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Chapter 57: Sophia


Donnerstag, 19. Juli 2013

ELEANOR

Ich war froh endlich der schwülen Luft von Kansas City endlich entkommen zu können und in die kühlen Räume der Arena zu fliehen. Vince hatte führend eine Hand auf meinen Rücken gelegt und leitete mich sanft, aber bestimmend durch die unzähligen Gänge. Ich war ihm dankbar, dass er mich überall hinbegleitete, auch wenn ich mich bereits gefühlte tausende Male bei ihm entschuldigt hatte, weil ich ihm diese Umstände bereitete. Er hatte mit einem verhaltenen Lächeln abgewinkt.

Mit nervösen Gesten tippte ich eine Antwortnachricht an July. Ich war in den letzten Tagen viel zu unruhig – das merkte ich ja selbst. Louis' glorreiches Geburtstagsgeschenk hatte dem Stress der vergangenen Tage noch das Sahnehäubchen verpasst. Ich war überfordert mit dem Hauskauf gewesen, auch wenn ich wusste, dass er es nur gut gemeint hatte. Doch ein Haus war ein Meilenstein und ich wusste nicht ob ich dazu schon bereit war. Es kam beinahe einer Hochzeit oder einem Kind gleich.

From: July Garder
Ich bin trotzdem der Meinung, dass du es Louis sagen solltest. Du weißt, was letztes Mal passiert ist und da ist es nur halb so schlimm gewesen.

Seufzend schob ich mein Handy in das Seitenfach meiner Handtasche. Vince grummelte etwas Unverständliches, doch ich ignorierte es. Er wusste, dass etwas nicht stimmte – er hatte sich viel zu oft und auffällig nach meinem Wohlergehen erkundigt und auch wenn er sich wie immer vornehm zurückhielt, ahnte ich, dass er ab und zu einen verstohlenen Blick auf mein Handy geworfen hatte. Ich nahm es ihm nicht übel.

„Eleanor, wenn etwas sein sollte, dann –"

„Kann ich mit Ihnen reden. Ich weiß, Vince", seufzte ich und sah den Bodyguard flüchtig von der Seite an. „Und ich weiß das auch sehr zu schätzen, aber ich muss das erstmal selbst regeln und dann werde ich weitersehen. Aber danke."

„Keine Ursache."

Uns rannten ein paar Techniker über den Weg und in einem der Gänge winkte ich Luke Hemmings und Michael Clifford zu, die beide Teil der Vorband waren und gerade miteinander herumblödelten. Wir trafen auf Josh, Dan, Sandy und Jon, doch als wir an Louises eingerichtetem Stylingraum vorbeiliefen, wurde ich stutzig: „Wo sind denn alle? Die Show geht doch erst in einer Stunde los."

„Ich weiß es leider nicht, aber es ist eine Anweisung von Paul, dass ich Sie hier her bringe", antwortete Vince und lächelte mich entschuldigend an. Ich zog meine Augenbrauen zusammen, doch bevor ich etwas erwidern konnte, sprang eine Tür wenige Meter von uns entfernt auf. Niall trat laut lachend heraus und beruhigte sich allmählich, als er uns entdeckte.

„Oh, hi Eleanor." Niall kicherte zwar unmännlich, doch dass er meinen Namen besonders betont hatte, war mir nicht entgangen. „Ich habe leider keine Zeit, um zu quatschen, denn der Ire muss mal für kleine Iren."

„Du meinst Irren!", hörte ich Harry aus dem Raum zurückrufen und darauffolgendes Gelächter. Ich drehte meinen Kopf zu Vince, um ihn fragend anzusehen, doch er zuckte unwissend mit den Schultern. Entschlossen machte ich einen Schritt auf die Tür zu, aus der Niall gerade geplatzt war, wurde jedoch von Louis aufgehalten, der ebenfalls aus dem Zimmer zu uns in den Gang trat.

„Hi", sagte ich langsam und rang mich zu einem Lächeln ab, als er mir einen liebevollen Kuss auf die Schläfe drückte. Ich fühlte mich schlecht, weil ich so mit ihm umging, aber ich brauchte die Zeit für mich. Ich hatte ihn und die anderen die letzten Wochen durch halb Amerika begleitet und benötigte jetzt auch etwas Freiraum – erst Recht seit Louis regelrechtem Überfall mit dem Hauskauf.

