(13) Breakfast
Er sah mich grinsend an, beugte sich über mich und schnallte mich wieder an. Okay, jetzt war's das! Ich setzte an, ihn an zu schreien, aber er kam mir zuvor. „Bitte nimm mir das jetzt nicht übel. Es hat einfach noch nie jemand so mit mir geredet." entschuldigte er sich tatsächlich und ich hob immer noch beleidigt eine Braue. „Wir gehen jetzt frühstücken und ich lass dich danach in ruhe, okay?" seufzte er und hob mein Kinn, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. „Dann fahr doch endlich." brummte ich, lächelte aber trotzdem leicht, als ich seinen ernsten Gesichtsausdruck sah.
„Ich liebe dein Auto!" erklärte ich Collin, als er vor einem kleinen Café parkt. „Eigentlich solltest du dich ja in mich verlieben!" scherzte er und lachte bei meinem Augenrollen. „Dein Auto ist mir lieber. Von Null auf hundert in einer Sekunde." scherzte ich, wobei ich wusste, dass das nicht ganz stimmte. „Du bist echt die seltsamste Frau, der ich jemals begegnet bin." meinte er und schlang einen Arm um meine Schulter, den ich aber schnell wieder abschüttelte. „Tja, ich bin eben etwas besonderes." erwiderte ich und brachte ihn damit schon wieder zum lachen.
Er war echt nett, wenn man ihn etwas besser kannte. Vielleicht würde ich den Kontakt mit ihm halten, wenn sein kleines Spiel vorbei war und er sich eine dieser Frauen heraus gepickt hatte. „Wieso auf einmal so still?" fragte er da in einem neckerischen Tonfall und schlang erneut einen Arm um meine Schultern. Vielleicht würde ich doch keinen Kontakt halten. Er war zwar nett und konnte auch ganz süß sein, aber er suchte meiner Meinung nach zu viel Körperkontakt. Mich würde eine Freundschaft mit ihn nur ziemlich reizen. „Ich überlege mir, wie ich dir dein tolles Auto... entwenden kann." grinste ich jetzt als Antwort.
Er sah mich gespielt schockiert an und irgendwie hatte ich keine Lust, seinen Arm wieder abzuschütteln. Unter Freunden ging körperliche Nähe ja auch. Und das waren wir in dieser kurzen Zeit sicher schon geworden, auch wenn ich es nicht laut zugeben würde. Ich lächelte stumm vor mir hin und Collin führte mich zu einem Tisch etwas weiter hinten im Café. „Und was hast du schon für Ideen, wie du mir mein Auto stehlen kannst?" fragte er schließlich und schob mir gentleman-like einen Stuhl zurück. Ich überlegte noch kurz, dann grinste ich ihn breit an.
Ich lehnte mich im Stuhl zurück und meinte dann mit einem zuckersüßem Lächeln „Ich könnte dein kleines Spiel gewinnen! Dann wäre es kein stehlen." „Gar kein so schlechter Plan. Zu schade, dass den wahrscheinlich noch ein paar mehr Mädchen verfolgen." meinte er sarkastisch und warf einen kurzen Blick auf die Karte, die auf dem Tisch lag. Genau in dem Moment kommt schon ein Kellner. „Einen Cappuccino und einen normalen Kaffee. Dazu ein Stück Zitronenkuchen und und einen Schokomuffin." gibt er die Bestellung auf, bevor ich auch nur den Mund öffnen kann.
Der braunhaarige Typ nickt und geht wieder. Was...?! Ernsthaft? Ich schnaubte beleidigt und Collin sieht mich leicht verwirrt an. Okay, war er es nicht gewohnt, dass ein Mädchen auch seinen Mund auf bekam, aber konnte er nicht wenigstens ein bisschen Rücksicht auf mich nehmen? Also wirklich! „Woher willst du wissen, dass ich einen Cappuccino will?" schnautzte ich ihn an und Mister Arrogant fing tatsächlich an zu lächeln! Na gut! Ich nehm alles zurück, was ich gesagt habe. Wir waren keine Freunde! „Willst du nicht. Der ist für mich. Du trinkst lieber einen Kaffee." meinte er schulterzuckend und weil er sogar recht hatte, sagte ich nichts weiter, sondern schmollte stumm vor mich her.
