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Am fernen Ufer

Am fernen Ufer (Inspiration: "Into the west von Annie Lennox", Ich habe es oben verlinkt, schaut das Video dazu aber nur an, wenn ihr Herr der Ringe schon gesehen habt, weil das Video spoilert ziemlich viel)

♢ ♢ ♢

Abschiede schmecken salzig und bitter und manchmal auch süß, doch vor allem sind sie unvermeidbar. 
Du willst wissen, weshalb das Leben so ungerecht ist, uns zu trennen und ich habe keine Antwort darauf, denn ich weiß es nicht. Niemand weiß es.

Abschiede tun weh, sie bedeuten das Ende von etwas Kostbarem, etwas unsagbar Wertvollem.

Weine nicht“, sage ich zu dir, doch in deinen Augen glitzern Tränen wie wunderschöner Perlmutt und dein Mund verzieht sich zu einem „Wieso? Wieso ist das Leben so grausam, wieso muss man Abschied nehmen?

Die Ungewissheit, ob wir uns jemals wiedersehen zerfrisst mich, zerreißt mein Herz, während ich zum Ufer schreite.

Siehst du das?“, frage ich dich immer, „Siehst du dort am Horizont die fernen Ufer? Dort werde ich hingehen.

Und du willst es nicht akzeptieren, du willst nicht einsehen, dass etwas endet, denn „es hat doch gestern erst begonnen, das Leben! Es war doch viel zu kurz!

Es ist unbeschreiblich, diese Furcht vor der Zukunft, vor der Unendlichkeit. Doch am meisten fürchte ich mich vor dem Gedanken, dass all das eine Lüge ist, dass wir uns nie wieder sehen, dass der Tod dunkel und leer und unendlich ist.

Nein, ich will es nicht glauben, ich will weiterhin an dem Gedanken festhalten, dass dort hinten am Horizont etwas auf mich wartet, dass dort friedliche Ufer ruhen, dass ich dort meine Unendlichkeit verbringe, dass...ich dich eines Tages wieder in die Arme schließen kann.

Ja, das will ich glauben.

Ich will nicht, dass du mich verlässt“, flüsterst du immer mit Tränen in den Augen, doch ich schreite langsam über den Steg, blicke auf die See, blicke in das warme, friedliche Licht der untergehenden Sonne.

Die fernen Ufer warten auf mich. Dort werden wir uns wiedersehen“, versichere ich dir immer wieder, „das ist doch noch nicht das Ende.

Doch das ist es“, weinst du, „du weißt es doch auch. Es ist endgültig, es führt kein Weg vorbei.

Ich will daran glauben, ich will an die fernen Ufer glauben, die mich gleich in ihrer Wärme einlullen werden.

Mein Herz wird schwer, doch ich blicke in Richtung Horizont, dorthin, wo die fernen Ufer schimmern, wo die Welt im gelben Licht der untergehenden Sonne versinkt.

Ich blicke zu dir, nur noch ein einziges Mal.

Hab Mut“, sage ich, doch du willst es nicht hören, denn das Leben ist ungerecht, doch das Ende, der Tod ist noch grausamer, noch fürchterlicher, noch ungewisser.

Mit einem warmen Lächeln, mit neu geschöpfter Kraft beschreite ich das Schiff, das leuchtende, prächtige Schiff, welches mich nun zu den fernen Ufern, zu dem ewigen Frieden bringen wird.

Doch deine Augen, deine traurigen, fassungslosen Augen, beobachten mich, flehen mich stumm an, zu bleiben.

Bleib“, verlangst du von mir, obwohl du weißt, dass es nicht in meiner Macht steht. „Bleib.

Tränen sickern an meiner Wange hinab, salzige Tränen des Kummers, denn ich will noch nicht gehen und doch muss ich. Ich hasse Anfänge, ich hasse es, dass das Leben so wunderschön war, denn so ist das Ende umso schmerzhafter.

Weine nicht. Ich gehe jetzt auf eine Reise“, sage ich und bin plötzlich voller Hoffnung, voller Zuversicht, trotz der Angst und Ungewissheit, die meine Tränen fließen lassen. „Ich gehe auf eine Reise, voller Abenteuer.“ Ich deute in Richtung des warmen Lichts. „Mal sehen, wo mich meine Reise hinführt, doch ich bin bereit. Für das Ende, denn darauf folgt schließlich immer ein Anfang, nicht wahr?

Ein trauriges Lächeln bildet sich auf deinen Lippen, denn du scheinst zu verstehen. Wir wissen nicht, ob wir uns je wiedersehen. Niemand weiß es.

Das Schiff löst sich vom westlichen Hafen, sanft gleitet es über die Wellen, in Richtung des Lichts, des Friedens, der fernen Ufer.

„Lebe wohl!“, rufe ich dir zu, noch ehe ich in dem warmen Licht verglühe, und du erwiderst etwas, zu leise, als dass ich es durch das stetige Rauschen der Wellen noch hören könnte.

Doch ich weiß ganz genau, welche Worte deine Lippen formen, ich höre dein leises Flüstern in meinem Kopf wie eine liebliche Melodie.

Flüsternd schweben deine Worte über das Meer, berühren mein Herz und hallen selbst dann noch in meinem Kopf, als ich deine Silhouette nicht mehr sehen kann, als mein Schiff schon längst Richtung Westen dahinschwimmt, in die Unendlichkeit, zu den fernen Ufern.

Auf dass wir uns wiedersehen

Und ich hoffe es, ja ich hoffe es.

Ich wünsche es mir mehr als alles Andere, mehr als das Leben selbst. Alles, was ich will, ist, dass wir uns eines Tages, jenseits des Horizontes, jenseits dieser Welt, bei den fernen Ufern wiedersehen.

Abschiede tun weh.

Vor allem, wenn man weiß, dass die Hoffnung auf ein Wiedersehen nichts als ein naiver Traum, eine Lüge ist, die erfunden wurde, um den Schmerz zu vergessen.

Um zu vergessen, dass ein Abschied das Ende ist.

Um zu vergessen, dass dies das absolute, endgültige Ende ist. Ein Schlussstrich, die letzte Seite dieses Buches, der Abspann dieses Films, der Applaus nach einer Theatervorstellung, das letzte Rot am Horizont, ehe die Sonne brennend untergeht.

Diese Lüge eines Wiedersehens wurde von unserem naiven Glauben erfunden, um uns vergessen zu lassen, dass das hier das Ende ist.

Ein Ende, auf das kein Anfang folgt.

Nie wieder.

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