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Kapitel 16

Henry stellte wie versprochen in den kommenden Tagen einige Nachforschungen an, allerdings war ihr Name in keiner Datenbank zu finden. „Ich konnte den Namen Clara Dubois in keiner Datenbank finden. Es ist so, als hätten sie nie existiert."
Ich öffnete meinen Mund, um zu einer Antwort anzusetzen, doch Henry fuhr bereits fort: „Das bedeutet, dass kein Austausch stattgefunden hat. Folglich müsste sie noch immer in Illéa sein." Obwohl wir uns in den hintersten Winkel des Schlossgartens verzogen hatten und sich keine Wache in unserem Hörbereich befand, war seine Stimme nicht mehr als ein Wispern. „Es war vor elf Jahren, nicht wahr?"

Ich nickte nur.
Ein Rascheln in den Bäumen ließ mich zusammenzucken. Ich schielte an Henrys Schulter vorbei in das Dickicht hinter uns.
Bestimmt nur ein Windhauch, versicherte ich mir selbst. Uns würde wohl kaum jemand bis in den hintersten Winkel des Schlossgartens folgen und sich freiwillig in dem Gestrüpp verstecken. Oder?

„Etwas an dem Zeitpunkt kommt mir seltsam vor", rissen mich Henrys Worte aus meinem Gedankengang.
Ich schüttelte meinen Kopf, um das Bild von einer Lady mit Ästen und Tannennadeln, anstatt von silbernen Spangen in den Haaren, zu vertreiben.
„Sobald ich mehr weiß, gebe ich dir selbstverständlich Bescheid." Doch in seinen Augen tanzten Zweifel, ob dieser Zeitpunkt je eintreten würde.

In den nächsten zwei Wochen kämpften unsere Lehrerinnen mit aller Macht gegen mein Lächeln an. Wenn ich auch nur eine weitere mysteriöse Andeutung von Madame Rosie hören musste, oder Miss Allington mir erneut einen Vortrag über das Gähnen in ihrem Unterricht hielt, würde ich laut aufschreien.

Zumindest war Layla an meiner Seite und bot mir den Schild des Sarkasmus im Krieg gegen die künstliche Aufbauschung der bevorstehenden Aufgabe an. „Eventuell müssen wir uns diesmal an einem Hindernislauf versuchen, um unsere Ausdauer und unser Durchhaltevermögen unter Beweis zu stellen und dabei die Vor- und Nachteile von Seide über Brokat diskutieren", schlug Layla vor und nippte an ihrem Tee.

Ich nickte langsam. „Eine sinnvolle Beschäftigung für eine Königin. Aber solange wir uns nicht Miss Allington's Ärger stellen müssen, um unseren Willen zum Märtyrertum darzustellen, soll mir alles recht sein."

...

Am nächsten Tag war ich kurz davor all unsere Scherze über die Prüfung zu bereuen, während ich mit jedem Schritt tiefer in das Labyrinth eindrang. Das Surren der Fernsehkamera trat in den Hintergrund und wurde von dem Flüstern des Windes abgelöst.
Beinahe konnte ich mir vorstellen, ich würde einen kleinen Sparziergang durch den Schlossgarten unternehmen. Allein die Kameras, die ich hin und wieder zwischen den Ästen ausblitzen sah störten die friedliche Idylle und nahmen mir die Illusion, dass dies keine blöde Prüfung war.

Anstatt in den Armen des Prinzen zu liegen oder einen Ball zu planen, mussten wir uns einen Weg durch das Dickicht bahnen. Allerdings hatte mir niemand gesagt, inwiefern diese Fähigkeit einer Königin weiterhelfen würde. Ich hatte noch nie gesehen, wie unsere Hoheiten sich durch die Wege einer Hecke bahnen mussten, um unser Land vor dem Ruin zu retten. Allerdings nahm ich mir vor, Henry das nächste Mal zu fragen, ob er vergessen hatte, mich über einen wesentlichen Teil seines royalen Lebens zu informieren.

