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Chapter 62: Love Drunk

Dienstag, 24. Dezember 2013

Eleanor

„Hast du ihm schon zum Geburtstag gratuliert?"

„Nein."

„Hast du es vor?"

„Vielleicht."

„Was ist denn vielleicht für eine Antwort?", schnaubte Danielle und warf mir einen kurzen Blick zu, ehe sie wieder auf die Straße blickte.

„Vielleicht, eben. Vielleicht rufe ich ihn an. Vielleicht auch nicht", zuckte ich mit den Schultern und verschränkte schließlich meine Arme vor der Brust. „Hängt ganz davon ab, ob ich genug Alkohol trinke, um nicht mehr sauer auf ihn zu sein."

„Eleanor", seufzte Danielle. „Es ist sein Geburtstag."

„Na und?", verteidigte ich mich. „Wenn er es nicht mal nötig hat mich zu diesem einzuladen, brauch ich ihm auch nicht persönlich gratulieren. Vielleicht schicke ich ihm eine Karte."

Danielle blieb stumm, bis wir das Haus meiner Großmutter erreicht hatten. Wie jedes Jahr waren die Einfahrt und die Straße davor schon mit Autos zugeparkt, da meine Familie sich Heiligabend wieder versammelte. Ich kniff meine Lippen zusammen, bei dem Gedanken, dass ich letztes Jahr wegen Louis abgehauen war, um ihn an seinem Geburtstag zu überraschen. Was sich in einem Jahr verändern konnte...

„Ich trag deine Geschenke ganz sicher nicht allein ins Haus, El", beschwerte sich Danielle. Als ich mich umdrehte, sah ich dass sie bereits vor dem geöffneten Kofferraum stand und von hinten mit mir sprach. Seufzend schnallte ich mich ab und gesellte mich zu meiner Freundin, die schon anfing ein paar der Tüten zu greifen. Allein hätte ich dieses Last Minute Shopping niemals bewältigt.

„Nächstes Jahr bitte nicht mehr so spontan", bat sie mich, doch ihre Mundwinkel zuckten nach oben.

Ich hatte Danielle vermisst. Die letzten Wochen und Monate war unsere Freundschaft eindeutig zu kurz gekommen, doch ich gab allein mir die Schuld. Während sie zwar mit ihren Tanzproben ausgelastet war und nebenbei noch ein eigenes Modelable auf die Beine stellen wollte, hatte ich mich so in meinem eigenen Leben vergraben, dass die Menschen um mich herum keine Chance hatten zu mir durchzudringen, wenn ich es nicht zuließ.

Wie gut mir meine beste Freundin jedoch tat, hatte ich erst wieder verstanden, als ich heute Nachmittag zu ihr ins Auto geklettert war, um die letzten Weihnachtsgeschenke für meine Familie zu besorgen. Die Konzertkarten für meine Grams mussten abgeholt werden und in der allerletzten Sekunde hatte ich mich doch noch dazu entschieden meiner Mutter die edle Aktentasche, anstatt der Ohrringe zu kaufen. Den Golf - Kurs für meinen Dad und den Paarkochkurs für Max und Lola hatte ich glücklicherweise schon vor ein paar Wochen organisieren können.

„Komm wenigstens mit zur Tür, Dani", forderte ich sie auf, als sie den Kofferraum zuschlug. Unsicher schaute sie zwischen mir und dem Haus meiner Grams hin und her, ehe sie den Kopf schüttelte und ihre Lippen zu einem leichten Lächeln verzog.

„Du feierst mit deiner Familie und da will ich nicht stören", erklärte sie ruhig.

„Wenn es nur daran liegt, unterschreibe ich die Adoptionsformulare auf der Stelle! Und jetzt schwingt eure Hintern in mein Haus, bevor ihr mir hier erfriert!"

