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Kapitel 7 - Stück für Stück

Hörbar öffnete Mitch seine Dose Heineken und reichte Harry ebenfalls eine. In ihrer wohlverdienten Pause zwischen den Proben für die Tour hatten sie sich vor dem Gebäude auf den Bordstein gesetzt und blickten auf ein leeres, betoniertes Gelände.

»Ein Weilchen hab' ich ja echt nicht mehr daran geglaubt, dass wir überhaupt noch dieses Album veröffentlichen werden«, seufzte Mitch, als er sich neben Harry auf den Boden setzte, sich eine Zigarette ansteckte und mit geschlossenen Augen die Sonne genoss. »Und die Tour hab ich auch schon torpediert gesehen.«

Heiser lachte Harry auf.
»Und doch sitzen wir hier.«

Unzufrieden mit dieser knappen Reaktion musterte Mitch seinen Freund. Er hatte das Drama, das in Harrys Leben stattgefunden hatte, aus der ersten Reihe miterlebt. Seine anfänglichen Sympathien für Maryana waren schnell verflogen gewesen, als sie plötzlich so mit Harry gespielt hatte und er sich, nur um sie in seinem Leben haben zu können, beinahe wieder selbst zerstört hätte.
»Was war denn in den letzten Wochen los mit dir? Du warst ja schon während des ganzen Entstehungprozesses des Albums schräg drauf, aber das -«

»Ich hab' einfach ein wenig Abstand gebraucht, Mitch. Dieser ganze Trubel, den David veranstaltet hat, war zu viel«, hakte Harry mit ruhiger Stimme ein.
Mitch hatte ihn oft genug überzeugen wollen, stur zu bleiben und Maryana nicht noch eine Chance zu geben. Dieses Thema behandelte er also nur ungern mit dem Gitarristen.

»Das ist verständlich, aber du hast ja selbst uns alle ignoriert«, redete Mitch weiterhin auf Harry ein. »Niall hat mich sogar angerufen, um nach dir zu fragen, aber ich wusste ja auch nichts. Er hatte schon Sorge, dass du nach dem ganzen Stress wieder gesundheitliche Probleme hast und in 'ner Klinik sitzt.«

Augenrollend legte Harry den Kopf in den Nacken. Er schätzte die Sorge seiner Freunde, aber im Moment hatte er keinen Nerv dazu, sich zu erklären.

»Nein, ich bin kerngesund«, stellte Harry klar. »Und ich bin auch wieder mit ganzem Herzen dabei, versprochen. Das Album-Release ist nicht ganz so verlaufen wie geplant, aber dafür wird die Tour perfekt werden. Die Bühne hat mir unheimlich gefehlt.«

Nun schlich sich doch wieder etwas Zufriedenheit in Mitchs Gesicht. Immerhin saß jetzt wieder der Harry neben ihm, den er kannte und liebte. Der leidenschaftliche Vollblut-Musiker in Harry war in letzter Zeit tatsächlich zu kurz gekommen.

»Das merkt man auch«, räumte Mitch anerkennend ein. »Bemerkenswert, wie konkret deine Vorstellungen für die Bühne sind und wie schnell wir sie umsetzen konnten.«

Dankbar lächelte Harry und warf seinem Bandkollegen grinsend einen Seitenblick zu.
»Du hast deinen Vertrag schon unterschrieben, Mitch. Mehr Kohle gibts nicht, egal wie sehr du jetzt noch schleimst.«

»Verdammt«, gab sich Mitch spaßeshalber enttäuscht und lachte. »Aber ich freu mich auch schon wahnsinnig auf die Tour. In einem Monat geht's los, Harry.«

»Stimmt«, nickte der Sänger zustimmend.
Für ihn startete bald nicht nur die Tour, sondern auch eine ganz andere Reise. Nämlich die, sich offen als glücklich vergebene und transparente Privatperson zu verkaufen und gleichzeitig Maryana nicht zu überfordern.

Noch dazu wird Maryana den Künstler Harry Stlyes aus nächster Nähe kennenlernen müssen und in sein Business eintauchen. Während des Buches lag der Fokus auf ihm als Mensch und auf dem, was er den Leuten zeigen und mitgeben wollte. Im Tagesgeschäft seines Jobs ging es jedoch um ganz andere Dinge.

»Vorher flieg ich aber nochmal nach London.«
»Ich weiß«, sagte Mitch und quetschte seine halbleere Bierdose gefährlich harsch zusammen. »Triffst du dich nochmal mit Mabel oder sind die Openings fix?«
»Das steht alles fest. Mabel soll es sein, sie hat diese Chance verdient«, erzählte Harry.

Es waren weniger die Meetings, die Harry an seiner Reise nach London zu schaffen machten. Viel mehr, dass ihn dort die ersten offensiven Interviews erwarteten und Maryana mit ihm kommen sollte, um sich an seiner Seite zu zeigen.

