredet und du bist gefahren, nicht ich."
"Du hast aber die Vorarbeit gemacht Liebes."
"Deine Eltern warten übrigens in deinem Driverroom auf dich und waren etwas angepisst", zwinkerte Evie Daniel zu.
"Meine Eltern. Schitt... Die habe ich total vergessen...", sagte er erschrocken.
"Dann bringe deine Interviews schnell zu Ende. Dann können wir vielleicht noch was essen gehen. Vielleicht kommt deine Schwester mit ihrer Familie auch noch mit", schlug sie vor.
"Was ist mit der Rennnachbesprechung?", wollte er von ihr wissen.
"Das habe ich voll vergessen. Vielleicht kommen wir da irgendwie drum rum....du gehst deine Interviews machen und ich kläre das mit Toto", schlug sie vor.
"Hört sich gut", antwortete er und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Toto hatte ihr und Daniel nach den Interviews tatsächlich freigegeben, aber nicht wegen des Essens, sondern weil Mika einen Schwächeanfall hatte und ins Krankenhaus kam. Alles war noch vor dem Start des Rennens passiert.
"Fuck. Ich hätte nicht so mies zu ihr sein sollen", nuschelte sie vor der Red Bull Box.
"Ich wusste es, immer bist du an allem Schuld du Schlampe", keifte Max sie an.
"Hey! Pass auf wie du mit meiner Freundin redest", meckerte Daniel Max an, dessen Augen groß wurden.
"Sag nur, du bist der Nächste, den sie vögelt", gab Max provokant von sich. "Ich hätte es mir denken können, dass Carlos bald die Schnauze von ihr voll hat."
"Max, es reicht!", mischte Christian sich ein. "Könnt ihr zwei euch nicht einmal benehmen. Ich fahre jetzt zu Mika "allein" ins Krankenhaus."
"Dad?...Darf ich mit? Ich fühle mich dafür verantwortlich."
"Nein. Ich sagte alleine. Bleib du bei Daniel....üprigens freut mich das mit Euch", lächelte er sie an.
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