
Kapitel 59
Ich stand mit dem Rücken zu ihnen. Meine Augen leuchteten noch immer und ich blickte im Augenwinkel zu meinen Kameraden, die Fassungslos im Raum standen "Oh nein... Nicht schon wieder" fand Benny als erster seine Stimme wider "Schon wieder?" Zischte ihn Kilian an "Das letzte Mal als ich das gesehen habe, hat Sie vier Leute umgebracht... Völlig egal ob es ebenfalls Gefangene waren" erkläre er "Vier! Hast du dich Mal umgesehen!? Sie hat 16 Menschen getötet und scheint selbst keinen Kratzer zu haben!" Fuhr ihn Karin an "Sie kann euch hören" sagte Nick etwas ruhiger und er hatte Recht, ich hörte sie und ich drehte mich jetzt zu ihnen um "Ich sagte KEIN Blutvergießen!" Schrie mich Alice an "Und ich sagte, ich Versuche es" konterte ich kalt "Und was hat das jetzt gebracht? Außer das du hier alle mit deinem Katana zerlegt hast!?" Schimpfte Sie weiter, ich sah zu meinem Katana runter das an meinem Gürtel hing und ich musste Schmunzeln "Das Katana kam gar nicht zum Einsatz", "Du hast die alle mit den kleinen Solchen da umgebracht!?" Fragte Jana jetzt entsetzt. Ich griff nach der Handfeuerwaffe "Die hab ich ein ein, zwei Mal benutzt", "Du weiß wie man damit umgeht, nachdem du dich Jahre lang geweigert hast das zu lernen?" Kam es jetzt entsetzt von Kilian. Da das Serum noch immer in Bewegung war, sah ich kalt zu ihnen. Über mir hörte ich ein Geräusch, schnell lehnte ich mich über das Metallgeländer an der Betontreppe und sah nach oben. Ein Söldner machte sich auf den Weg nach unten, ich griff nach meinem Bogen an meinem Rücken und schoss ihn mit einem Pfeil ab. Meine Kameraden verstanden erst als der Leblose Körper nach unten fiel "Verdammt Kate! Das grenzt doch schon an Massenmord! Hör auf damit!" Flehte Mary die vorher kein Wort gesagt hatte, ich blieb an der Treppe stehen und ballte meine Fäuste "Wenn es das Überleben der Kinder und das derer die hinter Mauer leben sichert,..." Ich drehte mich zu ihnen und funkelte sie an "... Dann ist es mir egal, ob man mich einen Massenmörder nennt" ohne auf eine weitere Reaktion zu warten, ging ich auf die Tür zu durch die ich unbedingt gehen wollte.
Kaum wollte ich nach der Türklinke greifen, wurde der Raum in Rotes Licht getaucht und ein Alarm ertönte. Unbeeindruckt hielt ich inne "Das hat ja gedauert" flüsterte ich und lief wieder zur Treppe um nach oben zu sehen. Ganz Oben an der Decke sah ich die Rote Lampe die den Alarm auslöste und ich zog den Spezial Pfeil mit der Blauen Spitze aus dem Köcher "Mal sehen was du so drauf hast" sagte ich und schoss ihn in die Mitte der Lampe. Ein Klirren war zu hören und als ich den Knopf an meinem Bogen drückte, löste der einen gewaltigen Stromschlag aus, der sich Kettenblitzartig durch alles zog was Strom leiten konnte. Der Schlag war Ohrenbetäubend, alle duckten sich und hielten sich dabei die Ohren zu. Ich stand einfach nur da und sah mir die Zerstörungswucht des Pfeils an.
