XXXV
Mary
,,Dean...", seufzte ich, während er hinter mir stand und seine warmen, starken Hände auf meine Taille gelegt hatte, seine Lippen verwöhnten liebevoll sanft meinen Hals und mein Herz raste immer noch, weil ich kaum fassen konnte, dass ich ihn zurück hatte. Zurück bei mir und er stand mir zur Seite, obwohl ich mir mehrere Fehler erlaubt hatte, die einfach zu viel des Guten gewesen waren. ,,Mary...", gab er grinsend zurück und ich kicherte, während ich weiterhin aufmerksam die beiden Tassenkuchen in der Mikrowelle beobachtete. ,,Die brauchen noch ein Momentchen, Schatz.", murmelte Dean leise und drehte mich mit einer fließenden Bewegung zu sich um, sodass ich gegen seine Brust prallte und er mich einen Moment fest umarmte, ehe er mich wieder ein Stück von sich weg schob, um mir tief in die Augen sehen zu können, seine Hände jedoch weiter zärtlich auf meiner Hüfte verweilen ließ. ,,Was hältst du davon wenn wir beide uns eine Auszeit nehmen, sobald das mit Mia geklärt ist, hm?" Er strich sanft meine Seiten rauf und runter und meine Augen weiteten sich leicht - Dean Winchester sprach von einer Auszeit als Jäger? Er wollte versuchen aus dem Ganzen rauszukommen, sich davon loszueisen, für mich? Mit mir? Ich wusste, dass diese Auszeit niemals sonderlich lange andauern konnte, dafür steckten wir beide viel zu sehr in dieser ganzen Scheiße fest, und doch schlug mein Herz schneller bei dem Gedanken wie ich drin in der Küche stand und Essen machte, eventuell sogar Zuwachs erwartete und Dean draußen den Rasen mähte... Ja, Mary, werd doch noch absurder. So viel Glück werdet ihr nicht haben, niemals. Ich schluckte. ,,Wobei ich dich ja lieber in Sicherheit wüsste und du hier keinesfalls sicher bist, wo Mia unten im Keller eine tickende Zeitbombe ist...", murmelte er und nagte sich auf der Unterlippe herum. ,,Der einzige der Mia noch helfen kann ist Sam, und dich wird sie töten, sobald du es versuchst. Ich muss dich hier wegschaffen, das Risiko dich zu verlieren ist viel zu hoch... Und ich weiß, dass Sam klar kommt." Er sah mich eindringlich an und ich schluckte schwer, während die Mikrowelle piepsend ankündigte, dass die Tassenkuchen fertig waren. ,,Also gehen wir? Noch heute?", fragte ich leise und Dean nickte ernst und fürsorglich, seine Hand strich mir sanft das Kreuz hinab. ,,Es wird das Beste sein, wenn wir das tun.", murmelte er und reichte mir einen Löffel, den ich leise dankend entgegen nahm. ,,Dann lass uns essen und dann packen?", fragte ich leise, hatte Sam und Mia gegenüber ein leicht schlechtes Gewissen, doch wusste auch, dass ich jetzt in erster Linie an mich, an Dean, an ein Wir denken musste.
Dean
Wir aßen schweigsam unseren Kuchen, hier und da schien es, als würde ein Fauchen oder ein Lachen aus dem Verließ zu uns hinauf dringen und Mary aß immer hastiger. ,,Wo fahren wir denn hin?", fragte sie leise und ich zuckte mit den Achseln, nahm die Tassen und die Löffel, um sie in die Spüle zu stellen, aufzustehen, ihre Hand zu greifen. ,,Egal wohin, entscheiden wir spontan. Komm, wir packen Sachen" Ich zog sie mit mir in mein- beziehungsweise ihr Zimmer und ich sammelte zwei Sporttaschen hervor. ,,Pack nicht zu bedacht, wenn uns was fehlt, kaufen wir es nach", meinte ich und zückte eine Goldcard. Seufzend nickte sie. ,,Ist das nicht voll egoistisch?", fragte sie leise und ich unterdrückte ein Schnauben. ,,Mary, denkst du nicht, dass Sam und Mia das nicht auch getan hätten an unserer Stelle?!" ,,Aber sie sind nicht an unserer Stelle, woher willst du das wissen?!", widersprach sie nochmals kleinlaut und ich ließ die Tasche sinken. ,,Wenn du nicht mit mir fahren willst und dich von deiner Schwester verletzen lassen willst, meinetwegen dann halt nicht...", murmelte ich und setzte mich auf die Bettkante. ,,Oder ist es wegen Sam? Hast du Angst um ihn? Willst ihn nicht verlassen?" Fassungslos starrte sie mich an und es war die unkontrollierbare Schärfe in meinem Unterton gewesen, weshalb sie mir eine kleine Ohrfeige verpasst hatte. ,,Dean, wie oft denn noch?! Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen und ich kann es nicht mehr ändern, geschweige denn gut machen!" ,,Doch, wenn du mit mir weggehst- jetzt!", entgegnete ich, erhob mich und griff verzweifelt nach ihren Händen. ,,Mary, ich hab Angst um dich!" Flehend sah ich sie an und ihre braunen Augen sahen mitleidig wieder zu mir auf, kleine Tränen sammelten sich schon in ihren Augenrändern. ,,Denkst du ich um dich nicht? Dean, ich hab dich sterben sehen, habe um dich getrauert! Ich weiß, dass du Angst hast und die habe ich auch! Aber dein Bruder braucht dich! Er brauchte dich immer! Und meine Schwester braucht mich auch..." Ich schüttelte den Kopf, rümpfte die Nase. ,,Nein, Mary. Diesmal nicht. Glaub mir, diesmal ist es anders. Diesmal gibt es ein Du und Ich, und ich will ein Wir. Ich will so sehr ein Wir! Jahrelang hatte ich nur meinen Bruder und jetzt habe ich dich und ich will mich an dir festhalten, endlich mal leben! Ich will nicht, dass mein Bruder dazwischen steht- und er würde das auch nicht wollen! Und bevor du noch irgendetwas sagst, Sam würde es so herum genauso tun!" Nachdenklich beobachtete sie mich, dann ließ sie meine Hände los und griff nach der Tasche. ,,Dann lass uns gehen..."
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