Er hätte mich doch zumindest fragen können. „Jetzt hör doch auf zu schmollen. Du benimmst dich ja schon fast wie ein normales Mädchen." neckte er mich, aber ich schnaubte nur und sah an ihm vorbei zu dem Kellner. Er sah eigentlich ganz gut aus und wenn in den Regeln es nicht verboten wäre etwas mit einem anderen anzufangen, hätte ich mir seine Nummer klargemacht. Collin, der offensichtlich meinem Blick gefolgt war, grummelte etwas unverständliches und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hast du die Regeln überhaupt gelesen?" wollte er wissen und hob eine Braue.
Ich setzte ein süßes Lächeln auf. „Natürlich, aber schauen darf ich ja wohl." antwortete ich und folgte dem Typen weiter mit den Augen. „Der ist wahrscheinlich sowieso der totale Loser. Ich meine, er arbeitet in einem dummen Café." brummt Mr Arrogant, dessen Ego ich offensichtlich verletzt hatte. „Jeder Job muss getan werden. Wenn jeder nur total aufwendige Jobs machen würde, würde unsere Gesellschaft nicht mehr funktionieren. Es gäbe keine Cafés, Spas und so weiter. Außerdem ist es auch nicht unbedingt lobenswert für seinen Vater zu arbeiten." erwiderte ich spitz und bemerkte die Spannung, die jetzt zwischen uns lag.
Ich hoffte, jetzt würde der Kellner nicht an unseren Tisch kommen. Collin würde wahrscheinlich explodieren. Wie amüsant ich das auch fände, es würde auch meinem Ruf schaden. „Wechseln wir das Thema." meinte der Player nach ein paar weiteren Sekunden Ruhe und ich atmete unauffällig erleichtert aus. „Okay. Was wirst du mit den anderen Mädchen so unternehmen?" fragte ich und merkte erst jetzt, wie neugierig ich darauf war. Collin schien einen Moment zu überlegen und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe.
„Ich hab mir noch nicht wirklich was ich mit ihnen machen will, aber frühstücken werde ich garantiert nicht mehr gehen. Um diese Uhrzeit kann ich einfach keine nervige Frau ertragen." erklärt er und ich sah ihn böse an, was ihn wiederum zum lächeln brachte. Ja ja, mach dich nur über mich lustig, Collin. Du wirst schon sehen, was du dann davon hast. Mittlerweile sollte er wissen, dass ich mich für jede Kleinigkeit räche. Naja oder eben allgemein etwas impulsiv war. „Halt die Klappe, Collin." sagte ich knapp und ohne jede Emotion in der Stimme. Trotzdem hörte er einfach nicht auf zu grinsen.
Unverbesserlicher Optimist, hätte ich jetzt mal behauptet. Er war mal wieder von der einen Sekunde zur nächsten total nervig. Da kam aber auch schon der Kellner. Ich strahlte ihn an und bemerkte Collin's grimmigen Blick nur m Rande, während ich mit ihm flirtete. Eifersucht war schon was tolles, besonders da Collin nichts für mich empfand und trotzdem eifersüchtig war. Klar, er konnte mich wahrscheinlich auch leiden, aber mehr war da nicht. „Könnten Sie uns dann bitte wieder alleine lassen. Sie haben sicher noch andere Tische zu bedienen." meinte er schließlich aus zusammengebissenen Zähnen.
Peinlich berührt zog sich der Kellner zurück und ich wandte mich meinem Kaffee zu. Ein dümmliches Grinsen konnte ich nur knapp unterdrücken. „Du legst es wirklich darauf an, mich zu provozieren, oder?" grummelte Mister Arrogant und ich verbarg das Lächeln, das mir jetzt doch entwischte hinter meiner Tasse. „Natürlich. Außer mir traut sich ja keiner." erklärte ich nuschelnd und trank einen Schluck des mittlerweile kühlen Kaffees. Collin rollte mit den Augen und musterte mich. Okay, was war denn jetzt schon wieder los? Ich sah an mir herunter. Nichts besonderes, würde ich mal sagen.
