XXIX
Mia
Ich habe mich noch nie besser gefühlt. Der Tod war das beste, was mir hätte passieren können. Lucifer war das beste, was mir hätte passieren können. Ich leckte mir das Blut von den Lippen und ließ den leblosen Körper des Dämons, den mein Herr mir übergeben hatte, gleichgültig zu Boden fallen und reckte mich dann, sodass all meine Knochen knackten und ich zufrieden grinste. ,,Na? Wie fühlst du dich?" Ich fing herzzerreißend an zu lächeln, als mein Meister aus dem Halbdunkel auf mich zu trat. ,,Das Dämonenblut macht mich stark", entgegnete ich und reckte stolz das Kinn, welches der blonde dann mit seiner leicht blutig gerissenen Haut verhältnismäßig sanft berührte, um mich näher an sich zu ziehen. Seine blauen Augen taxierten mich genau und ich lächelte, als er mich küsste. ,,Du wirst so stark sein, dass du es würdig sein wirst, an meiner Seite zu kämpfen, Mia. Willst du das?", flüsterte er mir ins Ohr und strich mir über den Rücken, hatte mich nahe an seinen perfekten Körper gezogen. ,,Nichts lieber als das", gab ich leise zurück, unterdrückte ein Aufstöhnen, als seine Lippen meinen Hals entlang streiften. ,,Du musst mir einen Gefallen tun, Mia...", sagte er schließlich etwas neutraler, rückte von mir ab und ich blinzelte, versuchte mich aus meinen Träumereien um seine betörende Ausstrahlung zu befreien. ,,Alles, was du willst", entgegnete ich aufmerksam. ,,Crowley hat sich Dean zurückgeholt. Tu mir doch den Gefallen und übermittle ihn einen Bericht darüber, was sein Bruder und seine große Liebe so treiben, wo sie denken, dass er tot ist, hm? Ich hätte gerne einen Amok laufenden, älteren Bruder, der den Bunker zerlegt und sich endgültig von Sam trennt, meinst du, du kriegst das hin?" Mein Lächeln wurde zu einem boshaften Grinsen. ,,Das wird ein Spaß!" Ich wollte mich gerade abwenden, da zog er mich noch einmal grob am Unterarm zu sich zurück. ,,Und Mia... Sollte dir das nicht gelingen...", raunte Lucifer, seine Augen leuchteten einen Moment bedrohlich auf. ,,Zerlegst du mir bitte persönlich den Bunker und tötest vielleicht wenn du magst noch einen der beiden, hm?" Ich nickte langsam. ,,Wenn du mir noch sagst, was für einen Bericht ich berichten soll" Etwas Schalk blitzte in seinen Augen auf, als er sich noch einmal näher an mich heranschob. ,,Ach natürlich! Warte, hier hast du ihn", meinte er und ich zuckte überrascht auf, als er seine Lippen noch einmal auf meine presste und Bilder durch meinen Kopf schossen, die mich in blanke Wut versetzten. Sam und Mary. Sam UND Mary! Und was sie trieben, weil Dean und ich tot waren! Und wie sie sich freuen werden, wenn sie erfahren, dass es nicht mehr so ist! ,,Das macht dir doch nichts aus, dass Sam Sex mit deiner Schwester hat, hm? Ich meine... Wenn er dich so vergessen kann?", fragte Lucifer prüfend, als er von mir abgelassen hatte. Strikt schüttelte ich den Kopf. ,,Na und? Was juckt mich das? Ich krieg besseren", entgegnete ich nur achselzuckend und er lachte einen Moment auf. ,,Na dann ist ja alles klar!" - Da wo ich als Mensch tiefe Trauer und Enttäuschung gefühlt hatte, wuchsen jetzt in mir Zorn und Rachgier. Aus mir war ein Monster geworden. Ich stand an der Front gleich hinter dem Teufel. Eine Nacht, ein One Night Stand hatte mich schlagartig verändert. Die Tatsache, dass Lucifer mich derart verdorben hatte, hatte mich nach meinem Tod gleich zu einem dämonischen Wesen wandeln lassen. Und mit der Zufuhr von Dämonenblut wurde ich stärker, gieriger, bösartiger.
