Kapitel 6
„Wer war der Gründer Illéas?" Laylas Stimme war kaum lauter als das leise Murmeln um uns herum, das den Damensalon erfüllte.
Erleichtert atmete ich aus, die Frage war einfach. „Gregory Illéa, der Namensgeber eines Landes, das sich zuvor die Amerikanischen Staaten von China nannte."
Zur Bestätigung nickte sie kurz. Als Vier hatte sie eine umfassendere Schuldbildung erhalten als ich und anstatt die Selection als Wettkampf zu sehen, hatte sie sich bereit erklärt mir mit meinen Wissenslücken zu helfen. „Und wie kam es, dass er an die Macht kam?"
„Nun, China griff die Vereinigten Staaten von Amerika an ... aber Europa war davon nicht begeistert und verbündete sich." Ich suchte in Laylas Gesichtsausdruck nach Zustimmung, bevor ich fortfuhr. „Russland marschierte nun in unserem Land ein, weshalb Gregory Illéa den Gegenschlag ausführte. Russland wurde besiegt und wir gewannen unsere Freiheit zurück."
Layla nahm einen großen Schluck Tee und ließ sich lange Zeit, bevor sie wieder ihren Mund aufmachte. „Grundsätzlich nicht falsch, aber grauenhaft vereinfacht."
Gerade wollte ich zu einem Protest ansetzen, als die Tür schwungvoll aufgerissen wurde. Sogleich wirbelten alle Köpfe zu Denise, deren Strahlen selbst der Wintersonne Konkurrenz machte, die durch die offenen Fenster fiel. „Ihr werdet nicht fassen können, was soeben geschehen ist."
Ihr Lächeln konnte nur eines bedeuten. Der Prinz hatte sie auserkoren und um das erste offizielle Treffen seit den drei Tagen, die wir bereits hier waren, gebeten.
Von diesem Zeitpunkt an war das Eis gebrochen, denn der Prinz bat jeden Tag ein anderes Mädchen um ein Date.
...
Das leise Surren der Kamera setzte ein. Sogleich richteten sich 32 Oberkörper kerzengerade auf, nehmen die Schultern zurück und die zugehörigen Gesichter pflasterten ein Lächeln auf ihr Gesicht, wie mir ein kleiner Seitenblick zu meiner Linken und Rechten zeigt.
Dabei würde uns die Kamera heute noch nicht kennenlernen. Miss Allington zufolge würden wir aufgrund der fehlerhaften Manieren von gewissen Erwählten erst nach der Weihnachtsfeier im Bericht zu Wort kommen.
Obwohl sie von den besagten Mädchen in der Mehrzahl gesprochen hatte, war ihr stechender Blick allein auf mich fokussiert gewesen.
Die Schritte des Königs, der die Stufen des Podests erklomm, rissen mich aus meiner Gedankenwelt. „Liebes Volk von Illéa, willkommen im heutigen Bericht." In wenigen Worten fasste er die Ereignisse der vergangenen Woche zusammen und kündigte die wichtigsten Events der nächsten Woche an.
„Die Ankunft der Erwählten erfüllt das gesamte Schloss mit Freude", wandte sich der König an uns. „Meine gesamte Familie und ich freuen uns, die Weihnachtsfeier nächste Woche das erste Mal mit der zukünftigen Frau meines Sohnes zu feiern. Selbst wenn wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnen können, wer von Euch diese Person sein wird."
Ein Raunen ging durch unsere Reihen. Unauffällig griff Layla nach meiner Hand, um sie kurz zu drücken.
„Und ich freue mich schon sehr darauf die Mädchen nach dieser Feier ganz Illéa präsentieren zu dürfen", lenkte Mister Conner die Aufmerksamkeit der Kamera wieder auf sich. „Doch zuvor möchte Gunst der Stunde nützen, um den Prinzen nach seinem ersten Eindruck der jungen Ladys zu fragen."
Begleitet von unserem Applaus, stand der Prinz auf und nahm gegenüber von Mister Connor Platz.
Vorhersehbare Fragen wurden mit einer noch vorhersehbareren Antwort gekontert.
