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Am nächsten Morgen wache ich ausgeschlafen und überraschender Weise gut gelaunt auf, sonst bin ich nämlich der größte Morgenmuffel den es gibt. Schnell stelle ich fest, dass ich heute im Gegensatz zu gestern männlich bin und ziehe mir meine Schuluniform an. Offensichtlich sind meine Zimmerkameradinnen nicht begeistert von meinem fließenden Geschlecht, denn sie starren mich in einer Mischung aus überrascht und angewidert an, was ich relativ gleichgültig zur Kenntnis nehme, denn ich bin es ja schon gewöhnt. Ich hoffe nur, dass Draco es hinnimmt, denn ich mag ihn relativ gern, wenn man bedenkt, dass ich ihn kaum kenne. Schnell packe ich in meine Schultasche, was ich heute brauche. Nach meinem Stundenplan habe ich zuerst eine Doppelstunde Zauberkunst, dann Verwandlung und Zaubertränke, ebenfalls Doppelstunden. Ich hoffe, dass ich wenigstens ungefähr mitkomme, denn lernen war noch nie mein Ding. Naja, abgesehen von meiner Liebe zu Büchern, aber da lese ich oft Fantasy-Bücher, die ja nicht allzu viel mit lernen zu tun haben. 

Ich setze mich im Gemeinschaftsraum vor den Kamin, in der Hoffnung, Draco noch nicht verpasst zu haben. Ich habe Glück, einige Minuten später taucht er aus seinem Schlafraum auf und gesellt sich in den Sessel neben mich. Überrascht bemerkt er, dass mein Geschlecht sich verändert hat und sieht mich in einer Mischung aus interessiert und etwas, das ich nicht deuten kann, an. "Morgen Draco" "Guten Morgen Sam. Wie kommt es...dazu?", fragt er, irgendwie leicht überfordert, und deutet dabei auf mich. "Ah ja. Aaalso", beginne ich zu erklären, "sagt dir der Begriff "genderfluid" etwas?" Nachdem er verwirrt den Kopf schüttelt, rede ich weiter: "Das bedeutet, dass mein Geschlecht fließend ist, ich mich also nicht immer ein und demselben zugehörig fühle. Es wechselt immer mal wieder ohne Muster und ich kann mir auch nicht irgendwie wünschen weiblich zu sein und dann ist das so. Ich habe also keinen Zugriff darauf, es passiert einfach." Nach meiner Erklärung schaue ich ihn vorsichtig an, um zu sehen, wie er darauf reagiert. Ich seufze erleichtert auf, als er verständnisvoll mit den Kopf nickt und weiterhin relativ interessiert wirkt. "Cool", meint er, "aber jetzt lass uns frühstücken gehen, ich sterbe noch vor Hunger!" Erfreut stimme ich ihm zu und zusammen machen wir uns auf den Weg in die Große Halle und setzen uns an den Slytherin-Tisch. Auf dem Weg dorthin bekommen wir, oder eigentlich eher ich, einige seltsame Blicke ab, vermutlich, weil ich meinem Vater Gellert wie aus dem Gesicht geschnitten bin und so fast wie eine Miniversion von ihm wirke. Kurz werfe ich einen Blick zum Tisch der Lehrer, an dem unter anderem mein anderer Dad sitzt und sich sein Frühstück schmecken lässt. Als er mich bemerkt, zwinkert er mir unauffällig zu und ich erwidere es mit einem kleinen Lächeln. Ich lasse mich neben Draco auf einen Stuhl ungefähr in der Mitte des Tisches fallen und stürze mich direkt auf meinen Toast mit Marmelade. 

Nach einem schmackhaften Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Zauberkunstunterricht. Da wir zuerst den Raum nicht finden können, kommen wir einige Minuten zu spät. Professor Flitwick, der wegen seiner geringen Größe auf einem Stapel Bücher hinter seinem Pult steht, sieht uns missbilligend an und sagt: "Mr Malfoy und Miss Grindelwald, Zuspätkommen wird in dieser Schule nicht geduldet. 5 Punkte Abzug für Slytherin!" "Tut mir leid Professor, wir haben den Raum nicht gefunden", meine ich kleinlaut und schüchtern füge ich noch hinzu: "Außerdem ist es heute Mr Grindelwald" Dafür fange ich mir erstmal sehr verwirrte Blicke ein, nicht nur vom Lehrer. "Was soll denn das bedeuten?", fragt Harry Potter im Flüsterton seinen rothaarigen Freund, der nur ratlos mit den Schultern zuckt. "Mr Potters Frage ist berechtigt. Wenn ich mich recht entsinne, waren Sie gestern noch ein Mädchen" "Das ist korrekt", erwidere ich und erkläre heute schon zum zweiten Mal, dass ich genderfluid bin und was das genau heißt. Als ich ein paar Minuten später geendet habe, sind immer noch alle Blicke auf mich gerichtet, was mir langsam auf die Nerven geht, ich hasse es nämlich, im Mittelpunkt zu stehen, ganz im Gegensatz zu Draco neben mir, der die Aufmerksamkeit zu genießen scheint. Nach einer kurzen Pause beginnt Professor Flitwick, offenbar etwas abgeneigt von meiner Existenz, mit dem Unterricht.

