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Kapitel 31

Unser Wagen hält an, und der Fahrer steigt aus. Ich bin wirklich froh, dass es nicht wieder die Fahrerin ist, die Damien und mich das letzte Mal beinahe umgebracht hätte, weil sie die rote Ampel übersehen hatte. Damien lässt seinen Daumen über meinen Handrücken gleiten. "Miss..." Der Fahrer versucht sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Ich lächle ihm nur zu und sage ihm dass er mich Birdie nennen kann, voraufhin er flüchtig nickt und meinen Namen wiederholt. „Viel Spaß wünsche ich Ihnen, Birdie." Dann reicht er mir seine Hand, sodass ich Damien loslassen muss, um aus dem Auto zu steigen. Sofort klammere ich mich an meine Clutch als mich das Blitzlichtgewitter aus dem Konzept reißt. Für einen Moment sehe ich nichts als weiße Punkte. Ich erschrecke mich vor Damiens Hand, die nach meiner greift -- einer seiner Versuche, mich zu beruhigen.

"Du hast mir nichts von einem roten Teppich gesagt." Es ist eine Mischung aus Flüstern und Schreien. Verdammt! Mir rutscht das Herz in die Hose.

"Mr. Hamilton.", verabschiedet sich der Fahrer, und greift mit einer Hand nach seiner schwarzen Mütze, bevor er sich wieder in den Wagen setzt und uns zurücklässt.

"Du schaffst das. Du siehst wundervoll aus." Damien versucht nicht einmal sich zu entschuldigen. Wenn ich eines hasse, dann, wenn alle Augen auf mich gerichtet sind. Die einzigen Augen, die mich ständig ansehen dürften -- wann immer sie nach mir verlangen -- sind Damiens. Denn dann fühle ich mich alles andere als unwohl. "Stell dir einfach vor, es gibt nur dich und mich und ein paar Kameras.", haucht er in mein linkes Ohr. Dabei berühren seine Lippen mein Ohrläppchen und ich vergesse zu atmen. Zögerlich nicke ich schließlich.

Damien führt mich den Teppich entlang zu einer weißen Wand. In der Sekunde, wo ich sie unter die Lupe nehme, kann ich nur den Namen seiner Firma erkennen und das Wort „Foundation", dann erzwingen die Rufe nach Damien, dass ich mich zu den Kameras umdrehe. Ich bin wirklich froh, dass ich mich für die flachen Schuhe entschieden habe. Wäre ich vor all den Kameras hingefallen, könnte ich das niemals in meinem Leben wieder aus meinem Kopf verschwinden lassen.

Sein Arm schlingt sich um meine Taille, während Damien mich zu sich zieht. Alles was ich höre sind unzählige Knipser und alles was ich sehe sind - was sich anfühlt wie -tausende Blitze pro Sekunde vor meinen Augen. Für einen kurzen Moment schaue ich zu Damien auf und kann nicht glauben, dass das alles hier real ist, und ohne es mitzubekommen, grinse ich über beide Ohren. Erst als auch er seinen Blick von den Kameras nimmt, bemerkt er mein Starren und erwidert meinen glücklichen Gesichtsausdruck. Da ist es wieder, dieses angenehme, aufregende Gefühl in meinem Bauch. Könnte ich jede freie Minute mit Damien verbringen, würde ich es tun -- nur um niemals dieses Gefühl vermissen zu müssen.

"Danke." Damien nickt den Kameras zu und führt mich zum Empfangsbereich der Veranstaltung. Ich bin so perplex von dem, was gerade geschehen ist, dass ich nur Bruchteile von dem aufnehmen kann, was sich gerade um mich herum abspielt, und ich überlege nicht zwei Mal, als mir ein Glas Sekt angeboten wird. Zu meiner Überraschung greift auch Damien zu. Er muss meinen stutzigen Gesichtsausdruck bemerkt haben, denn kurz darauf erklärt er mir, dass er sich ein wenig Mut antrinken muss, da er ja in wenigen Minuten vor all den Menschen reden wird, die heute hier anwesend sind. "Da sind einige bekannte Gesichter dabei."

"Denk dir einfach, es gäbe nur dich und mich.", wiederhole ich seinen Rat von vor wenigen Minuten und bringe ihn dadurch zum Schmunzeln.