„Drei Mädchen mussten das Schloss nach nur einem einzigen Gespräch verlassen", meinte Mister Connor soeben. Eine reine Aussage, die er durch eine hochgezogene Augenbraue und ein verschwörerisches Lächeln zur Frage umfunktionierte.
Prinz Henry räusperte sich. „Ehrlich gesagt, erscheint es mir ungerecht den Mädchen falsche Hoffnungen zu machen und sie bitten zu Weihnachten von ihrer Familie getrennt zu sein." Er schluckte und setzte wieder sein Lächeln auf, als er direkt in die Kamera blickte „Ich wünsche ihnen aber weiterhin das Beste und möchte erneut betonen, dass sie alle wundervolle Menschen sind."
... und weil er festgestellt hat, wie wundervoll diese Mädchen wirklich sind, hat er sie fortgeschickt, ergänzte ich in Gedanken.
„Haben Sie die Erwählten auch bereits mit den angekündigten Änderungen überrascht?"
Für eine Sekunde tauschte er die Farce der nach oben gezogenem Mundwinkel, für ein aufrichtiges Lachen. „Nein. Doch ich muss gestehen, dass mich eine der Erwählten überraschen konnte."
„Bedeutet dies, dass Sie sich die Erwählten anders vorgestellt haben, königliche Hoheit?", hakte Mister Connor nach.
„Es ist keinesfalls so, dass ich bestimmte Erwartungen an die Erwählten gestellt hatte. Doch zumindest die Reaktion eines ganz bestimmten Mädchens war für mich vollkommen unvorhersehbar." Beinahe hätte ich geschnaubt. „Ihre Schlagfertigkeit war bewundernswert und auch ihr ... kämpferisches Naturell ist erwähnenswert", fuhr er fort.
Kämpferisches Naturell? Schlagfertigkeit?
Wütend funkelte ich ihn an.
Rechtzeitig bemerkte ich, dass die Kamera nun auf uns, die Erwählten gerichtet war.
In der nächsten Sekunde hatte ich den unschuldigsten Gesichtsaufdruck aufgesetzt. Hochgezogene Augenbraue, ungläubiges Blinzen und ein leicht offener Mund .... und wenn ich dabei aussah wie ein Fisch auf dem Trockenen, dann war es ebenso.
„Würden Sie uns auch den Namen dieser Dame sagen, königliche Hoheit?", fragte Mister Connor, wobei er seine Stimme zu einem leichten Raunen gesenkt hatte.
„Ich bedaure." Mit einem süffisanten Lächeln schüttelte Prinz Henry seinen Kopf. „Sie können jedoch gerne im ersten Interview mit den Erwählten versuchen herauszufinden, wer diese besondere Lady ist."
...
Nach dem Abschluss des Berichts konnten wir uns nicht einigen, was die größere Überraschung war. Die geheimnisvolle Erwählte oder die Ankündigung, dass wir die Weihnachtsfeier mit den Hoheiten verbringen würden.
Miss Allington hätte bei der letzteren Ankündigung bestimmt die Nerven verloren, wäre es nicht äußerst undamenhaft gewesen, kreischend durch den Palast zu sprinten und sich die Haare zu raufen. Denn wie sollte sie uns nur in sechs Tagen Manieren beibringen?
Bei dieser Bemerkung von mir musste auch Layla kichernd zustimmen.
„Ich verstehe einfach nicht, weshalb sie aus der Feier so ein Drama macht. Wir sehen die Hoheiten ohnehin jeden Tag bei den Mahlzeiten."
„Wer weiß." Layla senkte ihre Stimme zu einem Raunen und zog mich näher zu sich. „Vielleicht sollen wir unsere beste Seite zeigen, wenn wir dem jüngeren Prinzen vorgestellt werden. Vielleicht gibt es ja eine Erwählte, die verzweifelt genug ist, um bei seiner Selection in einigen Jahren teilzunehmen."
„Bäh, Layla!" Mit einem Lachen schlug ich nach ihr. „Der Prinz ist gerade mal elf."
„Sind Sie tatsächlich dieser Auffassung oder diskutieren die Damen gerade mein mentales Alter?", ertönte hinter mir die Stimme des Prinzen. Die Stimme des älteren Kronprinzen.
Hitze schoss in mein Gesicht.