„Hattest du einen schönen Tag?", fragte Louis nach. Mir fiel die Vorsicht in seiner Stimme auf und beruhigend griff ich nach seiner rechten Hand. Ich hatte keine Lust mehr mich mit ihm zu streiten.

„Es war ganz okay. Ich war ein bisschen mit Vince bummeln", antwortete ich. Der Bodyguard hatte sich von uns entfernt und unterhielt sich derweil mit einem seiner Kollegen, dessen Namen ich aber nicht kannte. Lächelnd sah ich zurück zu Louis. „Trotzdem bin ich müde und ich bin froh, wenn ich nach der Show ins Bett fallen kann. Du schuldest mir übrigens noch eine Nackenmassage."

Spielerisch stupste ich ihn an und bemerkte erleichtert, dass sich seine Haltung etwas entspannte. Seit meinem Geburtstag herrschte eine gewisse Distanz zwischen uns und ich wusste auch, dass ich allein sie aufrechterhielt. Vielleicht sollte ich doch auf July hören und es Louis erzählen?

Bevor ich weitere Gedanken zusammenspinnen konnte, wurde ich jedoch von Louis' seltsam verzogenen Gesichtsausdruckes abgelenkt. Mit seiner linken Hand kratzte er sich am Hinterkopf und die böse Vorahnung, dass er mir gleich etwas erzählen würde, was ihm unangenehm war, machte sich in mir breit. Ich kannte Louis mittlerweile einfach viel zu gut.

„Was ist los?", seufzte ich schließlich, als er weiterhin herumdruckste.

„Du solltest eher fragen, wer ist los?", murmelte er zur Antwort. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und verschränkte die Arme vor der Brust, bevor ich kritisch meinen Blick über ihn gleiten ließ und fragte: „Ist alles in Ordnung? Ist jemandem von euch etwas passiert?"

„Nein, nein", wimmelte er ab und schob beinahe lautlos hinterher: „Noch nicht, jedenfalls."

„Könntest du vielleicht etwas detaillierter sein, Louis?", sagte ich, genervt von seinem ausweichenden Verhalten. Louis nahm seine Unterlippe zwischen die Zähne und sah sich nervös um, ehe seine Augen an mir hängen blieben und er ergeben seufzte.

„Versprich mir, dass du niemanden umbringst, wenn du gleich mit in den Raum kommst", sagte er. Ich verkniff mir ein Lachen.

„Hältst du mich neuerdings für ein Monster?", fragte ich belustigt und zog eine Augenbraue hoch. „Ich dachte immer, dass du der Vampir wärst, Louward."

Louis' Mundwinkel zuckten belustigt, doch er schüttelte in Sekundenschnelle wieder seinen Kopf und wurde ernst. „Nein, El, aber...ach ich stelle sie dir einfach vor."

Er zog mich ohne Vorwarnung hinter sich her, sodass ich kurz ins Straucheln geriet. Etwas umständlich klammerte ich mich am Türrahmen fest, um wieder die Balance zu finden. Ich musste trotz Louis' Anspannung kichern, weil mich sein überstürztes Verhalten amüsierte. Doch als ich meinen Kopf hob und in die bekannten Gesichter meiner Freunde schaute, vergaß ich plötzlich mein Gleichgewicht. Glücklicherweise griff Louis' rechtzeitig nach meinem Oberarm, um mich zu stützen.

Es war eigentlich nichts Besonderes, was mich hätte aus der Fassung bringen können. Zayn saß gelangweilt auf einem Sofa und schien seine volle Konzentration auf sein Handy zu richten. Harry hing auf abstrakte Weise in einem Sessel und ließ die Füße in der Luft baumeln und Liam stand daneben. Das was mich aus der Bahn warf war die Person, deren Hand Liam hielt.

„Was ist hier los?", brachte ich es gleich auf den Punkt und musterte erst Liam, dann die junge Frau neben ihm. Sie war in meinem Alter, aber ein Stück kleiner als ich. Ihre langen, dunkelbraunen Haare hingen in einem perfekten Seitenzopf über ihre Schulter und lenkten mich für einen Moment von ihrem Gesicht ab. Es war rundlich und ihre vollen Lippen waren leicht geöffnet. Große Augen schauten mich unsicher an und mir dämmerte, was für ein Spiel hier getrieben wurde.