Ich lachte, noch bevor ich mich umgedreht hatte und sah, wie meine Großmutter sich aus dem Küchenfenster beugte. Die Weihnachtsmannmütze auf ihrem Kopf war leicht verrutscht und dass sie wild mit einem Kochlöffel in der Luft herumwedelte, ließ die Situation noch alberner wirken.

Danielle schien überfordert mit Grams Einladung zu sein. Doch da ich wusste, dass Danielle ihren Heiligabend wie jedes Jahr vor dem Fernseher verbracht hätte und erst in den frühen Morgenstunden zu ihrer Familie aufgebrochen wäre, um mit ihnen Weihnachten zu feiern, sah ich es als willkommene Abwechslung für meine beste Freundin.

„Ich schätze, jetzt hast du keine Wahl mehr", zuckte ich mit den Schultern und lief voran zur Haustür.

Und so wurde Danielle in das Heiligabend - Geschehen meiner Familie integriert. Niemand störte sich daran meine beste Freundin in der Runde aufzunehmen und als Grams ihr dann auch noch lang und unmissverständlich erklärt hatte, weshalb sie Sophia nicht leiden konnte und Liam seit der Trennung von Danielle in ihrem Ansehen abgefallen war, war die Stimmung zwar kurz gedrückt, doch letztendlich war Dani gerührt von dem Engagement meiner Großmutter.

Wir schmückten gemeinsam den Baum, der die Hälfte von Grams Wohnzimmer einnahm und als Lola laut und schief klassische Weihnachtslieder anstimmte, bemerkte ich das erste Mal, dass meine Großmutter wegen ihr Lachen musste.

Der Heiligabend wurde so, wie ich ihn seit meiner Kindheit in Erinnerung hatte. Der Geruch von Zimt lag in der Luft, Grams Plätzchen schmeckten wieder scheußlich und trotzdem lobte sie jeder und Mum gewann nach dem zweiten Glas Wein etwas an Lockerheit dazu. Ich fühlte mich wohl - vor Allem, da ich dieses Jahr sogar meine beste Freundin bei mir hatte - und trotzdem wollte ein unliebsamer Hintergedanke nicht aus meinem Kopf verschwinden.

Dieser Abend erinnerte mich zu sehr an mein altes Leben. Bevor ich mich in Louis verliebt hatte. Und so schön es auch gewesen ist...das war ich jetzt einfach nicht mehr. Die letzten zwei Jahre hatte mich verändert, ich war erwachsener geworden und hatte jetzt endlich auch kapiert, was mir wichtig war und ohne was ich nicht mehr leben wollte und konnte. Wenn mich jemand nach einem Beispiel fragen würde, würde ich sofort mit Louis antworten. Louis. Immer wieder Louis.

Meine Augen starrten viel zu lange auf die lodernden Flammen des Kaminfeuers. So lange, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, dass meine Mum kurz davor war an der Schulter meines Vaters einzuschlafen, dass Lola und Max sich köstlich über alte Schulfotos meines Cousins amüsierten und dass Grams und Danielle gar nicht mehr bei uns im Wohnzimmer waren. Nach einem suchenden Rundumblick erhob ich mich von der Couch und schlug meinen Weg in die Küche ein.

Bereits im Flur rückte die Weihnachtsmusik von Michel Bublé in den Hintergrund. Stattdessen machte ich, neben dem Klappern von Geschirr, Grams und Danielles Stimmen aus. Als ich jedoch meinen Namen hörte, blieb ich abrupt stehen. Ich lauschte nur ungern, aber meine Neugier gewann deutlich an überhand, weswegen ich mich unauffällig an den Türrahmen stellte. Mittlerweile war ich mir ziemlich sicher, dass sie über mich sprachen.

„Nein, leider nicht", hörte ich Danielle sagen. „Wir sehen uns auch kaum, weswegen ich das eigentlich nicht beurteilen könnte, aber um das zu sehen, braucht es nur zwei Sekunden."

Ich verstand kein Wort, wovon sie sprachen. Leider folgte eine Pause in der keine der beiden ein Wort sprach. Ungeduldig biss ich auf meiner Unterlippe herum, bis Grams endlich ein Seufzen ausstieß.

„Ich weiß nicht, was ich tun könnte, damit es ihr besser geht. Sie hat sich so sehr verändert. Die Trennung von Louis tut ihr nicht gut und das sage ich nicht, weil ich den Jungen wirklich mag, sondern weil ich sehe, was er mit meiner Enkelin gemacht hat. Niemand konnte Elli so zum Strahlen bringen, wie er und das muss schon wirklich was heißen, denn sie war schon immer der Mensch, dem das Lächeln praktisch ins Gesicht geklebt wurde."

Ich lehnte mich an die Wand und ließ den Kopf nach hinten fallen. Ein ernüchterndes Gefühl breitete sich in mir aus, dass die in mir herrschende Leere nicht viel besser machte. Dass Louis mir fehlte, hatte ich immer als eine persönliche Angelegenheit betrachtet. Einen Kampf, den ich allein führte, zerrissen von meinem eigenen Stolz und Kummer. Ich hatte nicht daran gedacht, dass die Leute in meiner Umgebung so darunter litten, dass ich mich zurückzog.

Natürlich war mir bewusst, dass ich mich verschanzte, doch nur mit der Absicht sie nicht in meine Melancholie zu ziehen. Dass sie sich stattdessen so große Sorgen um mich machten, machte mich wütend. Wütend auf mich selbst und all die dummen Entscheidungen, die ich bisher getroffen hatte. Ich wollte und konnte es auch nicht leugnen - ich war abgrundtief dumm.

„Das einzige, das helfen würde, wäre ein kleiner Raum, indem Eleanor und Louis eingesperrt werden", merkte Danielle an und stieg in Grams Seufzen ein. „Versteh mich nicht falsch, Grandma Calder, ich habe Liam wirklich abgrundtief geliebt, doch unsere Trennung war eine richtige Entscheidung. Auch wenn mir das erst nach einigen Monaten klar geworden ist. Bei Lou und El dagegen...da wäre eine Trennung der dümmste Plan dieser Welt."

Ich hatte keine Lust mehr weiter anhören zu müssen, wie unsagbar dämlich meine Entscheidung vor vier Monaten gewesen ist. Das hatte ich selbst schon vor langer Zeit für mich selbst festgestellt und langsam nervte es mir von allen anhören zu müssen, dass ich naiv war zu glauben Abstand wäre die Lösung für all meine Probleme war.

Lautlos stieß ich mich von der Wand ab und trat zu Grams und Danielle in die Küche. Wie vermutet, standen sie vor dem geöffneten Geschirrspüler und sortierten die verschmutzten Teller vom Abendessen ein. Ich räusperte mich, um die Aufmerksamkeit der beiden zu erlangen.

„Danielle, können wir nach Hause? Ich bin müde."

Und traurig und wütend und erschöpft und verletzt und einsam, doch in allererster Linie war ich einfach nur müde.

Danis musternder Blick traf meinen, doch ich war ihr dankbar, als sie keine Minute später den Geschirrspüler schloss und wir uns von meiner Familie verabschieden konnten. Ich gab meinen Eltern das Versprechen morgen zum Vormittag bei ihnen aufzukreuzen und Danielle versicherte Grams beim nächsten Gartenfest dabei zu sein, dann konnten wir endlich fahren.

Es war nicht so, spät wie es sich anfühlte. Vielleicht kurz vor zehn, allerdings fühlte sich mein Körper an, als hätte er eine ganze Nacht durchgetanzt und ersehnte nun seine Ruhe herbei. Danielle und ich schwiegen einander an, als wir in ihr Auto stiegen und sie den Blinker setzte, um auszuparken. Das Radio blieb stumm, genau wie wir beide und irgendwie drückte diese Stille meine Stimmung noch mehr zu Boden.