Das alles passierte binnen Sekunden "Na wenigstens bist du dieses mal bei einem Pfeil geblieben" stellte Karin noch immer gereizt fest, ich ignorierte Sie und betrat endlich den Sterilen Gang. Schnell holten mich die anderen ein. Vorsichtig und mit gezogenen Waffen liefen wir den Gang entlang, niemand sagte etwas. Es dauerte nicht lange bis man das Ende erkannte wo der Gang entweder nach Links oder nach Rechts weiter ging. In meinem Kopf überlegte ich bereits in welche Richtung wir gehen sollten "Wie geht es jetzt weiter?" flüsterte Nelly und bevor ich ihr Antworten konnte, hörten wir ein Mädchen schreien "MAMA!" wir blieben stehen. Der schrei kam aus dem Linken Gang "Lynn!" stellte Nelly fest, Sie rannte los, dicht gefolgt von Finn "Wartet!" versuchte ich sie noch aufzuhalten, aber vergebens. Wir folgten ihnen und sahen wie ein Soldat versuchte Lynn zu dem Raum am Ende des Gangs zu zerren. Lynn wurde unsanft über den Boden gezogen, Sie schrie und weinte aber dem Soldaten war das egal. Nelly und Finn rannten auf sie zu und schafften es den Soldaten mit ein paar gezielten Schüssen zu erledigen.
Sofort nahmen sie ihre Tochter in den Arm, sie merkten aber nicht das Links neben der Tür noch ein weiterer Gang weiter ging und von dort kam ein weiterer Soldat "Passt auf!" schrie ich und rannte los. Ein Schuss ertönte, in dem Moment als ich vom Boden absprang. Mit einem Fuß stemmte ich mich gegen die Wand um gezielter mit meiner geballten Faust auf den Angreifer zu zu springen, ohne das ich versehentlich einen der drei erwischte. Er Taumelte und ich nutzte das um ihm seinen Helm runter zu reißen. Ich ignorierte sein Menschliches und verängstigtes Erscheinungsbild, ich packte seine Haare und knallte seinen Kopf mit voller Wucht gegen die Wand, so das er eine Blutspur an der Wand hinterließ, als er zu Boden glitt.
Ich keuchte und versuchte wieder ruhiger zu Atmen "Nelly was hast du?" hörte ich Finn besorgt fragen, ich drehte mich zu ihnen. Nelly hockte unverändert am Boden und starrte Panisch ins leere. Bei genauerem hinsehen, erkannte ich das Sie ihre Hand gegen ihren Bauch drückte "Nelly?" fing ich mit einer dunklen Vorahnung an, dann sah Sie auf ihre Handfläche, die voller Blut war. Kaum sah Sie das, kippte Sie zur Seite "Nelly!" schrie Finn und zog Sie sofort auf ihren Schoß, in seinen Augen sah ich pures entsetzen und Angst. Lynn lief verängstigt zu Alice, nachdem Sie, Sie zu sich gewunken hatte. Auch ich kniete neben ihr und versuchte die Blutung zu stoppen "Du wirst hier nicht sterben Verstanden!" stellte ich klar und tastete ihren Rücken ab "Die Kugel ist noch drin", "Scheiße" fluchte Nelly unter schmerzen "Tut mir leid aber die muss raus" kam es nur von mir. Jana rührte sich endlich und reichte mir das kleine Erste Hilfe Set das Sie an ihrem Gürtel hängen hatte. Zum Glück war eine Pinzette darin, aber das Verbandsmaterial darin würde niemals reichen um die Blutung zu Stoppen "Ich hol sie raus. Tief einatmen" warnte ich Sie vor und mit dem Atemzug, fuhr ich in die Wunde um die Kugel herauszuziehen. Sie verkrampfte sich und versuchte nicht zu schreien. Endlich fand ich sie und zog sie vorsichtig raus. Finn drückte die Wunde sofort wieder zu, doch es Blutete einfach zu stark.
Ich sah mich Panisch nach irgendeiner Lösung um. An der Wand war ein Sicherungskasten angebracht, schnell legte ich Köcher und Bogen ab und zog wieder einen Pfeil mit Blauer Spitze heraus. Der Pfeil war komplett aus Metall "Ich brauche etwas, das keinen Strom leitet. Schnell!" schrie ich los, kurz sahen sich alle verwirrt an, dann gab mit Jana ihr Halstuch. Ich wickelte es um den Pfeil und ging zu dem Sicherungskasten. Mit einem Messer stemmte ich die Tür auf und sah unzählige Kabel darin. Schnell machte ich den Hauptverteiler ausfindig und rammte den Pfeil hinein, dadurch entstanden ein paar Funken, aber das reichte nicht. Niemand schien zu begreifen was ich vor hatte. Ich packte meinen Bogen "Macht die Augen zu und halten euch die Ohren zu!" befahl ich, alle befolgten die Anweisung und ich drückte den Knopf.