„Das ist doch nicht euer ernst", zischte ich und sah wütend zu Liam. Ich bemerkte, dass er seine Schultern straffte und versuchte meinem Blick Stand zu halten, doch ich bildete mir nichts darauf ein. Die Wut kochte in meinem Inneren und ruckartig befreite ich mich aus Louis' Griff.

„Ich verstehe, dass du sauer bist, El", sagte Liam in seiner gewohnt ruhigen Tonlage. Trotzdem hob er abwehrend die Hände und sah mich warnend an. Die Frau schob sich unauffällig ein Stück hinter ihn.

„Glaub mir, sauer beschreibt nicht annähernd das, was ich gerade bin", erwiderte ich bissig. Ich kniff meine Augenlider zusammen und legte alles daran so viel Zorn wir möglich in meinen Blick zu legen. „Ich nehme mal an, dass sie deine neue Freundin ist, Liam. Darf ich dich vielleicht daran erinnern, dass du mir vor nicht mal zwei Monaten verkündet hast, dass du Danielle heiraten wolltest."

„Eleanor!", wurde ich von Louis angeraunzt und keine Sekunde später zurück in den Gang gezerrt. Ich schäumte über vor Wut und schubste ihn verärgert von mir, als er die Tür hinter sich zugezogen hatte. Louis sah nicht minder sauer aus, als er mich anstarrte: „Ich habe dich gebeten, nicht auszurasten, aber das was du gerade gesagt hast, war echt unter aller Gürtellinie.

Ich lachte trocken auf: „Dass Liam nach gerade mal zwei Monaten Trennung mit einer neuen antanzt, Louis, das ist unter aller Gürtellinie! Du weißt genauso gut wie ich, dass es Dani nicht sonderlich besser geht und wenn verkündet wird, dass er diese, diese..."

„Jetzt krieg dich langsam mal wieder ein, El", zischte Louis. Ich ließ zu, dass er mich an den Schultern packte und mir tief in die Augen sah. Mein Brustkorb hob und senkte sich in einem unnatürlichen Tempo und ich gab mir alle Mühe der Welt meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. „Gibt Sophia bitte eine Chance, sie kann nichts dafür. Und wenn Liam glücklich mit ihr ist, solltest du dich für ihn freuen, denn auch er ist dein Freund – nicht nur Danielle."

„Sophia, also", erwiderte ich nüchtern. Louis nickte und entspannte sich etwas, ließ mich jedoch noch nicht los. Ich zog meine Augenbrauen zusammen: „Seit wann weißt du von ihr?"

„El..."

„Also schon eine ganze Weile", stellte ich fest.

„Ich habe sie auch erste heue kennengelernt", verteidigte sich Louis sofort und löste sich von mir. Ich nickte. Meine Atmung hatte sich beruhigt, doch ich wusste, dass ich wieder auf Hochtouren laufen würde, sobald ich Liam gegenübertrat. Louis hatte Recht, dass ich mich für ihn freuen sollte, doch ich konnte es einfach nicht. Nicht, nachdem ich jedes Telefonat mit Danielle damit beenden musste, ihr zu versprechen, dass alles besser werden würde.

„Du bist nicht sauer auf mich?", zog Louis meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich dachte kurz nach und schüttelte schließlich meinen Kopf. Es war nichts neues, das Louis etwas für sich behalten hatte und langsam war ich es leid mich immer wieder darüber aufzuregen. Zumal ich momentan wirklich kein Recht daran besaß – ich verheimlichte ihm ja selbst etwas.

„Nein, bin ich nicht", murmelte ich und sah ihn ernst an. „Wahrscheinlich hattest du deine Gründe es mir nicht zu sagen und so kann ich mich ja ein bisschen mit Sophia unterhalten, während ihr euer Konzert gebt."

Louis sah mich verdattert an. Mein plötzlicher Sinnenswandel schien ihn zu überfordern, doch es war keinem geholfen, wenn ich unnötigen Hass auf diese Fremde schob, wenn ich noch kein Wort mit ihr gewechselt hatte.

„Bitte lass sie am Leben, El." Meine Mundwinkel zuckten bei Louis bettelndem Tonfall, doch er fuhr unbeirrt fort: „Sie mag zwar etwas direkt sein und spricht nicht allzu viel, aber ansonsten ist sie echt okay...vielleicht ein bisschen sarkastisch."

