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Kapitel 18

Meine Beine sanken in einen tiefen Knicks, sodass sich mein Kleid auf dem schwarzweißen Marmor bauschte. Meinen Kopf neigte ich zu Boden und wartete auf ein Zeichen mich wieder zu erheben.

„Nehmt bitte Platz." Die Stimme unseres Königs hallte durch den Raum und wurde von den hohen Wänden zurückgeworfen. Ich zuckte zusammen, kämpfte gegen Drang an mich umzudrehen und aus dem Zimmer zu sprinten.

Der Teppich unter meinen Füßen schluckte jedes Geräusch als ich auf die mir angebotene Sitzgelegenheit zuschritt. Meinen Kopf hielt ich hoch, doch meine Augen waren stets leicht zu Boden geneigt, um den durchdringenden Blick des Königs nicht direkt zu erwidern.
Ein Tisch aus dunklem Holz trennte mich von den Herrschern, die mir gegenüber platziert waren. Henry jedoch nahm neben mir Platz und nahm mir das Gefühl zu einem Verhör anzutreten.

„Miss Sterling", wandte sich die Königin sich an mich, „wir möchten uns offiziell für das Versagen entschuldigen, nicht für ihre Sicherheit gesorgt zu haben. Unsere Wut richtet sich gegen den Angriff und keineswegs gegen Sie." Ihre Worte umhüllten mich wie eine Umarmung und erweckten in mir das Bedürfnis, ihr Wohlwollen zu gewinnen. Obwohl ihre rot geschminkten Lippen zu keinem Lächeln verzogen waren, schwang in ihrer Stimme eine Wärme mit.

„Zuallererst möchte ich meiner Frau zustimmen, und Ihnen unser Bedauern über den auf Sie verübten Angriff aussprechen." Mein Blick huschte zu dem König. Er trug weder das königliche Jackett noch seine Krone, doch selbst in einem schlichten weißen Hemd trug er stets die Ausstrahlung eines wahren Königs.
Er machte eine kurze Pause und richtete seine Augen auf mich. Sein Blick war wachsam, dennoch lagen dunkle Falten unter seinen Augen, als ob er kaum Schlaf gefunden hätte.
„Wir übernehmen die Schuld an der nachlässigen Bewachung des Geländes und möchten Ihnen versichern, unser Möglichstes zu unternehmen, um einem weiteren Vorfall entgegenzuwirken."
Unsere Herrscher fuhren fort, dass die Anzahl der Soldaten erhöht werden würde. Einer Wache direkt vor meiner Tür stimmte ich zu, doch einen persönlichen Leibwächter lehnte ich entschieden ab.

„Darf ich Ihnen eine Frage stellen?", nutzte ich eine Atempause der Herrscher, um selbst das Wort zu greifen.
Die Königin neigte ihren Kopf zu einem Nicken. Eine braune Haarsträhne hatte sich aus ihrer aufwendig Hochsteckfrisur gelöst und fiel ihr ins Gesicht. Mit einer eleganten Handbewegung strich sie sich die Strähne hinter ihr Ohr, wobei ihr goldenes Armband in den letzten Sonnenstrahlen aufblitzte.
„Wie konnte der Wolf unbeobachtet das Labyrinth betreten und sich dort aufhalten? Wurde das Gelände zuvor nicht durchsucht als die Aufgaben platziert wurden?"

Die Hoheiten gaben zu, das Rätsel bisher noch nicht gelüftet zu haben.
„Nachdem das Labyrinth bereit für die Prüfungen erklärt wurden, zogen sich eure Lehrpersonen zurück. Genau zu dieser Zeit wurde das Wachpersonal gewechselt."
Die Königin neigte ihren Kopf leicht zur Seite und ließ ihren Blick keine Sekunde lang von mir ab. „Folglich gab einen kurzen Zeitraum, in dem der Garten unbewacht war. Ein Zeitraum, der bei den ursprünglichen Dienstplänen nicht beinhaltet war."

