Chapter 59: Night Changes
Mittwoch, 21. August 2013
LOUIS
„Love, du bist müde", murmelte ich und strich Eleanor sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihr Kopf lehnte gegen meine Schulter und regelmäßig verließ ein leises Gähnen ihren Mund, was sie hinter hervorgehaltener Hand vertuschen wollte.
„Nein, nein, nein", nuschelte sie. „Ich muss Sophia noch sagen, dass sie keine Angst haben braucht."
„Sophia und Liam sind vor einer halben Stunde gegangen", antwortete ich belustigt. El hob träge ihren Kopf und sah mich verdattert an. Ihre Augen waren glasig und ich fühlte mich schlecht, weil ich nicht aufgepasst hatte, wieviel sie trank. Beruhigend nahm ich ihre Hände in meine: „Mach dir keine Gedanken, die beiden sind bei Sophia zu Hause. Preston hat sie gefahren und ist schon wieder hier. Er wartet darauf nur noch auf uns."
Natürlich hatte ich mitbekommen, dass Eleanor sich um Sophia sorgte. Sie hatte einfach ein viel zu großes Herz, als dass sie Liams Freundin abweisen würde, um Danielle weiter beizustehen.
Eleanor runzelte ihre Stirn: „Wer ist uns?"
„Du, Louis und ich", schaltete sich Niall ein, der neben uns auf einem der Sitzhocker hing. „Und ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns bald auf den Weg machen. Lange behalte ich mein Bier nicht mehr in mir."
Angewidert sah ich Niall an, der die Party heute wohl am meisten genossen hatte. Dicht gefolgt von meiner Freundin, die versuchte mit wackeligen Beinen aufzustehen. Sofort sprang ich ebenfalls auf, um ihr zu helfen, doch auch bei mir machte sich der Alkohol bemerkbar, wenn auch nicht so stark.
„Dann los", murmelte El. Ich stellte sicher, dass sie alleine gehen konnte, griff aber zur Sicherheit nach ihrer Hand. Niall hatte ähnliche Probleme sich hinzustellen, doch wie aufs Stichwort erschien Preston.
„Der Wagen parkt so nah wie möglich am Ausgang, aber trotzdem stehen Paparazzi bereit. Also Blick senken und zügig zum Auto laufen", wies er uns ein. Ich bezweifelte, dass die beiden anderen irgendetwas davon realisiert haben, weswegen ich nur schnell nickte. „Louis und Eleanor gehen vor, ich komme mit Niall hinterher."
„Was ist mit den anderen?", nuschelte Eleanor und sah sich suchend um. Ich runzelte die Stirn, als ich antwortete: „Schon zu Hause, El. Und jetzt komm."
Wir waren wirklich ein paar der letzten wenigen, die noch anwesend waren. Zayn und Perrie hatten sich als erstes verabschiedet, doch das wunderte mich bei den Frischverlobten nicht. Sobald sie sich in derselben Stadt befanden, verzogen sie sich zusammen in ihr Haus und ließen tagelang nichts von sich hören. Harry war kurz darauf mit Gemma verschwunden, da die beiden noch gemeinsam etwas Zeit verbringen wollten und Liam hatte erst Sophia überzeugen müssen, dass es soweit war ihre Beziehung öffentlich zu machen, bevor auch sie gegangen waren.
Als ich mit Eleanor aus der Hintertür hinaustrat, wäre ich am liebsten wieder umgekehrt. Preston hatte die Fotografen zwar erwähnt, doch niemals hätte ich daran gedacht, dass jetzt um kurz nach drei in der Nacht immer noch so viel los war.
„LOUIS! LOUIS! EIN FOTO!"
„NIALL!"
Von allen Seiten ertönte laute Rufe und Schreie. Blitzlichter leuchteten im Sekundentakt auf und ließen mich beinahe erblinden. Mein Schädel drohte bei dem Lärm zu zerplatzen und dass Eleanor so unkontrolliert hinter mir her strauchelte, machte die Sache nicht viel einfacher.
„Louis, Eleanor, wann ist eure Hochzeit?"
Eleanor begann plötzlich zu kichern und drehte sie zu den Papparazzi um. Ungläubig zerrte ich an ihrer Hand, doch das hatte nur zur Folge, dass sie ins Straucheln geriet und ich sie stützen musste.
„Ich heiße nicht Perrie", kicherte sie den Fotografen entgegen. „Also nix Hochzeit."
Preston erschien neben uns und nur mit seiner Hilfe schaffte ich es meine Freundin zum Transporter zu bringen. Ich atmete tief durch, als ich zwischen Niall und Eleanor Platz nahm und die schwere Tür zugezogen wurde.