"Das tue ich gerne." Seine Unterlippe wird von den Zähnen festgehalten, als er mich ansieht.

Ein Tippen auf meine Schulter lässt mich zusammenzucken, aber als ich mich umdrehe, ist die Freude groß. Rosa und Daisy stehen vor uns, beide mit Gläsern in der Hand. Gemeinsam stoßen wir an. Der süße Nachgeschmack ist bei diesem Sekt noch etwas stärker, als bei dem gestrigen. "Wir haben euch eben auf dem roten Teppich beobachtet. Ihr seid heute Abend mit Abstand das heißeste Pärchen hier." Ich erröte und schaue verlegen zu Damien auf. Doch er zuckt nur mit den Schultern, als wäre es nichts Neues, was er gerade dazugelernt hat. An Selbstbewusstsein hat es ihm noch nie gefehlt.

"Ich muss euch für einen Moment alleine lassen, Ladies. Denn ich habe einige Gäste, die ich persönlich begrüßen muss, bevor der Empfang im Esssaal los geht." Unsere Lippen treffen sich erneut, doch dann sehe ich ihn in der Menge verschwinden, was mich dazu verleitet, mir zum ersten Mal einen Eindruck von den Gästen zu machen. Ich sehe wunderschöne Abendkleider und Anzüge in den verschiedensten Grautönen unter überwiegend schwarzen Jacketts und unbekannten Gesichtern. Bunte Fliegen und Krawatten, aber auch Männer mit Hemden fallen mir ins Auge. Als ich zur Bar schaue, fällt mir eines der Kleider besonders auf. Es ist weinrot und eng. Sehr eng.

"Total eigenartig, nicht wahr?", höre ich Daisy sagen und schaue sie nickend an. Sie hat Recht -- es ist mir total fremd. Vor allem jetzt, wo Damien nicht mehr an meiner Seite ist, komme ich mir fehl am Platz vor. Aber das rote Kleid will mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Mein Blick richtet sich erneut zur Bar, doch die Frau ist nicht mehr da. Auch wenn ich sie nur von hinten gesehen habe, sie kam mir so bekannt vor. Ich könnte schwören, dass ich sie schon mal gesehen habe. Nun ist sie verschwunden.

Damien unterhält sich in einer Ecke des großen Foyers mit Männern, die den Anschein machen, Geschäftspartner von ihm zu sein. Ich habe ihn in den wenigen Augenblicken schon viele Hände schütteln sehen.

"Rosa!" Eine bekannte Stimme lässt mich erschaudern. Wir drehen uns gleichzeitig zu der Stimme um. "Birdie? Du hier?" Verwundert starrt mich Juleya mit ihren stechenden Augen an. Und natürlich ist sie diejenige, die das rote Kleid trägt, das mir nicht aus den Gedanken gehen wollte. Auf ihren Lippen entdecke ich einen ähnlichen Rotton, wie den von Rosas Lippenstift. Von all den Menschen, die ich heute Abend hier zu Gesicht bekomme, hätte ich mit Juleya am wenigsten gerechnet. Ich erinnere mich nur wage an den Abend, wo wir uns in der Bar, in der Sebastian gearbeitet hatte, begegneten. Dafür erinnere ich mich umso besser an die Zweifel an Rosas und meiner Freundschaft, die sie ausgelöst hatte -- oder an all die Male, wo sie mir und meinen Bruder sagte, wir sollen aus ihrer Eisdielen Nische verschwinden. Wie sie uns immer und immer wieder die Decke nahm. Wäre ihre Tochter nicht gewesen, dann gäbe es mich wahrscheinlich schon gar nicht mehr. Mit einem bitterbösen Blick schaue ich sie an, während mir all diese Erinnerungen durch den Kopf gehen. In meinem Augenwinkel erkenne ich, wie Rosa sie anlächelt.

"Hey, Juleya.", sagt sie, aber als ich Rosa genauer betrachte, fällt mir sofort auf, dass es nicht das Lächeln ist, was ihr Gesicht ausstrahlt, wenn sie mich oder Daisy begrüßt. Es ist kälter und auf eine Art verfremdet. Aus irgendeinem Grund beruhigt mich diese Entdeckung. Trotzdem kann ich nicht über die Tatsache hinwegsehen, dass dies einer der besten Abende meines Lebens werden sollte, und nun Juleya einfach so, ohne meine Erlaubnis, die Bühne meines Lebens betreten hat, nachdem sie schon mehrmals von mir aus dem Saal geschmissen wurde. Ein Mensch wie ich, kann einfach nicht mit einem Menschen wie ihr unter einem Dach sein. Das geht einfach nicht gut.