Dean
,,Benimm dich, Rambo! Sei erstmal dankbar, dass ich dich zurückgeholt hab! Hör mir zu, schließlich hab ich das nicht umsonst getan!", schnauzte Crowley und ich knurrte. ,,Ich will zuerst zu Mary! Was ist mit Mia und Sam?!", entgegnete ich und rappelte mich vom Bett auf. ,,Mia ist verstorben... Mary ist bei Sam! Hör mir jetzt zu oder ich töte dich wieder!", raunte der König der Hölle und ich schnaubte. ,,Versuchs doch du Mistkerl!" Eine Handbewegung und ich klebte an der Wand. ,,Du bist noch schwach, legs nicht drauf an!", bemerkte Crowley, ließ dann wieder locker und ich landete keuchend auf allen Vieren am Boden. ,,Also... Was willst du?!" ,,Dich und deinen Bruder auf meiner Seite wissen" Crowley sah mich eindringlich an und ich runzelte die Stirn. ,,Wieso das?" ,,Weil auf der anderen Seite Lucifer steht, der sich jetzt eine Armee aufbauen will und mir die Seelen klaut, um sie beschleunigt in blutrünstige Biester zu verwandeln, die nicht mal mehr Dämonen zu sein scheinen!", erklärte er und bevor ich etwas hätte entgegnen können, wurde die Tür aus den Angeln gerissen und Mia trat durch die Tür. Komplett schwarz gekleidet, eine Kapuze versteckte ihr rotes Haar. Das wenige Stückchen Haut, das man sah, war leichenblass. ,,Hallöchen, Eure Majestät", bemerkte sie zuerst und sie brauchte ihn nur anzusehen, da saß er keuchend auf einem Sessel und presste ihn in den Stoff, dass ihm die Farbe aus de, Gesicht wich. ,,Dean, ich hab dir da was zu erzählen" ,,Mia? Du lebst?!" ,,Mehr oder weniger", gab sie zurück und ich erschrak, als sie mir wenig später aus weißen Augen ansah, dann zwinkerte und mir wieder ihre funkelnd blauen Augen präsentierten, die nur so vor Wut funkelten. ,,Ich wollte dich fragen, ob du Lust auf Rache hast", meinte sie, trat näher an mich heran und strich mir kurz grinsend durchs Haar, was mir eine ekelhafte Gänsehaut verpasste. ,,Rache? Weshalb?", fragte ich und sie fing an zu lachen. ,,Na Rache an deinem Bruder! Der fickt nämlich deine allerliebste Mary", entgegnete sie und sofort kam mein Herz ins Stolpern, sodass ich heftig den Kopf schüttelte. ,,Nein...", gab ich heiser von mir und Mia grinste. ,,Doch, Schätzchen. Sie wollen uns vergessen. Und denken, dass es so klappt. Doch wir sollten dafür sorgen, dass sie uns nicht wieder vergessen, hm?", erklärte sie weiter und ich raufte mir durchs Haar, schüttelte weiter den Kopf und zwinkerte ein paar Tränen weg, die sich vor Enttäuschung in meinen Augenwinkeln ankündigten. ,,Ich glaub dir das nicht, du bist ein Dämon, die lügen!", knurrte ich und ballte die Hände zu Fäusten. ,,Äh, Dean-" ,,Nicht einmischen, Crowley", raunte Mia dazwischen und der König schluckte. ,,Wollte dir doch nur Recht geben, Liebchen" Mia rollte mit den Augen und Crowley stöhnte erneut auf. ,,Komm, ich beweise es dir", hauchte sie und ehe ich mich versah, hatte ich ihre weichen Lippen auf den Meinen und mir schossen Bilder durch den Kopf, die ich nicht fassen konnte- nicht fassen wollte! Und die mich so wütend machten, dass ich mich Mia anschloss, als wir einen Wagen klauten, um uns zum Bunker aufzumachen- Crowley auf dem Beifahrer.
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