Die Hecke vollführte einen Knick nach rechts und führte mich zu der ersten Entscheidung, der ersten Weggabelung.
Anstatt wie Sophie und Loreen der Hecke die Zunge zu zeigen, wahrte ich die Sittsamkeit einer wahren Lady und darauf, dass der Wind mir die richtige Lösung zuflüsterte. Nachdem ich ganze drei Sekunden vergeblich auf die Erleuchtung gewartet hatte, tat ich das einzig naheliegende.
Wütend funkelte ich die Hecke an.
Wo befanden sich Hinweisschilder oder eine Landkarte, wenn man sie brauchte?

Der Palast ist ein Labyrinth voller Irrwege und es liegt an dir den rechten Weg zu finden, hallten mir die Worte der Prinzessin nach.
Ich wollte den Gedanken bereits verdrängen, als all die anderen Andeutungen über den rechten Weg wie eine Flutwelle über mich hereinbrachen. Unsere Lehrerinnen, die Bediensteten und selbst die Prinzessin hatten den Satz mehrmals wiederholt - war es Ziel der Prüfung ihrem Rat gleichermaßen Folge zu leisten?

Lächerlich! Aber andererseits ... was hatte ich zu verlieren?
Umgeben von einer Mauer aus Dickicht beschloss ich es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Nach zwei Abbiegungen wurde mein Verdacht bestätigt. In einer kleinen Einbuchtung stand ein Tisch, auf dem sich eine Sanduhr platziert war. Unaufhaltsam rieselten die Körner in ihrem Inneren zu Boden.
An der Uhr war ein Stück Papier befestigt. Halblaut las ich die darauf geschriebenen Worte vor: „Die Zeit schreitet voran und bringt Veränderungen. Doch nur wer sich der Geschichte bewusst ist, kann für die Zukunft lernen. Wer von diesen Männern war der großartigste Herrscher?"

Mein Blick fiel auf die drei Bilder vor mir. Drei Könige, die zur Auswahl standen.
Gregory Illéa, der Anführer von Armeen, ein siegreicher Kriegsführer gegen die Invasion Russlands und der Gründer unseres Reiches.
Der nächste König war Maxon Schreave, der die Verfassung neu geschrieben und versucht hatte, das Kastensystem abzuschaffen. Meiner Ansicht nach war er großartigste König von allen. Zu Schade, dass seine Änderungen nicht allzu lange überdauert hatten.
Der dritte war Henry, als Symbol für die Zukunft.

Mein Blick fiel zurück auf die Uhr. Mich beschlich die Vermutung, dass wir innerhalb der vorgegebenen Zeit die Antworten verfassen mussten, damit sie gültig waren.
Ein Wettlauf gegen die Zeit, wobei die Fragen zuerst gefunden werden mussten - wesentlich unterhaltsamer als uns im Klassenzimmer einen Geschichtetest schreiben zu lassen.
Obwohl mir die Entscheidung nicht allzu schwerfiel, erwähnte ich in meiner Antwort alle und betonte die folgenschwere Rolle jedes einzelnen.
Denn nur dank Gregory und Maxon würde Henry eines Tages des Thron besteigen können und hoffentlich die Veränderungen bringen, die unser Land brauchte, auch wenn sich das der Großteil der Bevölkerung nur schwer einstehen konnte.

So bahnte ich mir weiter meinen Weg durch das Labyrinth, überwand eine Frage nach der anderen und gab all mein Wissen aus Miss Allingtons und Madame Rosies Unterricht preis.

Schließlich vollführte das Labyrinth einen abrupten Knick und eröffnete mir den Blick auf das Zentrum. Ein vergleichsweiser großer Platz, von dem mehrere Wege aus weiterführten.
In der Mitte des Platzes befand ein weiter Tisch, auf dem die bis jetzt größte Sanduhr stand. Wieder las ich den darauf befestigten Zettel laut vor: „Die Hälfte des Weges liegt hinter Ihnen. Bisher konnten Sie alle Hindernisse überwinden doch die schwerste Aufgabe steht Ihnen noch bevor. Wählen Sie die Waffe einer wahren Königin!"

Mein Blick wanderte zu den Utensilien vor mir, aus den ich die Waffe der Hoheit aussuchen sollte.
Ich streckte meine Finger aus, um über den Buchrücken eines mir aus dem Unterricht bekannten Werk zu streichen. Die Macht der Worte, sie konnten Welten schaffen, Königreiche überdauern und ganze Nationen zu Fall bringen.
Neben dem Buch befand sich ein Dolch sowie Pfeil und Bogen. Waffen, um in den Kampf zu ziehen, um ihr Königreich zu schützen.
Das dritte Objekt war eine Tiara. Ehrfürchtig zog ich meine Hand zurück.

In meiner Antwort zählte ich alle Besitztümer auf. „Die zukünftige Königin braucht Mut, dargestellt durch die Waffen, um für ihre Überzeugungen einzustehen. Sie darf die Kraft der Worte nicht unterschätzen", mit meiner Hand griff ich nach dem Buch. „Doch zuerst muss die Trägerin der Tiara die Macht und Verantwortung erkennen, die darin lagen und sie stets zugunsten ihres Volkes einsetzte."

Nachdem ich meine Antwort abgelegt hatte, machte ich mich auf den Weg, um den Ausgang zu finden. In diesem hinteren Teil des Labyrinths erwarteten mich allerdings keine Fragen. War die Prüfung schon wieder vorbei?

Ein kurzer Aufschrei gefolgt von einem dumpfen Aufprall, riss mich auf meinen Grübeleien. „Autsch!"
Ohne zu zögern sprintete ich los, stolperte über den Saum meines bodenlangen Kleides und küsste in der nächsten Sekunde damenhaft den kalten Boden. „Mist!" Leise stöhnend massierte ich mit der einen Hand meinen Knöchel, während ich gleichzeitig versuchte mit der anderen Hand meine hohen Schuhe abzustreifen.
In der nächsten Sekunde war ich bereits wieder auf den Beinen und rannte weiter in die Richtung, aus der ich den Aufschrei vermutete.

Als ich um die Ecke bog, sah ich ein kleines Mädchen auf den Boden sitzen. Ein Mädchen hier im Schloss, inmitten der Prüfung. Bis auf den Prinzen hatte ich hier noch nie ein Kind gesehen. „Tut es sehr weh?" Besorgt hielt ich ihr meine Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen.

Ein schuldbewusster Ausdruck lag auf ihrem Gesicht, als sie leicht den Kopf schüttelte. „Nein. Ich hab mich nur erschrocken", murmelte sie und ließ sich von mir auf die Füße ziehen. „Ich bin übrigens Sophie und du bist Mary."
Ihr Name schickte einen bittersüßen Stoß direkt in mein Herz.
„Ich hab dich im Fernsehen gesehen."

„Dafür hab ich dich aber weder im Bericht noch hier im Schloss einmal gesehen. Was machst du denn hier?"

„Ich mach eine Entdeckungstour durch das Labyrinth. Ich hab' auch schon ganz viel entdeckt", verkündete Sophie und steckte stolz ihr Kinn hoch. „Nur eben noch nicht den Ausgang."

Während wir uns zu zweit durch die Irrwege den Weg bahnten, plapperte Sophie fröhlich vor sich hin. Bereitwillig erzählte sie mir von ihrem Leben in den abgelegenen Winkeln des Schlosses, reserviert für die Bediensteten und deren Familien. Später, so hatte sie mir erzählt, wollte sie genau wie ihre Mama Zofe werden.
„Wissen denn deine Eltern, dass du hier bist?", unterbrach ich ihre Erzählungen.

Sie schüttelte so entschieden ihren Kopf, dass ihr der Zopf wild in ihr Gesicht peitschte. Nach kurzem Überlegen zupfte sie an dem Stoff meines Kleides und gab mir zu verstehen, dass ich mich zu hier lehnen sollte. „Ich darf eigentlich gar nicht hier sein", wisperte sie in mein Ohr. „Aber das ist ein Geheimnis. Du darfst es niemanden sagen."
Feierlich versprach ich, ihr Geheimnis zu wahren. Dass die Kameras jedoch nicht so nachgiebig mit ihr sein würden, verschwieg ich.
In der nächsten Sekunde hatte sie ihre zarten Arme bereits um mich geschlungen. „Ich mag dich", beschloss sie kurzerhand. „Du bist so nett."

Für den Bruchteil einer Sekunde war ich sprachlos. Dann erwiderte ich ihre Umarmung. „Ich mag dich auch, Sophie."

Ein Knacken ertönte.
Ich wandte mich aus ihrer Umarmung und trat einen Schritt vor. „Sei kurz still!", raunte ich Sophie zu, ohne meinen Blick von dem Busch vor uns zu lösen.
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie die kleine Sophie ihren Mund öffnete, jedoch mitten in der Bewegung innehielt. Stumm formten ihre Lippen ein überraschtes „Oh".

Ein Knurren durchschnitt die sonstige Stelle. Kündigte unseren Besucher an, bevor er in unser Sichtfeld trat. Sein dunkles Fell glänzte in der Sonne.
Wäre ich nicht bereits aus Schock wie zu einer Eisstatue erstarrt, hätte mir sein majestätischer Anblick den Atem genommen.
Ein Wolf mitten Labyrinth, nur wenige Meter von uns entfernt.

„Komm. Langsam."
Ich trat einen kleinen Schritt zurück und sie folgte mir. So brachten wir zentimeterweise mehr Abstand zwischen uns und dem Tier.
Ich wagte es nicht, die Augen von ihm zu lassen, solange er uns beobachten konnte. Kaum schoben wir uns hinter der nächsten Abbiegung außer Sichtweite, sprintete ich los. Sophies Hand hielt ich dabei fest umklammert, in der Hoffnung die Kleine hinter mir herziehen zu können.

„Warte ... ich ... ich komm nicht mit ...", keuchte Sophie. Wortlos packte ich ihre Finger noch fester, doch ihre Kinderhand löste sich aus meiner.
Schwer atmend blieb sie stehen. Ihr Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig. „Ich kann nicht mehr." In ihren Augen stand die pure Verzweiflung.

„Nur bis wir ein Versteck finden, wo du sicher bist."
Eine Lüge.
In dem Labyrinth würde sich nicht sicher sein. Wir mussten den Ausgang erreichen, in die Sicherheit des Gartens fliehen.
Wo waren die Soldaten, die zu jeder Sekunde ein Auge auf uns gerichtet hatten?
Oder war es ihnen gleich, was mit uns passierte, war ihnen alles egal, solange es ein Teil der Prüfung war?
Eine Realisation schoss schmerzhaft durch meinen Körper. Wir würden es nie bis zum Ausgang schaffen, wenn wir beide den Wölfen den Rücken zukehrten.

Die Waffe einer Königin.
Damit sie ihr Land und dessen Bürger schützen konnte. Ein kleines unschuldiges Kind zu schützen konnte.
Übelkeit erfasste besitzt von mir, brach wie eine Welle über mich herein und brachte meinen gesamten Körper zum Zittern.
Das war die Prüfung. Das war der Moment, der alles entscheiden würde.

„Lauf so schnell du kannst. Nur mehr ein kleines Stück." Ich packte ihre Schultern und zwang sie meinen Blick standzuhalte. „Ich komme dann nach, sobald ich kann."
Eine Lüge.
Entschieden schubste ich sie nach vorne. „Halt dich immer rechts, dann bist du bald draußen", schäfte ich ihr ein und sah zu, wie sie hinter der nächsten Abbiegung verschwand. Zu zweit wären wir zu langsam, um dem Tier zu entkommen. Doch wenn ich ihr Zeit, verschaffte, konnte sie sich einen Weg nach draußen bahnen.

Mein Herz hämmerte in meiner Brust, doch ich verharrte still. Ließ den Wolf näherkommen und verschaffte Sophie mit jeder Sekunde mehr Zeit, den Ausgang zu erreichen.