„Die Dienstpläne", löstet der König seine Frau ab, „wurden ohne unser Wissen geändert. Zufall ist in diesem Sinne auszuschließen, sowie eine reine Beteiligung von außerhalb des Palasts."
Also kam die Gefahr von den Personen aus dem Schloss? Aber wie sollten mich die Wachen in Zukunft vor einer Bedrohung schützen, die womöglich aus ihren Reihen kam?
„Die nächste Frage, die sich uns stellt, ist, warum ausgerechnet Sie, Miss Mary, angegriffen wurden. Ist dies der einzige Punkt, der dem Schicksal unterworfen war?"

Ich öffnete meinen Mund, um mich zu verteidigen. Ging er allen Ernstes davon aus, ich hätte freiwillig einen Wolf auf mich gehetzt?
Aber meine Kehle brachte keinen Ton hervor, als hätte jemand meine Stimmbänder durchtrennt. Das war absurd!

Die Königin erhob sich von ihrem Stuhl und schritt um den Tisch herum auf mich zu. Ihre Hand berührte meine Schulter.
„Niemand gibt Ihnen die Schuld an diesem Angriff, auch wenn man die Worte meines Mannes so interpretieren könnte. Unsere Frage zielt darauf ab, ob Sie mögliche Feindschaften in ihrer Vergangenheit oder hier im Schloss hegen. Ob Ihnen etwas Ungewöhnliches aufgefallen ist. Oder sie je Drohung erhalten haben"

Entschieden schüttelte ich meinen Kopf. „Abgesehen davon, dass seit ich den Palast betreten hatte bereits zweimal ein Anschlag auf mich verübt wurde, komme ich mit meinen Mitmenschen bestens aus - zumindest solange sie nicht nach meinem Leben trachten."
Ich zögerte kurz, bevor ich fortfuhr: „Falls die Botschaft, Forderung oder wie auch immer die Nachricht der Angreifer benannt werden soll, mich erwähnt hat, dann hat man vergessen mich darüber zu informieren. Oder weshalb sonst sollte jemand annehmen, ich habe Drohungen erhalten."

Kurz zuckten die Mundwinkel des Königs, bevor er das Wort ergriff: „Sie haben korrekt erkannt, dass - kaum hatte die Selection begonnen - zwei Angriffe geschahen."
Der König warf mir einen vielsagenden Blick zu. „Ausgeführt von einer Gruppierung die sich aus dem Nichts manifestiert hatte. Man könnte annehmen es gibt einen Zusammenhang zwischen diesen Dingen."

Ich zuckte zusammen. Die Hand der Königin lag noch immer auf meiner Schulter, als sie das Wort ergriff. „Man könnte vieles meinen und noch mehr sagen, ohne einen Grund dafür zu haben."

Als ich meinen Kopf in ihre Richtung drehte, konnte ich sehen, wie sie eine perfekt in Form gezupfte Augenbraue hob und dem König, ihren Mann, einen bedeutungsschweren Blick zuwarf. „Wir haben einen Grund dafür, den genauen Inhalt der Botschaft nicht mit Ihnen zu teilen. Gründe, die Sie hoffentlich eines Tages verstehen werden", wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich.

...

Die Worte unserer Herrscher überschlugen sich in meinem Kopf, selbst nachdem wir ihr Arbeitszimmer verlassen hatten.
Müdigkeit breitete sich auf dem Weg zurück in mein Zimmer wie ein Mantel aus Blei über meinen Körper aus, und erschwerte jeden Schritt. Meine Gedanken wirbelten in meinem Geist unaufhaltsam durcheinander, bildeten ein Wirrwarr an Wörtern ohne Sinn.

Kaum hatte ich mich am nächsten Morgen ein paar Schritte von meinem Zimmer entfernt, schlossen sich zwei Arme um mich und pressten die Luft aus meinen Lungen. Eine Wolke von Laylas Parfum umhülle mich und ihre offenen Haare kitzelten meine Wange. „Mary! Du ahnst nicht, welche Sorgen ich mir bereits gemacht habe!"
Meine Antwort war ein Röcheln. Für einen kurzen Augenblick umklammerte sie mich noch fester, bevor sie mich losließ.
„Ups." Ihre Augen blitzten verschmitzt auf. „Das war natürlich ein reines Versehen und nicht etwa die Rache dafür, dass du gestern, nachdem du aus dem Dornröschenschlaf erwacht bist, kein Wort zu mir gesagt hast."

„Wenn deine Rache eine Umarmung ist, muss ich in Zukunft wohl häufiger deinen Zorn auf mich ziehen", bemerkte ich lediglich und zog sie in Richtung des Speisesaals, wobei ich ihren Fragen ebenso wie den Bediensteten mit Tabletts voller Obst, Toasts und Aufstrichen gekonnt auswich.

„Mary, wie schön dich hier wieder zu sehen. Unverletzt." Scarletts Stimme zerschnitt Laylas angefangenen Satz und ließ das Lächeln auf dem Gesicht meiner Freundin erstarren.

„Scarlett. Die Freude ist dir anzuhören." Ich versuchte ein nichtssagendes Lächeln auf meine Lippen zu zwingen und durch die Tür zu huschen, doch Scarlett hatte sich direkt vor uns positioniert.
„Und meine Vorfreude dich wiederzusehen wird allein von meinem unsagbaren Hunger überschattet." Dass mir bei ihrem Anblick der Appetit vergangen war, musste ich ihr nicht auf die Nase binden. „Also sag, was dir auf dem Herzen liegt und dann lass uns durch."

„Wie schön zu sehen, dass du dem Prinzen seine Nachlässigkeit nicht für deine Sicherheit zu sorgen bereits vergeben hast." Sie machte eine kurze Pause.

„Ja." Ich nickte und biss mir auf die Lippen, um ein Lächeln zu unterdrücken. „Unsere Beziehung ist wirklich sehr schön. Hast du sonst noch einen dringenden Mitteilungsbedarf?"

„Vor allem aber", fuhr sie fort, „bewundere ich deine gute Miene zum bösen Spiel. Immerhin wissen wir alle, dass du niemals die Fähigkeiten einer Königin besitzt. Dennoch bleibst du als hübsches Spielzeug für den Prinzen hier."

Bei ihren Worten ließ ich die Hand meiner Freundin los. Mein Lächeln viel in sich zusammen und stattdessen spürte ich, wie sich meine Finger ohne mein Zutun zu Fäusten ballten. Hübsches Spielzeug.Ein schönes Gesicht, das von reichen Männern für kleinere Aufgaben im Haushalt bezahlt wurde. Weshalb sie glaubten, sie jegliche Freiheiten nehmen zu können.
Ich spürte wie die Hitze in mein Gesicht schoss.

„Bezahlt er dich dafür oder bist du naiv genug zu glauben, er würde dich tatsächlich lieben, wenn du ..."

Wusch.
Haut prallte gegen Haut.
Scarletts Hand fuhr zu ihrer Wange, dem Abdruck, den die Ohrfeige hinterlassen hatte. Genau in diesem Augenblick schwang die Tür auf.

Ich wusste nicht, wer meine Freundin schockierter anblickte.
Ich, die nicht fassen konnte, dass die süße Layla soeben wegen mir ein anderes Mädchen geschlagen hatte, oder Madame Rosie, die im Türrahmen stand und die Stirn in Falten gelegt hatte.
„Miss Layla, bitte erkläre dich."

„Ich ...", begann Layla. Ihr Blick fiel auf ihre Hand, wobei ihre Finger wie Espenlaub zitterten. Es war verboten, einem anderen Mädchen gegenüber handgreiflich zu werden. Ein Verstoß, wurde mit sofortigem Ausschluss bestraft. „Ich ..."

„Meine wunderbare Freundin", ich wies mit meiner Hand auf Layla, „ist mir soeben zu Hilfe gekommen, als dieses andere Mädchen begann unaussprechliche Vorwürfe zu äußern. Loyalität und der Mut für Freunde einzustehen, die Eigenschaften einer wahren Königin, dürfen keinesfalls bestraft werden."

Unsere Lehrerin hob ihre Hand. Sofort schloss ich meinen Mund wieder „Aber falsche Handlungen werden durch einen noblen Grundgedanken heraus nicht gerechtfertigt. Gewalt darf nie eine Lösung sein. Eine Lektion, die normalerweise schon kleine Kinder verstehen."
Sie schüttelte ihren Kopf. Dabei war ihre Enttäuschung schlimmer, als wenn sie uns angeschrien hätte.

