Kapitel 22
Luna
Wir kamen mit den - nicht allzu überraschenden - Ergebnissen des Wettbewerbs von der Bahn und zogen uns alle erst einmal um.
Nina und Gaston erschienen gleich darauf in der Umkleide, um uns beizustehen.
"Mein Beileid. Ihr hättet einen besseren Platz verdient." meinte Gaston.
Matteo schüttelte den Kopf.
"Das ist nett von dir aber es ist nicht wahr. Wir waren heute wirklich nicht in unserer Bestform und das ist okay. Der vierte Platz ist absolut fair. Nochmal sorry, Luna. Ich wünschte, ich hätte es besser hingekriegt."
"Ach was. Du hast mir das Leben gerettet! Mir war der Wettbewerb heute eh fast egal. Nächstes Jahr haben wir ja noch eine Chance."
Mit einem Nicken stimmte Matteo mir zu.
"So kenne ich euch gar nicht. Wieso seid ihr heute nicht so ehrgeizig?" fragte Nina verwundert.
"Wir haben für heute unser bestes gegeben und wir sind immerhin die viertbesten der Welt. Darauf kann man sich schon etwas einbilden, erst Recht da die meisten schon seit sie Kleinkinder waren geskatet haben." erklärte Matteo.
"Das ist schön, dass ihr das so seht. Ihr seht sehr glücklich aus. Gibt es vielleicht etwas, das ich wissen sollte?"
"Außer dass wir wieder zusammen sind und wir euch gestern beim Rummachen erwischt haben, nicht." antwortete Matteo Nina, die daraufhin überrascht und peinlich berührt zu Gaston blickte. Beide wurden sofort knallrot im Gesicht.
Ich lachte nur und Nina ging sich wieder aus ihrer Schock-starre.
"Das ist schön, dass ihr wieder zusammen seid, ich freue mich wirklich für euch."
"Ja, wie lange geht das schon? Das letzte Mal gab es noch jede Menge Spannungen."
"Seid gestern. Was mich darauf bringt, dass ich jetzt zu Federico muss." meinte Matteo.
"Was? Ich dachte, Fede hat jetzt seinen Auftritt?"
"Das stimmt auch. Und genau deswegen muss ich jetzt zu ihm. Wir sehen uns dann später, ja?"
"Wo gehst du hin?" fragte ich.
"Das wird eine Überraschung. Du kannst, solange ich weg bin, rätseln was heute für ein Tag ist." grinste Matteo und verschwand.
"Seht ihr? Mal wieder auf geheimer Mission. Wenn ich nur wüsste, was er vorhat."
"Weißt du wirklich nicht, was heute für ein besonderer Tag ist?" wunderte sich Nina.
"Nein. Du etwa?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Ist heute vielleicht dein Geburtstag?" riet Gaston und ich lachte.
"Das wüsste ich."
"Jahrestag?" schlug Nina vor.
"Nein, der ist erst in drei Monaten."
"Vielleicht glaubt Matteo fälschlicherweise, dass heute euer Jahrestag ist."
"Das kann ich mir nicht vorstellen. Sonst merkt er sich alle wichtigen Daten."
"Tja, dann bleibt die wohl nichts anderes übrig, als abzuwarten."
Matteo
Schnell lief ich backstage zu meinem Bruder, der sich gerade fertig machte. Da wir alles gestern besprochen haben, war er bereits informiert und gab mir ein zweites, identisches Exemplar von seinem Outfit.
"Ich verstehe immer noch nicht, warum du das machst. Ihr habt euch gerade erst vertragen und jetzt verkleidest du dich wieder." kritisierte Fede, als er von seinen professionellen Stylisten gestylt wurde.
Einen hat er zu mir geschickt, um meine Haare in etwa so hinzubekommen wie er.
"Ich mache das nicht, um Luna zu täuschen. Ich will nur, dass alle anderen glauben, dass du es bist, der immer noch auf der Bühne steht. Wenn die Öffentlichkeit mitbekommt, dass ich auch singe, dann habe ich bald keine Privatsphäre mehr." erklärte ich ihm.
"Okay, das macht Sinn. Also, wenn ich fertig bin mit der Hälfte meiner Songs, mache ich eine kurze Pause und wir tauschen, dann kommst du wieder Backstage und wir tauschen zurück."
Ich nickte und war einverstanden.
"Gut, dann mal viel Erfolg für den Auftritt."
Fede lächelte.
"Dir auch, Bruderherz."
Luna
Mit Nina und Gaston stand ich relativ weit vorne und ich fragte mich, wann Matteo endlich kommen würde, um seinen Bruder zu hören. Aber er kam nicht. Zumindest nicht zu uns.