„Ich sprach soeben von dem mysteriösen jüngeren Bruder. Auch wenn Anschleichen und Belauschen eines Gespräches zwischen zwei Freundinnen typisch für einen Elfjährigen wären, wie spitze Zungen behaupte."
Ich hörte wie Layla hinter mir erschrocken Luft holte. „Eure königliche Hoheit", fügte ich daher schnell mit einem Knicks hinzu, bei dem selbst Miss Allington nichts auszusetzen hätte.
Der Blick des Prinzen wanderte zu meinem Mund, verweilte durch eine Sekunde bevor er mir wieder direkt in die Augen blickte. „Zu meiner Erleichterung kann ich sehen, dass Sie nicht mit einer solch spitzen Zunge geboren wurden. Tatsächlich wollte ich euer Gespräch keineswegs stören, sondern kam jedoch in der Hoffnung ein Treffen festlegen zu können."
Mit einer Verbeugung wandte er sich Layla zu. „Miss Stoles, wenn Sie mir die Ehre erweisen."
„Die Ehre ist ganz auf meiner Seite." Sie neigte ihren Kopf und sank in einen kleinen Knicks.
Ich zwang ein nichtssagendes Lächeln auf meine Lippen, bevor ich erneut vor dem Prinzen knickste und schnell den Rückzug antrat. Im Davongehen konnte ich noch hören, wie Layla etwas zu Prinz Henry sagte, woraufhin dieser schallend lachte.
...
Obwohl ich mein Bestes gab und Miss Allington nichts unversucht ließ, um aus mir eine wahre Dame zu machen, erwachte an dem Weihnachtstag keine Prinzessin, sondern nur ich, Mary, mit etwas besseren Manieren als zuvor.
Der Geruch von karamellisierten Bananen und Lebkuchen umhüllte mich. Ein wunderbarer Grund, um die Augen zu öffnen und aus dem Bett zu klettern.
Ich ließ jeden Bissen auf der Zunge zergehen, genoss wie sich die Süße der Banane mit der Säure Zitrusfrüchten harmonierte.
Schuldbewusst blickte ich zu meinen Zofen, die zwar das Frühstück in meinem Zimmer serviert hatten, jedoch selbst sich nicht einmal von dem Obst und Keksen genommen hatten. „Bitte bedient euch doch." Mit meiner Hand deute ich in Richtung der Leckereien.
Doch Daisy schüttelte entschieden den Kopf. „Es wurde extra für dich zubereitet, Miss. Außerdem dürfen wir uns für gewöhnlich vor und nach eurem Essen ausgiebig in der Küche versorgen lassen."
Ich nutze das als Stichwort um mehr über ihr Leben im Palast zu erfahren.
Emma erzählte, dass die Hoheiten an Festtagen stets ein Buffet errichten ließen, bei dem sie sich selbst bedienten, weshalb die Dienerschaft eine eigene Feier nach ihren Wünschen ausrichten durften.
Überrascht blinzelte ich. Von meinen Arbeitsgebern war ich gewohnt, an Feiertagen genauso durchzuarbeiten, wie an jedem anderen Tag auch. Das höchste der Gefühle war ein oder zwei Stunden früher Dienstschluss.
An diesem Vormittag verfasste ich einige Brief an meine Familie und obwohl ich mehrmals nachfragte, versicherten mir meine Zofen, dass seit drei Tagen keine Antwort mehr für mich abgegeben worden war.
Am späteren Nachmittag wurde es Zeit uns auf die Weihnachtsfeier vorzubereiten, wozu ich Layla in ihrem Zimmer besuchte, damit wir uns gegenseitig Gesellschaft leisten konnten. Unsere Mädchen bewirkten wahre Wunder, was unsere Haare und Make-up angingen.
Daisy frischte meine Locken auf und steckte vereinzelte Strähnen zurück, während meine restlichen Haare auf meinen Rücken fielen. Layla bekam ihre Haare zu einem lockeren Dutt hochgesteckt, wobei ihre eine Krone aus Rosen ins Haar geflochten wurden.
„Ich habe schon immer davon geträumt, einmal solche Kleider tragen zu dürfen", verriet sie mir, während sie ins Bad huschte, um sich von ihren Zofen in ein tiefrotes Kleid helfen zu lassen.
