Unsicher stand ich vor Alice Tür und rieb mir nervös die Hände. Hatte ich nach all dem was passiert ist und nach all dem was ich getan habe, wirklich Angst bei meiner Freundin an der Tür zu klopfen? Noch einmal Atmete ich tief durch und klopfte endlich an. Kurze Zeit später machte sie die Tür auf, kaum sah sie mich wurde ihr Blick schon genervt "Ich wusste die Sache mit Ren hat noch einen Haken" maulte sie "Kann... ich reinkommen?" fragte ich unsicher, dann ging sie einen Schritt zur Seite "Meinet wegen" sagte sie knapp und ließ mich widerwillig herein. Kurz sah ich mich um, als Emilia wie aus dem nichts auftauchte und mich erschreckte "Tante Kate!" begrüßte sie mich freudig. Etwas verwirrt sah ich sie an und erwiderte ihre plötzliche Umarmung "Emilia ich hab dir doch schon mehrmals gesagt das du unsere Gäste nicht erschrecken sollst!" schimpfte Alice sie leicht, aber Emilia lachte nur "Aber das macht spaß. Ich treffe mich mit Lynn und Ava bis später" sagte sie und rannte nach draußen "Verschlagen wie ihre Mutter" stellte ich fest "Was willst du hier?" kam es nur kalt von ihr "Na mit dir Reden, oder willst das einfach so stehen lassen?" fragte ich traurig. Sie ging an mir vorbei ins Wohnzimmer wo Ren in einem Laufstall saß "Ich habe da jetzt keine Zeit für", "Ich gehe nicht bis wir geredet haben und wir haben Zeit bis Liv alles Erledigt hat" wurde ich nun ernster. Alice verdrehte genervt die Augen "Dann setz dich" maulte sie und nickte Richtung Sofa wo ich mich hinsetzte.
Sie verschwand kurz in der Küche und kam mit zwei Gläsern Wasser wieder nachdem sie Ren zurück in den Laufstall gesetzt hatte "Hier" sagte sie knapp und reichte mir ein Glas, dann setzte sie sich angespannt neben mich "Alice... es tut mir wirklich leid das ich einfach abgehauen bin und dir diese Verantwortung gegeben habe. Aber du warst die beste Wahl um mich zu vertreten" fing ich an und der griff um ihr Glas wurde fester "Du hättest die Verantwortung Kilian geben sollen... immer wenn ich am Ende war kam er mit der Richtigen Idee um die Ecke und hat mir mehr als einmal aus der Patsche geholfen" dann sah sie endlich zu mir "Warum hast du mir mehr vertraut als deinem Ehemann?" fragte sie und jetzt sah ich auf den Boden "Ich weiß es nicht... das mit mir und Kilian war einfach so schwer und... ich... er hat meine Arbeit als Kommandantin irgendwann so gehasst, das ich nicht damit gerechnet habe, das er meinen Posten übernehmen wollte" erklärte ich, Alice dachte nach "Ok, das macht wenigstens Sinn... aber der Rest... Kate du bist nicht einfach nur Abgehauen... du hast dein zu Hause abgefackelt und hast deinen Tot vorgetäuscht! Warum hast du das getan!?" wurde sie wieder lauter.
Tränen sammelten sich in meinen Augen "Ich war zu gefährlich... ich habe Passanten angegriffen... ich habe Freunde Verletzt und mehr als einmal die Kontrolle Verloren... ich hatte Angst vor mir selber und konnte mir nicht vorstellen wie groß eure Angst erst sein musste", "Kate wir hatten keine...", "...Angst? Jetzt lügst du dich selber an Alice... ich habe die Angst in euren Augen gesehen... auch wenn ihr sie versteckt habt, ihr hattet alle Angst vor mir" unterbrach ich sie und sah ihr starr in die Augen "Ich sehe sie sogar jetzt" fügte ich noch hinzu, dann sah ich wieder in mein Glas "Ich sah einfach keinen anderen Ausweg... kurz dachte ich sogar darüber nach mir tatsächlich das Leben zu nehmen... aber das habe ich niemandem gesagt" gab ich zu, was Alice dazu brachte ihr Glas weg zu stellen und nach meiner Hand zu greifen. Verwirrt sah ich sie an "Warum hast du nicht schon früher mit mir geredet? Dann hätte ich das ganze vielleicht besser verstanden", "Ich weiß es nicht... in meinem Kopf war einfach so viel los und dann auch noch Kilian... das war alles zu viel... und jetzt ist er Tod" brach es wie eine Welle über mich ein und ich fing wieder an zu weinen.