„Aber auch Körperverletzung ist verboten, es sei denn es handelt sich um Notwehr." In meiner Stimme schwang Verzweiflung mit. Ich konnte nicht zulassen, dass Layla die Selection wegen Scarlett und mir verlassen musste. „In diesem Fall wollte meine Freundin mich schützen. Sollte hier also nicht vielmehr die Verursacherin des Disputs bestraft werden?"

Der Blick unserer Lehrerin huschte über meine Schulter hinweg zu dem Wachmann, der unseren Streit, ohne ein Wort zu sagen, miterlebt hatte. Kaum merklich neigte dieser seinen Kopf und bestätigte meine Variante der Geschichte.
Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf uns. „Gewalt ist nie gerechtfertigt."

Nein. Layla musste hier bleiben!
Ehe ich meinen Mund öffnen konnte, um erneut zu protestieren, fuhr sie fort: „Aber da hier beide falsch gehandelt haben, wage ich von einem Ausschluss der Selection abzusehen. Layla und Scarlett, ihr zwei werdet nach dem heutigen Unterricht zu mir kommen. Mit eurem Einverständnis werde ich den Vorfall nicht vor ihre königlichen Majestäten bringen."
Sie sah Layla und Scarlett direkt in die Augen. „Habe ich euer Einverständnis?"

„Ja." Laylas Schultern fielen erleichtert nach vorne zu. Sie atmete durch und richtete sich erneut zu voller Größe auf. Ich nickte ebenfalls und legte die letztendliche Entscheidung somit in Scarletts Hände.

„Ja." Ihre Stimme klang gepresst, doch sie gab ihr Einverständnis. Aus welchem Grund auch immer.

Mit meiner Hand griff ich nach Laylas und unsere Finger verschränkten sich ineinander. Ich drückte sie leicht, um ihr stumm meiner Erleichterung mitzuteilen. Als Antwort brach sie beinahe all meine Finger. Stumm jaulte ich auf.

„Gut, dann Abmarsch zum Frühstück." Mit ihrem Kopf deutete unsere Lehrerin in die Richtung des Speisesaals.

Ehe Layla mit mir hinter der Tür verschwinden konnte, drehte sich sich nocheinmal zu unserer Lehrerin um. „Vielen Dank, Madame Rosie. Ich werde ihr Vertrauen nicht missbrauchen."

Unsere Lehrerin nickte und der ein kurzes Lächeln huschte über ihre Mundwinkel. „Nun, es gibt größere Vergehen als Loyalität und Hilfsbereitschaft."

...

Während dem Frühstück hießen mich einige Mädchen mit einem Lächeln auf ihren Lippen wieder willkommen. Denise überraschte mich sogar mit einer flüchtigen Umarmung.
Die Prüfung, so wurde mir mitgeteilt, hatten die Hoheiten abgesagt, stattdessen hatten die Mädchen die Fragen aus Labyrinth schriftlich abgearbeitet.

Als ein Soldat den Speisesaal betrat, zuckte ich zusammen. Erinnerungen an den Rebellenangriff erschlugen mich mit voller Wucht.
Mein Messer fiel mir aus der Hand. Das Klirren als es zu Boden aufschlug, ging glücklicherweise in dem Gemurmel der Mädchen um uns herum unter und riss mich aus meiner Schockstarre. Ich spürte wie meine Wangen warm wurden, während ich wartete, bis ein Bediensteter mit einem neuen Besteck heraneilte. Ich murmelte meinen Dank, als ich das Messer entgegennahm.
Dabei entging mir nicht, dass der Soldat dem König einen Brief überreichte. Er entließ den Soldaten mit einem Nicken und beachtete den mysteriösen Brief während des gesamten Essens nicht weiter, obwohl ich schwören könnte, dass sich sein Blick verdunkelt hatte.

Ich hatte mir fest vorgenommen, nach dem heutigen Vorfall in dem Unterricht unserer Lehrerinnen besonders gut aufzupassen. So erwies ich mich in Miss Allingtons Unterrichtsstunden erneut als wahres Multitalent. So schaffte ich es alle uns gestellten Aufgaben gleichzeitig zu vermasseln.

„C statt D", unterbrach sie mich, kaum hatte ich den ersten Ton angeschlagen. „Und meine Anweisung war eure liebreizenden Stimmen zu benutzen und nicht wie ein Hund zu jaulen."

...