„Du hast dir ja schon ein gutes Bild von ihr gemacht", merkte ich spitz an. Louis tippte sich mit dem Zeigefinder an die Schläfe und sagte überlegen: „Charakteranalyse innerhalb weniger Minuten ist mein sechster Sinn – das solltest du langsam wissen."

Niall kam hustend um eine Ecke gebogen und wedelte wild mit seinen Händen in der Luft herum. Louis und ich traten ein Stück auseinander, um den Blonden fragend anzusehen. Dieser wandte sich leicht blinzelnd an Louis und deutete mit seinem Daumen über seine Schulter: „Du bist der nächste, der in Lou's Todestornado aus Haarspray muss. Ich konnte nicht eher fliehen, sie hat mich vorm Klo abgefangen."

Louis seufzte genervt, nickte aber schließlich, bevor er sich wieder an mich wandte: „Wenn du jetzt darein gehst, flipp nicht wieder aus, okay?"

„Ich kann nichts versprechen", erwiderte ich und klimperte unschuldig mit den Augen. Louis musste trotzdem kurz grinsen und drückte mir schließlich einen Kuss auf die Lippen, bevor er in die Richtung verschwand, aus der Niall gerade geflüchtet kam.

„Sag mir nicht, dass ich deinen kinoreifen Ausbruch verpasst habe", stöhnte Niall entsetzt auf. Ich zog eine Augenbraue bei seinem enttäuschten Gesichtsausdruck hoch, konnte aber nach wenigen Sekunden den Schalk in seinen Augen aufblitzen sehen: „Ich wollte mal sehen, wie du richtig wütend wirst."

Auch wenn ich Niall schon eine ganze Weile kannte, wurde ich immer noch nicht aus ihm schlau. War er in der ersten Sekunde ein Engel auf Erden, bemüht es jedem Recht zu machen und allen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, plante er im nächsten Moment schon die unmöglichsten Aktionen, die er mit seinem Neffen Theo anstellen wollte. Gern ließ er außer Acht, dass Theo gerade mal vor drei Tagen geboren wurde.

„Das nächste Mal vielleicht." Ich rang mich zu einem halbherzigen Lächeln ab und lehnte mich mit verschränkten Armen gegen die Wand. Niall seufzte ergeben und legte seine Hand an die Klinke, die in den Raum mit den anderen führte. Ich hatte nicht vor dort erneut reinzugehen.

„El", murmelte Niall und sah mich verlegen an. „Ich weiß, dass dir Danielle sehr am Herzen liegt und jeder von uns weiß auch, dass sie Liam mehr als gut getan hat, aber ich hoffe du glaubst mir, wenn ich dir sage, dass Liam selbst mit Dani nicht so glücklich ausgesehen hat, wie jetzt mit Sophia. Ich sehe die zwei heute zwar das erste Mal, aber ich kenne meinen besten Freund in und auswendig und bitte sei nicht wütend auf ihn, nur weil er versucht glücklich zu sein."

Niall wartete nicht meine Antwort ab, sondern öffnete einfach die Tür, um anschließend im Raum zu verschwinden. Ich schluckte. Mein Blick war reuevoll zu Boden gerichtet und schlagartig fühlte ich mich schlecht Liam so angefahren zu haben. Es war ihm nicht fair gegenüber gewesen. Und erst Recht nicht Sophia.

Ich lehnte meinen Kopf gegen den Beton und schloss meine Augen. Wieso mussten immer zu einem einzigen Zeitpunkt alles gleichzeitig kompliziert werden? Ich hatte kaum die Nerven und Zeit eines meiner Probleme zu beseitigen und jetzt musste ich meiner besten Freundin noch irgendwie beibringen, dass Liam eine Neue hatte. Und alle sie zu mögen schienen.

Mit flauem Gefühl im Magen zog ich mein Handy aus meiner Handtasche und öffnete den Chatverlauf mit July. Sie würde mittlerweile wahrscheinlich schon schlafen und erneut fühlte ich mich schlecht, weil ich sie in den letzten Tagen so oft wach hielt.

To: July Garder
Ich werde irgendwann später Louis von den Drohungen erzählen. Momentan muss ich erstmal was anderes regeln.