Als wir uns dem Stadtzentrum näherten, räusperte ich mich das erste Mal: „Du musst hier links."

„Ich dachte du willst nach Hause?" Verwirrt drosselte Danielle das Tempo ihres Wagens, bog dann aber tatsächlich ab, wie ich es ihr gesagt hatte.

„Dorthin fahren wir jetzt auch", bestätigte ich ihr. Sie nahm es ohne Wiederspruch hin und fuhr den von mir navigierten Weg. Obwohl ich selbst diese Strecke nur selten zurückgelegt hatte - das letzte Mal vor unzähligen Wochen - hätte ich ihr auch im Traum beschreiben können, wie wir zu meinem Ziel kommen würden.

„Ich weiß, dass du gelauscht hast, Eleanor", ließ Danielle schließlich die Bombe platzen. Ich presste meine Lippen zusammen und starrte kommentarlos hinaus auf die dunklen Straßen vor uns, die nur spärlich von Straßenlaternen beleuchtet wurden.

„Ist das nicht egal?", murmelte ich irgendwann zu Antwort. „Immerhin weiß ich jetzt, dass ihr mich alle jetzt für völlig bescheuert haltet das von mir gestoßen zu haben, was mir wohl das wichtigste im Leben ist."

„Niemand hat gesagt, dass du völlig bescheuert bist, El!", wiedersprach sie mit bebender Stimme.

„Aber gedacht. Du musst jetzt rechts und dann gleich wieder links."

Danielle kam meinen Beschreibungen nach und allmählich ließen wir die Mehrfamilienhäuser und kleineren Grundstücke hinter uns. Die Gebäude wurden zunehmend größer und protziger - eine Umgebung, die ich nicht unbedingt als willkommen bezeichnen würde, die mir jetzt aber ein kleines Fünkchen Trost spendete. Denn der Luxus war ein Teil von Louis' Leben. Genau, wie ich es wieder sein wollte.

„Soll ich dir mal was sagen, El? Ja, du bist dämlich gewesen. Und naiv und egoistisch zu glauben, dass es das Beste für alle wäre, wenn du und Louis eine verdammte Pause einlegen. Erstens haben beide Partner ein Recht darauf so eine Entscheidung zu treffen, weswegen ich in dieser Hinsicht vollkommen auf Louis' Seite stehe. Aber er ist genauso ein Vollidiot wie du. Und vor allem genauso dickköpfig. Würdet ihr beide nur für eine Sekunde mal euren Stolz etwas herunterschrauben, könntet ihr euch wie zwei erwachsene Menschen unterhalten und das Problem aus der Welt schaffen. Aber nein, ihr seid verdammte Kindsköpfe, der eine schlimmer als der andere und -"

„Wie sind da", unterbrach ich sie.

Danielle brachte mit einem Ruck den Wagen zum Stehen und beugte sich misstrauisch nach vorn, um besser sehen zu können. Als sie erkennte, wohin sie mich eben gefahren hatte, wurden ihren Augen groß und ihr überraschter Blick suchte meinen.

„Ist das -"

„Ja", fiel ich ihr erneut ins Wort.

Mit flauem Gefühl im Magen starrte ich auf die Villa, die Louis mir zum Geburtstag geschenkt hatte. Das alles war ein halbes Jahr und trotzdem fühlte es sich an, als wären seither Jahrzehnte verstrichen. Die wenigen Nächte, die ich hier verbracht hatte, waren nur wirre Erinnerungsfetzen in meinem Kopf und ich wünschte, ich hätte mehr Zeit damit verbracht meine gemeinsame Zeit mit Louis hier zu verbringen. Allein, abseits von all dem kranken Trubel, der uns in der Öffentlichkeit begegnet war.