Meine eigenen Zofen hatte eine Auswahl meiner Kleider in Laylas Zimmer getragen und präsentieren sie vor mir. „Dieses hier ist wunderschön." Mit meinen Fingern fuhr ich über den beigefarbenen Stoff.
Emma zog mich hinter eine kleine Trennwand und half mir, das Kleid mit seinen vielen Lagen anzuziehen. Zarte Ärmel schwangen wie ein Lufthauch um meine Arme. An der Taille lag das Kleid eng an, während der Rock in weiten Bogen zu Boden fiel, sodass es wie eine Rose aussah, die ihre Blüten öffnete.
„Wow", flüsterte ich verzaubert und trat hinter der Wand hervor, um mich in dem Spiegel zu bewundern.
„Da kann ich dir nur recht geben." Mit diesen Worten schwebte Layla in mein Sichtfeld und lächelte unseren Spiegelbildern zu. Dabei glänzten ihre Lippen in derselben Farbe ihres Kleides.
Vorsichtig strichen ihre Finger über den Stoff, der sanft ihren Körper umfloss und ihre anmutige Figur hervorhob. „Wie eine Prinzessin."
„Ich hoffe, du hast damit dich gemeint", gab ich nur zurück, verzichtete jedoch sie scherzhaft in die Seite zu stoßen in der Angst die Kleider zu ruinieren. Wenn dies die Kleidung für eine Weihnachtsfeier mit den königlichen Hoheiten in einem kleinen Kreis waren, konnte ich mir nicht vorstellen, wie meine Zofen versuchen würden sie bei dem ersten Ball zu übertrumpfen.
Nach der passenden Schuhauswahl scheuchten uns unsere Zofen aus dem Zimmer und begleiteten uns bis zum großen Saal, dessen Tür zwei Diener öffneten.
Gleichzeitig betraten wir den großen Saal und ließen uns von der Magie, die er versprühte einhüllen.
Leises Stimmengewirr vermischte sich mit den sanften Klavierklängen aus der Richtung eines kleinen Orchesters und drang an mein Ohr.
Der Duft von frisch gebackenen Keksen lag in der Luft, die auf einem Buffet voller Leckereien thronten. Von dem riesigen Weihnachtsbaum in der Mitte des Saales ging ein weihnachtlicher Tannenduft aus.
Mein Blick fiel auf den kleinen Jungen, der diesen gerade versuchte zu dekorieren. Immer wieder wanderte der Blick des Königs und der Königin zu diesem Kind, vermutlich das jüngste Mitglied ihrer Familie. Seite an Seite durchschritten sie den Saal und sprachen mit einer Handvoll an Gästen.
Die Zwillinge würden es hier lieben und Max, würde vermutlich von ihnen angestiftet werden den Weihnachtsbaum umzuschmeißen. Vorausgesetzt, dass sie es nicht selbst taten.
„Alles in Ordnung?", riss mich Layla aus meinen Gedanken.
Schnell erinnerte ich mich daran, meine Mundwinkel zu einem Lächeln zu verziehen. „Ich habe nur gerade an meine Geschwister zu Hause gedacht. Ich vermisse sie."
Ein unlesbarer Ausdruck huschte kurz über ihr Gesicht, bevor sie mir ein sanftes Lächeln schenkte. „Na dann ... was vermisst du am meisten? Was ist für dich typisch Weihnachten?"
„Meine Familie." Die Antwort kam aus meinem Mund, ehe ich auch nur eine Sekunde überlegt hatte. „Dad fällt einen Baum, den wir alle mit selbstgebasteltem Kram schmücken, bis er droht umzufallen. Dann singen wir grauenhaft falsch aber voller Begeisterung Weihnachtslieder. Geschenke werden überreicht und es herrscht das wildeste Durcheinander. Und zum Abschluss streiten wir immer, wer die Kerze auspusten darf."
„Wenn du willst, kannst du dich gerne mit mir streiten."
„Niemals!", protestierte ich, doch ein Lächeln hatte sich in meine Stimme geschlichen. „Aber Danke für das Angebot."
Abwehrend schüttelte sie ihren Kopf. „Dank mir nicht zu früh, ich habe gerade erst begonnen!"