Stattdessen ging Fede kurz von der Bühne, angeblich um kurz etwas zu trinken und dann kam Matteo auf die Bühne. Er hatte dieselben Sachen an wie Fede und dieselbe Frisur...aber sein Grinsen erkannte ich sofort.
Die letzte Woche hat er es kaum getan, aber jetzt hatte er jeden Grund dazu.
Er stellte sich vors Mikro und sprach dann hinein:
"Jetzt kommt ein Song...der ist für eine ganz bestimmte Person. Und diejenige wird sich hoffentlich auch angesprochen fühlen. Bleib so wie du bist, du bist perfekt und für mich etwas ganz besonderes." Mit diesen Worten schaute er zu mir und zwinkerte dann.
Ich lächelte breit und mir wurde ganz warm ums Herz. Er wollte einen Song für mich singen und das vor allen Leuten. Zwar sah er aus wie Federico, aber ich konnte es nachvollziehen. Er wollte nicht, dass sie uns jetzt auch noch in ihren Medienwahn mit hineinzogen. Er war eben doch verantwortungsbewusst.
Er begann zu singen und mir kamen fast die Tränen. Es war Siento, der erste Song, den er für mich geschrieben hat, um mir seine Gefühle zu gestehen.
Wenn ich ihn nicht sowieso schon so sehr liebte, dass es wehtat, würde ich sagen, ich liebe ihn jetzt noch mehr.
Ich hörte kaum mehr seinen Song oder etwas anderes...ich war wie hypnotisiert und alles verlief für mich wie in Zeitlupe. Es war wie im Film.
"Luna? Luna!" schrie Nina und wedelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht.
"Ja? Was ist?"
Nina lachte.
"Du starrst seit 2 Minuten auf die Bühne. Geht es dir gut?"
"Ja...ja. Hab ich echt gestarrt?" Ich sah kurz wieder auf die Bühne. Federico kam gerade wieder zurück.
"Mir geht es super. War der Song nicht wundervoll? Matteo ist so ein Schatz."
"Das war Matteo?"
"Ja, klar. Der Song war für mich."
"Mich hat es schon gewundert, woher Federico den Song kennt. Jetzt ergibt alles einen Sinn."
"Na, Lieferfee? Bist du dahinter gekommen?" fragte eine vertraute Stimme hinter mir und ich drehte mich mit strahlendem Lächeln zu Matteo.
"Matteo, du...Danke. Das war so schön. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich ich im Moment bin." sagte ich und legte meine Arme um den tollsten Jungen der Welt. Er hatte sich schnell umgezogen, aber die Haare waren noch immer voller Gel.
"Aber leider weiß ich noch immer nicht, was der Anlass für das alles ist."
"Okay, ich gebe dir einen Tipp. Heute vor 6 Jahren war ein besonderer Tag."
"Aber wir sind doch erst seit 5 Jahren zusammen, Matteo." Ich verstand nicht recht.
"Ja, schon mal beruhigend, dass du das weißt." grinste Matteo.
"Aber du liegst knapp daneben."
"Was war heute vor 6 Jahren?" Langsam würde ich ungeduldig.
"Denk mal zurück. Du hattest ein buntes Shirt an. Einen noch bunteren Helm und hast Essen geliefert. Und wir sind zusammengestoßen. Danach haben wir uns noch einmal getroffen, bei Ambar. Sie hat dich in den Pool geschubst und ich hab dich gerettet. Da hat das Abenteuer angefangen." Er lachte leise.
"Vor 6 Jahren haben wir uns kennengelernt? Aber das...wow du kannst dich noch an den genauen Tag erinnern?" hauchte ich.
"Ja, natürlich. Den Tag, an dem man seine zweite Hälfte trifft, vergisst man doch nicht."
Er wusste es noch. Es war tatsächlich so, dass ich an einem 17. nach Argentinien gezogen bin und einen Tag davor habe ich Matteo kennengelernt. Unfassbar, dass er sich daran noch erinnerte.
"Ich habe den besten Freund der Welt."
"Ja, da hast du vielleicht Recht. Aber ich habe auch die beste Freundin der Welt, da ist es für mich ganz einfach." sagte er mit einem breiten Grinsen und küsste mich dann.
Das war das letzte Kapitel yeay.
Hoffe es war nicht allzu offensichtlich und es hat euch Spaß gemacht, es zu lesen und vllt mitzuraten.
Ich kann nicht garantieren dass ich irgendwann nicht nochmal eine Lutteo Story schreiben werde aber vorerst habe ich keine geplant.
Es würde mich sehr freuen wenn ihr euch auch meine neuen Storys durchlest, auch wenn sie keine Fanfictions sind.
Ansonsten Danke fürs Lesen, Danke für die vielen Votes und ganz besonders für die unglaublich lieben und süßen Kommentare, die mir alle so viel bedeuten, ich kann es euch gar nicht sagen!
Eure Rosie ❤️
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