Ich schob das Handy zurück und starrte unsicher die geschlossene Tür an. Vielleicht sollte ich mir wirklich erstmal einen Überblick verschaffen und mit Sophia reden? War nicht ich es gewesen, die sich Sorgen gemacht hatte nicht von Danielle gemocht zu werden, als ich mit Louis zusammengekommen war? Ich konnte also nicht abstreiten, dass ich mich irgendwie in Sophia hineinversetzen konnte.

Ich atmete tief durch, zählte innerlich bis drei und machte einen entschlossenen Schritt auf die Tür zu, um sie schließlich zu öffnen. Beinahe wäre ich in Zayn gelaufen, der wohl auch die Absicht hatte die Tür zu öffnen, doch als er meinen unsicheren Blick bemerkte, schenkte er mir sein schiefes Lächeln und ein aufmunterndes Zwinkern, ehe er den Raum verließ.

Harry hing nach wie vor in dem Sessel, hatte sein Gesicht nun aber mit zugewandt. Genau wie Liam, Niall und Sophia, die zusammensaßen und mich skeptisch ansahen. Ich seufzte lautlos und richtete mein Wort an Liam: „Es tut mir Leid, was ich vorhin gesagt habe, das war nicht fair."

„Schon okay", nickte Liam ab, die misstrauisch zusammengezogenen Augenbrauen blieben aber. Nervös trat ich von einem Fuß auf den anderen und schielte zu Niall. Er sah nicht skeptisch aus, eher vorsichtig und als ich Sophia ansah, erkannte ich die Pure Unsicherheit.

„Ich bin Eleanor", sagte ich an sie gewandt und lächelte sie an. Es war etwas verkrampft, aber immerhin ein Lächeln. Sie erwiderte es nicht minder halbherzig.

„Sophia", sagte sie. Ihre Stimme war angenehm, doch ich bemerkte den kühlen Tonfall. Ich ahnte, dass Sophia vielleicht doch nicht so hilflos und unsicher war, wie man es vielleicht denken könnte. Kurzerhand fällte ich einen Entschluss.

„Hast du was dagegen, wenn wir beide ein bisschen quatschen?", fragte ich. Ich wollte es so schnell wie möglich hinter mich bringen, um nicht länger das Gefühl der Reue über mein unhöfliches Verhalten ertragen zu müssen. Doch schienen bei Liam die Alarmglocken zu schrillen, denn er riss seine Augen auf. Sophia dagegen sah ziemlich überrascht aus und ohne einen Blick auf die anderen zu werfen, nickte sie.

Niall war der erste der aufstand und mich aufmunternd anlächelte. Ich erwiderte es nicht, auch nicht als Harry sich stöhnend aus dem Sessel erhob und es ihm gleichtat. Ich schätze es sehr, dass die beiden ohne Aufforderung das Zimmer verließen und nahm mir vor mich später bei ihnen dafür zu bedanken.

„Jetzt komm schon, Liam", sagte Niall hinter mir. Abwartend sah ich Liam an, der zerrissen zwischen mir und Sophia hin und her schaute. Ein ungeduldiges Seufzen entwich Niall, doch bevor er etwas sagen konnte, ergriff zu meiner Überraschung Sophia das Wort: „Ich kann auf mich selbst aufpassen. Wirklich."

Sie legte eine Hand auf seinen Unterarm und nach einigen Sekunden des Zögerns erhob sich Liam tatsächlich und drückte ihr einen Kuss auf den Haaransatz. Ich legte meine Stirn in Falten und wandte den Blick ab.

„El, ich sage dir, wenn du-"

„Wieso halten mich heute alle für die größte Bestie dieser Erde?", wehrte ich ihn ab und sah in wütend an. Liam presste seine Lippen zusammen, sah ein letztes Mal zu Sophia und verließ dann mit den anderen endgültig den Raum, sodass ich allein mit seiner neuen Freundin war. Zufrieden starrte ich die geschlossene Tür an und drehte mich endlich zu der Brünetten.

„Ich weiß, dass du mich nicht magst."

Perplex blinzelte ich einige Male und starrte Sophia an. Dass sie so mit der Tür ins Haus fiel überrumpelte mich. Meinen ersten Eindruck von einem schüchternen, zurückhaltenden Mädchen hatte ich über Bord geworfen, stattdessen versuchte ich mir in meinem Kopf die passenden Worte für eine Antwort zurechtzulegen.