„Was war das gerade?", fragte ich unglaublich an El gewandt, die mit ihrem Sicherheitsgurt kämpfte. Kurzerhand nahm ich ihr die Aufgabe ab und half ihr beim Anschnallen. Sie seufzte angestrengt.
„Ich wollte nur freundlich sein und ihnen eine Antwort geben", nuschelte sie und sah mich müde an. Niall gluckste neben mir, doch ich rammte ihm einen Ellenbogen in die Seite, damit er die Klappe hielt.
„El, sind die Paparazzi jemals freundlich zu dir?", stellte ich eine Gegenfrage. Sie grunzte und murmelte etwas Unverständliches und damit hatte sich das Gespräch erledigt. In der letzten Zeit war es so furchtbar schwer Eleanors Gedankengänge entschlüsseln zu können. Es gab Momente, da konnte ich sie wie ein offenes Buch lesen – jede einzelne Emotion, jedes Gefühl. Jetzt war es, als würde sie alles daran setzten eine innere Mauer zu errichten und das frustrierte mich.
Die Fahrt zu Eleanors Wohnung dauerte länger, als erwartet. Es war unheimlich schwer von dem Theaterplatz wegzukommen, da sich überall Paparazzi und Fans sammelten. Ich bereute es, dass wir nicht schon eher mit Zayn und Perrie abgehauen waren, denn zu diesem Zeitpunkt hatte wohl noch keiner mit einem Verschwinden gerechnet. Hinzu kam, dass Eleanor und Niall wahrscheinlich weggenickt waren und da Preston eh zu der schweigsamen Sorte gehörte, blieb es während der ganzen Fahrt ruhig.
Ich stupste El an, als wir in ihre Straße einfuhren. Schlaftrunken hob sie ihren Kopf von meiner Schulter, blickte sie um und gähnte schließlich ausgiebig.
„Danke, fürs Fahren, Preston", murmelte El, als sie die Transportertür aufschob. Ich schnallte mich ebenfalls ab und lehnte mich zu Preston nach vorn: „Ich bringe Eleanor nach oben. Du kannst ja in der Zwischenzeit Niall in die Villa fahren und mich wieder einsammeln, wenn es okay ist."
„Seit wann fragst du, ob etwas okay ist?" Preston schnaubte, nickte aber schließlich. „Ich bin in zwanzig Minuten wieder hier."
Dankbar klopfte ich ihm auf die Schulter und kletterte dann zu Eleanor hinaus aus dem Wagen. Sie lehnte an der Hauswand, als Preston losfuhr und spielte mit dem Schlüsselbund in ihren Händen. Behutsam nahm ich es ihr weg und befreite sie von ihrer Handtasche, um sie mir selbst umzuhängen.
„Der hellgrüne ist für unten, der rote für oben", gähnte sie. Als ich auf das Schlüsselbund in meinen Händen sah, verstand ich, was sie meinte, denn sie hatte jeden Schlüssel in einer anderen Farbe angemalt. Ich schmunzelte. Ich nahm den Hellgrünen und öffnete die Eingangstür, ehe ich nach Eleanors Hand griff und sie mit mir ins Innere zog. Den Lichtschalter fand ich nach kurzer Suche, doch El die Treppen hinaufzubefördern, war ein einziger Geduldsakt.
Deswegen war ich wirklich aus der Puste, als ich die Tür zu ihrer Wohnung aufschloss und sie in ihren Flur schob. Sie lehnte sich träge an die Wand. Abwartend musterte ich meine Freundin, doch sie regte sich nicht. Seufzend ging ich vor ihr in die Knie und öffnete die Riemchen ihrer Schuhe. Plötzlich war ich froh früher meinen Schwestern beim Anziehen und Ausziehen geholfen zu haben.
„Ich stinke und ich bin müde", grummelte sie plötzlich und ich sah stirnrunzelnd hoch. Schnell hatte ich mich wieder aufgerichtet und ehe ich mich versah, zupfte sie an ihrem Kleid herum. Meine Mundwinkel zuckten.
„Was hast du vor, El?", fragte ich amüsiert. Sie hörte nicht auf und zog unkontrolliert an dem Stoff herum. Sie murmelte etwas Unverständliches, bis ich ein genuscheltes Duschen herausfiltern konnte.
„Warte, ich helfe dir", seufzte ich und trat hinter sie, um ihren Reißverschluss zu öffnen. Vorsichtig schob ich ihr die Träger von den Armen, doch El verschränkte schnell genug die Arme, damit das Kleid nicht komplett zu Boden rutschen konnte.