„Was?" grummelte ich und nahm wieder einen Schluck, während ich den Player böse anschaute. „Nichts." meinte er grinsend und stellte seine eigene Tasse ab. Ich hatte nicht einmal mitbekommen, wie er den Cappuccino getrunken hatte. Ich war wirklich ins Flirten mit der Bedienung vertieft gewesen... „Nichts? Das kannst du deiner Oma erzählen. Hör auf so doof zu grinsen, wenn du mir schon nicht sagst, wieso." knurrte ich ihn an, sah aber jetzt auf den Tisch weil mich sein Blick irgendwie verlegen machte. „Meiner Oma? Wie süß." neckte er mich und ich warf ihm wieder einen bösen Blick zu, während ich meinen Kaffee ebenfalls aus trank.
Er schob mir den Schokomuffin hin und meinte dann „Schokolade sollte doch helfen, wenn Frauen unausstehlich sind, nicht?" „In so einem Muffin ist viel zu wenig Schokolade. Um meine Hormone auf deine Seite zu bekommen, bräuchtest du schon einen ganzen Lastwagen voll mit Schokolade." erklärte ich und lächelte jetzt doch wieder leicht, während ich den Muffin verputzte und mir zwischendrin auch ein Stück von seinem Kuchen stibitzte. Zitrone und Schoko waren echt gut zusammen. Ich merkte immer noch Collin's Blick auf mir, aber mittlerweile ignorierte ich ihn einfach.
Als ich fertig gegessen hatte, grinste mich der Player an und ich rollte mit den Augen. „Willst du noch irgendwo anders hin oder gleich zurück zum Haus?" fragte er und sagte der nächsten Bedienung, dass er bitte die Rechnung haben wollte. „Gleich... Können wir zum Strand?" sagte ich und überspielte geschickt, dass ich eigentlich zurück gegangen wäre, wäre mir nicht eingefallen, dass ich unbedingt den restlichen Strand sehen wollte. „Romantischer Spaziergang am Strand?" meinte Collin und fing an zu lachen. Ja, haha, wir lachen uns alle schlapp, Mister Arrogant. „Ich wollte mir den Strand ansehen, aber dann komm ich eben in einem Jahr wieder und schau ihn mir mit meiner Schwester oder meiner besten Freundin an."
Das saß anscheinend, denn sofort verstummte der Player und musterte mich nachdenklich. Ich wandte den Blick ab und verfluchte mich, dass ich mein Handy im Zimmer gelassen hatte. „Ich bin ja schon ruhig. Na komm." meinte Collin, zahlte schnell und sah mich mit einem unsicheren Lächeln an. „Dein Glück, dass der Strand hier echt wundervoll ist." grummelte ich genervt und lief dann voraus zu seinem tollen Auto. Collin öffnete mir gegenüber die Autotür, blieb dann aber nachdenklich davor stehen und musterte mich nachdenklich. „Was?!" schnauzte ich ihn an, weil er die Beifahrertür nicht entriegelt hatte.
Er sah mit einem triumphierenden Grinsen zu mir, was mich zugegeben leicht verunsicherte. „Willst du fahren?" meinte er und mir fiel die Kinnlade runter. Ein Player, der mich sein geiles Auto fahren ließ? Gab es was tolleres?! Unwillkürlich breitete sich ein Grinsen auf meinen Lippen aus. Das würde Spaß machen! Schneller, als er sehen konnte, war ich ums Auto herum gelaufen, hatte ihm den Schlüssel weg geschnappt und sprang auf den Fahrersitz. „Wow, du bist echt versessen auf mein Auto." lachte Collin, kassierte einen warnenden Blick und ging dann zur Beifahrerseite. Ich schloss die Tür auf meiner Seite und entriegelte die Beifahrertür. Ich schnallte mich an und wartete, bis Mr Arrogant im Auto saß.
„Anschnallen. Los, los!" befahl ich kurz angebunden und steckte den Schlüssel ins Zündschloss. Collin schnallte sich extra langsam an, das wusste ich. Ungeduldig trommelte ich mit den Nägeln auf dem Lenkrad herum und als er endlich fertig war, legte ich den Rückwärtsgang ein und parkte in Rekordgeschwindigkeit aus. „In welcher Richtung ist der Strand?" fragte ich und sah Collin ungeduldig an, während er nur grinsend in eine Richtung zeigte. Ich schaute, dass die Straße auch wirklich frei war, schloss kurz die Augen und brauste dann in schwindelerregender Geschwindigkeit davon.
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