(20) Kisses from a brother?
„Ach komm schon, Honey! Als ob man bei deiner Figur nicht daran denken könnte! Du bist die perfekte W... " „Collin!" unterbrach ich ihn und wusste ganz genau, dass er, wenn er das zu ende sprach, gleich einen heftigen Tritt in seinen Intimbereich bekam. „Ist ja gut. Wir machen's so. Ich räum die Sachen in die Vorratskammer und du fängst schon mal an die Schüsseln und so ab zu spülen." meinte der Player zu seinem Glück und sammelte die Zutaten ein. „Geht doch. Anscheinend hast du ja doch was anderes zwischen den Ohren, als heiße Luft." murmelte ich und trug die Schüsseln zu einem Waschbecken.
Wir schafften es tatsächlich die komplette Küche wieder in ihre Ursprüngliche Form zurück zu verwandeln und das auch noch genau bis zu dem Moment, in dem der Kuchen endlich fertig war. Ich verbrannte mir zwar erstmal die Finger und ließ ihn dann von Collin raus holen, aber schließlich warf ich die Form ins Waschbecken und schnappte mir ein Messer, um den Kuchen an zu schneiden. „Willst du nicht lieber warten, bis er abgekühlt ist?" meinte Collin lachend und legte einen Arm um meine Taille. Er suchte die ganze Zeit schon meine Nähe und das irritierte mich total. Was war nur mit ihm los?!
„Nope. Ich will ihn probieren!" erklärte ich und schnitt vorsichtig eine Ecke ab. „Warte! Wenn, dann schon richtig!" hielt er mich zurück und verschwand. Ernsthaft jetzt, Mister? Er kam mit Sprühsahne, zwei Teller und zwei Kuchengabeln wieder. „Hier. Bitteschön." sagte er und stellte die Sachen hin. Gegen meinen Willen fing ich an breit zu lächeln und legt dann auf jeden Teller ein Stück. Natürlich nahm ich mir das größere und klatschte erstmal einen Haufen Sahne drauf. „Wirst du nicht fett, wenn du so viel Kalorien isst?" fragte Collin jetzt im ernst und ich lachte auf.
Das dachte er doch nicht ehrlich? „Wie gesagt, ich hab einen echt guten Stoffwechsel. Also nein. Ich werd bestimmt nicht mal zu nehmen. Wie sieht's bei dir aus? Ich will ja nicht dafür verantwortlich sein, dass du keinen Sixpack mehr hast." meinte ich und schob mir das erste Stückchen in den Mund. „Keine Sorge. So schnell geht das nicht. Du kannst mich also weiter an schmachten." neckte mich Collin und aß ebenfalls. Wow! Gebacken schmeckte das ja noch besser, als roh! Ich stöhnte leise und Collin fing an zu lachen. „Halt die Klappe. Ich bin auf Schokoladen-Entzug." knurrte ich.
Da fiel mir noch etwas ein, was ich grinsend hinzufügte. „Im Gegensatz zu dir kann ich was gegen meinen Entzug machen. Du wirst so schnell keinen Sex haben, ohne dass das einen totalen Skandal auslöst." Collin's böser Blick sprach Bände und ich lachte leise. „Komm her, kleines Biest und dann wirst du sehen, dass ich das durchaus kann!" meinte er und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. Das stand ihm wirklich nicht. „Kein Sex mit Leo!" kam da plötzlich Mike's Stimme und ich währe beinahe aus meiner Haut gefahren. Seit wann beobachtete er uns?
Ich wirbelte zur Tür herum, in der mein Mr. Number-One stand und seinen Bruder warnend ansah. „Ich glaub nicht, dass sie mich ran lassen würde." sagte Collin sofort, als ob er sich verteidigen wollte. „Er ist ja auch überhaupt nicht mein Typ." brummte ich, was eindeutig ein dummer Fehler war. „Ist er nicht? Also ich glaube, ich kenne deinen Geschmack ziemlich gut. Collin passt genau in dein Beuteschema, Babe." lachte Mike und ich verfluchte mich insgeheim. Wie recht er doch hatte, verdammt! „Ein Wort und du kannst dich gleich im Krankenhaus einweisen lassen, Number-One! Du bist weder Kandidatin, noch Collin, also gelten die Regeln nicht für dich!" fauchte ich ihn an.