"Ich such' mal die Toilette." Daisy schaut mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und es dauert eine kleine Ewigkeit, bis ich endlich begreife, was sie mir damit sagen möchte. Sie scheint genau so wenig Lust auf ein Gespräch mit Juleya zu haben, wie ich.

"Ich komme mit.", lautet meine kurze Ansage, bevor ich Daisy folge und nur noch Rosas überforderten Gesichtsausdruck wahrnehmen kann.

Daisy hakt sich bei mir ein und wir gehen an der Bar vorbei auf einen schmalen Flur zu. Überall brennen lange Kerzen in silbernen Kerzenleuchtern, an denen wir uns vorbeidrängen müssen. Als ich mich umdrehe, sehe ich, dass Damien mittlerweile von anderen Gesichtern umgeben ist. Rosa steht nach wie vor mit Juleya an einem Stehtisch, wo noch unsere leeren Sektgläser zu finden sind. Doch sie sind nicht allein. Neben ihnen steht Mrs. Hamilton mit Sebastian -- und in diesem Moment bin ich einfach nur froh, dass ich mit Daisy mitgegangen bin. Dass Sebastian in der Klatschpresse gelandet ist, habe ich komplett ausgeblendet ab dem Moment, wo ich Damien im Foyer seines Apartmentkomplexes gesehen hatte. Die Kette, die Küsse -- alles brachte mich davon ab, an den Skandal zu denken.

"Oh man, ich kann diese Frau nicht leiden.", seufzt Daisy und stellt sich vor den Spiegel der Frauentoilette. Um ehrlich zu sein, ist mir anfangs nicht ganz klar, ob sie von Mrs. Hamilton oder Juleya spricht. Da Juleya jedoch angeblich mal etwas von Rosa wollte, ist es wohl offensichtlich von wem die Rede ist.

"Ich habe auch nicht viel für sie übrig.", gebe ich zu und beobachte Daisy dabei, wie sie sich erneut ihren Lippenstift aufträgt. Von all den Küssen ist meiner bestimmt auch nicht mehr ganz, wie er einmal war. Also trete ich dem Spiegel näher und prüfe mein Makeup — jedoch scheint alles noch gut auszusehen.

"Diese matten Lippenstifte sind der Wahnsinn. Die beste Erfindung dieser Welt." Belustigt schaue ich Daisy an. Dass es die beste Erfindung ist, würde ich nun nicht sagen. Immerhin ist es am Ende des Tages nur ein Lippenstift, den man trägt, um ihn abends wieder abzuwischen. "Oh. Mein. Gott." Plötzlich wandern Daisys Augen zu meiner Brust. "Woher hast du die denn?" Ihr erstauntes Gesicht wird zu einem frechen Grinsen. "Hat die dir Mr. Hamilton geschenkt?" Ich drehe mich wieder zum Spiegel und schaue mir die Kette um meinem Hals an, während ich stolz nicke. "Die ist wie für dich gemacht!" Daisy kommt aus der Begeisterung nicht mehr raus, was ich irgendwie süß finde. Nichts ist schöner als Menschen, die sich mit dir freuen -- und diese Menschen findet man nicht oft.

"Komm, lass uns mal zurück zu Rosa, sonst bringt die uns noch um, dass wir sie mit Juleya und Mrs. Hamilton so lange alleine gelassen haben.", schlage ich vor, weil mich das schlechte Gewissen plagt.

