Chapter 2
Ein paar weitere nicht-albtraumfreie Tage vergingen. Ich saß gerade in einem sehr wenig besuchten Kurs und summte vor mich hin, als plötzlich mein Name aufgerufen wurde.
"Miss Roy. Vielleicht könnten Sie uns ein weiteres Beispiel geben?" fragte mich mein überaus netter, toller und absolut bester Lieblingsprofessor. Spaß beiseite, ich hasste ihn über Alles! Was ich aber noch mehr hasste war, dass ich mich gleich wegen ihm lächerlich machen würde, da ich keine Ahnung hatte worüber er sprach. Naja eigentlich war ich selbst Schuld, da ich ihm keine Aufmerksamkeit schenkte und nur in meinem Buch rumkritzelte, aber ganz ehrlich? Man kann es mir bei diesem Mann auch nicht verübeln..
Ich sah ertappt weg und versuchte mir schonmal eine gute Ausrede zu überlegen, doch ich vernahm ein leises flüstern hinter mir.
"Psst...Di..ge, die..ns unbewusst beinflussen" war alles was ich verstehen konnte, aber es war genug um mir was zusammenzureimen. Ich sah hinunter auf mein Tagebuch und so kam mir eine Idee, die ich meinem Professor laut mitteilte. ,,Ehh vielleicht Träume Professor?"
Als ich dies sagte sah er einerseits verwirrt andererseits zufrieden aus und sagte "Richtig. Sehr gut, Miss Roy!". Danach drehte er sich zu den anderen Studenten und ich atmete erleichtert aus. 'Puhh gerade nochmal gut gegangen'. Mein Blick ging kurz darauf nach hinten um meinem Kumpel ein kleines Danke zu zuflüstern. Er lächelte und ich drehte mich wieder um.
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Sein Name ist John und ist sehr beliebt unter den Studenten. Naja eher gesagt unter den Studentinnen. Bei mir hat er es auch versucht, aber ich hege kein solches Interesse bei ihm. Er ist auch überhaupt nicht mein Typ und das habe ich ihm auch von Anfang an klar gemacht. Außerdem will ich nicht wissen wievielen Geschlechtskrankheiten er sich aussetzt. Naja ist seine Sache, jedoch bin ich froh jemanden wie ihn zu haben und auch wenn er es bestimmt nicht zugeben würde sieht er das auch so.
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Nachdem die letzte Stunde um war, packte ich so schnell es ging meine Sachen zusammen und lief nach Hause. Dort angekommen atmete ich wohlig aus und wechselte meine Kleidung. In Jogginghose und Crop Top ging ich in meine Küche und schmiss mir eine Pizza in den Ofen, denn heute hatte ich überhaupt keine Motivation, um auch nur irgendetwas zu kochen.
Wäre meine Mutter hier würde sie sich von oben bis unten hin über meine Ernährung beschweren. Sie ist nämlich nebenberuflich Ernährungscoach, was eigentlich sehr interessant ist, aber so garnicht meins ist.
An meinem Leben ist ja im Moment irgendwie garnichts gesund, wenn man bedenken würde, wie unausgeruht ich immer nach den Albträumen bin. Ich hoffe, dass diese bald aufhören, denn ich glaube, dass ich diese nicht mehr lange aushalten kann.
Ich werde aus meinen Tagträumen gerissen, als es plötzlich klingelte. Ich wunderte mich wer das wohl sein könnte, da ich niemanden erwartete. Ich ging zur Tür und schloss diese auf. Als ich sie öffnete lächelte mir John entgegen und kam einfach rein. Ich verdrehte daraufhin die Augen, da ich das von ihm mehr oder weniger gewöhnt bin, wobei ich die Tür schloss und mich auf die Couch setzte. Paar Sekunden später schmiss er sich wie einen Müllsack auch auf die Couch und sah mich an. 'Oh nein. Diesen Blick kenne ich'.
,,Vergiss es!"
,,Doch"
,,Nein"
,,Doch"
,,Nein!"
,,Nein?"
,,Doch! Warte mal..was? Du verwirrst mich! Es bleibt bei Nein!" sagte ich ihm verzweifelnd und setzte einen unschuldigen Blick auf. Dieser bewirkte bei ihm jedoch leider nichts und er versuchte weiter mich dazu zu bringen zu einer Studentenfeier zu gehen.
