Sam

Ich schlenderte schmunzelnd durch die Tiefgarage des Bunkers nach oben und lächelte, als ich Mary am Tisch ein Buch lesen sah. ,,Mia gesehen?", fragte ich und sie hob den Blick, nickte dann, als sie mich sah und ließ den Wälzer noch kurz gesenkt. ,,Mit Dean in der Küche.", meinte sie dann und ich nickte leicht, während Mary sich wieder in ihrem Krimi vertiefte, was mir hätte schon komisch vor kommen müssen, denn für gewöhnlich las sie Romane und keine Kriminalbücher. Ich schlurfte durch den Flur des Bunkers und riss den Kopf hoch, als ich ein lautes Klirren hörte, mein Körper sich in Alarmbereitschaft verspannte. Ich hatte heute eine ganz besondere Überraschung für Mia und trug das nachtblaue, mit Samt überzogene Schmuckkästchen in meiner Jackentasche mit mir herum, während ich jetzt langsam an den Raum heran trat und die Tür aufriss, als ich ein leises Wimmern hörte. Ich traute meinen Augen kaum, als ich Mia erblickte, die mit blutendem Gesicht am Boden lag und flehend zu niemand Anderem als Dean hochsah, welcher mit bebender Brust über ihr stand und zornig auf sie nieder sah. ,,Du verdammtes Miststück!", stieß er knurrend hervor und erstickt keuchte Mia auf, als der blonde Winchester ihr einen deftigen Tritt in die Seite verpasste. ,,Ich werde dich umbringen, hörst du?! Umbringen werde ich dich!", waren seine nächsten Worte, ehe weitere Tritte folgte und Mia Blut hustend über den Fliesenboden von Dean weg robbte. Bewegungslos stand ich im Türrahmen und mein fassungsloses nach Luft schnappen, brachte meinen Bruder wieder dazu, den Kopf zu heben und seine grünen Augen trafen mich, sodass er grinste und die Arme vor der Brust verschränkte. ,,Sammylein! Lust eine weitere deiner Freundinnen sterben zu sehen? Bisher hast du ja keine einzige retten können." Keck funkelte Dean mich an und ich bekam beinahe keine Luft mehr, als ich langsam zurück wich, beinahe gestolpert wäre, mich dann aber wieder fing. ,,Das hier ist nicht echt, das würdest du niemals tun...", flüsterte ich fassungslos und Dean zuckte mit den Achseln, machte eine ausholende Handbewegung, sodass ich angestrengt gegen den Kloß in meinem Hals ankämpfte. Gerade erst hatte ich Mia das Leben gerettet und jetzt sollte ich dabei zu sehen, wie es ihr wieder genommen wurde? ,,Wenn das hier nicht real ist, dann kann ich sie ja töten und du an deinen Tränen ersticken, Sammylein." Grinsend wandte Dean sich wieder Mia zu und ich machte einen Satz zu ihm, als er erneut begann zu zuschlagen und ich Mias leises Weinen nicht mehr aushielt, weshalb ich eigentlich vor hatte meinen Bruder von ihr weg zu reißen, doch er stieß mich grob nach hinten und ehe ich mich versah, hatte er Mia ein Messer ins Herz gerammt und ich stieß einen gequälten Schrei aus, der lautstark von den Wänden widerhallte, als Dean nochmal nachstach, sah wie das Leben aus Mias Augen wich und dann war ich plötzlich mit der Leiche meiner großen Liebe alleine und zog sie wimmernd auf meinen Schoß und in meine Arme. ,,Nein... Nicht schon wieder... Nicht so...", flüsterte ich verzweifelt, während mir das Herz erneut zerbrach, ich schluchzend mein Gesicht auf Mias Brustkorb legte, auf ihrem Herzschlag hoffte und nur noch mehr weinte. Wieder hatte ich sie verloren. Und es gab nur eine Sache die mir jetzt noch geblieben war: grenzenloser Hass auf Dean.