Wie ich Mrs. Hamilton und Juleya dort so nebeneinander stehen sehe, frage ich mich, ob sie sich kennen. Es macht mich unsicher, als ich sehe, wie sie Juleya doch tatsächlich anlächelt. Sebastian scheint nichts als genervt zu sein. Aber ich erkenne auch eine gewisse Nervösität in seinem Gesicht. Als wir bei ihnen am Stehtisch ankommen, liegt der Minzgeruch von Sebastians Kaugummi in der Luft. "Birdie!", begrüßt er mich und legt den Arm um meine Schulter. "Mein Big Bro hat mit dir ja einen Volltreffer gelandet!" Sein Blick wandert meinen Körper auf und ab, jedoch nicht zu lange, da es sonst eigenartig und unangenehm wäre. Mrs. Hamilton reicht mir die Hand, hat wahrscheinlich schon längst meinen Namen vergessen, selbst nachdem Sebastian ihn gerade erst genannt hatte. Das würde ich ihr zutrauen. Kurz darauf wendet sie sich wieder Juleya zu, die mich nicht einmal beachtet. Um ehrlich zu sein, ist mir das auch ganz recht. Schließlich muss ich mich dann nicht um ein weiteres Problem kümmern.

"Haben sie dir auf dem roten Teppich den Kopf abgerissen?", frage ich Sebastian in einer Lautstärke, dass seine Mutter es nicht mitbekommt. "Ich habe die News gehört."

Nachdenklich senkt sich sein Blick und er schaut auf seine Schuhe. "Der Kopf ist noch dran -- aber nur, weil ich nicht auf dem roten Teppich war." Seine Antwort überrascht mich nicht. Ich wäre nach so einer Schlagzeile wohl auch nicht vor die zahlreichen Kameras gegangen. Obwohl, ich bin mir sicher, dass es seine Mutter ihm sowieso verboten hätte, und sein Vater erst recht -- um das Image seiner Firma zu schützen.

"Weiß Damien es schon?", ist meine nächste Frage. Sebastian schüttelt niedergeschlagen mit dem Kopf. Nein. Er weiß es noch nicht... und er könnte es jeden Augenblick erfahren. "Er wird so sauer sein, wenn er das erfährt. Und mein Vater erst -- Ich bin ihm heute schon den ganzen Tag aus dem Weg gegangen." Hektisch deutet er mit seinem Kopf in eine Richtung, wo sein Vater mit einer handvoll Anzugträgern. Ich hätte an seiner Stelle genauso viel Angst, seinen Vater unter die Augen zu treten.

"Wir werden es Damien erzählen müssen." Sebastian schaut mich ängstlich an. "Aber nicht hier. Nicht jetzt. Später." Erleichtert stößt er die Luft aus seiner Lunge, die sich angestaut haben muss, und schließlich willigt er sogar ein. Damien verdient es, die Wahrheit zu erfahren -- nur nicht während dieses schönen Abends. Morgen, oder wenn heute, dann später, wenn all das hier vorbei ist.

"Kommt ihr?" Rosa und Daisy schauen uns erwartungsvoll an. Erst dann bemerken wir, dass die Gäste nun in den Saal gebeten werden. Von Mrs. Hamilton und Juleya ist keine Spur mehr zu sehen. Es ist Zeit für Damiens Empfangsrede. Ich fühle mich auf einmal, als ob ich es bin, die gleich vor all den Leuten reden müsste -- so sehr fühle ich mit Damien mit. Ich bin aber auch unglaublich stolz auf das, was er hier auf die Beine gestellt hat. Mit meinen zittrigen Fingern klammere ich mich an meine Clutch und folge den anderen in den Saal.

Beim Betreten des Saals fange ich an zu staunen. Die hohen Wände sind mit Bildern bemalt. Überall gibt es goldene Verzierungen und teuer aussehende Statuen -- obwohl ich mir sicher bin, dass sie nicht nur teuer aussehen. Mindestens fünfzig gedeckte, runde Tische mit denselben Kerzenständern wie im Foyer, bloß kürzer, bilden die Mitte des Raumes, indessen Zentrum Platz für eine kleine Tanzfläche geschaffen wurde. Ganz hinten befindet sich die große Bühne.

"Unser Tisch ist ganz weit vorne.", teilt Sebastian uns mit. "Wie in jedem Jahr." Diese Veranstaltung ist also keine Ausnahme für Damien. Mit diesem Wissen macht es mich doppelt so glücklich, dass ich heute live dabei sein kann.