„Gib mir zehn Minuten", murmelte sie und verschwand in ihrem Badezimmer. Es dauerte nicht lange, bis ich das Wasser rauschen hörte und eine verstimmte Version von Eds Lego House zum Besten gegeben wurde.
Für wenige Sekunden starrte ich die geschlossene Tür an und holte tief Luft. Erst dann eilte ich mit großen Schritten in ihr Wohnzimmer, ließ mich auf die Couch fallen und zog ihr Handy aus ihrer Handtasche.
Natürlich hatte ich mitbekommen, dass sie mir etwas verheimlichte und deswegen so distanziert mir gegenüber war. Von Vince hatte ich erfahren, dass eine Freundin ihr wohl immer wieder geraten hätte mit mir über ein Problem zu sprechen und seither wartete ich, dass sie auf mich zukommen würde, doch Fehlanzeige. Eleanor dachte wohl nicht im Entferntesten daran mich einzuweihen.
Als ich den Bildschirm entsperrte, beschlichen mich Zweifel. Sollte ich ihr nicht eigentlich vertrauen? Im Handy seines Partners zu stöbern, zeugte nicht im Geringsten von Vertrauen. Aber was, wenn die Sache ernst war? Ich schluckte die unliebsamen Gedanken runter und öffnete ihre Nachrichten.
Ich, Sophia und July waren die letzten, mit denen sie kommuniziert hatte. Mir war relativ schnell bewusst, dass sie mit Sophia nicht über ihre Probleme und Sorgen sprechen würde, weswegen ich stirnrunzelnd Julys Chat öffnete.
Und das was ich las, ließ mich laut schlucken.
Ich ließ das Handy auf die Couch fallen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Wie konnte ich nur so unaufmerksam? So verdammt unaufmerksam, dumm und naiv? Warum habe ich einfach angenommen, dass Eleanor mittlerweile akzeptiert wurde?
Ich ging in meinem Kopf die letzten Wochen durch. Eleanor hatte uns durch ganz Amerika begleitet und den Großteil der Zeit hatte ich mit ihr verbracht...meine Augen weiteten sich etwas, als ich an unseren Aufenthalt in Kanada dachte, wo El und ich durch ein paar Geschäft geschlendert waren und Fans und schließlich belagert hatten. Es war das erste Mal, dass sie in der Öffentlichkeit geweint hatte, aber ich hatte es darauf geschoben, dass es ihr einfach nur ein bisschen viel Stress war. Ich hatte es immer darauf geschoben, denn sie war es schließlich nicht gewohnt, dass wir jeden Tag unterwegs war. Wie konnte ich nur so ignorant sein?
Ich sah auf, als sich ein Gedanke in mein Hirn brannte. Ich musste zu July. Ich musste sofort zu July, um endlich Licht ins Dunkle zu bringen. Wahrscheinlich war sie die einzige, die wusste, wie es Eleanor momentan wirklich ging. In diesem Augenblick war ich mehr als froh, dass Harry doch eine Freundschaft zu ihr aufgebaut hatte, auch wenn ich nicht immer allzu überzeugt von July gewesen war.
Ich wählte Harrys Nummer noch bevor ich die Wohnung überhaupt verlassen hatte. Zögernd blieb ich kurz vor der Badezimmertür stehen, als ich El's schiefen Gesang wahrnahm. Ich wusste, dass es falsch war, jetzt einfach zu verschwinden, doch genauso wusste ich, dass Eleanor mir nicht die Wahrheit erzählen würde. Wenn sie die letzten Wochen alles daran gesetzt hatte etwas vor mir geheim zu halten, würde sie auch jetzt ausweichend reagieren.
„Hm?", ertönte es grummelnd aus dem Hörer. Ich erwachte aus meiner Starre und verließ hastig die Wohnung. „Eine SMS, dass du zu Hause bist, hätte gereicht, Louis."
„Wo wohnt, July?", platzte es aus mir heraus, als ich begann das Treppenhaus hinunter zu eilen. Zwischenzeitlich kam ich ins Stolpern, konnte mich aber rechtzeitig abfangen und weiter hinunterlaufen.
„Hast du mal auf die Uhr geschaut?", murmelte Harry zurück und stöhnte auf. „Wieso überhaupt willst du das wissen?"
Ich blieb auf einem Treppenabsatz stehen, um kurz Luft zu holen: „Schick mir einfach ihre Adresse, Harry!"