„Er ist nicht hier, wenn du das fragen willst", gab ich Danielle eine Antwort, ohne aufgefordert worden zu sein. Ich schenkte ihr ein trauriges Lächeln. „Lottie hat mir verraten, dass er vor einer Woche nach Doncaster gekommen ist, um dort mit einigen seiner Freunde zu feiern."

Danielles Gesichtsausdruck konnte ich nur schwer deuten, da allein eine Straßenlaterne etwas Licht spendete. Ich umklammerte mit meiner Hand meine Tasche und öffnete mit der anderen die Beifahrertür, ehe ich mich ein letztes Mal an diesem Abend an meine beste Freundin wandte. „Danke, dass du so ehrlich warst. Frohe Weihnachten, Dani."

„Du rufst mich an, wenn etwas ist, okay?", umging sie meine Worte. Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen und nickte, ehe sie mir ein frohes Fest wünschte, ich die Tür zu schlug und sie davon fuhr.

Ich sah den Rücklichtern nur ein paar Sekunden nach, dann wandte ich mich an das Anwesend vor mir. Es unterschied sich nicht viel von den Häusern in der Umgebung. Ein Flachdach, eine weiße Fassade und riesengroße Panoramafenster. Große, gepflegte Grünflächen erstreckten sich von der Haustür bis zur Gartentor und vermittelten das Gefühl von Frühling, anstatt von Dezember.

Ich schulterte meine Handtasche und bewegte mich auf das große Eisentor zu, gab den bekannten Code ein, um auf das Grundstück zu kommen und schritt dann den Weg zum Eingang hinauf. Die Wegbeleuchtung sprang an, sobald ich an ihr vorbeilief, doch erst als ich meinen Schlüssel in das Schloss steckte und die Tür aufsprang, begann mein Herzschlag sich zu beschleunigen.

Das Innere des Hauses roch nach Farbe und Holz. So als ob es noch nicht bewohnt war und trotzdem spürte ich Louis' Anwesenheit mit jeder Faser meines Körpers. Es waren die dreckigen Fußballschuhe, die achtlos im Voyer lagen, der Fanschal der Doncaster Rovers, der über einem Haken hing. Als ich weiter hineinging und somit in den riesengroßen Wohnbereich trat, fiel mein Blick zuerst auf den Flügel, auf dem er mir, wenn ich hier übernachtet hatte, Lieder vorgespielt hatte. Die Hüllen der vielen Videospiele lagen auf dem Couchtisch und angebrochene Chipstüten lagen auf dem Boden. Das alles schrie extrem nach Louis und das, obwohl das Haus uns beiden gehörte.

Ich streifte mir meine Stiefel von den Füßen und ließ meinen Mantel zu Boden fallen, ehe ich mich auf das große, schwarze Ledersofa setzte. Mein Blick streifte durch den großen Raum, der das Herzstück des Hauses bildete. Louis hatte es alles so eingerichtet, wie ich es mir in meinen sehnlichsten Träumen vorgestellt hätte und trotzdem war es nicht mein zu Hause. Und das war meine Schuld.

Ich bemerkte, dass ich Louis unbewusst schon lange Zeit vorher auf Abstand gehalten hatte - bevor diese Pause überhaupt eingetreten war. Er hatte alles dafür getan, dass ich mich an seiner Seite wohl fühlte und ich hatte es nicht bemerkt.

Frustriert stand ich auf und machte mich auf den Weg in die Küche. Damals hatte ich diesem modernen, in die Wand eingelassenen Regal nur eine hochgezogene Augenbraue gewidmet, da Louis es mit den feinsten alkoholischen Spezialität hatte füllen wollen. Importiert aus den fernsten Ländern dieser Welt. Doch genau in diesem Augenblick schien mir dies, wie die beste Entscheidung der Welt.

Ich durchsuchte die verschiedenen Etagen und fischte mir dann eine Flasche Wodka heraus, die hoffentlich nicht allzu teuer gewesen ist. Doch als ich den Deckel abgeschraubt und den ersten Schluck getan hatte, wurde die Sorge schnell aus meinen Gedanken radiert.