Mike rollte die Augen, weil er genau wusste, dass ich ihm nie weh tun würde. „Keine Sorge. Ich überlass es dir, ihm das zu erzählen." meinte er und kam jetzt zu uns. „Was erzählen?" wollte Collin mit einem scharfen Ton in der Stimme wissen. „Nichts." schnaubte ich. Nichts, war es aber natürlich nicht. Damals, als ich mit Mike befreundet war, hatte ich noch mit ein paar anderen Typen geschlafen und Collin passte perfekt in mein Schema. Das Problem war nur, dass ich mich ziemlich leicht in meine Affären verliebt hatte und immer nach ein paar Tagen ein gebrochenes Herz hatte.
Tja, ich hatte mich damals eben leicht verliebt! Jetzt war das aber nicht mehr so. Ich stand mit beiden Füßen auf dem Boden und konnte Leute, die gut für mich waren von Leuten, die schlecht für mich waren trennen! Ich hatte mich nicht in Collin verliebt, wie der liebe Mike da andeutete. Ich war vernünftiger geworden und würde nicht auf einen verdammten Player rein fallen. Vielleicht sollte ich mich etwas von ihm fernhalten, wie ich es ja eigentlich auch schon vor hatte. Mike wäre da die perfekte Ablenkung. „Ich hab mich geändert, Mike. Ich bin nicht mehr so dumm." brummelte ich und rauschte dann davon.
Ich spürte die Blicke der beiden Brüder im Rücken und hoffte, dass sie mir nicht folgten. Mike sollte mir fern bleiben, weil er mich verunsicherte oder bevormundete und Collin, weil ich ihn viel zu nah an mich heran gelassen hatte. Natürlich konnte Mike mich aber nicht einfach in ruhe lassen. Collin verstand wahrscheinlich, dass er mich jetzt lieber erstmal nicht verärgern sollte. „Warte, Leo! Was ist denn los?" fragte Mr. Number-One und hielt mich am Arm fest, damit ich stehen blieb. „Ich habe mich verändert, Mike. Nur wegen dir werde ich unsicher, was das ganze hier betrifft!" warf ich ihm vor.
Ich sah über die Schulter in sein überraschtes Gesicht und wandte mich schnell wieder ab. „Ich verunsichere dich?" wollte mein ehemaliger Freund verwirrt wissen und zieht an meinen Arm, um mich zum Umdrehen zu bringen. „Ja, verdammt!" fauche ich und spüre etwas warmes über meine Wange rollen. Mist! „Und Collin auch. Nur nicht so wie du denkst. Es ist wegen meinem Studium. Meine Schwester... Ihr ging es Dienstag nicht gut und ich konnte ihr nicht helfen. Collin hat mir dann das Handy abgenommen und ist prima mit der Situation klargekommen." schniefte ich und schon lagen Mike's Arme um mich.
Ich weine grundlos eine Zeit lang a seiner Schulter, während er mir immer wieder beruhigend über den Rücken strich. „Na wo ist denn mein starkes Mädchen hin, mh?" flüsterte Mike nach einer Weile und setzte einen Kuss auf meinen Scheitel. „Irgendwo in den letzten Tagen verloren gegangen?" murmelte ich und schaffe es endlich mit dem Weinen aufzuhören. Mike lachte leise und strich mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Sein Lachen hatte wie früher schon eine beruhigendere Wirkung als alles andere und ich sah ihm ernst in die Augen. „Mister." sagte ich und er versteht es sofort.
Er sah mich überrascht an, schüttelte dann aber traurig den Kopf. „Collin ist mein Bruder und ihm liegt wirklich etwas an dir. Ich kann ihm das nicht antun." meinte er und ich seufze leise. „Okay." murmelte ich und sah beschämt zur Seite. Ich hatte ihn gerade um einen Kuss gebeten und er hatte es abgelehnt. Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, ich liebte ihn nicht... oder zumindest nicht auf diese Art, die ihr jetzt vielleicht denkt. Er war der erste richtige Freund gewesen, den ich hatte und auch er hatte mir den Anstoß gegeben, mich von meinen Eltern abzuwenden. Er wirkte einfach beruhigend auf mich und das war der einzige Grund, aus dem wir uns nach dieser ersten Nacht küssten.
Wir waren eben einfach Freunde, die so gut wie alles füreinander taten. Die Tatsache das Mike seinen Bruder mir vorzog, zeigte mir, wie sehr wir uns voneinander entfernt hatten. „Hey! Nicht. Komm mit." sagte Mike, riss mich somit aus meinen Gedanken und zog mich dann mit sich mit, die Treppe hoch. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich sogar so weit gekommen war, bevor mein Mister Number-One mich eingeholt hatte. „Was machst du?" wollte ich wissen, als er auf eine zweite Treppe zu lief, statt in die Richtung meines Zimmers zu gehen. „Wir gehen in mein Zimmer." erklärte er ruhig.
