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Vorwurfsvoll betrachtete ich das Briefkästchen, das ich auf meinem Nachttisch positioniert hatte. Zu meinem Bedauern hatte ich mich nicht aus dem Schloss schleichen können, um Vi sein Geschenk zu übergeben.

In den letzten Tagen hatte meine Mutter jeden noch so kleinen Vorwand benutzt, um mich im Auge zu behalten. Natürlich war es auch möglich, dass sie einfach mehr Zeit mit mir verbringen wollte, aber zur Zeit hatte ich überhaupt kein Interesse an Tee trinken und mich über belanglose Dinge unterhalten. Zumindest war das noch besser, als ihr den Stammbaum unserer Familie vortragen zu müssen und ständig korrigiert zu werden.

Wie dem auch sei, ich konnte nicht genug Zeit für mich aufbringen, um das Schloss zu verlassen. Ich hatte den Verdacht, dass meine Mutter ahnte, was ich vorhatte, denn jedes Mal, wenn ich mich dem Geheimgang näherte, tauchte sie hinter der nächsten Ecke auf.

Und wenn mich nicht gerade die Königin höchstpersönlich in Schach hielt, dann war es Aria. Je näher die Hochzeitsvorbereitungen kamen, desto beschäftigter wurde die Bediensteten. Da niemand so richtig Zeit hatte, um auf Aria aufzupassen, musste ich das übernehmen.

"Adeena, darf ich dir die Haare flechten?", kam es zuckersüß von hinter mir. Ich spürte, wie mein Bett einsank, als sich Aria darauf fallen ließ.

Mit einem Schmunzeln drehte ich mich zu ihr um und wuschelte durch ihr langes braunes Haar. Es war um einiges dünkler als meines, aber nicht ganz so dunkel wie Nevians. "Weißt du denn überhaupt, wie das geht?", fragte ich sie neckend. Als Prinzessin wurden wir frisiert, nicht umgekehrt.

Sie nickte und verkündete stolz, dass ihre Zofe ihr es beigebracht hatte.  Ich ließ mir von ihr fünf geflochtene Zöpfe verpassen, über die wir so lachen mussten, weil sie einfach zu komisch aussahen.

Daraufhin flocht ich ihr zwei Zöpfe die sogar ganz gut aussahen. Zum Spaß band ich sie oben zusammen. Daraufhin sah es so aus, als hätte Aria zwei Fühler wie ein Insekt. Vor lauter Lachen kugelte ich vom Bett und Aria kicherte in eines meiner Kissen hinein.

Zeit mit meiner kleinen Schwester zu verbringen machte viel mehr Spaß, als ich erwartet hätte. Ich konnte mich generell nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viel gelacht hatte.

Insgeheim war ich auch stolz, dass man mir so weit vertraute, um alleine auf Aria aufzupassen. Sie war zwar der Meinung, dass sie keine Aufpasserin brauchte, aber in ihrem Alter konnte man sie noch nicht unbeaufsichtigt lassen.

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Ein paar Tage später sah es endlich so aus, als hätte ich einen Nachmittag für mich. Bis zum Abendessen würde ich nicht vermisst werden. Damit mich in der Zwischenzeit aber niemand suchte, verkündete ich beim Mittagessen, dass ich einen Ausritt machen wollte.

Ausnahmsweise hatte meine Mutter nichts einzuwenden, ich solle nur pünktlich wieder zurück sein. Sie war so beschäftigt die Hochzeitsvorbereitungen zu überwachen, dass sie sogar vergaß, mich über meinen Lernfortschritt auszufragen.

Bevor mich noch jemand aufhalten konnte, zog ich mir meine Reitkleidung an und eilte zu den Stallungen. Ich war schon länger nicht geritten und hatte besonders Ayala, meine Stute, vermisst.

"Hallo, meine Schöne", begrüßte ich sie sogleich und streichelte ihren braungefleckten Hals. "Hast du mich auch schon vermisst?" Ein sanftes Schnauben war die Antwort.

Einer unserer Stallburschen, Eko, half mir beim Satteln. Nur wenige Augenblicke später fühlte ich mich so frei wie ein Vogel, als ich auf Ayalas Rücken das Schlosstor passierte und der Wind mir ins Gesicht wehte.

Ich würde direkt zu Vi's Haus reiten, denn ich wusste, dass er heute nicht am Markt sein würde.