Als ich mich wieder beruhigt hatte, hatte Alice mich noch ihn ihren Armen. Ich spürte wie angespannt sie dabei war, also löste ich mich wieder von ihr und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht "Tut mir leid... ich wollte nicht weinen" entschuldigte ich mich "Nein... ich muss mich entschuldigen... auch wenn es schwer ist, hätte ich wenigstens versuchen sollen mich in deine Lage hineinzuversetzen statt dich für dein Handeln zu verurteilen" ich grinste "Dann entschuldigen wir uns einfach beide und vergessen das ganze" zum Glück lachte sie auch "In Ordnung" kurz blieb es still "ich sollte gehen... ich muss mich auch noch mit Lee aussprechen" sagte ich und stand auf "Ok aber überanstrenge dich nicht" ich nickte nur und ging.
Draußen blieb ich vor der Baustelle stehen die einmal unser zu Hause war. Kurz erinnerte ich mich an den Tag als ich und Kilian Glücklich vor der Baustelle standen und uns auf unser gemeinsames Leben freuten. Wieder bildete sich ein Kloß in meinem Hals, als ich plötzlich Henry auf er Baustelle entdeckte der zusammen mit Jamie einen Holzbalken aufstellte. Als er mich sah winkte er mir zu, mit einem schwachen lächeln erwiderte ich das winken und beobachtete die Arbeiten noch eine weile, bis mich jemand aus meinen Tagträumen riss "Kate! Ich habe dich überall gesucht" rief mir Lee hektisch entgegen "Das passt ja, ich wollte ohnehin zu dir und mit dir Sprechen" sagte ich ruhig "Ach vergessen wir das, ist schon gut" verwirrt sah ich ihn an, da er sonst immer so nachtragend war "Ich habe was gefunden... Ava und Henry..." kurz sah er zu meinem Sohn der auch zu uns sah, dann sah er wieder zu mir "... Also, der große Henry. Sind schon bei meinem Labor" beendete er seinen Satz und deutete an das ich ihm folgen sollte. Ich sah noch mal zu Henry der mich besorgt ansah, dann folgte ich Lee zu seinem Labor.
Ava kam mir gleich entgegen als sie mich sah. Nachdem ich meine Tochter umarmt hatte, sah ich zum Kommandanten "Kommandant" begrüßte ich ihn mit einem Kopf nicken, doch er verdrehte die Augen "Kate ich bin wie du kein Kommandant mehr, also warum nennst du mich immer noch so?" kurz dachte ich nach "Weil es verwirrend wäre wenn ich dich und meinen Sohn Henry nenne" konterte ich, auch er dachte kurz nach "Ok das ergibt Sinn", "kommt ihr dann?" fuhr uns Lee genervt an und sperrte die Tür zu seinem Labor auf. Nervös folgten wir ihm.
Sobald er die Tür hinter uns geschlossen hatte, kramte er schon wild auf seinem Tisch herum. Einer dieser Momente wo man noch etwas von seinem Wahnsinn sah. Als er fertig war standen drei Blutampullen neben ihm. Zwei Ampullen mit Blau schimmernden Blut und eine Ampulle mit Rot, fast schon Orange schimmernden Blut welches von Ava stammte. Die anderen Ampullen waren von mir und dem Kommandanten. Lee holte eine Pipette in der sich eine klare Flüssigkeit befand und tropfte nur einen Tropfen in die Ampulle von Ava. Gespannt sahen wir zu und erkannten wie das Schimmern aus ihrem Blut verschwand. Erstaunt sahen wir zu Lee "Du hast es geschafft!" freute ich mich, doch zu früh, da Lees Gesichtsausdruck nicht Glücklich aussah "Nicht ganz" sagte er und ließ nun in unsere Ampullen etwas tropfen. Auch bei uns verschwand das Schimmern, doch es blieb kein normales Blut zurück wie bei Ava, sondern schwarzes, geronnenes Blut "Was bedeutet das?" fragte der Kommandant. Enttäuscht sah uns Lee an "Es bedeutet das ich nur Ava heilen kann und das nicht mal ganz", "Was bedeutet das?" fragte ich weiter "Ich habe natürlich weitere Tests gemacht und ich schaffe es nur das Serum in einen tiefen Schlaf zu versetzen, so das Ava davon nicht mehr beeinflusst wird" erklärte er. Ava stand dicht neben mit und ich wusste nicht wie viel sie davon verstand "Und was ist mit uns?" fragte nun der Kommandant und Lee sah zu seinem Misserfolg das neben ihm auf dem Tisch stand.