Ich wollte mich betrinken. Ich wollte mich einfach hemmungslos betrinken, in der Hoffnung endlich diese eingefrorene Hülle loszuwerden. Ich wollte schreien, heulen, lachen, leben und endlich wieder lieben. Ich wollte nicht mehr nur funktionieren.

Es dauerte nicht lange und ich hatte einen angemessenen Pegel erreicht. Gepaart mit dem Zucker in der Schokolade, die ich gefunden hatte, knallte der Wodka stärker als sonst, was vielleicht auch daran liegen könnte, dass der Alkohol doch etwas exklusiver war, als der, den ich mir sonst geleistet hatte.

Und jetzt war es kurz vor Mitternacht, ich lag betrunken auf dem Teppich und fühlte...nichts.

Bis auf der Schwindel, der mich begleitete, sobald ich meinen Kopf auch nur minimal drehte. Anders als erhofft, hatte es der Alkohol nur geschafft mich noch trauriger zu machen und das Leeregefühl in mir ins Unermessliche ansteigen zu lassen.

Ich hatte es schon gewusst, bevor ich überhaupt den ersten Schluck genommen hatte und doch knallte mir erst jetzt die Wahrheit ins Gesicht. Nichts konnte mich ablenken. Nichts konnte dieses leere Gefühl auffüllen. Nichts konnte mich betäuben.

Louis war präsent in meinem Kopf und in meinem Leben. Ich hatte nie der Mensch sein wollen, der so emotional abhängig von einer anderen Person war, doch zu genau so jemandem war ich geworden. Ich war nicht mehr ich selbst, mir fehlte das Selbstbewusstsein und die Lebensfreude und vielleicht war es naiv zu glauben, dass es allein an Louis' Abwesenheit lag, aber für mich war das die einzig logische Erklärung.

Langsam hob ich mein Handy in die Luft und versuchte ein paar Tasten zu drücken. Mir fiel es unglaublich schwer, denn meine Koordination ließ mich im Stich. Doch irgendwann schaffte ich es Louis' anzurufen. Wenigstens einen letzten Versuch sollte ich wagen. Er hatte noch fünf Minuten Geburtstag, doch mein eigentlicher Wunsch war es seine Stimme zu hören. Es war viel zu lange her, dass ich mit ihm gesprochen hatte.

Als ich das knacken in der Leitung hörte, begann mein Herz schneller zu schlagen. Doch leider wurde ich in eiskaltes Wasser geworfen, als nicht Louis, sondern eine weibliche Person abnahm. Ich war zu perplex, um direkt zu antworten. Im Hintergrund hörte ich wummernde Bässe und Leute grölen. Die Frau, stöhnte frustriert auf.

„Ist Louis da?", fragte ich panisch, aus Angst sie könnte jeden Augenblick auflegen. Es folgte kurz Stille, dann erklang jedoch ein helles Lachen.

„Du bist seine Freundin, oder?", umging sie meine Frage und lachte erneut, dass es meinen Mund trocken werden ließ. „Sorry, Schätzchen. Louis ist gerade beschäftigt."

Dann legte sie auf und endlich geschah das, was ich mir seit einer Ewigkeit ersehnt hatte.

Ich weinte.

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Hallo meiner Lieben ♡

Nach einer erneuten Pause bin ich wieder zurück, doch diesmal mit einer Nachricht, die sowohl gut als schlecht ist, denn...

Ich habe TPTA zu Ende geschrieben, sodass ihr nun mit regelmäßigen Updates, bis zum letzten Kapitel rechnen könnt. Ab jetzt werdet ihr jeden Montag was zu lesen bekommen

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ihr lasst mir eure Meinung da (:

Alles Liebe,
Leonie

(PS: Kapitel 61 - Kommentare werden noch beantwortet ♡)






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