An diesem Abend klopfte Layla wieder an meiner Zimmertür, damit wir nach dem Abendessen noch etwas Zeit miteinander verbringen konnten. „Ich bin nur froh, dass du noch immer hier bist. Ansonsten hätte ich an Scarlett Rache nehmen müssen und all deine Mühen seit unserer ersten Begegnung den Mord an Scarlett zu verhindern, wäre umsonst gewesen."

„Äußerst tragisch", bemerkte Layla mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Aber ich habe gehört, nichts verbindet so sehr wie heimlich eine Leiche verschwinden zu lassen. Vielleicht wäre das der ausschlaggebende Anlass für Henry dir prompt einen Heiratsantrag zu machen."

Ich verschluckte mich an meinem Tee und brach in einen Hustenanfall aus. Hilfsbereit klopfte mir Layla auf den Rücken. „Während wir eine Leiche im See versinken? Äußerst romantisch."

Layla lachte kurz auf, wurde jedoch wieder ernst, als sie das Gespräch zurück auf Scarlett lenkte. „Allerdings hätte ich Scarlett nie geschlagen, wenn sie nicht diese üblen Lügen über dich verbreitet hätte. Ich verstehe nicht, wie sie nur so tief sinken konnte."

„Ich habe schon früh gelernt, dass nicht alle Menschen so gut sind wie du", gab ich zur Antwort. „Geld und Macht verleiten Menschen eben oftmals dazu, dass sie glauben, dass ihre Handlungen ohne Konsequenzen bleiben."
Ich hatte dieses Verhalten an reicheren Arbeitsgebern immerhin bereits selbst erlebt. Umso dankbarer war ich für meine Eltern, die mich - sobald ich ihnen von bestimmten Vorfällen berichtet hatte - nie wieder zu diesen Arbeitsgebern zurückschickten. Ganz gleich wie bitter wir das Geld nötig hatten.

„Nur hast du in diesem Sinne einen Denkfehler. Scarlett müsste dich heldenhaft gegen solche Angriffe verteidigen, anstatt sie selbst auszuführen."

„Was?" Verwirrt starrte ich Layla an. Sprachen wir von derselben Person?

Überraschung zeichnete sich in Laylas Blick aus. „Du weißt nicht ..." Ihre Stimme verlor sich im Nichts. Stumm schüttelte ich meinen Kopf.
„Scarlett ist der lebende Beweis dafür, dass ein Aufstieg im Kastensystem möglich ist", begann meine Freundin zu erklären.
„Ihre Geschichte war eine Zeit lang auf jeder Titelseite. Ein wahrgewordenes Märchen, der Traum von allen Kindern."
Doch die Bitterkeit in ihrer Stimme stand im Gegensatz zu ihren Worten. „Alles, was du für einen solchen Sprung über Nacht brauchst, ist eine Familie, die dich als siebenjähriges Mädchen auf den Stufen von kinderlosen Zweiern absetzt und nie wieder von sich hören lässt."
In ihren Augen stand kein Neid für diesen Aufstieg, sondern Bedauern. Bedauern für das Mädchen, das von ihrer eigenen Familie abgeschoben wurde.

Lange Zeit schwieg ich, das einzige Geräusch waren unsere Atemzüge und hin und wieder das Klirren einer Teetasse. „Ich weiß nicht, was schmerzlicher ist. Dass ihre Geschichte als erstrebenswert und märchenhaft dargestellt wird oder dass sich alle Medien wie Raubkatzen auf ihre Geschichte gestürzt hatten", bemerkte ich schließlich.
Ich wollte kein Mitgefühlt für Scarlett entwickeln, ganz besonders nicht nach dem heutigen Tag, an dem sie beinahe für den Ausschluss meiner Freundin gesorgt hätte. Doch in meinen Augen war Scarlett plötzlich trotz ihres Reichtums tausendmal ärmer als ich.

Was sagt ihr zu Scarletts märchenhafter Vergangenheit, die laut Amalia so "inspirierend" ist und Scarlett zum Vorbild vieler Mädchen macht...

Ich hoffe, so wird sie zu keiner Celeste 2.0.

Falls doch, schreit sofort laut auf. Oh, und Kritik ist wie immer gern gesehen. Mein Ziel ist es mich zu verbessern, doch das schaffe ich nur mit eurer Hilfe <3

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