XIV
Mary
In einem Moment lag ich noch eingerollt und schniefend im Bett - im nächsten saß ich aufrecht auf einem weinroten Sofa und stierte Gabriel und Mia an. Murrend verschränkte ich die Arme vor der Brust. ,,Was soll das jetzt schon wieder? Ich finde das nicht mehr lustig, das ist nur noch scheiße." Ernst sah ich Gabriel an - er sollte uns gefälligst wieder nach Hause schicken! Schwer sein konnte das immerhin nicht, wenn er einfach nur mal eben schnipsen musste um das Zeitalter zu wechseln oder einen Pavian neonpink zu färben. ,,Deswegen bist du hier - wir haben schon geredet.", sagte Mia ernst und ich schnaubte. ,,Geredet? Finde ich jetzt also gleich Sperma auf den Sofakissen? Sieht aus wie Zuckerguss, wetten?" Wütend blitzte ich meine jüngere Schwester an - sie war vielleicht klüger als ich und jetzt gerade war sie im Recht und weiter sauer sein nicht richtig... aber ich war es trotzdem. Und wie ich das war. Vernehmlich räusperte Mia sich, ehe sie den Kopf wortlos schüttelte und Gabriel sich zu Wort meldete. ,,Ich nehme das jetzt mal nicht beleidigend auf. Mein Sperma ist kein Zucker!" Schmollend verschränkte der Trickster die Arme vor der Brust und während ich mit den Augen rollte, verkniff Mia sich ein leises Kichern. ,,Tatsache ist, dass wir wirklich geredet haben. So mit Lippen bewegen, der Zunge und so...", nuschelte Gabriel und skeptisch runzelte ich die Stirn, während Mia den kleinen Engel jetzt mahnend in die Seite stieß. ,,Was er sagen will ist, dass er uns nach Hause bringen kann.", murmelte sie und Erleichterung machte sich in mir breit, doch Zweifel war immer noch da. ,,Aha, und was will er dafür? Sein Zuckerguss-Sperma in dir vergießen?", raunte ich und während von Gabriel ein beleidigtes ,,Ey!" kam, rollte Mia entnervt mit den Augen. ,,Jetzt ist aber auch mal gut, krieg dich mal wieder ein, Milchschnittenschlampe.", schnappte sie zurück und wortlos sah ich sie wütend an, dann zu Gabriel. ,,Also was willst du haben?" Er zuckte mit den Achseln. ,,Nichts. Mir ist das eh zu langweilig mit euch - nicht maln richtiger Porno ist bei rumgekommen.", murrte er und ich wollte gerade kontern, als Mia sich nickend wieder einmischte. ,,Okay, dann bleibt es beim Nichts. Fang an aufzuräumen, Gabriel." Der Trickster nickte und sah zwischen meiner Schwester und mir hin und her. ,,Gehirnwäsche oder drücken wir euch trocken durch?", fragte er leise und ich sah unsicher zu Mia. Gehirnwäsche oder lieber nicht? Alles zu vergessen wäre sicher der einfachere, schonendere Weg. ,,Keine Gehirnwäsche. Das ist immerhin ne ganze Woche meines Lebens, die einfach weg wäre.", sagte Mia fest und langsam nickte ich doch - recht hatte sie damit immerhin. Gabriel zuckte mit den Achseln. ,,Na schön, okay. Sagt nicht, ich hätte es euch nicht gesagt." Das waren seine letzten Worte, ehe er schnipste und es finster wurde.
