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I can't take them on my own

Vorsichtig öffne ich meine Augen und richte mich ächzend auf.
Die Kopfschmerzen von gestern Abend sind auf jeden Fall noch nicht verschwunden, wie mir das Stechen verrät.
Immer noch im Halbschlaf laufe ich in die Küche und mache mir einen Kaffee. Die Maschine brutzelt dröhnend, für meine Ohren viel zu laut. Es fühlt sich wie gestern, als seine Stimme in mein Gehör gebrüllt hat. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagt mir, dass es bereits 11:45 Uhr ist, eine Viertelstunde vor unserem Aufnahmetermin. Ob er überhaupt noch mit mir reden will?

Die Maschine beruhigt sich wieder, und während ich mich mit der warmen Tasse in der Hand an den Tisch setze, denke ich an den vergangen Tag. Dass Dieser komplett in die Hose gegangen ist, liegt auf der Hand. Wieso er in die Hose gegangen ist, ebenfalls. Doch mein Verhalten bleibt mir selbst heute ein Rätsel.
Ich habe gewusst, wie er dazu steht und wie er zu dem Thema reagiert, trotzdem habe ich meinen Wunsch vor Seinen gestellt.

Nach ein paar Minuten stelle ich seufzend fest, dass das Koffein mich kein Bisschen wach genug gerüttelt hat, und laufe in mein Aufnahmezimmer. Obwohl ich bereits weiß, was mich erwartet, betrete ich meinen und Manus Server, auf dem ich alleine bin. Da er sonst immer überpünktlich erscheint und noch nicht da ist, gehe ich davon aus, dass er nicht mit mir reden will, wie hätte es auch anders sein können?

Nach wie vor lachend mache ich meine Abmoderation und beende die Aufnahme.

"War ne gute Runde, nicht wahr, Palette?", fragt Manu und ich erkenne an seiner Stimme, dass er am Grinsen ist.

"Mach dir nichts vor, das war bloß Glück!", rufe ich gespielt beleidigt. Eigentlich gönne ich ihm den Sieg in Mario Party, bei seinem Würfelpech kommt das unglaublich selten vor, außerdem ist mir aufgefallen, wie seine Laune schlagartig gestiegen ist.

"Ja, natürlich", gluckst er in seiner verstellten Stimme, die mich zum Lachen bringt. Etwas verträumt seufze ich auf und denke: "Wie gerne hätte ich jetzt dein Gesicht gesehen."

Manu verstummt und plötzlich kann ich nichts anderes hören, außer seinen rasselnden Atem. "Wir haben doch über das Thema gesprochen..."

Auch ich höre auf zu lachen, da mir bewusst wird, dass ich meine Gedanken laut ausgesprochen habe und ihn damit gekränkt habe. Er hat mir oft gesagt, er würde sich mir nicht zeigen, und ich versprach ihm, dies zu respektieren. Doch in diesem Moment habe ich auf Wolken geschwebt und alles vergessen, auch mein Versprechen.

"Du weißt ganz genau, dass das nicht geht. Ich habe es einfach satt, dir das 24/7 sagen zu müssen!" Nun hebt er die Stimme, in der ich noch nie so viel Wut gehört habe. Es ist eine völlig andere Seite von ihm, nicht die ruhige, gelassene. "Wenn du jemals mein Gesicht sehen wirst, dann gemeinsam mit dem Rest der Welt!" Damit verlässt er den TS und lässt mich alleine zurück.

Es verletzt mich, dass er mich mit einem einfachen Zuschauer vergleicht, doch in diesem Augenblick habe ich vermutlich nichts anderes verdient.

"P-Palle? Bist du da? Oder hockst du wieder auf dem Klo?", holt Manu mich aus den Gedanken.

"Bin da, war grad nur woanders...", murmele ich geistesabwesend, woraufhin ich ein müdes Kichern vom anderen Ende der Leitung kassiere.

"GTA? Oder bist du zu kaputt dafür? Klingst ja nicht, als hättest du viel Schlaf abgekriegt.", frage ich schließlich, aber etwas vorsichtig, da mich die Angst beschleicht, Schuld für seine schlaflose Nacht zu sein.

Manu beantwortet meine Frage gar nicht, sondern stellt seelenruhig eine Eigene: "Darf ich dich besuchen kommen?" Beinahe falle ich vom Stuhl. Noch gestern hat er mich dafür angeschrien und auf einmal brennt er darauf, mich zu sehen. Würde die Aktion nicht sein Image zerstören, von wegen 'der Fall der Maske bedeutet das Ende von GermanLetsPlay'?

"Woher denn der plötzliche Sinneswandel?", erkundige ich mich trocken. Ich höre ihn bei meinem Tonfall leise Luft einziehen, dann räuspert er sich.
"Ich hatte ein schlechtes Gewissen, als ich dich angebrüllt habe. Du hast meine Fresse verdient, würd ich sagen, und außerdem... ähm..." Er zögert eine Weile, bevor er antwortet. "Naja, die ganze Einsamkeit und so kann echt wahnsinnig machen." Seine Stimme klingt schüchtern und unsicher, das komplette Gegenteil des Manuel, den ich aus den Aufnahmen kenne.
Ich muss lächeln, ich kann nicht anders. "Gerne. Ich würde dich echt gerne sehen."
"Gut", atmet Manuel erleichtert aus. "Passt morgen bei dir? Würde um etwa 18:00 Uhr in München ankommen."
"S-Schon morgen? Hast du es eilig?", frage ich etwas überrumpelt, da ich erst mit einer Woche gerechnet habe. Ich hätte gedacht, er müsse sich darauf vorbereiten, jemandem sein Gesicht zu zeigen.
"N-Nein, aber morgen wäre es, glaube ich, am besten." Obwohl er ohne zu zögern geantwortet hat, bekomme ich das Gefühl, ich hätte ihn ertappt oder ähnliches.
"Alles klar, ich schicke dir nach der Aufnahme die Adresse, es wäre zu auffällig, wenn ich dich vom Bahnhof abhole.", willige ich ein und höre von ihm ein zustimmendes Geräusch.
Ich starte die Aufnahme, fühle mich jedoch die ganze Zeit unwohl und schmutzig. So habe ich mir das Gefühl, mehr über Manus Äußeres zu erfahren, definitiv nicht so vorgestellt. Ich habe gedacht, warme Vorfreude und Aufregung zu verspüren, nicht dieses unangenehme Kribbeln am Rücken.

Es ist zwar ein großer Wunsch gewesen, jedoch lässt mich ein unglaublich beklemmendes Gefühl den verbleibenden Tag und die Nacht nicht los, was mir eine unglaubliche Angst bereitet. Als würde etwas Schreckliches auf mich zukommen.

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