Tatsächlich finden wir den Tisch mit unseren Namensschildern ganz vorne, direkt neben der Bühne. Ein unauffälliger Blick zu den restlichen Tischen verrät mir, dass Juleya ganz weit entfernt von mir sitzt, und ich frage mich, ob Damien etwas damit zu tun haben mag. Mrs. Hamilton taucht aus dem Nichts auf und nimmt gegenüber von mir Platz. Damiens Vater ist nirgendswo aufzufinden. Neben mir ist der Platz mit Damiens Namen noch frei. Es dauert jedoch nicht lange, bis ich ihn neben der Bühne entdecke.

Er wirkt sehr nervös. Ich würde ihn am liebsten in den Arm nehmen. Ich weiß, dass er dasselbe für mich tun würde. Sein Blick wandert zur Decke, wo ein weiteres Gemälde zu sehen ist, dann fällt er wieder und landet auf mir. Ich lächle ihn an, obwohl ich innerlich nur daran denken kann, wie froh ich bin, dass er in diesem Moment das mit Sebastian noch nicht weiß. Sein Finger zeigt auf mich, dann auf seine Brust. Nur er und ich. Er hat es nicht vergessen. Mein Lächeln wird breiter.

Mit der letzten Stufe der kleinen Treppe, die Damien hinaufgeht, fangen die Gäste an zu klatschen. Ich lege meine Clutch auf meine Oberschenkel und klatsche mit ihnen. Damien tritt vorsichtig ans Mikrofon.

"Vielen Dank, dass sie heute Abend zu uns gefunden haben. Die Hamilton & Sons Inc. Foundation veranstaltet seit Jahrzehnten Abende wie diese, um Spenden für die Wohltätigkeit zu sammeln. Im Namen der Firma und im Namen meines Vaters, der später noch ein paar Worte an Sie richten wird, bedanke ich mich für ihr Erscheinen." In den Pausen, wo Damien von dem Podest hochschaut, sehen seine blauen Augen mich im Publikum an. "Und nun würde ich Ihnen gerne mitteilen, für welchen guten Zweck wir heute Abend sammeln werden." Wieder schaut er zu mir auf, diesmal jedoch einen Moment länger. "Die Hamilton & Sons Inc. Foundation plant den Bau eines neuen Obdachlosenheims in London, um eine Unterkunft für die Bedürftigen zu schaffen. Die Planungen stehen noch in den Anfängen, jedoch fließen alle Spenden des heutigen Abends allein in dieses Projekt, welches ich persönlich leite." Mein Herz macht einen Satz und Damien grinst mich mit einem Mundwinkel an. Doch was er darauf sagt, lässt mich wieder vergessen, zu atmen. "Da ich persönlich mit den Konsequenzen leben muss, jemanden verloren zu haben, den ich nicht vor den Gefahren der Straßen schützen konnte, liegt mir dieses Projekt sehr nahe am Herzen. Heute Abend finden wir also zusammen, um die Welt Schritt für Schritt zu einem besseren Ort zu machen. Nicht für 'die anderen', oder irgendwen. Sondern für uns. Uns Menschen." In meinen Augen drohen die Tränen zu entwischen, die sich während seiner letzten Worte angestaut haben. Das hektische Blinzeln ist ein verzweifelter Versuch von mir, die Überwältigung zu kaschieren. Es folgt ein weiterer Applaus und Damien verlässt die Bühne mit den Worten, dass das Büffet eröffnet ist. Ich verfolge seine Schritte, bis er bei mor ist und sich neben mich setzt.

"Die Überraschung ist gelungen." Ich strahle über beide Ohren. Damien möchte tatsächlich ein neues Obdachlosenheim errichten und er ist der Leiter des Projektes. Das macht ihn umso vieles mehr attraktiver — obwohl ich gar nicht weiß, ob das überhaupt noch möglich ist.

Seine Hand legt sich schützend auf meine und ich lasse meine Finger zwischen seine gleiten. Aus irgendeinem Grund schaue ich mich nach Juleya um, aber als ich sie nicht an ihrem Platz finde, entdecke ich ihr rotes Kleid wieder an der Bar im Foyer. Wo ich mich jedoch wieder umdrehe, schaut mich Damiens Mutter aufmerksam an, als wüsste sie, nach wem ich Ausschau gehalten hätte.

