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05 | Einfühlsam wie ein Hornochse

Elizas Sicht

Meine zweite Schicht und ich bin vollkommen durch den Wind. Das ist nicht zuletzt Wills Schuld, denn der hat mich heute Morgen halbnackt in der Umkleidekabine erwartet. Es ist nicht so, dass ich ihn beobachtet habe und er sich plötzlich zu mir gedreht hat, sondern ich bin im wahrsten Sinne des Wortes zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen.

Keine Ahnung, was er jetzt über mich denkt oder ob er denkt, dass ich ihn absichtlich angestarrt habe – das habe ich natürlich nicht.

Ich weiß einfach nicht, was ich bezüglich dieser Situation unternehmen soll. Ich traue mich nicht einmal mit meiner besten Freundin Zoey über dieses Schlamassel zu reden, weil ich Angst habe, dass sie es irgendwann ihren Eltern gegenüber erwähnen könnte und die würden es dann meinen Eltern erzählen. Zudem bin ich mir sicher, dass Zoeys Vater William ebenfalls kennen müsste, denn dieser ist im Verwaltungsrat des Krankenhauses tätig und wird ziemlich sicher wissen, dass er mein betreuender Arzt ist. Es ist nicht so, dass ich meiner besten Freundin nicht traue, aber manchmal kann sie die größten Geheimnisse ganz nebenbei erzählen, ohne auch nur zu bemerken, was sie gerade ausgeplaudert hat.

Ich klopfe an die Tür von Wills Büro, in das er sich seit Schichtbeginn verkrochen hat, während ich mir die Berichte der Nachtschicht durchgelesen habe, um auf dem neuesten Stand zu sein. Seit fünf Minuten sitzt ein sechszehn-jähriges Mädchen mit ihrer Freundin in Behandlungszimmer 3 und ich weiß nicht wieso, aber mich beschleicht das Gefühl, dass Angelegenheit dringlich ist.

»Herein!«

Ich atme kurz ein und aus, ehe ich die Klinke herunterdrücke und meinen Kopf durch die Tür stecke.

»Ein Patient verlangt nach dir«, sage ich und er nickt, ehe er aufspringt und mir entgegenläuft.

»Irre ich mich oder hatten wir nicht eigentlich erst nach acht Uhr Termine?«

»Sie hat sich unten in der Notaufnahme gemeldet und wurde dann hierher geschickt. Sie wirkt ein wenig eingeschüchtert und hat nur ihre Freundin dabei. Vielleicht sollten wir ihre Eltern anrufen?«

»Wie alt ist sie denn?«

»Sechzehn Jahre«, erwidere ich und er nickt, bevor er seinen Kopf schüttelt.

»Wir dürfen ab vierzehn ohne Einverständnis der Eltern behandeln. Wenn sie ohne ihre Eltern kommt, hat das meist einen Grund«, sagt er und ich nicke.

Gemeinsam laufen wir zum Behandlungsraum, wo sich die beiden Mädchen befinden.

»Hallo. Ich bin Dr. Morrison. Ich habe gehört, Cleo braucht meine Hilfe«, fragt er charmant und lässt sich auf seinem Stuhl fallen, bevor er in die Nähe der Behandlungsliege rollt. Ich glaube kaum, dass die beiden Mädchen gerade so einen Humor gebrauchen können, mische mich jedoch nicht ein.

»Ich... Ich... «, beginnt sie unsicher und Will setzt sich kerzengerade hin und sieht sie abwartend an. »Ist auch eine Ärztin anwesend?«, fragt sie und sieht mich ein wenig hoffnungsvoll an, doch ich schüttele leicht den Kopf.

»Ms. Kingsley ist meine Praktikantin. Vertrau mir Cleo. Ich mache meinen Job auch hervorragend. Du kannst ruhig erzählen, was los ist. Ich darf niemandem etwas sagen«, teilt er ihr mit und sie sieht ihn mit großen Augen an.