Die Blitze waren zwar nicht so gewaltig wie bei dem Alarm aber es reichte um das Stromnetz lahmzulegen. Kurz war alles Dunkel, dann hörten wir ein Summen, was nah Notstromgeneratoren klang. Das Licht was von ihnen angetrieben wurde, war Grün. Das war mir jetzt aber egal. Ich zog den Pfeil aus dem Kasten und sah wie er Hellgelb glühte "Perfekt" stellte ich fest und lief zu Nelly, die immer Schwächer wurde "Ok, dann sehen wir uns das mal an." sagte ich hektisch und gab Finn das Zeichen das er gleich seine Hand wegnehmen musste. Er hatte Tränen in den Augen und sehr große Angst "Nelly, hör mir zu, Konzentrier dich nur auf die Frage die ich die Stelle. Was ist deine Lieblingsfarbe?", "Was?" fragte sie und im gleichen Moment drückte ich das glühende Metall auf ihre Wunde "Es tut weniger weh wenn man nicht darauf vorbereitet ist" sagte ich noch. Dieses mal konnte Sie den Schrei aber nicht unterdrücken, Finn versuchte ihren Mund zu zu halten, damit man uns nicht hören konnte, ich sah wie schwer ihm das fiel.
Und plötzlich war alles Still. Nelly wurde durch die Schmerzen Ohnmächtig und die anderen standen noch immer wie angewurzelt an der Selben stelle. Das einzige was man noch hörte, was das Summen der Notstromgeneratoren und das Panische Atmen von mir und Finn. Ich versorgte die ausgebrannte Wunde noch mit dem wenigen Verbandsmaterial das ich in dem Erste Hilfe Set finden konnte. Sie Atmete ruhig und ich hoffte das Sie es schaffte. Lynn löste sich von Alice und ging vorsichtig auf ihren Vater zu "Geht.... geht es ihr gut?" fragte Sie zögerlich "Ich glaube das Sie es schaffen wird" versuchte ich Sie zu beruhigen. Sie lächelte und im nächsten Moment zog Finn Sie wieder in seine Arme.
Wir brauchten alle einen Moment um den Schock zu verarbeiten. Ich lehnte mit dem Rücken an der Wand und zog die Beine an um meine Arme und meinen Kopf auf meinen Knien abzustützen. Kilian kam zu mir und ging neben mir in die Hocke. Ich spürte seine warme Hand auf meinem Rücken "Sie wird wieder" sagte er sanft und für einen kurzen Moment hörte ich den alten Kilian wieder in seiner Stimme, das machte mir das ganze nur noch schwerer "Ihr solltet jetzt gehen" murmelte ich ohne aufzusehen "Wir lassen dich nicht allein", "Bitte" sagte ich nur "Ich ertrage es nicht... noch einen von euch zu verlieren" schluchzte ich dann mehr und die Bilder von Andreas Tot schossen wieder durch meinen Kopf. Auch Alice stand jetzt vor mir "Wir sind alle das Risiko eingegangen zu Sterben, als wir entschieden haben dir auch nach dem Krieg weiter zu folgen" ich sah zu ihr auf "Ganz egal was auch passiert, wie Aussichtslos die Lage auch sein mag... wir bleiben bei dir. Weil wir eine Familie sind" motivierte Sie mich und auch die anderen. Ich Atmete noch einmal durch und stand zusammen mit Kilian wieder auf "Danke" flüsterte ich mehr und lächelte Alice an. Doch diese Friedliche Stimmung hielt nicht lange an. Zu spät bemerkten wir, das sich uns ein weiterer Soldat näherte. Er tauchte auf und überraschte uns. Alles schien in Zeitlupe und doch in rasender Geschwindigkeit zu geschehen. Er zielte mit seiner Waffe auf uns, bereit zu schießen. Reflexartig zog ich Alice hinter mich und stellte mich vor Sie und Kilian, dann drückte er ab. Ich spürte den Druck auf meinem Brustbein, als mich die Kugel traf und mir die Luft aus der Lunge presste, als nächstes wusste ich nur noch wie Kilian mich auffing, bevor ich auf den Boden prallte...
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