Mein erster Schultag verläuft alles in allem ziemlich gut. Verwandlung bei Professor McGonagall gefällt und interessiert mich am meisten. Die Lehrerin ist sehr streng, aber auch gerecht, obwohl sie die Hauslehrerin von Gryffindor ist. Ganz anders als Professor Snape, der uns in Zaubertränke unterrichtet. Er bevorzugt die Schüler seines Hauses, also uns, ziemlich stark und hat offenbar etwas gegen Harry Potter und die Gryffindors generell, denn er ignoriert ein Mädchen, das neben der jungen Berühmtheit sitzt und offensichtlich die Antwort auf jede Frage kennt, die er stellt. Ihr ziemlich beeindruckendes Wissen ist mir schon im Zauberkunstunterricht aufgefallen, den wir ebenfalls zusammen mit den Gryffindors haben. Ich musste mir ein Lachen verkneifen, als sie ihren Sitznachbar, einen rothaarigen Jungen in abgewetzten Klamotten, der neben ihr und Potter saß, darüber belehrte, wie man den Zauberstab schwingen oder "Wingardium leviosa", den Spruch, den wir heute lernten, betonen muss. Irgendwie konnte sie es sich erlauben, denn sie schaffte es schon nach den ersten paar Versuchen, ihre Feder in der Luft schweben zu lassen, wofür sie natürlich als Belohnung Punkte für ihr Haus bekam. Trotzdem ist mir dieses besserwisserische Mädchen nicht unbedingt sympathisch, auch weil sie auf die Erklärung von meinem Geschlecht ziemlich angewidert reagiert hat und sogar von mir weggerückt ist, als wäre ich eine ansteckende Krankheit.