Mia
Mary und ich wachten in unserem Impala auf und sie drehte sofort den Schlüssel im Zündschloss um, um von Bobbys Hof zu fahren. ,,Wohin?", fragte ich sie leise und sie drehte das Radio runter. ,,Weiß nicht...", entgegnete sie und ich seufzte leise. ,,Oben an der Straße ist eine Bar, die soll gutes Bier haben- Was meinst du, das könnten wir doch gut gebrauchen, oder?", schlug ich nach einer kurzen Weile vor und sie nickte zustimmend und gab Gas. ,,Ob Sam und Dean gut angekommen sind?", fragte ich sie leise, als sie auf dem Parkstreifen zur zugehörigen Bar hielt. ,,Weiß nicht, denke schon... Ist doch auch nicht wichtig...", murmelte sie und ich atmete tief durch, schluckte. So sehr Gabriels letzter Trick auch geschmerzt hatte, das mit Sam... Das wollte ich auch nicht vergessen. Ich stieg wie auch Mary aus und wir schlurften in die Bar. Sie war relativ duster und mit viel Holzmobiliar gehalten, es roch nach Alkohol und Qualm, hatte aber trotzdem eine relativ einladende Atmosphäre. Mary zog mich gleich mit sich an die Theke und wir ließen uns gleich gegenüber eines attraktiven Barkeepers nieder, bestellten uns zwei Bier und zwei Gläser Whiskey. Eine Stunde saßen wir da, tranken mehr als wir miteinander sprachen, bis es natürlich so kam, dass die Tür der Bar aufgestoßen wurde und ein großer Braunhaariger in Begleitung eines etwas kleineren Blonden eintrat. Ich war schon schick angetrunken und stupste kurz hicksend Mary an, die sich umwandte und dann die Luft anhielt. ,,Scheiße, lass uns gehen", nuschelte sie und kippte sich den Rest ihres Glases. Allerdings saßen sie uns wenig später gegenüber und ich konnte es nicht lassen, Sam anzusehen. ,,Was sollen die uns jetzt wegjagen? Wir ignorieren sie einfach und gut ist!", raunte ich und der Barkeeper zwinkerte uns- vor allem Mary zu, was Dean einfach mal gar nicht entging, da er ein wenig verbittert seine Bierflasche vor sich her schob. ,,Gegenüber ist ein Motel, wir sollten heute nicht mehr fahren...", meinte Mary leise und ich nickte nachdenklich, warf immer mal wieder einen Blick über meine Flasche hinweg zum großen Winchester, der nicht gerade zufrieden aussah, als er sein Whiskeyglas mit wenigen Zügen lehrte. Ich schluckte hart, als ich ihn so betrachtete. Die angespannten Muskeln, ich war mir sicher das war leichter Schweiß an seinem Hals... Und als sein Blick den meinen für einen Moment auffing, hatte ich besseres zutun, als einfach wegzusehen. Ich schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln, welches er eher müde erwiderte, bevor ich mein Glas wieder an meine Lippen hob. Naja... Noch eine Stunde später und Mary und ich waren dicht. Aber auch Dean und Sam waren munter dabei. Es war schwer, Mary zurückzuhalten, immer wenn eine Frau Dean ansah oder dieser Charmeur mit einer flirtete. ,,Ich hau ihr eine aufs Maul, dann sieht sie scheiße aus und er fickt sie heute Nacht nicht!", knurrte meine Schwester und ballte die Hände zu Fäusten. Ich umarmte sie seufzend und schüttelte den Kopf. ,,Erstens bist du ein schwaches Würstchen und wirst sie nicht mal kratzen- und zweitens wirst du nicht verhindern können, dass Dean sich einen neuen One Night Stand sucht. Heute vielleicht, aber dann... Mary, vergiss es", versuchte ich sie zurückzuhalten und sie schnaubte. ,,Und wenn ich zu ihm gehe und mit ihm flirte, was ist wenn er mich vielleicht nochmal flachlegt?", fragte sie nach einem weiteren Glas glucksend und wieder seufzte ich. ,,Wenn du dir diese Blöße geben willst, dann bitte." Mary rollte mit den Augen und zwickte mit in die Wangen. ,,Was biste so melancholisch wenn du dicht bist, alter! Hab doch Spaß! Vögel den Barkeeper!", bemerkte sie unheimlich laut und ich sah genau, wie Sam uns gegenüber zusammenzuckte und aufsah. Ich nickte langsam und so senkte der Große den Blick. ,,Vielleicht..."
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