Es galt den Stapel an Herausforderungen Stück für Stück zu bezwingen.
Zuerst wollte sich Harry wieder seiner Karriere widmen. Dann würde er öffentlich auf Maryana zu sprechen kommen. Und erst dann, wenn alles gut läuft, hatte er die Nerven, sich mit David auseinanderzusetzen, wenn nötig.

Aber im Moment wollte Harry einfach nur die Proben für die Tour genießen.


Während sich Harry wieder der Musik widmete, zog Maryana in ihren ganz eigenen Krieg. In den, um ihr Selbstbewusstsein und eine gefestigte Persönlichkeit.

Harry hatte damals, während ihrer intensiven Gespräche, bereits Einiges aus ihr herausgekitzelt. Maryana hatte ihm damals erzählt, dass Vergebung ein großes Thema ihres Lebens war. Sie musste ihrer Familie, aber auch sich selbst vergeben und in großen Teilen war sich Maryana sicher, das inzwischen erledigt zu haben. Etwas in ihr schien aber trotzdem noch nicht so zu laufen, wie es sollte - und dem sollte nun Dr. Annalise Bloomberg Abhilfe schaffen.

Seitdem Maryanas Gesicht der Welt nicht mehr unbekannt war, bewegte sich die junge Frau ohnehin mit mulmigem Gefühl auf der Straße und legte jeden Blick in ihre Richtung auf die Goldwaage. Als sie heute zur Praxis von Dr. Bloomberg fuhr, waren ihre Gefühle aber besonders gemischt.

Es war nicht die erste Therapie, die die junge Autorin anfing, aber noch nie hatte sie solche außergewöhnlichen Themen im Gepäck gehabt wie dieses Mal. Zudem hatte sie zum ersten Mal die Privilegien, die ihr dank Harry Styles zuteilwurden, genossen. Noch nie war ihr in einer therapeutischen Praxis so schnell ein Termin gegeben worden.

Ihr war sogar angeboten worden, dass die Behandlung auch bei ihr Zuhause stattfinden könnte. Vermutlich war diese Methode in den Kreisen, in denen Dr. Bloomberg ansonsten praktizierte nicht unüblich. Nachdem sich Maryana ihren Ängsten aber ohnehin stellen wollte, war jeder Schritt vor die Tür wichtig.

»Miss Clark«, lächelte ihr die Therapeutin offen und freundlich entgegen, als Maryana endlich das Behandlungszimmer betreten durfte. Höflich streckte sie ihr die Hand entgegen und bot ihr den Platz auf dem Sofa an.

»Hi«, erwiderte Maryana ihr Lächeln.
Sie wusste direkt, weshalb Harry diese Frau gern hatte und weshalb er ihr auch so schnell hatte Vertrauen schenken können. Sie sah Ellen Degeneres, mit der Harry eine gute Freundschaft verband, verdammt ähnlich.
Kurze, blondgefärbte Haare, natürliche Falten in ihrem erfahrenen Gesicht und wache, freundliche Augen.

Auch Maryana konnte durchaus Sympathien für die freundliche Dame aufbringen.
»Danke, dass das so schnell geklappt hat«, war das Erste, das Maryana zu sagen hatte, aber Dr. Bloomberg winkte direkt ab.
»Ist doch selbstverständlich!«

Die Blondine wollte nicht daran denken, dass es ganz und gar nicht selbstverständlich war, sondern einzig Harrys Verbindungen sie hierhergebracht hatten. Stattdessen versuchte sie ruhig durchzuatmen und sich auf die nächsten 90 Minuten in diesem Raum einzulassen.

»Darf ich Sie denn beim Vornamen nennen, Miss Clark?«
»Natürlich, Maryana ist gut«, nickte sie ehrlich und erwiderte erneut Dr. Bloombergs freundliches Lächeln.

»Sehr schön, Maryana. Ich würde dann direkt mal mit der Kurzanamnese, die Sie mir hier im Vorfeld ausgefüllt haben, anfangen.«
Als wollte sie Maryanas Zustimmung abwarten, sah sie die junge Frau kurz an, ehe sie sich die Zettel von ihrem Schreibtisch schnappte, um
auf den Sessel gegenüber von Maryana umzusiedeln.

»Möglicherweise kennen Sie das ja schon. Einfach, um einen guten Einstieg zu finden und Sie etwas kennenzulernen«, erklärte die Therapeutin knapp, während sie Maryanas Stichpunkte der Kurzanamnese überflog. »Vielleicht erklären Sie mir einfach mal etwas zu den einzelnen Punkten hier.«

Maryana kannte diese Prozedur. Schon als sie die Fragen des Anamnesebogens gelesen hatte, wusste sie, worauf das Ganze hinauslaufen sollte. Beziehungsstatus der Eltern, besondere Schicksalsschläge, Krankheiten in der Familie, Befinden der Mutter, während der Schwangerschaft - es war ein Leitfaden, um selbst die verdrängteste Familientragödie und jede Verletzung seiner Seele wieder auszubuddeln.

In Maryanas Fall musste Dr. Bloomberg nicht lange graben. Die Jungautorin erzählte sachlich und emotionslos ihre Lebensgeschichte - vom Tod ihrer kleinen Schwester Amy, dem Unfallhergang, der darauffolgenden Trennung der Eltern, dem untergetauchten Vater, dem schwindenden Kontakt zur Mutter und letztendlich auch von der schmerzhaften, aber längst überfälligen Trennung von David, sowie der neuen Beziehung mit Harry.

Während sie redete, hatte Maryana selbst einige Male gestaunt, wieviel sie in ihren noch jungen 24 Jahren bereits erlebt hatte.

Immer wieder hatte Dr. Bloomberg eingehakt und hinterfragt, wie sie sich dabei fühle, all diese alten Wunden wieder zu besprechen.
Und immer wieder hatte Maryana dasselbe geantwortet: »Neutral. Ich kann es vom heutigen Stand gut nachvollziehen, man wird reflektierter. Ich kann es verstehen.«

Eifrig hatte die Therapeutin Dinge notiert, bis sie plötzlich einen Blick auf die Uhr warf.
»Die Zeit rennt, wir sind auch fast schon wieder am Ende angelangt«, sagte sie, obwohl Maryana in dieser Sitzung noch nicht einmal dazu gekommen war, ihre akuten Ängste und Probleme anzusprechen. »Aber ich will Ihnen gerne schon mal etwas mit auf den Weg geben, Maryana. Wir sehen uns ohnehin schon übermorgen wieder. Aber achten Sie in den nächsten Tagen doch bitte mal auf die Gefühle, die in Ihnen hochkommen und spüren Sie da intensiv rein. Achten Sie einfach mal darauf, wo und wie Sie diese im Körper wahrnehmen.«

Skeptisch legte Maryana die Stirn in Falten.
»Äh, okay«, nickte sie einverstanden, obwohl ihr eine Anleitung, wie sie sich verhalten sollte, um die öffentlichen Urteile durch Selbstbewusstsein an sich abprallen zu lassen, lieber gewesen wäre.

»Keine Sorge, Maryana, das war eine gute Sitzung und ich danke Ihnen schon jetzt für Ihr Vertrauen. Wir nähern uns Ihren Themen, glauben Sie mir. Aber der Grundstein für unsere heutigen Konflikte liegen meist in der Vergangenheit, und um damit arbeiten zu können, müssen wir sie zuerst mal wieder hervorholen«, erklärte die Therapeutin verständnisvoll lächelnd, als ihr Maryanas leichte Unzufriedenheit auffiel.

»Na klar, ich weiß«, nickte diese. »Danke.«

»Wunderbar, dann sehen wir uns übermorgen um dieselbe Zeit. Und falls Sie Zuhause doch noch Veränderungen an sich spüren sollten oder irgendetwas hochkommt, was Ihnen Sorgen bereitet und Sie nicht wissen, wie Sie damit umgehen sollen, rufen Sie jederzeit an. Oft arbeitet unser Geist noch lange unterbewusst weiter und damit sind Sie nicht allein.«

Wieder nickte Maryana dankbar und schenkte ihr ein Lächeln, ehe sie das Behandlungszimmer wieder verließ.

Die letzten anderthalb Stunden waren anstrengender gewesen als sie gedacht hatte, obwohl nicht viel passiert war. Es war anders gelaufen als erwartet und Maryana hatte noch nicht einmal das zur Sprache gebracht, was sie eigentlich überhaupt plagte, aber sie vertraute darauf, dass Dr. Bloomberg ihren Job beherrschte.
Zudem wusste Maryana selbst, dass im Leben letztendlich alle Themen und Konflikte miteinander verstrickt waren. Und um diese Verstrickungen zu erkennen, hoffte sie auf die Therapeutin.

Nach dieser intensiven ersten Sitzung spürte Maryana deutlich, wie müde sie plötzlich war. In ihr arbeitete etwas, auch wenn sie nicht benennen konnte, was es war.
Jedoch konnte die Blondine mit Sicherheit sagen, dass sie sich an einem Tag wie diesem nach Harrys starken Armen sehnte. Er war der Einzige, den sie an diesem Abend noch ertragen konnte und sogar von ihrem Tag erzählen wollte.

Damit stand für Maryana fest, dass sie dieses Mal nicht ihr Appartement, sondern endlich wieder Hidden Hills ansteuern würde.

______________

Hallöchen, ihr Lieben!
Kleine Vorwarnung bzw. Info:
Damit das Ganze jetzt nicht ausartet und sich in ein Maryana-Therapie-Protokoll verwandelt, hab' ich mir eine andere Lösung
überlegt. Das werdet ihr dann in den kommenden Kapiteln merken.
Also keine Angst. Zwar wird nochmal die ein oder andere Sitzung erzählt werden, um das Alles in Fahrt zu bringen, aber dann werde ich mich zügeln 😅 ;)

Genießt das schöne Wetter und die Feiertage, soweit ihr könnt! ❤️

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