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"Ich fasse es einfach nicht, dass du ihnen angeboten hast, bei mir zu feiern." Keira wirft ihre Sachen auf das Bett und lehnt sich in den Schreibtischstuhl. "Was hast du dir bloß dabei gedacht?"

"Ich dachte mir, dass deine Freunde einen Platz zum Feiern brauchen. Was ist schon dabei?"

"Man lädt nicht einfach die Freunde eines anderen in dessen Zuhause ein. Oh man, meine Eltern werden mich sowas von umbringen!"

"Entspann dich. Es kommen nur drei deiner Freunde."

"Da kennst du sie aber schlecht", stöhnt die Brünette genervt auf: "Die bringen noch ihre anderen Freunde mit, die dann noch ihre Freunde mitbringen. Und ehe du dich versiehst, sitzt die ganze Stadt in meinem Haus, während meine Eltern keine Ahnung davon haben, dass ihr Besitz demoliert wird."

Ich setze mich auf das Bett und blicke sie gelassen an. "Komm runter. Man, du bist ja schlimmer als Joe." Mein Blick fällt auf ihre Zeichnung. Ich vermisse die alte Joe.

"Joe? Du meinst Joyce?"

"Ja, genau die meine ich."

"Aber das kann nicht sein! Ich hatte mein Notizbuch die ganze Zeit bei mir. Du kannst es nicht gelesen haben. Das ist unmöglich." Sie fasst sich an die Stirn und streicht sich übers Gesicht. "Dann ist es also doch wahr. Niemand außer mir weiß von meinen Geschichten." Ihre Augen bleiben an meinen hängen. "Du bist Brian Lastwood." Keiras Stimme scheint verblüfft zu sein.

"Ähm ja. Das versuche ich dir schon den ganzen Tag zu erklären, aber du hörst mir ja nicht zu."

Keira scheint irgendwo zwischen der Realität und ihren Gedanken stehen zu bleiben. "Oh mein Gott."

"Glaub mir. Das habe ich auch gedacht, als der Weise meinte, es gäbe eine Welt außerhalb von Core Basis." Ich schaue durch den Raum, zurück in ihre Augen. Keira steht auf und kommt näher. Sie fängt mich von allen Seiten an zu mustern. Ich beobachte sie stillschweigend. Mit dem Finger fährt sie über meine Schultern, mein Schlüsselbein, meine Brust entlang. Dort bleibt sie stehen und legt die Hand ab. Danach blickt sie hoch und unsere Blicke stoßen aufeinander. Sie sind so dicht beieinander. Es wäre ein Leichtes, die Distanz zwischen uns zu überbrücken. Sekunden werden zu Minuten.

Doch Keira schüttelt im nächsten Augenblick den Kopf und setzt sich neben mich. "Wow. Ich habe noch nie meinen Charakter getroffen." "Und ich habe noch nie meine Autorin getroffen. Ich schätze, wir sind beide auf das Unglaubliche gestoßen." "Ja." Verträumt sieht sie auf meine Lippen und wieder zurück in meine Augen.

Der Moment wird durch eine geöffnete Haustür zerstört. Keira schreckt auf und schreitet zur Zimmertür. Dort dreht sie sich noch einmal um. "Ich werde schnell mit meinen Eltern etwas essen. Ich komme wieder. Bleib einfach still und bestell diesmal keine Pizza." Sie will schon gehen, doch ich bringe sie noch einmal zum Halt.

"Keira." "Ja?" "Bringst du mir was aus der Küche mit? Hab lange nichts mehr gegessen." Sie hebt die Mundwinkel, nickt und verschwindet im Flur. Ich überbrücke die Zeit, indem ich die Zeichnungen an den Wänden weiter anstarre. Als die Tür sich wieder öffnet, hält die Brünette eine Schale mit Fleischbällchen in den Händen, über die ich mich sofort hermache.

"Du hast vorhin von Core Basis geredet. Wo ist das?"

"Das ist bloß der tiefste Abgrund, in den du fallen kannst."

Es ist mittlerweile dunkel draußen geworden und wir hocken auf Keiras Bett. Zwischen uns brennt bloß eine kleine Leselampe.

"Ich wohne dort zusammen mit Joe und Sten und den anderen Bewohnern. Ich denke, das sind alle Charaktere, die du jemals erfunden hast. Jedenfalls ist es schrecklich, dass du sie durch das Schreiben deiner Geschichten dort hinbringst. Wir dürfen unsere Meinung ab achtzehn nicht mehr verbreiten und uns werden die Erinnerungen geraubt. Sten und Joe sind zu Langweilern geworden und ich entgehe ihrem Schicksal nur, wenn du deine erste Geschichte veröffentlichst."

"Was soll das schon bringen?", fragt Keira nachdenklich. Ich hebe die Schultern. "Keine Ahnung. Aber der Weise will, dass ich dich dazu überrede."

"Brian, ich kann es nicht. Ich will dir wirklich helfen, aber ich kann es einfach nicht. Meine Geschichten sind nur meine Gedanken. Sie sind nicht für die Leute da draußen bestimmt."

"Dann höre wenigstens auf, Geschichten zu schreiben. Sie bringen deine Charaktere nur in die Hölle. Glaub mir, das willst du niemandem antun."

"Ich wünschte, ich könnte. Aber das Schreiben ist nun einmal mein Hobby. Ich kann es nicht aufgeben."

Wir schauen uns überrumpelt an. Es ist doch nicht so leicht, wie es scheint. Wenn Keira mir nicht helfen kann, wer dann? Ich kann nicht ohne Ergebnis zurückkehren. Vielleicht muss ich Keira nur ein wenig weichklopfen. Dann muss sie ihre Geschichte einfach veröffentlichen. Es ist ja auch nur eine Geschichte.

"Ich glaube, wir sollten langsam mal schlafen gehen", flüstert sie empathisch und kriecht unter die Bettdecke. Ich gehe zu meinem Lager auf dem Boden und lege mich dort hin.

"Keira. Ich weiß, ich nerve mit meinen Fragen, aber was sind Eltern?"

Sie lacht belustigt auf und blickt zu mir hinab. "Eltern kümmern sich um dich. Sie ziehen dich groß. Unterstützen dich, zumindest die meisten von ihnen. Habt ihr keine Eltern, dort, wo du herkommst?"

"Nein", ich drehe mich auf den Rücken, um an die Zimmerdecke zu starren: "Wir haben keine. Für uns ist eine Leiterin zuständig. Eine von den älteren in Core Basis. Aber eigentlich sind wir ziemlich auf uns alleine gestellt."

"Wie werdet ihr dann geboren?"

"Keine Ahnung. Wir sind eines Tages einfach da. Man wacht auf und beginnt zu leben."

"Und wie alt kann man bei euch werden?"

"Was meinst du damit? Also, wenn du dem Weisen nicht auf die Nerven gehst, bekommst du keine Todesstrafe und lebst einfach."

"So langsam verstehe ich, wieso der Weise dich weggeschickt hat."

Ich sehe sie gefühlskalt an. Wenn das ein Scherz sein sollte, dann mag ich ihn nicht. Mittlerweile verstehe ich den Ernst der Lage. Meine ganze heile Welt ist nur noch eine Seifenblase und darunter steht der Weise mit einer Nadel, kurz davor, sie zu zerstechen.

"Okay, tut mir leid. Ich muss mich erst noch daran gewöhnen, dass du kein Verbrecher bist, sondern mein Charakter, den ich geschaffen habe, um mein ödes Leben mit Farbe auszufüllen."

"Ist dein Leben denn so leblos?" Ich beobachte ihr Lächeln, das allmählich gefriert.

"Glaub mir. Das Leben ist scheiße ohne deine Fantasie. Ich sehe vielleicht so aus, als hätte ich alles, aber das hab' ich nicht. Menschen sind nicht immer so, wie sie auf den ersten Blick scheinen, besonders im Teenialter nicht."

Keira schaltet das Licht aus und legt sich schlafen.

"Das tut mir leid", sage ich wahrheitsgemäß in die Dunkelheit. Ich denke an Joe und Sten und hinterfrage ihre Rollen als beste Freunde. Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie schlechte Freunde sein sollen. Dafür kennen wir uns einfach auch viel zu lange. Ich glaube, ich kann Keiras Welt wirklich nicht verstehen, jedenfalls noch nicht.

"Schon gut. Ist nicht deine Schuld." Sie dreht sich um und lässt mich mit meinen Gedanken alleine.

"Gute Nacht, Brian."

"Gute Nacht, Keira."

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