»Ich hatte... Also...«

»Sie hatte heute Nacht mit einem Junge ihr erstes Mal, aber sie haben nicht verhütet«, mischt sich ihre Freundin nun ein, als Cleo nichts sagt.

Will nickt bloß.

»Und jetzt möchtet ihr, dass ich was tue?«

»Ich brauche dringend die Pille danach, aber ich vertrage diese Dinger nicht. Ich bekomme immer Ausschlag und deswegen wollte ich fragen, ob Sie mir nicht anders helfen können«, sagt sie leise. Die Arme tut mir schrecklich leid. Die Situation muss ihr sicherlich nicht leicht fallen und ich kann verstehen, dass sie lieber von einer Frau behandelt werden würde.

»Ich kann eigentlich nicht viel anderes machen als dir die Pille zu verschreiben, Cleo. Für alles andere ist es jetzt zu spät«, knallt er ihr an den Kopf und ich frage mich wirklich, wie Will jetzt so gefühlslos ist und alles derart trocken erklärt. Es ist deutlich anzusehen, dass das Mädchen Angst hat.

»Ich habe gelesen, dass die Spirale auch als nachträgliches Verhütungsmittel eingesetzt werden kann«, sagt ihre Freundin.

Will sieht mich einen Augenblick an, als würde er nach meine Zustimmung fragen, und ich nicke. Er wendet sich ihr wieder zu.

»Das stimmt. Der Geschlechtsverkehr darf dabei auch nicht länger als 5 Tage her sein, was ja in deinem Falle auch definitiv möglich wäre, aber eigentlich wird die Spirale zum Ende der Periode eingesetzt, um sicher zu sein, dass nicht schon eine Schwangerschaft besteht. Außerdem ist dann der Muttermund weiter geöffnet, sodass der Stab, durch den die Spirale in der Gebärmutter eingesetzt wird, besser hineingeschoben werden kann. Das kann schmerzvoll werden«, sagt er und ich würde ihm am Liebsten eine Ohrfeige geben, damit er merkt, dass er ihr nur noch mehr Angst macht.

Sie weitet die Augen und sieht ihre Freundin mit Tränen in den Augen an, ehe sie zu weinen beginnt.

»Mein Leben ist vorbei«, schluchzt sie und vergräbt ihr Gesicht in ihren Händen.

Ich ziehe Will am Arm hinter mir in den Flur.

»Sag mal, spinnst du?«, fährt er mich an und reibt sich den Arm. »Du hast mich gekniffen«, zischt er.

»Du hättest einen Tritt in den Hintern verdient, weil du so feinfühlig wie ein Hornochse bist. Kannst du nicht sehen, dass sie vollkommen fertig mit den Nerven ist? Du machst ihr Angst, indem du ihr erzählst, dass du einen Metallstab in ihre Vagina schieben musst, um die Spirale einzusetzen und es gegebenenfalls auch noch weh tun könnte«, zische ich.

»Was soll ich denn sonst tun? Das ist nun mal die Wahrheit«, sagt er.

Ich rolle mit den Augen und schüttele den Kopf.

»Willst du mit ihr sprechen?«, fragt er stattdessen. »Ich warte draußen und du überzeugst mich von deinem Können indem du der Patientin hilfst. Einverstanden?«, fragt er und funkelt mich an.

Ich ziehe fragend die Augenbraue hoch.

»Meinst du das ernst?«

»Die Patientin gehört dir«, sagt er und lässt mich stehen. Er setzt sich auf die Stühle, die überall verteilt im Flur stehen.

Ich schlucke leicht und kann nicht fassen, dass er das tut. Ich kann Cleo jedoch nicht länger warten lassen, weshalb ich wieder reingehe.

»Hey. Ist es okay für dich, wenn ich weitermache?«, frage ich sie und sie sieht mich einen Augenblick an, als ob sie abwägt ob ich fähig bin oder nicht.

Schließlich nickt sie jedoch und ich lächle sie aufmunternd an.

»Also – vielleicht erzählst du mir, wieso du die Pille nicht verträgst«, sage ich und sie nickt.

»Eigentlich weiß ich den genauen Grund nicht wirklich. Ich kriege immer direkt Juckreiz und kratze mir alles auf, weswegen ich sie wieder abgesetzt habe«, erklärt sie und ich nicke.

»Hast du irgendwelche Allergien?«

»Allergien nicht, aber eine Lactoseintoleranz, aber das kann ja unmöglich damit zu tun haben«, sagt sie und ich ziehe fragend die Augenbrauen hoch.

»Weißt du den Namen der Pille, die du genommen hast?«

Sie nickt und sagt ihn mir, als ich ein Tablet aus einer der Schubladen ziehe und im Verzeichnis nachsehe. Aha.

»Du hast eine Pille bekommen, die du aufgrund deiner Unverträglichkeit nicht nehmen kannst. Ich verschreibe dir eine neue Pille und fürs Erste die Pille danach. Aber du musst wirklich dran denken, dass auch die eine Schwangerschaft nicht komplett verhindern kann. Es gibt immer ein Restrisiko«, sage ich.

»Wirklich? Wieso hat meine andere Ärztin denn nicht darüber Bescheid gewusst?«

»Ich weiß es nicht, aber jetzt ist ja alles okay. Du musst nur darauf achten in Zukunft eine Verhütungsmethode zu verwenden, wenn du eine Schwangerschaft ausschließen möchtest, okay? Mit einem Kondom ist man zusätzlich noch vor Geschlechtskrankheiten geschützt«, sage ich.

Sie nickt.

»Danke, Doktor«, sagt sie lächelnd und ich schüttele den Kopf.

»Noch bin ich kein Doktor, aber kein Problem. Dafür sind wir hier«, erwidere ich lächelnd. Ich schreibe mir noch schnell den Namen für das neue Rezept auf, bevor wir den Raum verlassen und ich Will den Zettel in die Hand drücke.

Er liest ihn und sieht mich verblüfft an.

»Vertraust du mir?«, sage ich, weil ich auf dem Flur, der langsam immer belebter wird, wohl kaum erzählen kann, was Sache ist.

Er nickt und steht auf, ehe er das Rezept unterschreibt und es Cleo in die Hand drückt.

»Tschüss und noch einmal vielen Dank«, sagt sie und ich sehe den beiden nach.

»Ich will sofort wissen, was los ist«, sagt er und deutet auf den Behandlungsraum. Ich folge ihm und lehne mich gegen die Schränke, als er sich wieder auf seinem Hocker fallen lässt.

»Sie hat eine Laktoseintoleranz und die Pille, die ihr verschrieben wurde, hat dafür gesorgt, dass sie einen Juckreiz bekommen hat. Ich habe ihr eine Pille danach verschrieben und eine Pille zur langfristigen Einnahme, die das berücksichtigen«, sage ich und er nickt.

»Daran hatte ich gar nicht gedacht. Gute Arbeit«, sagt er und ich lächle leicht. Er steht auf und lächelt ebenfalls, ehe er auf mich zukommt. Augenblick spanne ich mich an.

»Scheinbar hast du wohl doch etwas anderes im Kopf als Klamotten, Kerle und Partys«, sagt er und augenblicklich fällt mir alles aus dem Gesicht. Ich stoße ihn von mir, als er mir näher kommt, sodass er ein gutes Stück zurücktaumelt.

»Arschloch«, zische ich und lasse ihn einfach stehen.

Was fällt ihm ein, so etwas zu mir zu sagen? Ist er noch ganz bei Trost? Und was sollte das Näherkommen? Gott, dieser Mann macht mich fertig und das ist absolut nicht positiv gemeint. Ich muss dringend aufpassen, dass ich mich von ihm nicht noch einmal einlullen lassen. Das wäre ein ganz fataler Fehler.

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Will hat es wohl ganz dezent verbockt, hm?
Meinungen zu seinem Verhalten?🥳

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