,,Warum denn nicht? Du gehst nie feiern. Das würde dir gut tun! Außerdem lernst du dort vielleicht jemanden kennen. Du bist doch eh schon so wählerisch! Typisch Wassermann." sagte er genervt, aber auch gleichzeitig auf eine frustierende und bettelnde Art und Weise.
,,1. Lass mein Sternzeichen da raus und 2. Ich muss...noch lernen und ich hab noch einiges zutun" entgegnete ich ihm und ich bin ehrlich..diese Argumente waren wahnsinnig schlecht.
Er sah mich daraufhin mit hochgezogenen Augenbrauen an und behauptete ,,Ich tu mal so als hätte ich das nicht gehört. Du kommst mit. Schluss. Aus. Ende."
Ich wollte ihm nochmal widersprechen, aber der Ofen meldete sich zu Wort, woraufhin ich aufstand und die fertige Pizza aus dem Ofen holte. Ich schnitt sie zurecht und bot ihm auch etwas an. Er griff mehrmals zu was mich allerdings nicht störte, da ich wusste, dass er Pizza auch liebte und ihr nicht widerstehen konnte.
Als wir die Pizza aufgegessen haben schauten wir noch ein wenig Netflix, bis er mich zu meinem Kleiderschrank drängte und mir was für die Feier raussuchte. Nach paar Minuten schien er sehr unbefriedigt zu sein.
,,Alles langweilig. Ist das vielleicht der Schrank deiner Oma? Ugh. Langweilig....langweilig...langweilig...langw- oh warte was ist das denn?" Er zog aufeinmal ein knappes schwarzes Kleid aus dem Schrank und warf es mir zu. Ich sah es mir an und hatte es ehrlich gesagt komplett vergessen. Ich bin ja allgemein kein Fan von knappen Sachen, aber da ich weiß, dass er sich nur damit zufrieden geben wird, zog ich mich im Nebenraum um und als ich wieder zurück kam fing er an zu pfeifen.
,,Lass das!" ermahnte ich ihn und er hob beide Hände in die Höhe, wie als würde ein Polizist eine Waffe auf ihn richten. Ich drehte mich wieder um und suchte ein Paar Schuhe raus. Nachdem ich welche gefunden hatte, machte ich mich im Bad noch etwas frischt und ich war ready-to-go. Naja mehr oder weniger, denn meine Stimmung hielt sich in Grenzen.
John würde uns mit seinem Auto hinfahren, weswegen wir in dieses einstiegen und losfuhren. Nach 15 Minuten waren wir da und ich wollte schon am Liebsten wieder nach Hause. Die Party schien zwar erst angefangen zu haben, aber sie war schon gut besucht. Wir parkten und wurden von dem Veranstalter begrüßt, welcher mich von oben bis unten hin musterte. Ich hatte aber kein Interesse, weswegen ich an ihm vorbei ging und mir erstmal etwas zu essen holte. Ich griff bei den Cupcakes zu, welche - wie ich danach bemerkte - köstlich waren und ich mich somit großzügig bediente.
Nach einiger Zeit gesellte sich ein Mädchen zu mir, die etwas verloren zu sein schien und ich sie deswegen ansprach.
,,Hey ich bin Dehlia. Ist alles in Ordnung? Du siehst verloren aus."
,,Ja, bin ich auch ehrlich gesagt etwas. Ich bin Samantha, aber nenn mich Sam. Eigentlich bin ich öfters feiern, aber hier war ich noch nie. Und du?"
,,Naja ich bin eigentlich nicht so die Partybraut, weil ich auch kein großer Fan von Alkohol bin und deswegen meist als langweilig betitelt werde".
,,Ach mach dir nichts draus. Alkohol ist eh eine Droge, die nur so gängig ist, weil es billig und legal ist. Naja wie auch immer. Ich bin nicht besser, denn ich trinke es oft. So, wie jetzt. Egal, genug geredet komm tanzen!" sagte sie und zog mich am Arm mit sich.
In null komma nichts waren wir auf der "Tanzfläche" und es fing mir an Spaß zu machen. Ich glaube ich hatte in meinem Leben selten so viel Spaß, wie jetzt.
Die Zeit verging und ich überlegte jedoch bald nach Hause zu gehen, allerdings rannte mir eine etwas alkoholisierte Sam entgegen. Sie sagte etwas, doch man konnte sie durch das Nuscheln und die laute Musik kaum verstehen. Ich wollte etwas sagen, doch ehe ich mich versah geschah etwas unerwartendes.
Sam küsste mich.
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