„Das ist nicht wahr", sagte ich ruhig und verschränkte die Arme vor der Brust. Sophia spiegelte meine Bewegung, während ich fortfuhr: „Ich finde dich nicht äußerst sympathisch, aber ich kenne dich nicht, um dich nicht zu mögen."

„Hör zu, Eleanor", Sophia erhob sich von ihrem Sitzplatz und machte einen Schritt auf mich zu. „ich weiß, dass du die beste Freundin von Liams Exfreundin bist, aber ich bitte dich weder ihn noch mich dafür zu verurteilen, dass er wir zusammen ist. Danielle ist ein Teil seiner Vergangenheit und das solltest du akzeptieren."

Erneut konnte ich nicht anders als sie anzustarren. Es dauerte einige Augenblicke, bis ich meine Fassung wiedererlangt hatte, doch Sophia ließ sich nichts anmerken und ich beneidete sie um das Pokerface, das sie aufsetzten konnte.

„Jetzt hörst du mir mal zu, Sophia." Ich regte mein Kinn etwas in die Luft und funkelte sie an. „Mir ist durchaus bewusst, was Vergangenes und Gegenwärtliches ist und bis gerade eben habe ich dich nicht mal verurteilt. Aber wenn jetzt ein Püppchen, dass in einem Designerkleid herumspaziert, meint mir vorschreiben zu müssen, was ich zu akzeptieren habe und was nicht, frage ich mich wirklich, ob Liam dich überhaupt verdient hat."

Sophia lächelte müde und legte ihren Kopf schief: „Ich will dir gar nichts vorschreiben, Eleanor und ich will mich auch nicht mit dir streiten, denn das was ich über dich gehört habe, war immer nur positives. Ich wollte eigentlich nur nicht, dass du mich hasst, weil ich den Platz deiner besten Freundin eingenommen habe. Ich kann manchmal nicht besonders geschickt mit Worten umgehen. Tut mir leid."

Skeptisch lockerte ich meine Arme und musterte Sophia. Für einige Augenblicke verrutschte ihre Maske und ich konnte ihr unsicheres Lächeln erkennen. Ich hasste mich dafür, dass ich immer allzu gutmütig sein musste. Seufzend entspannte ich meine Haltung und atmete aus.

„Mir tut es auch leid", murmelte ich und sah Sophia an. „Ich wollte nicht so unhöflich sein, aber ich habe mich schon von deiner direkten Art angegriffen gefühlt."

„Das höre ich öfters", antwortete sie und zuckte mit den Schultern. „Ich versuche mich schon zusammenzureißen, aber das bin nun mal ich und ich will mich nicht verstellen. Übrigens habe ich das Kleid gemacht."

Jetzt grinste sie und verdattert starrte ich an ihr herab. Stolz drehte sich Sophia ein wenig und streckte dann ihre Arme aus. Das dunkelgraue Kleid umschmeichelte ihre ausgeprägten Kurven einmalig. Es war enganliegend, hatten Ärmel bis zum Ellenbogen und reichte ihr bis zu den Knien.

„Das glaube ich dir nicht", sprach ich meine Zweifel aus. Sophia lachte. Sie hatte ein schönes Lachen und meine Mundwinkel zuckten leicht nach oben. Wie machte sie es mich so schnell von sich zu überzeugen.

„Glaubs ruhig", kicherte sie. „Ich studiere Modedesign und das war mein Bachelorprojekt. Ich bin selbst ziemlich stolz drauf. Wenn du willst nähe ich dir auch mal ein Kleid. Du hast wirklich eine unglaublich schöne Figur und ich würde gern mal was ausprobieren, wenn das okay ist."

Das war der Moment, in dem sich Sophia trotz ihrer direkten, kühleren Art, ganz heimlich und leise begann in mein Herz einzuschleichen.

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Ich hoffe eure Erwartungen wurden erfüllt. Sophia hat einen etwas eigenen Charakter, mit dem wahrscheinlich nicht jeder klar kommt, doch ich wollte aus ihr etwas besonderes machen und nicht unbedingt die böse neue Freundin.

Ich danke allen, die nach all den langen Pausen immer noch fleißig weiterlesen. Es geht aufs Ende zu, meine Lieben. Nicht mal mehr zehn Kapitel und ich habe es endlich geschafft. :)

[01.07.2015]

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