"Wollen wir uns etwas zu essen holen?", fragt mich Damien und ich nehme sein Angebot augenblicklich an. Wahrscheinlich wäre es sogar egal gewesen, was Damien gesagt hätte, Hauptsache ich komme von diesem Tisch, wenn auch nur kurz, weg und muss mich nicht den Blicken von seiner Mutter unterziehen.

.


Nachdem Damiens Vater während des Essens praktisch Damiens Worte nachgeredet hat -- nur, dass man ihm seine Worte nicht wirklich abkaufen wollte -- und ich das Buttergemüse auf meinem Teller aufgegessen habe, tupfe ich mir mit der Stoffserviette den Mund ab. Genau so, wie Damien es wenige Augenblicke zuvor getan hatte. Rosa und Daisy sind vom Tisch verschwunden, und bei dieser Musik könnte ich vermuten, dass man sie auf der Tanzfläche antrifft. Bestimmt ist Juleya immer noch mit ihrem roten Kleid und dem aufgesetztem Lächeln an der Theke und bestellt sich ein Sektglas nach dem anderen.

Ein langsameres Lied hallt von den Lautsprechern durch den Saal und Damien lehnt sich zu meinem Ohr. "Wollen wir tanzen?" Eigentlich würde ich jetzt dankend ablehnen -- ich habe keine Ahnung, wie man tanzt -- aber die Art, wie er mich fragt, lässt mich vergessen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich blamiere, ziemlich hoch ist.

Wir erheben uns von unseren Plätzen und lassen Sebastian mit seinen Eltern alleine. Auf der Tanzfläche entdecke ich tatsächlich Rosa und Daisy, wie sie Arm in Arm hin und her wippen. Diasys Kopf lehnt gegen Rosas Schulter. Damien schlingt seine Arme um meine Taille und ich sehe ihn nervös an. "Kein Grund zur Aufregung.", haucht er mir liebevoll ins Ohr und ich atme tief ein und aus. "Du bist mit den besten Wipp-Tänzer in London auf der Tanzfläche." Da ist er wieder, der verspielte Damien, der mich zum Lachen bringt, und alles um uns herum vergessen lässt. Ich lehne meinen Kopf wie Daisy gegen seinen Körper, jedoch reicht meiner nicht bis zur Schulter, sodass ich gegen seine Brust lehne und den schnellen Herzschlag höre. Mit dem nächsten Atemzug schließe ich meine Augen und lausche nur der Musik, folge den Schritten meiner Liebe.

„Weißt du, als Rosa mir nicht die Farbe deines Kleides sagen wollte, hätte ich sie beinahe gekündigt." Ich kichere mit geschlossenen Auge, und auch Damien kann sein Schmunzeln nicht verbergen. Dann küsst er meinen Kopf.

Als ich meine Augen wieder öffne, sehe ich das rote Kleid an mir vorbeiziehen. Erschrocken beobachte ich, wie Juleya über die Tanzfläche taumelt und nach der Bühne Ausschau hält. Mal geht sie zwei Schritte vor, dann drei zurück. Die Stühle bieten ihr Halt. Ich habe kein gutes Gefühl, und auch Damien scheint ihr Verhalten nicht entgangen zu sein. Doch bevor wir irgendetwas unternehmen können, arbeitet sie sich durch die Menge bis zur Bühne vor. Völlig außer sich greift sie das Mikrofon, nutzt den Ständer als Stütze, damit sie voller Gleichgewichtsstörungen nicht umkippt.

"Halluuu! Hall-oh! Kann mal bidde einer die Musik aussssssssstellen?" Und dann ist es still. Das Einzige, was man hört, ist das Zischen und Quieken des Mikrofons, in das Juleya die folgenden Worte spricht. "Kann mir mal bidde einer der reizendenenenen Männer in Anzügen erklären, warum eine Firma, die Obdachlosenspikesssss vor ihrem Gebäude angebracht hat, plötzlich einen auf 'wir retten die Obdachlosen' macht? Damien, nur weil du jetzzzzt eine Obdachlose fickssssst, macht dich das nicht zu einem anderen Menschen!"

Omg! Juleya ist back o.O und dann auch noch mit so einer Aktion!!
Und Damien weiß immer noch nichts über die Sache mit Sebastian!! Ahh, so viel Drama, haha!

Ich hoffe, euch hat das lange Benefizveranstaltungs-Kapitel gefallen! x

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