
Kapitel 5
Luna
Ich konnte es immer noch nicht fassen. Wie konnte Matteo mir das antun? Und was das schlimmste war: er hat mich auch noch angelogen.
Ich war nicht nur verletzt, sondern besonders enttäuscht und wütend. Ich lief weg und lief immer weiter, ohne Ziel. Aber mit irgendwem musste ich reden.
Ambar schlief noch und zurück in die Villa wollte ich nicht. Nina hätte sicher ein offenes Ohr für meine Probleme aber sie war im Moment so glücklich mit Gaston der sicher auf der Seite von Matteo stehen würde, und da wollte ich sie nicht mit reinziehen. Nicht, dass es am Ende sogar noch zwischen ihnen stehen könnte.
Aber na klar! Simon könnte mir helfen und bei ihm könnte ich mich auch ausheulen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Also lief ich zu seiner Wohnung, doch keiner machte auf.
Wahrscheinlich hat er bei einem seiner Kumpel übernachtet. Oder er hat sich in die Villa zu Ambar geschlichen. Nachdem Sharon Wind davon bekommen hat, dass die beiden zusammen waren, war sie so sauer darüber, dass sie ihm Hausverbot erteilt hat.
Na gut vielleicht lag es eher daran, dass sie ihn davor schon nicht leiden konnte und dass sie ihn erwischt hat, als er für Ambar mitten in der Nacht einen Song gesungen hat, hat ihn für sie auch nicht sympathischer gemacht.
Ich lief weiter und setzte mich dann auf eine Bank. Wo sollte ich hin? Wer könnte mir helfen und wo würde Matteo mich nicht suchen?
Ich wünschte mir die Tränen aus den Augen und versuchte, mich zu konzentrieren. Wo war ich? Das war doch ganz in der Nähe, wo Federico und Ludmila wohnten, oder?
Tatsächlich wohnten sie nur eine Straße weiter und ich ging dorthin. Federico könnte mir helfen, ohne aktiv Partei zu ergreifen oder jemanden von uns beiden zu verletzen, falls er es doch tun würde.
Als er die Tür öffnete, umarmte ich ihn.
"Luna? Was machst du denn hier?" fragte Fede behutsam. Er ahnte, dass es mir nicht gut ging.
"Kann ich rein kommen? Oder bist du beschäftigt?"
Er schüttelte den Kopf.
"Ludmila ist zwar wieder da, aber sie schläft wie ein Stein. Jetlag."
"Jetlag? Ich dachte sie war in New York? Hat New York nicht die gleiche Zeitzone wie Argentinien?"
"Doch, aber sie war die letzten zwei Tage in LA für das Shooting."
"Achso."
"Und was machst du hier? Du wirkst ziemlich aufgebracht und...bist du etwa hergelaufen?" Anscheinend war ich immer noch ziemlich außer Atem.
"Ich...ich..." brachte ich nur heraus und verfiel in eine Heulattacke. Ich wollte gar nicht heulen und wollte mich beruhigen, aber es floss und es jammerte nur so aus mir heraus, sodass es klang wie mehrere Fehlzündungen hintereinander.
"Es...tut...mir...leid...Fede...aber ...ich...kann...nicht...anders."
Ich setzte mich - ich wusste nicht einmal wo ich mich da hinsetzte, Hauptsache ich saß.
"Hey, kein Problem. Sag, was los ist?" Seine Stimme klang auch noch so wie Matteos! Was mich noch mehr zum heulen brachte.
Gut, vielleicht war es nicht die beste Idee gewesen, Matteos Zwillingsbruder um Hilfe zu bitten. Aber jetzt, wo ich schon da war, war es eh schon egal.
"Matteo!" rief ich nur und schluchzte. Fede überreichte mir eine Schachtel Taschentücher und hockte sich vor mich.
"Dan-ke." brachte ich heraus und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. So gut es eben ging.
"Was ist mit Matteo? Ist ihm was passiert?" Er war besorgt.
"Nein." Ich schüttelte den Kopf und beruhigte mich etwas. Doch dann dachte ich daran, wie es wäre, wenn das tatsächlich der Fall wäre.
Wenn ihm etwas passieren würde. Oder wenn er...ich dachte den Gedanken nicht mal zu Ende, da überkamen mich wieder die Tränen.
Wie bescheuert. Ich müsste ihm im Moment Haarausfall, Pickel und eine tödliche Krankheit wünschen, aber selbst jetzt wo er mich so verarscht hat, könnte ich mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Ich war wirklich ein hoffnungsloser Fall.
"Was ist dann los? Was hat er getan?"
"Er hat eine andere geküsst. Und wahrscheinlich sogar noch mehr." Diesmal hatte ich mich unter Kontrolle. Kein neuer Tränen-Schwall.
"Nein, oder? Der Idiot hat es also wirklich getan? Unfassbar!" rief er.
Ich nickte nur, etwas überrascht über seine Reaktion.
"Bist du denn gar nicht...verwundert?"
"Nein, wirklich nicht. Wir haben uns dauernd gestritten darüber, wie er mit dir umgeht und wie er andere Mädchen behandelt."
Das verwirrte mich dann doch.
"Was meinst du damit?"
"Ich rede davon, wie er dauernd mit anderen geflirtet hat. Manchmal sogar wenn du dabei warst. Wie er sie abgecheckt hat. Ich hätte ihn für besser gehalten aber überraschen tut es mich nicht."
Ich sah ihn verständnislos an.
"Wovon redest du bitte? Matteo hat nie mit anderen geflirtet. Oder die abgecheckt. Wie kommst du auf sowas?"
"Und was war mit Isabella? Er hat sie rumgeführt als wollte er sich ihr aufdrängen. Tut mir leid, dir das zu sagen, aber Matteo war ständig so."
"Isabella? Er wollte doch nur nett sein und hat ihr das Roller gezeigt. Ich habe ihn sogar gebeten, es für mich zu tun, weil ich eigentlich dafür zuständig bin aber keine Zeit hatte. Und wenn er zu den anderen nett war, dann widerwillig. Ich kenne Matteo, er hat nie eine andere angeschaut als mich." verteidigte ich Matteo. Ich wollte nicht, dass man so abfällig über ihn sprach, wenn es nicht die Wahrheit war.
"Wenn du ihn so gut kennst, warum bist du dann hier und heulst dich wegen ihm aus? Überleg mal."
Ich stutze. Irgendwie hatte ich gehofft, oder wenigstens geglaubt, dass Fede mich dazu bringen wird, Matteo nochmal eine 2. Chance zu geben und ihn erklären lassen, dabei zeigte er mir, dass es anscheinend die richtige Entscheidung war, abzuhauen.
"Sieh mal, Luna, es tut mir leid. Ich will dich jetzt nicht noch mehr verunsichern oder ihn schlecht machen. Ich liebe Matteo, aber manchmal könnte ich ihn erwürgen. Und auch wenn ich mich oft frage, wie du es mit ihm aushältst: ihr seid ein tolles Paar und es wäre schade, wenn du es so schnell aufgibst. Allerdings solltest du dich auch nicht als selbstverständlich ansehen lassen und alles mit dir machen lassen. Du bist was besonderes und falls das wirklich wahr ist, dann würde ich es ihm auf keinen Fall einfach machen. Weißt du was? Schlaf erst mal darüber und spätestens morgen wirst du wissen, was das richtige ist."
Leider habe ich zu dem Kapitel nicht viel zu sagen. Oder besser: zum Glück? 😂❤️️
Morgen wieder 1. Schultag nach den Ferien (zumindest für mich)
Gute Nacht und hoffe, euch gefällt das Kapitel ❤️️
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