Ich legte auf, ohne auf eine Antwort seinerseits zu warten. Harry war mein bester Freund und ich wusste, dass er meiner Bitte nachkommen würde. Genauso wusste ich, dass ich ihm später eine Erklärung schuldig war, doch dafür musste ich selbst erstmal verstehen, was hier überhaupt vor sich ging. Noch bevor ich die Eingangstür des Wohnblocks erreicht hatte, vibrierte mein Handy in meiner Hand. Es zeigte mir eine neue Nachricht von Harry an.
Sehr zu meiner Überraschung stand der Transporter bereits an der Straße, ich hatte Preston nicht vor fünf Minuten hier erwartet, weswegen ich eilig die Nachricht öffnete und Julys Adresse in Google Maps eingab.
„Wird's bald, Louis?" Ich sah auf. Preston hatte die Scheibe des Transporters heruntergekurbelt und sah mich ungeduldig an. Langsam setzte mich in Bewegung, um gleichzeitig die Navigation auf meinem Handy zu starten. Während es die Route berechnete, kletterte ich zu Preston ins Auto und schnallte mich an.
„Fahr mich zu dieser Adresse!"
Preston ignorierte das Handy, das ich ihm vors Gesicht hielt. Stattdessen starrte er mich wütend an und tippte mit seinem Zeigefinger an seine Stirn: „Louis, es ist halb vier nachts und ich habe auch noch eine Familie, falls du es noch nicht wusstest."
„Falls du es noch nicht wusstest, bekommt meine Freundin Morddrohungen", fuhr ich Preston gereizt an. Er presste die Lippen zusammen und wandte den Blick ab. Kommentarlos drehte er den Schlüssel im Zündschloss, sodass der Motor ansprang. Dann erst machte es klick: „Du wusstest es."
Er nahm mir das Handy aus der Hand, studierte den eingezeichneten Weg, den die Navigation anzeigte und legte es schließlich in die Mittelkonsole. Sprachlos ließ ich es zu, dass er den Transporter auf die Straße lenkte und losfuhr.
„Eleanor hat vor ein paar Tagen Vince angerufen", sprach Preston. „Er sollte sie zu Simon fahren, weil sie etwas mit ihm besprechen wollte. Weil Vince aber nicht konnte, habe ich sie abgeholt. Ich wusste nicht, was ihr Anliegen war, nur dass es sich wohl um etwas Ernstes gehandelt haben muss."
„Ich glaub das nicht." Fassungslos ließ ich mich tiefer in den Beifahrersitz sinken. Der Gedanke, dass sie Simon aufgesucht hatte, ohne vorher mit mir zu reden, war ein Schlag in die Magengegend. Zweifel beschlichen mich, dass Eleanor mir vielleicht nicht mehr vertraute. Ein Taubheitsgefühl kroch durch meinen Körper und ich fühlte mich hilflos.
„Wohin fahre ich dich überhaupt?", brummte Preston, als wir an einer Ampel hielten.
„July Garder, eine von Els besten Freundinnen", antwortete ich nüchtern. Ich schaute kurz zu dem Bodyguard, der konzentriert die Straße überblickte und mit einem Nicken auf mich reagierte.
Die Fahrt dauerte nicht mal zehn Minuten. Preston und ich wechselten kein Wort, das Radio blieb aus und nur gelegentlich warf er einen Blick auf mein Handy, um den Weg zu überprüfen. July wohnte in einem Wohnblock außerhalb von Londons Zentrum. Die Straße wirkte wie ausgestorben, als ich aus dem Transporter kletterte und einen Blick auf mein Handy warf. Eleanor hatte bereits angerufen, doch ich hatte jetzt keine Lust auf weitere ausweichende Gespräche. Ich wollte Klarheit und dafür brauchte ich July.
„Soll ich mitkommen, Junge?" Ohne Preston anzusehen, schüttelte ich meinen Kopf und besah den Wohnblock, ehe ich die Tür des Wagens zuwarf. Kein Wunder, dass Harry bisher nicht erkannt worden ist, als er July besucht hatte – riesige Bäume standen entlang des Gehweges, Efeu wucherte an den Hauswänden und erinnerten mich an eine Art Dschungel.
Die Art, wie ich letztendlich sturmklingelte, um in Julys Wohnung gelassen zu werden, stimmte nicht im Geringsten mit dem betäubenden Gefühl in meinem Inneren überein. Trotzdem verspürte ich etwas, wie Erleichterung als Lichter in der Wohnung der untersten Etage eingeschaltet wurden und kurz darauf tatsächlich das Summen der sich öffnenden Eingangstür zu hören war. July wartete bereits im Flur auf mich und funkelte mich müde an.
„Was?!", fuhr sie mich an. Ihre Haare lösten sich aus einem völlig zerzausten Zopf und sie trug einen hellblauen Pyjama.
