
Kapitel 12
Federico
Ich folgte Matteos 'Rat' und ging zurück zu Luna.
"Wo warst du denn? Ich habe in der Zeit schon mal zwei Shakes bestellt, sonst wäre ich verdurstet." Sie lachte und nahm einen großen Schluck von ihrem Shake.
"Danke für den Shake." sagte ich und dachte an Matteos Worte.
"Gerne."
"Ich würde mich aber gerne noch dafür revanchieren. Und ein 'Nein' lasse ich nicht gelten."
In dem Moment kam Simon zu unserem Tisch.
"Kann ich euch noch etwas bringen?" fragte er.
"Nein, danke Simon. Vielleicht später. Wie geht's mit deinem neuen Song weiter?"
Song? Neuer Song?
"Du bist Sänger?" fragte ich ihn überrascht.
"Ja...ich bin doch in Nicos Band." meinte Simon verwundert und Luna sah mich skeptisch an.
Oh mist, jetzt hatte ich mich auch verplappert. Aber ich feilte auch gerade an einem Song und kam einfach nicht weiter. Simon teilte also mein Schicksal.
"Wie weit bist du denn schon mit dem Song? Vielleicht kann ich dir ja helfen." bot ich ihm an und er nickte.
"Ja, sicher." Er holte sich seine Gitarre und setzte sich dann zu uns.
Er begann, zu spielen und dazu zu singen. Es klang wirklich gut soweit, aber noch war er nicht ganz fertig.
"Also die Melodie gefällt mir wirklich gut. Aber...Versuch doch mal in der zweiten Strophe die Akkorde etwas anzuheben...also höher. Verstehst du?"
Er schüttelte den Kopf, also nahm ich die Gitarre und spielte die zweite Strophe um eine halbe Oktave höher.
"Geil, danke. Jetzt klingt es viel besser." bedankte er sich.
"Keine Ursache."
Er verschwand, um sich auch um die anderen Gäste zu kümmern und jetzt fiel mir Lunas Blick auf. Wenn es möglich wäre, würde ihre Kinnlade jetzt auf dem Tisch liegen.
"Seit wann spielst du denn Gitarre?" fragte sie bewundernd.
"Ähm...also...ich habe mal vor Jahren gespielt aber es dann aufgegeben. So hatte ich mehr Zeit für das Skaten. Aber einige Sachen sind noch hängen geblieben." log ich. Ich habe schon lange nicht mehr so viel gelogen wir in dem einen Tag.
"Komisch, ich dachte immer, du kannst Simon nicht leiden. Aber es war voll nett von dir, dass du ihm geholfen hast."
Matteo wird mich umbringen!
"Ach, das war doch nichts. So hatte ich die Gelegenheit, mal wieder etwas auf der Gitarre zu spielen."
"Solltest du öfter machen."
Oje, jetzt habe ich Matteo womöglich die Chancen bei ihr komplett versaut.
Ich nahm mein Handy und schrieb ihn an, quasi um ihn zu warnen für die Zukunft.
"Also: du hast früher mal Gitarrre gespielt und dann damit aufgehört."
Sofort kam eine Antwort zurück.
"Wieso?"
"Habe mich verplappert und wenn eine Gitarre im Raum ist, dann muss ich auf ihr spielen."
"Wo bekommst du bitte eine Gitarre her???"
"Ich habe Simon gezeigt, wie man seinen Song verbessern kann. Er ist viel netter als du immer behauptest."
Er ließ sich Zeit mit der Antwort. Wahrscheinlich war er sauer, dass ich es mal wieder verbockt habe.
"Was kannst du eigentlich?"
Matteo
Dieser Junge war eine einzige Katastrophe! Vollkommen ausgeschlossen dass wir beide dasselbe Erbmaterial haben. Nichts brachte er auf die Reihe!
Freundete sich mit meinem Rivalen an und stellt sich an wie ein Idiot, wenn er in Lunas Nähe ist. Will der mein Lebens zerstören?
Das musste ich irgendwie hinbiegen. Aber wie?
Plötzlich hatte ich eine Idee: ich schrieb Luna anonym von Fedes Handy an und hoffte, dass sie lange genug mitspielte, dass sie es eventuell selbst herausfand.
"Hey"
Ich wartete ungeduldig auf eine Antwort.
"Wer bist du?"
"Verrate ich nicht. Aber wir kennen uns. Finde es selbst heraus."
"Okay. Bist du hier in diesem Raum?"
Ich hätte nicht gedacht, dass sie das mitmachen würde. Aber vielleicht war ihr mit Fede gerade so langweilig, dass sie ein bisschen Abwechslung brauchte.
"Ja und nein."
"Verstehe ich nicht."
"Du kommst schon noch drauf."
In dem Moment ging die Tür auf und Ludmila stand in der Tür. Schnell legte ich das Handy weg.
Sie lehnte am Türrahmen und hatte einen Bademantel an.
Ich wartete, bis sie etwas sagte, aber es kam kein Wort von ihr.
"Was gibt's?" fragte ich also und sie kam ins Zimmer. Als sie vor mir stand, öffnete sie den Bademantel und ließ ihn über ihre Schultern fallen.
Oh mein Gott!
Ich zwang mich, in ihre Augen zu sehen.
"Ludmila...was...was machst du hier?"
"Fede, wir sind endlich mal alleine in diesem Haus. German und Angie sind bis morgen weg und Vilu ist bei León. Das sollten wir ausnützen." meinte sie und kam noch näher.
Das hatte Federico also gemeint. Jetzt wurde alles klar.
"Tut mir leid, Ludmila, aber...heute ist...ich fühle mich irgendwie nicht so gut und..."
"Das sind nur Ausreden." meinte sie und presste ihre Lippen auf meine.
Ich versuchte sie von mir weg zudrücken.
"Was ist in letzter Zeit los mit dir Fede? Du benimmst dich total seltsam."
"Wie gesagt, es tut mir leid, aber ich kann einfach nicht."
Mit diesen Worten ging ich aus dem Zimmer, nach unten in die Küche und suchte etwas zu trinken.
Danach ging ich wieder zurück nach oben und hoffte, dass sie jetzt wieder in ihrem Zimmer sein würde, aber das war nicht der Fall. Sie saß auf meinem Bett, hatte den Bademantel wieder angezogen und....weinte sie etwa?
"Ludmila?" fragte ich behutsam.
Sie schniefte.
"Ja?" Oh nein, sie weinte tatsächlich.
Dieses ganze Rollenspiel lief langsam aus dem Ruder.
Ich setzte mich zu ihr und legte meinen Arm um sie.
"Bitte beruhig dich Ludmila."
"Wie soll ich mich bitte beruhigen, Fede? Du liebst mich nicht mehr."
"Doch, natürlich! Damit hat das gar nichts zu tun. Ich... weiß auch nicht was mit mir los ist. Aber glaub mir es liegt nicht an dir."
Ich konnte ihr ansehen, dass sie noch daran zweifelte, aber sie nickte, küsste mich kurz und ging wieder in ihr Zimmer.
Ich seufzte und nahm das Handy wieder zur Hand.
Eine Antwort von Luna ist gekommen.
"Wieso willst du mir nicht sagen, wer du bist?"
Sofort tippte ich eine Antwort.
"Weil du mich sehr gut kennst. Und ich will, dass du es selbst herausfindest. Und das wirst du, da bin ich mir sicher."
Über 1k reads. ♡ Und das nach so kurzer Zeit *-* ihr seid echt die Besten danke 😍❤
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