Offensichtlich sind die Lehrer hier nicht zimperlich, was Hausaufgaben aufgeben angeht, denn schon am ersten Tag halsen sie uns eine Menge auf. So mache ich mich nach dem Unterricht gemeinsam mit Draco auf in die Bibliothek, um die Aufgaben in Verwandlung, Zauberkunst und Zaubertränke zu erledigen. Dort treffen wir auch Pansy Parkinson und ihre zwei neuen Freundinnen. Vor ihnen liegen einige Bücher aufgeschlagen, für die sie sich allerdings nicht zu interessiere scheinen, denn schon seit wir hineingekommen sind, plaudern sie miteinander. Draco und ich setzen uns ein paar Tische entfernt von ihnen hin und schlagen nun ebenfalls unsere Bücher auf. Beginnen wollen wir mit Zaubertränke, wo wir einen langen Aufsatz schreiben müssen. Also stehe ich nochmal auf und suche in der riesigen Bibliothek nach dem richtigen Regal, was ich nach einiger Zeit auch finde. Schnell suche ich mir ein Buch zu unserem Thema und trage es zurück zu unserem Tisch. Hinter dem letzten Regal halte ich jedoch inne, weil ich Stimmen höre. Ich weiß, es gehört sich nicht zu lauschen, aber meine Neugier überwiegt die Vernunft. "...ernsthaft?! Sie ist ein Freak! Die will doch nur Aufmerksamkeit! Als ob sie davon noch nicht genug hätte!" Verwundert runzle ich die Stirn über das Gesagte, denn ich habe keine Ahnung, um wen es geht. Bei der Stimme bin ich mir auch nicht sicher, aber ich glaube, sie gehört einer der Freundinnen von Parkinson. Ich riskiere einen schnellen Blick hinter dem Bücherregal hervor und mein Verdacht bestätigt sich. Draco, der ja nicht weit entfernt sitzt, hat es offensichtlich auch mitbekommen, denn er hebt seinen Blick vom Pergament, das er noch kurz zuvor beschrieben hat. "Die glaubt doch nicht wirklich, dass wir ihr das abkaufen, oder?! "Genderfluid", das gibt es doch gar nicht!" Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Die reden über mich! Oder ich hab was nicht mitgekriegt und es gibt noch eine andere genderfluide Person an dieser Schule, was ich eher bezweifle. "Wie kannst du eigentlich sagen, dass du dieses etwas interessant findest?! Sie ist einfach nur abstoßend!" Eine von Parkinsons Anhängerinnen, die dunkelhäutige, sieht peinlich berührt auf den Tisch. Bei diesen gemeinen Worten fangen meine Augen verräterisch an zu brennen und schon laufen die Tränen über mein Gesicht. Ich meine, klar, früher hab ich auch schon mal gemeine Kommentare von anderen Kindern angeworfen bekommen, aber abgesehen von einigen Ausnahmen habe ich sowas noch nicht gehört. Auch Draco scheint nun mitbekommen zu haben, über wen die drei tratschen und steht langsam auf. "Redet ihr über Sam?", fragt er die drei langsam und leicht drohend. Ich bin verblüfft, wie bedrohlich er aussehen kann, trotz seinem ins Gesicht hängende Haar und den noch nicht erwachsenen Gesichtszügen. "Klar. Wieso bist du die ganze Zeit bei ihr? Ich denke mal Mitleid, oder?", fragt ihn Parkinson, jetzt in einem samtweichen Ton, "Willst du nicht mit uns abhängen? Dieser Freak ist doch kein Umgang für dich, sie ist ja noch schlimmer als Schlammblüter, einfach keine richtige Hexe!" "Wag es nicht, so von Sam zu reden!", ruft Draco wütend, "Er ist sehr wohl ein Zauberer und das ein viel besserer als ihr!!" Pansy jedoch funkelt ihn zornig an: "Jemand wie sie könnte nie besser sein als eine reinblütige Hexe wie ich!" Ich kann Draco meinen Kampf nicht länger für mich ausfechten lassen, deshalb wische ich mir eilig einige Tränen aus dem Gesicht und trete hinter dem Bücherregal hervor. "Jemand, der so redet wie du kann nicht gut sein! Menschen sind unterschiedlich und das ist verdammt noch mal gut so!", fauche ich wütend. Alle vier schauen erschrocken zu mir, doch Parkinson fängt sich schnell wieder und kontert höhnisch: "Soso, jetzt verstecken wir uns hinter anderen und lassen die reden?" "Hat er nicht gerade bewiesen, dass er das nicht tut?", fragt Draco leicht amüsiert. Auch ich kann mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen und stelle mich neben meinen Freund, das Buch über Zaubertränke immer noch im Arm. Braune Augen treffen auf meine verschiedenfarbigen, als Parkinson und ich uns gegenseitig anfunkeln. Unser Starrduell wird von der Bibliothekarin Irma Pince unterbrochen. "Was gibt es da zu schreien? Das ist ein Ort der Ruhe und wer sie nicht einhält fliegt raus!", keift sie und scheucht uns weg. Schnell holen Draco und ich unsere Schultaschen und machen uns davon, um weiteren Ärger zu vermeiden. Wir entscheiden uns dazu, in den Gemeinschaftsraum zu gehen, da die Hausaufgaben sich nicht von alleine machen. Während wir schreiben ist nur das Kratzen unserer Federn auf dem Pergament zu hören. Als ich kurz aufschaue, bemerke ich, dass mein Gegenüber mir einen leicht besorgten Blick zuwirft. Ich lächle ihm kurz zu, um ihm zu zeigen, dass es mir gut geht, in der Hoffnung, dass er es mir glaubt. Denn in Wirklichkeit bin ich weit entfernt von "gut". Ich bin es zwar gewöhnt, von anderen nicht verstanden zu werden oder ein paar gemeine Kommentare abzubekommen, aber sowas wie zuvor in der Bibliothek wurde mir noch nie an den Kopf geworfen. Zwar hat es in meiner Kindheit einige...unangenehme Fälle gegeben, bei denen andere Kinder sich gegen mich verbündeten, weil ich eben anders war, aber oft kam das nicht vor. Ich versuche mich krampfhaft auf meine Hausaufgaben zu konzentrieren, aber meine Gedanken schweifen immer weiter ab, bis ich akzeptiere, dass es keinen Sinn mehr macht, es zu versuchen. Ich sage zu Draco, dass ich müde sei und packe meine Sachen zusammen um nicht weiter so von ihm angesehen zu werden, sonst würde ich schließlich doch in Tränen ausbrechen und das will ich unbedingt vermeiden, vor allem im Gemeinschaftsraum. So husche ich in den Mädchenschlafsaal und mache mich Bettfertig. Kurz überlege ich, in den Jungenschlafraum zu wechseln, verwerfe diese Idee aber wieder, weil ich nicht mehr die Kraft dazu habe. Auch müsste ich dann nochmal an Draco vorbei und darauf habe ich echt keine Lust mehr. 