„Du öffnest einfach die Tür", spottete ich und ging auf die Dunkelhaarige zu. „Ich hätte ein Killer sein können."
„Ist mir neu, dass Killer mitten in der Nacht klingeln und von einem Boyband - Bodyguard begleitet werden", antwortete sie kühl und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hast du mal auf die Uhr geschaut? Was willst du hier, Louis?"
„Sag du es mir." Ich schob mich an July vorbei, die mir perplex in das Innere ihrer Wohnung folgte. Bereits der Flur war kleiner als Eleanors, doch mein Blick lag sofort auf dem riesigen, gefüllten Müllsack, der neben einer kleinen Kommode stand. Eine böse Vorahnung, was sich darin befinden könnte, machte sich in mir breit und hastig wandte ich mich wieder an July. „Du hast nicht zufällig vor mir etwas zu erzählen?"
Sie runzelte die Stirn und schloss die Tür hinter sich: „Okay, woher weißt du es? Ich schätze nicht von Eleanor."
„Nein, ich habe es selber herausgefunden", antwortete ich. Mein Blick klammerte sich erneut an den Müllsack und fragend drehte ich mich zu July um.
„Sind sie das? Sind das die Drohbriefe?", fragte ich nach und deutete auf den Müllsack. July verschränkte die Arme vor der Brust und schielte an mir vorbei. Ein trockenes Lachen verließ ihren Mund.
„Schön wär's, Louis. Das sind ist nur die Post der letzten zwei Wochen. Die der letzten drei Monate habe ich schon entsorgt."
„Drei Monate?!" Schockiert riss ich die Augen auf und sah zwischen July und dem Sack hin und her. Meine Gedanken überschlugen sich, wenn ich daran dachte, dass meine Freundin mir seit drei Monaten eine heile Welt vorspielte, obwohl sie psychisch völlig am Ende sein musste. Ich kannte sie – sie versuchte es zwar auf die leichte Schulter zu nehmen, doch sie schaffte es kaum und dass sie jetzt alles für sich behalten hatte, musste sie innerlich auffressen.
„Lou, ich bin gern bereit dir alles zu erzählen, aber es ist vier Uhr nachts und ich bin müde", seufzte July. Ich dachte nicht im Traum daran, sie jetzt schlafen gehen zu lassen, weswegen ich mich ihr in den Weg stellte. July funkelt mich an. „Hör zu, Tomlinson. Du kannst froh sein, dass ich überhaupt mit dir darüber rede, denn ich habe El versprochen keinem anderen davon zu erzählen."
„Aber wieso?!", rutschte es aus mir heraus. Energisch riss ich meine Arme in die Luft und fuhr mir anschließend durch die Haare. „Was wollte sie damit bezwecken, wenn sie ein riesen Geheimnis daraus macht und letztendlich als erstes zu Simon rennt?"
„Sie wollte dich aus der Sache raus halten, weil–" July wurde von einem schrillen Klingeln unterbrochen. Ich zuckte bei dem plötzlich ertönenden Geräusch zusammen und sah mich suchend nach der Quelle um, bis ich ein Telefon an der Wand entdeckte. July schob mich bestimmt zur Seite, nicht ohne mir vorher einen vielsagenden Blick zuzuwerfen.
„Hi, El."
Ich schluckte und starrte July an, die gerade mit meiner Freundin telefonierte. Es dauerte nicht lange, bis sie zu mir blickte und schließlich zu nicken begann.
„Ja. Ja er ist hier bei mir."
July sah mich lange an, doch ich konnte nur ausdruckslos zurückstarren. Nur unterbewusst bekam ich mit, dass July mir ihr Telefon entgegenhielt und ich es nach kurzem Zögern entgegennahm. Ich hörte, dass Eleanor weinte.
„Du bist mir eine Erklärung schuldig."
Dann legte ich auf.
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An erster Stelle will ich Louis zu seiner Vaterschaft gratulieren. Ich freue mich wirklich für ihn und ich weiß, dass er ein toller Daddy sein wird :)
Nichts desto trotz wird TPTA so weiter verlaufen, wie ich es geplant habe – ohne von derzeitigen Ereignissen im echten Leben (Louis' Vaterschaft, Elounors und Zerries Trennung,...) beeinflusst zu werden. Es ist schwer die letzten Kapitel zu tippen, aber ich beeile mich.
Und danke für unglaubliche über 400.000 Reads! Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass eine Elounor – Story so gut ankommen könnte. :')
Alles, alles Liebe und den größten Dank,
Leonie :)
[07.08.2015]
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