"Ich habe wirklich alles versucht was in meiner Macht stand, das müsst ihr mir glauben. Aber bei euch beiden habe ich Zombievieren im Blut gefunden die euch so zu sagen am Leben halten", "Wie? Auch beim Kommandanten?" er nickte "Ich vermute das Magnus die Zombies auf dich gehetzt hat um herauszufinden ob seine Theorie stimmt. Nachdem du einfach aufgestanden und weiter gelaufen bist, wusste er das es klappte und konnte so seine Experimente wiederbeleben" erklärte Lee "Darum hat sich Melinda auch in einen Zombie verwandelt" stellte der Kommandant fest "Genau... aber das bedeutet auch... das ich euch nicht Heilen kann... ohne euch in Zombies zu verwandeln... es tut mir leid"
Ich starrte auf meine Hände die anfingen zu zittern "Ich kann nicht mal sagen ob ihr nur Träger seit oder auch Überträger" fügte Lee sorgenvoll hinzu "Du denkst, wir könnten andere in Zombies verwandeln? Aber ich habe mein Blut auf deine Wunde Tropfen lassen und du hast dich auch nicht verwandelt" sagte ich mit einem Zittern in der Stimme "Ich weiß und dafür bin ich auch sehr Dankbar aber hast du schon mal jemanden gebissen oder gekratzt? Wir wissen schließlich nicht wo genau das Virus übertragen wird", "Nein... habe ich nicht" flüsterte ich fast und dachte nach was alles passieren könnte, wenn ich meine Freunde oder meine Kinder aus versehen Kratzen könnte und sich diese Angst dann bewahrheiten könnte. Kurz sah ich zum Kommandanten dem der Schock ebenso ins Gesicht geschrieben stand wie mir. Mein Blick ging weiter zu Lee "Wir können nicht hier bleiben" sagte ich geschockt und lief nach draußen.
Lee folgte mir "Warte Kate... es gibt bestimmt eine andere Lösung", "Nein Lee!" wurde ich lauter und drehte mich zu ihm um "Was ist wenn ich jemanden Kratze und du mit der Übertragung recht hast? Selbst wenn wir nur mit Handschuhen Arbeiten würden wäre ich immer noch eine Gefahr. Ich könnte es mir nie verzeihen einen von euch in einen Zombie zu verwandeln!" schrie ich plötzlich los, wurde dann aber wieder ruhiger "Versammle alle am Südtor" sagte ich nur und ging los um die wenigen Sachen die ich noch besaß zu packen.
Eine Stunde später lief ich los "Kate!" hörte ich Benny plötzlich hinter mir rufen. Ich blieb stehen und sah ihn skeptisch an. Noch mehr wunderte mich das er keine Uniform trug und eine Tasche dabei hatte "Was hast du vor?" fragte ich Perplex "Ich komme mit" rasch ging ich auf ihn zu "Das ist zu gefährlich", "Das ist mir egal" konterte er "Warum? Ich könnte dich in einen Zombie verwandeln", "Dann bin ich ein Teil deiner Zombiearmee, auch das ist mir egal" verwirrt starrte ich ihn an und verstand es einfach nicht "Ich habe dir gesagt das ich an deiner Seite bleibe, egal was passiert und hier hält mich nichts mehr wenn du weg bist" erklärte er traurig "Was ist mit Emma?" fragte ich in der Hoffnung ihn zur Vernunft zu bekommen "Sie hat Henry und sie erinnert mich zu sehr an meinen Bruder... das ertrage ich nicht. Ich komme mit ohne Wiederrede" ich gab mich geschlagen und ließ es zu.