Die Vorhänge des Himmelbettes zugezogen versuche ich, Schlaf zu finden, gebe es jedoch nach einigen Stunden auf. Davor hatte ich auch die drei Mädchen hereinkommen hören und frage mich, ob die wohl schon schlafen. Ich lausche sorgfältig und als ich nur tiefe Atemzüge hören kann, setze ich mich auf. So leise wie möglich stehe ich auf und werfe mir einen Umhang über. Ich schleiche mich zur Tür unseres Schlafsaals und schaue vorsichtig in den Gemeinschaftsraum. So wie es aussieht schlafen alle schon. Na gut, es ist ja auch schon spät. Auf Zehenspitzen um ja niemanden zu wecken schleiche ich mich bis zur Tür. Ich öffne sie und spähe hinaus. Keiner zu sehen. Vorsichtig setze ich einen Fuß vor den anderen in Richtung Büro des Schulleiters, denn ich habe vor, mit Dad zu reden, er konnte mich schon immer gut beruhigen. Der kalte Kerkerboden verursacht eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper, denn ich bin barfuß unterwegs. Von Erzählungen weiß ich, dass sich sein Büro hinter einem Wasserspeier verbirgt, der eine Wendeltreppe freigibt, wenn man das richtige Passwort sagt. Glücklicherweise bin ich dort angekommen, ohne jemandem zu begegnen. Jetzt bleibt nur noch zu überlegen, welches Passwort das richtige ist. Plötzlich fällt mir ein, dass Dad in letzter Zeit des Öfteren von unglaublich krass geilen Zitronenbonbons schwärmt. Naja, einen Versuch ist es wert. "Zitronenbonbon", flüstere ich, in der Hoffnung, dass es stimmt. Und tatsächlich! Hinter dem Wasserspeier kommt eine enge Wendeltreppe zum Vorschein. Schnell husche ich diese hinauf und schon stehe ich vor der Tür meines Dads. Leise klopfe ich daran und hoffe einfach mal, dass er noch nicht schläft. Als ich ein "Herein" höre, bin ich sehr erleichtert und drücke die schwere Tür auf. Überrascht schaut mein Vater mich an, als er erkennt, wer seine Ruhe stört. "Wie kommt es, dass du noch nicht schläfst und stattdessen  in der Schule herumgeisterst? Und das so spät nach Sperrstunde?", fragt er streng, aber auch neugierig. "Ich konnte nicht schlafen", erwidere ich leise und schaue auf meine Füße. Das nächste, was ich spüre sind zwei Arme, die mich an sich drücken und plötzlich bricht alles aus mir heraus: Wie ich immer angestarrt werde, wie ich in Zauberkunst zuerst ausgeschimpft wurde und dann, nachdem ich mich geoutet habe, dieses Gryffindor-Mädchen von mir weggerückt ist und schließlich was Parkinson mir in der Bibliothek an den Kopf geworfen hat. Die Tränen fließen nur so über mein Gesicht und ich klammere mich schluchzend an Dad, der beruhigend auf mich einredet und mir mit einer Hand über den Kopf streicht. 

Nach einiger Zeit werden meine Schluchzer immer leiser und auch meine Tränen versiegen. Langsam löse ich mich von Dad und schaue ihm in die Augen. Sanft wischt er mir die Wangen trocken und sagt leise, aber eindringlich: "Sam, mein wundervoller Sohn, der nicht immer männlich ist. Du weißt so gut wie ich, dass man es nie allen recht machen kann, aber ich versichere dir, dass, solange ich und dein Vater am leben sind, es immer jemanden geben wird, der dich liebt und akzeptiert, so wie du bist! Und wir sind nicht die einzigen, nimm den jungen Draco Malfoy als Beispiel. Wie ich mitbekommen habe, versteht ihr euch hervorragend und ihn stört es nicht im Geringsten, dass du genderfluid bist! Also verliere nie den Glauben an dich selbst!" Dankbar schaue ich Dad an, er findet immer die richtigen Worte. Wir umarmen uns noch ein letztes Mal, dann mache ich mich auf den Rückweg ins Bett, aber diesmal schleiche ich mich in den Jungenschlafsaal. Überrascht stelle ich fest, dass dort schon ein weiteres Bett für mich bereitsteht und lasse mich dankbar hineinfallen. 

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