Überrascht sah ich ihn an, sagte aber kein Wort mehr, bis wir vor einer schwarzen Tür stehen blieben und er sie auf schloss. „Du schließt dein Zimmer ab?" fragte ich überrascht und hob eine Braue. „Ja. Ich hasse es, wenn Collins Angestellte in mein Zimmer gehen und es aufräumen oder sonst was." brummelte Mike und schob mich voraus in den riesigen Raum. Ich meine, das Zimmer, in dem ich zurzeit lebte, war normal, aber dieses hier war fast Zehnmal so groß und hatte eine komplette Glaswand, an der eine Tür auf einen riesigen Balkon heraus führte.
Außerdem gab es ein wirklich großes, schwarz bezogenes Himmelbett, in dem sicher fünf erwachsene Menschen hätten schlafen können, ein schwarzes kleines Sofa, ein paar schwarze Schränke und natürlich einen Flachbildfernseher. Das ganze wurde aber natürlich von Mike's Chaos überschattet. Überall lagen Klamotten, Bücher, Stifte und anderer Kram. „Ich kann schon verstehen, wieso die Angestellten hier aufräumen." lachte ich und drehe mich zu ihm um. Er schloss noch die Tür hinter uns ab und grinste mich dann breit an. „Ja. Ich kann es auch verstehen, aber ich finde einfach nichts, wenn sie es aufräumen!" meinte er und zog einen Schmollmund.
„Auf die Idee selbst was aufzuräumen kommst du gar nicht, oder?" frage ich kopfschüttelnd, muss dabei aber grinsen. Er war früher auch schon zu faul für... so ziemlich alles was Putzen angeht. „Das kannst ja du machen!" meinte er, sofort von seinem Vorschlag begeistert. Ich rollte mit den Augen und entdecke dann drei grau lackierte Türen, an der rechten Wand. Gegenüber vom Bett. „Ich würde alles für dich machen." erklärte ich ihm ernst und sehe ihm erneut tief in die Augen. „Es ist falsch." hielt Mike an seiner Überzeugung fest, aber ich fixiere ihn schon.
Wie ein Raubtier auf seine Beute, gehe ich auf ihn zu. Wir wussten beide, dass ich mich nicht so leicht von meinem Vorhaben abbringen ließ. Als er dann sah, wie sehr ich diese Beruhigung wirklich brauchte, wurde er unruhig. „Ich habe dich vermisst, Mister." murmelte ich und ließ meine rechte Hand in seinen Nacken gleiten. „Ich dich auch, Miss." seufzte er und legte endlich seine Lippen auf meine. Ich ziehe ihn näher an mich und erwidere den sanften Kuss. Seine Hände finden ihren Platz an meiner Hüfte und ich streichle ihm über die leichten Bartstoppel, die er früher nicht hatte.
Diese Unebenheiten waren aber die einzigen Veränderungen, die mir bei dem Kuss auffielen. Seine Lippen waren immer noch genauso sanft und langsam breitete sich die erhoffte Ruhe in mir aus. Einen Moment erwiderte Mike den Kuss noch, dann drückte er mich sanft weg. Er strich mir über die Wange und lächelte leicht. Ich sah deutlich in seinen Augen die Vorwürfe, die er sich gerade machte, aber das empfand ich als falsch. „Collin wird es dir verzeihen können. Erstens bist du sein Bruder und zweitens war der Kuss lediglich um mich zu beruhigen. Wir sind Freunde und dagegen kann er nichts machen." sagte ich zu meinem Mr. Number-One.
Er seufzte und sah weg. „Bitte, Mike. Mach dir keine Vorwürfe. Wenn du willst kannst du jetzt sofort zu ihm und es ihm erzählen oder du tust es wann anders oder nie. Es ist deine Entscheidung." murmelte ich schnell und hoffe auf eine andere Reaktion. „Würdest du es ihm selbst sagen, wenn ich dich darum bitte?" wollte Mike wissen und ich antworte ohne zu zögern. „Ja. Soll ich zu ihm? Jetzt?" „Nein. Ich glaube, es ist besser, wenn er erstmal nichts weiß." meinte Mr. Number-One und sah mich mit einem kleinen Lächeln an. Irgendwie war ich total erleichtert.
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