Wir liefen zum Südtor wo alle schon auf mich warteten. Auch der Kommandant hatte eine gepackte Tasche neben sich liegen. Dort angekommen rannten meine Kinder und Emma gleich auf mich zu "Wir kommen mit!" sagte Henry mit Tränen in den Augen "Das geht nicht", "Warum nicht? Ich bin doch immer mit dir mit gegangen" kam es schluchzend von Ava "Lee kann dich heilen... aber mich nicht. Ohne das Serum bin ich auch für dich eine Gefahr" erklärte ich "Kate... ich habe geschworen an deiner Seite zu Kämpfen" sagte Emma nun, ich ging auf sie zu und legte ihr meine Hand auf die Schulter "Du hast jetzt eine neue Mission... wenn es notwendig sein sollte... Kämpfe für die Mauer" sie nickte und nahm ihre neue Mission an "Und pass auf Henry auf" fügte ich noch hinzu und glaubte zu sehen wie sie Rot wurde. Dann ging ich zu meinen Kindern zurück "Kommt her" sagte ich und kniete mit ihnen im Arm auf den Boden. Ich drückte sie ganz nah an mich als sie anfingen zu weinen "Ich liebe euch... mehr als alles andere auf der Welt... bitte vergesst das niemals" schluchzte ich und sah sie mir beide nochmal genau an, bei Henry musste ich lachen "Du siehst genau aus wie dein Vater" stellte ich fest und strich mit meinem Handrücken über seine Wange, damit meine Nägel ganz weit weg von ihm waren, dann sah ich zu Ava "Und du hast seine Augen... ich werde euch vermissen", "Wir dich auch Mom" noch einmal umarmte ich meine Kinder, dann stand ich auf und ging zu meinen Freunden die alle schon Tränen in den Augen hatten.
Vor Alice blieb ich stehen die weinend den Kopf schüttelte "Das ist nicht fair... wir haben uns doch gerade erst vertragen... und jetzt gehst du", "Es ist besser so Alice... glaub mir", "Ich weiß" gab sie zu und ich umarmte sie "Pass bitte auf meine Kinder auf", "Das mache ich" sagte sie und ich löste mich wieder von ihr und sah zu Jamie "Dann heißt es wohl endgültig Abschied nehmen Prinzessen" ich musste lachen da ich das schon lange nicht mehr von ihm gehört hatte "Leb wohl Jamie" sagte ich und umarmte auch ihn "Ich werde dich vermissen Tante Kate" sagte Emilia die sich traurig an ihrem Vater festklammerte, ich lächelte ihr zu und ging zu Nelly, Finn und Lynn und umarmte auch sie "Finn... ich hoffe das du den anderen weiter mit deinen guten Ratschlägen zur Seite stehst... und Nelly, trau dich auch mal auf den Putz zu hauen.... ihr werdet mir fehlen "Du uns auch Kate" schluchzte Nelly die gleich darauf in Finns Armen lag. Als letztes stand ich vor Lee, Liv und Ren "Wir finden eine Lösung Kate... ich werde nicht aufhören zu Forschen, das Verspreche ich dir" kam es von Lee und ich sah das erste mal Tränen in seien Augen "Passt auf diese Stadt auf... sie bedeutet mir sehr viel und ich vertraue sie euch mit meinem ganzen Herzen an" sagte ich so ruhig ich irgendwie konnte "Verdammt Kate warum kannst du nicht einfach hier bleiben?" weinte Liv und warf sich mir um den Hals "Es geht nicht und das weißt du" ich drückte sie von mir weg und sah nochmal in die Stadt "Außerdem... fühlt sich diese Stadt schon länger nicht mehr wie mein zu Hause an... ich habe hier einfach schon zu viel verloren... Lebt wohl" sagte ich traurig und lief mit Benny und dem Kommandanten los, als Camile und der Wald-Clan vor uns auftauchten "Wir kommen mit", "Nein!" währte ich sie gleich ab "Meine Zeit bei euch war zu Riskant und wir können froh sein das bei unserem Training nie etwas passiert ist" fügte ich hinzu und sah ihr Trauriges Gesicht.
Ich streckte meine Hand aus, konzentrierte mich auf die Zombiehorde und befahl ihnen sich hier zu versammeln, dabei hörte ich das krähen von Raven die über mir in Kreisen flog "Ich komme schon klar und ich bin nicht alleine" sagte ich mit einem lächeln, dann umarmte ich sie "Danke für alles Camile, ohne dich hätte ich das alles nie geschafft... aber die Mauer braucht euch dringender als ich... bitte hilf ihnen" flehte ich "Das machen wir", "Danke" Dann ging ich mit Benny und dem Kommandanten zu der Horde, dort blieb ich noch mal stehen und winkte meiner Familie ein letztes mal zu, dann drehte ich mich um und verließ die Mauer für immer.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro