Licht oder Dunkelheit
Ich gab meinen Freunden ein kleines Zeichen. Luke verspannte sich. April tat das Gegenteil. Sie ließ kurz den Kopf hängen und wollte schon zum Schritt ansetzten, da hielt ich sie auf und warf ihr einen funkelnden Blick zu. „Wir müssen vorsichtig sein!", ermahnte ich sie.
Das Mädchen stöhnte auf und warf ihren Kopf in den Nacken. Man sah ihr an, dass sie keine Hoffnungen mehr hatte. Doch Luke und ich hatte sie schon. Deshalb wollten wir nicht auf gut Glück in alles reinlaufen und schauen was passiert.
Langsam und auf jeden Schritt bedacht liefen wir los. Es war unheimlich. Zumindest für Luke und mich. Den April schlenderte einfach in Richtung Kiste. Luke sah mich alarmiert an. Wir hielten sie fest und deuteten ihr mit Blicken, aufmerksam zu sein. Ausnahmsweise hörte sie auf uns.
Gleich standen wir unter der Lampe. Nur noch ein Meter. Mir wurde immer komischer. April sah auch mutlos aus. Luke stand schützend hinter ihr. Gleich. Jeden Moment standen wir unter ihr.
Auf einmal knisterte irgendetwas. Das Licht begann zu flackern. Luke, April und ich starrten erst uns alarmiert an, dann die Lampe. Sie flackerte. Immer stärker. Mist. Eine Falle. Wieso hatten wir das nur getan. Das Flackern wurde immer stärker.
Plötzlich sahen wir kleine Funken von ihr ausgehen.
Und dann. Völlige Finsternis. Es war so dunkel, dass wir uns nicht mehr sahen. Schnell griff ich nach den Händen meiner Freunde. Luke versuchte seine Taschenlampe anzuschalten. Diese Regierte nicht. Nun versuchten es auch April und ich, jedoch mit dem gleichen Ergebnis. Es blieb dunkel.
Mein Herz klopfte in meiner Brust. Mein Atem stockte. Der Schweiß lief mir über den Rücken. Es war die pure Angst. Ich verspürte nichts als Angst. Mir kam nur ein einziger Gedanke. Das war das Ende. Wir waren verloren.
Ich konnte meine Freunde nicht sehen. Doch April hatte sich um meine Hand verkrampft. Luke spürte ich nicht. Er hielt Aprils andere Hand.
Ich hoffte nur, dass der Strom nur kurz ausgefallen war. Hoffentlich würde es bald wieder Licht geben. Nur verstand ich nicht, wieso unsere Taschenlampen nicht reagierten.
Ich konnte Schritte hören. Die Tatsache, dass es jeder sein könnte, vergaß ich.
In der Hoffnung auf Rettung fing ich an zu rufen. Ich rief um Hilfe. Anscheinend hatte ich meine Freunde damit angesteckt. Denn schon begannen sie es mir gleich zu tun.
Doch das bereuten wir sehr, sehr, schnell.
Ein Atem erklang. Er klang kalt. Angestrengt. Wir alle hatten dieselbe Vermutung und verstummten.
Doch jetzt war es wahrscheinlich eh egal. Es war wie in Aprils Beschreibung.
Und als wäre dies nicht genug, hörten wir auch das Flüstern. Das Wesen hatte keine Seele. Zumindest klang es so. Das Flüstern wurde immer lauter. Wir alle konnten es hören.
Wir drehten uns in alle Richtungen. Dann blieben wir stehen.
Wir blickten in 2 weiße Flecke. Sie verschwammen immer wieder wie Haare im Wind. Ich kannte diese grauen Flecke. Es waren ein und dieselben Augen wie in meinem Traum. Die Augen des Schattens. April entfuhr ein Schrei. Auch sie wussten, was das zu bedeuten hatte.
Ich hätte es nicht für möglich gehalten. Doch da war er. Wie Geister tanzten seine Augen. Ich hatte es in meinen Träumen gesehen. Jedoch konnte ich hier seine Präsenz spüren. Sein Atem ging langsam. Es klang befriedigt.
Das Flüstern brannte sich in meinen Kopf ein. Ich hatte das Gefühl, als würde es nach mir rufen.
Keiner von uns sagte etwas. In dem begrenzten Licht sah ich, dass Luke seinen Atem angehalten hatte. April hatte ihren Griff um meine Hand nicht gelockert. Das Wesen flüsterte.
Es hauchte meinen Namen. Ich konnte ihn ganz klar hören. Es rief. Immer lauter. Ich bekam Kopfschmerzen. Wie benebelt lief ich auf das Wese zu. Langsam.
Jedoch schien April das nicht zu gefallen. Sie zog mich zurück. Doch der Ruf drängte. Ich konnte mich nicht wehren. Meine Beine hatte entschieden mir die komplette Kontrolle über sie zu entziehen. Ich lief erneut los.
Auch diesmal hielt mich April fest. Ich spürte, wie jemand meine andere Hand griff. Wie war Luke nur so schnell dort hingekommen. Ich sah mich zu April um.
Warte. Luke hielt immer noch April fest. Er konnte mich gar nicht festhalten. Wer also berührte mein linkes Handgelenk? Ich vergaß die Rufe des Schattens und drehte mich augenblicklich zu der Fremden Person um, die an meinem Arm zerrte.
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