Ästen knackten unter seinen Pfoten. Mein Zeichen, dass er nahe genug war und mir folgen würde, anstatt Sophie. Mein Zeichen loszurennen.

Jeder kleine Stein und spitze Äste, der sich in meine Fußsohlen bohrte, sandte einen kleinen Schmerzimpuls durch meinen gesamten Körper. Doch ich verlangsamte meine Schritte für keine Sekunde.
Ich kämpfte für jeden Schritt, der mich näher zu meinem Ziel brachte. Zurück in die Mitte des Labyrinths, dem Zentrum der Prüfung und der Waffenrüstung einer Königin.

Mein Atem brannte, als zu meinem Zielort taumelte. Ich drehte mich um, wollte nur einen kurzen Blick auf den Abstand zwischen uns erhaschen. Ein Abstand, der verschwinden gering war.

Machte er einen Schritt auf mich zu, taumelte ich einen Schritt zurück.
Schritt für Schritt, Zentimeter für Zentimeter, bis sich der Tisch in meinem Rücken spürte.

Ohne die Augen von dem Tier vor mir abzuwenden, tastete ich mit meiner Hand nach einer Waffe. Meine Finger schlossen sich um den kühlen Griff des Dolches. Meine Fingerknöchel traten weiß hervor, meine Hände zitterten und doch streckte ich den Dolch von mir in die Richtung des Wolfes.

Er machte einen Schritt auf mich zu, als wollte er mich testen, setzte eine Pfote vor die andere. Er war so nah, dass ich seinen Atem hörte.
Ein Hecheln. Er senkte den Kopf ohne mich aus den Augen zu lassen. Aber er griff nicht an. Noch nicht.

Äste knacksten.
Stiefel trommelten über den Boden.
Stiefel?
Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, wie sich schwarze Stiefel in mein Blickfeld schoben. Eine schlichte Hose und die rote Jacke. Die Uniform unserer Soldaten.
Die Gewehre gezogen und zum Schuss bereit, richteten sie die Waffen auf den Wolf.

Ein Knurren hing in der Luft und ging mir durch Mark und Bein. Er machte einen Satz nach vorne, an mir vorbei in die Richtung der Männer, in die Richtung der Gewehre.
Ein Schuss löste sich, durchschnitt die Stille, hinterließ ein dröhnendes Echo.

Die Welt verstummte als die Kugel ihr Ziel fand, sich in die Flanken des Tieres bohrte und den Wolf zum Straucheln brachte.
Dennoch spannte er jeden Muskel seines Körpers an, als setze er zum Sprung an. „Nein!"

Seine Vorderpfoten verließen den Boden. Zeitgleich drang ein weiterer Gegenstand in sein Fell ein.
Wie ein Stein fiel sein Körper zu Boden. Prallte auf dem harten Untergrund auf.
Ein Straucheln, dann lag er da und kämpfte sich nicht mehr auf die Beine.
Das Heben und Senken seines Brustkorbs verriet, dass er noch am Leben war.
Ein Dolch ragte aus seinem Körper heraus.
Der Dolch, der meine Hände verlassen und sein Ziel gefunden hatte.

„Was habt ihr getan?" Mein Mund formte wie von selbst diese Worte. Ich starrte die Wachen an und sah wie sich ihre Lippen bewegten. Sie hatten den Wolf auf uns gehetzt und jetzt war er tot. Wegen mir.
Was hatte ich getan?
Meine Beine gaben unter mir nach, meine Knie und Hände prallten auf dem Erdboden auf. Mein Blick war allein auf den Wolf gerichtet. Auf die Wunde gerichtet, an der ich schuld war.
Blut sickerte heraus, verfärbte das Wolfsfell noch dunkler.

„Bitte verzeih mir." Meine Worte waren nur noch ein heiseres Flüstern, als ich meine Hand ausstreckte und sie auf sein weiches Fell legte. Beruhigend strich ich über seine Flanken. Über seine Brust, die sich unregelmäßig hob und senkte. Ich war in dem Labyrinth geblieben, um ein Leben zu retten. Doch stattdessen hatte ich ein Leben genommen.

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