Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 19

    Der Bus hält ruckartig an, bevor sich die Türen mit einem Zischen öffnen. Ich hatte noch Kleingeld in den Hosentaschen und da mich der Gedanke, dass Alfie erneut von Leo enttäuscht wird, so sehr gejagt hat, habe ich mich dazu entschlossen, das letzte Geld, was ich besitze für ein Busticket zu opfern. Es ist das erste Mal, dass ich die realisiere, wie frei man sich fühlt, sobald man die Haltestellen lesen kann und tatsächlich weiß, wo man hin möchte und aussteigen muss. 

  Ich setze den Fuß auf den Asphalt und die schwüle Luft umhüllt meine Fußknöchel. Die Sonne steht hoch am Himmel und ich nehme einen tiefen Atemzug. Ich liebe den Hochsommer. Die Menschen haben gute Laune und es ist warm. 

  Als ich bei der Rezeption des Heims ankomme, erkennt mich die nette Pflegerin von gestern Abend wieder, die gerade in ein Gespräch mit der Rezeptionsdame verwickelt gewesen zu sein scheint. Mit einem Grinsen schaue ich durch das kleine Fenster in der Glasscheibe. "Mrs. Hamilton, richtig?", begrüßt sie mich und meine Augen weiten sich. Ich bete, dass sie meine Reaktion nicht bemerkt hat und spüre die Hitze in meinen Wangen kochen. Die Rezeptionsdame schaut mich verwirrt an. "Wollen Sie ihren Bekannten besuchen?", lautet die Frage der Pflegerin und ich nicke einfach. Es wäre nicht klug von mir, wenn ich ihnen sagen würde, dass ich meinen Ausweis vor Jahren verloren habe, deswegen werde ich mich für die Geschichte der Pflegerin entscheiden. "Finden Sie zurecht oder soll ich Sie auf das Zimmer begleiten? Das Mittagessen ist vor einer halben Stunde in sein Zimmer gebracht worden, er sollte damit also fertig sein." 

 "Danke, ich finde allein zu recht." Mit einem freundlichen Lächeln gehe ich in den Flur und atme erleichtert aus. Zum Glück haben Sie mich nicht nach meinem Ausweis gefragt, obwohl ich mich irgendwie schlecht fühle, Damiens Namen ausgenutzt zu haben und dann auch noch gelogen habe. 

  Einen kurzen Augenblick später stehe ich vor Zimmer 304. Während ich noch einen Moment lang zögere, ob ich wirklich das Zimmer betreten sollte, um Alfie auf Leo anzusprechen, höre ich ein  lautes Krachen aus seinem Zimmer. Sofort drücke ich den Türknauf runter und stürme in den Raum. Alfie muss etwas passiert sein, denke ich. Doch als ich sein Zimmer betrete, kann ich meinen Augen kaum trauen. 

  Erschrocken dreht sich die Person, die gerade die Scherben der Blumenvase aufheben wollte, zu mir um. Leos Augen finden mich erstarrt in der Ecke des Zimmers stehen. Mein Körper bewegt sich keinen Zentimeter, aber mein Herz rast vor Wut. "Birdie?", haucht er überrascht und ich beiße fest meine Zähne zusammen. 

 Alfie schaut uns verwirrt an. "Ihr... Ihr kennt euch?", murmelt er nachdenklich und als ich zu ihm herüberschaue, sehe ich, wie er in Gedanken versucht, die Puzzleteile aneinander zu legen. Aber er weiß nicht, dass ich mit Leo einige Wochen auf der Straße verbracht habe und er hat bestimmt auch noch nicht begriffen, dass ich weiß, dass Leo an seiner aktuellen Situation die volle Schuld trägt. 

  Leo fängt an irgendetwas zu stottern. Das Wasser aus der Vase läuft ihm an den Fingern herunter und tropft in die riesige Pfütze auf dem Boden von Alfies Zimmer. Doch bevor er etwas sagen kann, erhebe ich meine Stimme. "Ich habe Leo damals vor einem Supermarkt kennengelernt, dort habe ich ihm Geld zum Leben gegeben, welches für ihn und Fynn gereicht hat, sodass sie noch am darauffolgenden Tag etwas davon haben würden. Hätte ich damals gewusst, dass er derjenige war, der mit hundert Pfund in der Tasche von dem Ort geflohen war, wo ich dich kennengelernt hatte, dann hätte ich ihm das Geld niemals gegeben und dann wäre ich wahrscheinlich nicht so überrascht gewesen, dass er eine ähnliche Masche mit mir abziehen würde, als er mich dann ebenfalls im Regen zurückließ." Ich werfe Leo einen bitterbösen Blick zu. Alfie schluckt schwer. Nun weiß er, dass ich weiß, wer Leo ist. "Ich habe gestern seine Karte im Blumenstrauß gelesen und bin genau aus diesem Grund heute hier. Ich wollte dir das alles erzählen." Leo traut sich kein Wort über die Lippen zu bringen. Sein Bart ist länger geworden, als ich es in Erinnerung hatte und in der anderen Ecke des Zimmers, gegenüber von mir, sehe ich den Regenschirm, den mir damals Mrs. Hamilton gegeben hatte, den Leo mir genommen hatte, als er mich mit Fynn zusammen zurückgelassen hatte. Meine Hände ballen sich zu Fäusten. Ich glaube, ich war noch nie zuvor so wütend, wie in diesem Moment. "Also was macht er hier?", frage ich Alfie, doch auch Alfie ist sprachlos. "Du glaubst ihm doch nicht ernsthaft das, was er in dieser verlogenen Karte geschrieben hat?!" Nun sehe ich den Schmerz in Alfies Gesichtszügen und am liebsten würde ich die Worte, die gerade meinen Mund verlassen haben, wieder zurücknehmen. "Er wird dich wieder enttäuschen.", hauche ich verzweifelt und schlucke den Kloß in meinem Hals herunter. Leo beachte ich gar nicht, doch als er sich bückt und sich an einer der Scherben verletzt, lenkt er Alfies und meine Aufmerksamkeit auf sich.

  Ich sehe, wie das Blut sich mit dem Wasser der Pfütze vermischt und dann erkenne ich erst, was sich neben Mrs. Hamiltons Regenschirm befindet. Leos Sporttasche mit seinen unzähligen Sachen. Und neben seiner Tasche steht eine Flasche Wasser... und neben der Flasche Wasser liegt eine Isomatte auf dem Boden von Alfies Zimmer. Ich zähle eins und eins zusammen und schließe schmerzerfüllt meine Augen. Es tut mir im Herzen weh, dass Alfie so naiv, so liebenswert ist, einem Menschen wie Leo eine weitere Chance zu geben. Er wird ihn wieder enttäuschen. Es stimmt wohl, man kann Menschen nicht zu ihrem Glück zwingen. 

  "Du solltest die Wunde reinigen und dir einen Verband aufsuchen", murmle ich und Leo legt seine Stirn in Falten, während er mit seiner Hand Druck auf die Wunde ausübt. Dann verlasse ich ohne ein weiteres Wort das Zimmer 304.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro