George:

Sie tut mir so leid. Gerade fast einen Monat hier und schon liegt sie totkrank im Bett, wird von einer Professorin verhasst und hat gleich mit dem tollen londoner Wetter Bekanntschaft gemacht. Sie hat das einfach nicht verdient.
Sie ist so ein tolles und nettes Mädchen. Mich wundert es ehrlich, dass sie noch keinen Freund hat. Solche bezaubernden Mädchen sind doch immer die ersten. Hoffentlich fühlt sie sich wohl und nicht zu irgendwas gedrängt. Ihr gleichmäßiges Atmen verrät mir, dass sie wohl eingeschlafen ist. Ist vielleicht auch besser so. Sie braucht viel Ruhe und Kraft. Laut Alex und Lando, die uns beide schon shippen, gebe gerade ich ihr diese Kraft, was auch der Grund ist, wieso ich neben ihr im Bett liege und nicht einer der anderen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich schon ein bisschen verliebt und zwar in ihre Art. Natürlich ist ihr Aussehen auch perfekt. Ihre meeresblauen Augen..ein wahrer Traum, aber man will ja nicht von Thema abschweifen, wobei man über sie wahrscheinlich Stunden reden könnte.
Ich möchte ihr eigentlich nur das Gefühl geben, dass sie bei mir sicher ist und einen Zufluchtsort hat. Vorsichtig lasse ich ihre Hüfte los und lege meine Hand auf ihren Arm. Ich will ja nicht aufdringlich sein. Noch vorsichtiger nehme ich ihre Hand und lege meine in ihre.  Im Schlaf umklammert sie meine Hand fest. Gleichmäßig fange ich an, mit meinem Daumen über ihren Handrücken zu streichen. Sogar wenn sie schläft ist sie wunderschön. Seid dem sie da ist, hat sie mein Leben komplett aus dem Ruder gelaufen. Sie ist mir gleich aufgefallen, als ich sie zum ersten Mal gesehen habe. Das sie dann unsere Mitbewohnerin war, war ist wohl Schicksal gewesen. Natürlich habe ich mich erstmal zurückgehalten. Stellt euch vor, ich hätte irgendwas falsches gemacht und hätte es für immer vergrault. Schon bei dem Gedanken daran fährt mir ein Schauer über den Rücken und umso froher bin ich, dass sie jetzt gerade bei mir in den Armen liegt und seelenruhig schläft. Draußen ist es schon lange dunkel und nur ein kleiner Strahl Mondlicht erhellt das Zimmer etwas.
Die Frage ist nur: Fühlt sie das Selbe? Sie lässt ja auch wirklich nichts durchblicken, doch Alex und Lando sind der festen Überzeugung, dass sie das selbe wie ich fühlt. Mal hoffen, dass sie sich nicht irren.
Jetzt überkommt mich plötzlich auch eine Welle der Müdigkeit. Vielleicht ist es besser, dass ich jetzt auch Mal schlafe.

Ich werde von einem Rascheln geweckt. Verschlafen reibe ich mir die Augen. Draußen ist es noch dunkel. Kein Wunder. Es ist ja auch noch 3 Uhr nachts.
Julia bewegt sich unruhig neben mir.
„Alles gut?",flüstere ich ihr zu.
„Warm",keucht sie.
„Willst du ein Wasser?"
„Ja. Wäre nett".
Sofort bin ich hellwach, schnappe mir ihren Becher, der noch auf ihrem Nachttisch steht, gehe ins Bad, fülle den Becher auf und gehe wieder zurück. Julia liegt vollkommen platt und erschöpft im Bett. Schweißperlen sind auf ihrer Stirn zu sehen. Die Kleine tut mir so leid. Mit dem Becher in der Hand setze ich mich auf das Bett, während sie sich mühsam aufrichtet und mit zitternder Hand nach dem Becher greift. Während sie das Wasser austrinkt, lege ich meinen Arm um ihren Rücken, damit sie nicht wieder in sich zusammensackt.
Als sie fertig ist, beschließe ich, nochmal Fieber zu messen.
40.5. Scharf ziehe ich die Luft ein. Am besten wäre es, wenn sie sich wieder hinlegt.
Aus kleinen Schlitzen schaut sie mich an:„Bleibst du hier?".
Was ist das denn für eine Frage?
„Natürlich", versichere ich ihr und lege mich wieder neben sie.
„Gute Nacht",murmelt sie noch, dann wird sofort still.
„Gute Nacht",flüstere ich ihr ins Ohr und küsse sie leicht auf die Stirn, was ihr ein schwaches Lächeln entlockt. Jetzt ist es Zeit, wieder schlafen zu gehen.
Morgen wird ein anstrengender Tag, besonders, wenn es Julia weiterhin so schlecht geht.
Aber wir drei sind natürlich für sie da. Wir sind ja schließlich eine WG und somit hilft hier jeder jedem.
Ein wenig kuschle ich mich noch an sie ran und dann schließe ich meine Augen.

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hey!
Was haltet ihr von Kapiteln aus Georges Sicht?
Wollt ihr sowas öfter?
Hoffe auf jeden Fall, dass euch dieses Kapitel, auch wenn es etwas kürzer war als die anderen, gut gefallen.