Nach diesen mysteriösen Worten rauschte sie davon.
Als ich das nächste Mal einen Blick auf meine Freundin erhaschte, stand sie neben der Königin und redete eifrig auf sie ein. Erschrocken zog ich die Luft ein und starrte sie fassungslos an.
Seit wann durften wir die Hoheiten unaufgefordert ansprechen?
Andererseits hatte ich den Prinzen ohne seine Erlaubnis fast zusammengeschlagen, also durfte ich mir wohl kaum ein Urteil erlauben.
Dann bahnte sie sich ihren Weg zu dem Orchester und flüsterte einem Musiker etwas in sein Ohr. Ich beschleunigte meine Schritte in ihre Richtung, stoppte aber, als sie nach dem Mikrofon griff.
„Entschuldigung, dürfte ich einmal um ihre Aufmerksamkeit bitten?"
Wie auf ein geheimes Kommando hin richteten sich alle Augenpaare auf meine Freundin. „Weihnachten ist ein Fest, was wir für gewöhnlich immer mit unseren Familien gefeiert haben", begann Layla ihre improvisierte Rede.
Sie sprach davon, was die Essenz von Weihnachten, dem Fest der Familie und der Dankbarkeit, war.
„ ... und ich kam zu dem Schluss, dass Weihnachten ohne Weihnachtslieder nicht dasselbe ist. Denn nichts verbindet so schön, als sich gegenseitig falsch ins Ohr zu singen."
Zustimmendes Gemurmel und ein leichtes Gelächter erklang. Scarletts Schnauben hörte ich trotzdem. „Sie will sich doch nur ins Rampenlicht stellen." Als Antwort funkelte ich in ihre Richtung.
„Nun... das Lied ist für dich, Mary, weil du mich auf diese Idee gebracht hast!" Layla schenkte mir ein verschmitztes Lächeln und räusperte sich.
Der erste Ton kam aus ihrem Mund und schwebte durch den Saal. Kaum war er verklungen folgte die nächste Silbe, diesmal begleitet von einer Geige. Nach und nach setzte auch der Rest des Orchesters ein.
Es war ein traditionelles Lied. Eines, dass ich von zu Hause kannte, wenn auch wir im Gegensatz zu ihr nie die Töne getroffen hatten.
Stimmen erhoben sich, die zuerst nur mitsummten, schließlich jedoch den gesamten Saal erfüllten.
Ein Blick zu unseren Hoheiten zeigte mir, dass sie sich zusammengestellt hatten und ebenfalls mitsangen. Ein strahlender König, eine stolze Königin, ein kindlicher Prinz und der Kronprinz, der genau diesen Moment nutze, um seinen Kopf in meine Richtung zu drehen. Schnell fokussierten meine Augen wieder meine Freundin.
Als der letzte Ton verklang entbrannte tosender Applaus. Layla deutete einen kleinen Knicks an und kam lächelnd auf mich zu.
„Danke! Das war... ich kann nicht fassen, dass du das für mich getan hast!" Mit diesen Worten fiel ich ihr um den Hals.
Anschließend wurden die Geschenke überreicht. Für uns, die Erwählten, hatten unsere Familien die Geschenke an den Palast geschickt, damit sie nun unter dem Baum liegen konnten.
Meine Familie hatte mir ein ganzes Paket an Briefen geschenkt. Vermutlich hatten sie an dem Tag meiner Abreise mit dem Schreiben begonnen. Kein Wunder, dass in den letzten Tagen keine Antwort von ihnen gekommen war.
Ich nahm mir vor, die Briefe in Ruhe auf meinem Zimmer zu öffnen und nicht vor allen anderen zu lesen. Lächelnd presste ich die Briefe an mein Herz.
„Miss Mary." Als ich die Stimme des Prinzen plötzlich neben mir hörte, zuckte ich erschrocken zusammen. „Würden Sie mich kurz in den Garten begleiten?"
Das erste Date mit dem Prinzen geht leider nicht an Mary. Sogar Layla hat vor ihr ein Treffen ergattert ... aber vielleicht kommt ja ihre Chance bei der Feier, oder was glaubt ihr hat der Prinz mit ihr im Garten zu bereden?
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