Als das Dorf, in dem Vi wohnte, in Sicht kam, ließ ich Ayala langsamer traben. Hinter Vis Haus glitt ich von Ayalas Rücken und band sie an einem Baum an. Prüfend schaute ich an mir herab. War ich zu schön gekleidet? Möglicherweise, kein einfacher Dorfbewohner könnte sich diese maßgeschneiderte Reitkleidung leisten.

Da war es gut, dass ich daran gedacht hatte, einen alten Umhang mitzunehmen, den ich in den Stallungen versteckt hatte. Damit würde ich zwar ebenso Aufsehen erregen, aber zumindest würde mich niemand als Prinzessin identifizieren.

"Ich bin gleich wieder da, du wartest hier inzwischen ganz brav", flüsterte ich Ayala zu und streichelte ihr liebevoll über die Nüstern.

Noch einmal abtastend ob der Schlüssel sich auch noch in meiner Hosentasche befand, ging ich ums Haus herum zum Vordereingang. Vor der Tür zögerte ich etwas. Ich war noch nicht oft hier gewesen, erst drei oder vier Mal, aber ich war ziemlich sicher, dass er hier wohnte.

Vielleicht war er gar nicht da oder gerade beschäftigt. Ich hätte doch warten sollen, aber wann würde ich ihn das nächste Mal sehen können? Wahrscheinlich nicht vor der Hochzeit.

Ich atmete einmal tief durch, dann hob ich die Hand, um anzuklopfen. Genau in dem Moment hörte ich ein Klick und die Tür ging nach innen auf. Die Hand noch immer erhoben trat ich einen Schritt zurück.

"Oh, hallo Yara. Was machst du denn hier?", kam es überrascht von Vi, als er mich erkannte.

Breit grinsend begrüßte ich ihn ebenfalls. "Ich wollte mich nur nochmal für den kleinen Vogel bedanken." Bevor er sagen konnte, dass das doch nicht nötig gewesen wäre, fügte ich hinzu: "Und ich habe auch ein kleines Geschenk für dich."

"Das ist doch nicht nötig!", wehrte er ab, wie ich erwartet hatte. "Du musst mir doch nichts schenken."

Entschieden schüttelte ich den Kopf. "Du hättest mir auch nichts schenken müssen, hast es aber. Jetzt möchte ich dir etwas schenken und es würde mich freuen, wenn du es annimmst."

Daraufhin seufzte er ergeben und bat mich herein. Obwohl ich nicht lange bleiben wollte und Vi allem Anschein nach gerade das Haus verlassen hatte wollen, trat ich ein. Es würde auch merkwürdig aussehen, wenn sich Vi mit einer verhüllten Gestalt in der offfenen Tür unterhalten würde.

"Mach die Augen zu und die Hand auf." Ohne eine weitere Widerrede folgte er meiner Anweisung, nur eine Art Murren kam über seine Lippen.

Schnell zog ich den Schlüssel aus meiner Tasche und ließ ihn mitsamt einem Band, das ich daran befestigt hatte, in seine großen Hände fallen.

Als er seine Augen öffnete und ich den verwirrten Blick darin sah, redete ich einfach drauf los, bevor er eine Frage stellen konnte. "Das ist der Schlüssel zu meinem Briefkästchen, er ein Zeichen unserer Freundschaft sein und wenn du ihn trägst, sollst du immer an mich denken."

Als er nicht gleich etwas erwiderte, schaute ich betreten zu Boden. Ich wusste doch, dass das ein lächerliches Geschenk war. Wie war ich bloß auf so eine dumme Idee gekommen? Als ich schon den Tränen nahe war, hörte ich ein kratziges Lachen.

Ja, Vi lachte! Ich hatte ihn schon oft lächeln gesehen, aber noch nie lachen. Es hörte sich etwas eingerostet an, aber es klang auch irgendwie schön und war ansteckend. Ich konnte nicht anders, als wieder breit zu grinsen.

"Danke für dieses besondere Geschenk, ich weiß den Gedanken dahinter sehr zu schätzen", brummte er, als er sich etwas beruhigt hatte und tätschelte mir den Kopf.

Ein warmes Glühen schien mich zu erfüllen und ich strahlte so hell wie eine Kerze. Es bedeutete mir mehr als ich gedacht hatte.

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Wortanzahl:
Kapitel: 1173 Wörter
Insgesamt: 5581 Wörter

So, nun habt ihr auch endlich Adeenas kleine Schwester Aria ein bisschen besser kennengelernt. Wie findet ihr sie bzw die Schwestern-Dynamik?

Und nun hat sie es auch endlich geschafft, Vi den Schlüssel zu übergeben!

Feedback, was euch zu dem Kapitel sonst noch so einfällt -->

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