Chapter 49: #Mola vs. #Hola
Donnerstag, 14. Februar 2013
ELEANOR
Sie sah einfach umwerfend aus, wie sie den Gang zum Altar entlang schritt.
Lola strahlte über ihr ganzes Gesicht, ihren Blick fest auf meinen Cousin gerichtet. Ich hätte wissen müssen, dass sie Grams Einwand bezüglich des Kleides komplett ignorierte und sich letztendlich wirklich für ihren Favoriten entschied. Ihre Korsage war mit unzähligen Glitzersteinen besetzt, doch keiner funkelte so intensiv wie ihre Augen, als sie Max gegenüber stand.
„Sie sieht aus wie eine Discokugel."
Ich stieß Grams sachte meinen rechten Ellbogen in die Seite, was sie kurz zischen ließ. Auffordernd nickte ich nach vorn. Sie sollte sich freuen, dass Max endlich die Liebe seines Lebens gefunden hatte, doch stattdessen spielte sie weiterhin den Miesepeter, wenn es um Lola ging.
Dass Grams Louis akzeptiert hatte, war da wirklich eine große Erleichterung. Aber wahrscheinlich hätte sie das auch getan, wäre er der größte Arsch dieser Welt - so lange er Mitglied von One Direction war, war für Grams alles in bester Ordnung.
„Jetzt wird einem schon die eigene Meinung verboten."
„Mutter!", herrschte mein Vater von meiner linken Seite und funkelte Grams an mir vorbei an. Ein paar Leute drehten ihre Köpfe zu uns, wie ich nach einem schnellen Rundumblick bemerkt hatte und auch Max schielte kurz in unsere Richtung. Ich nutzte die Gelegenheit um ihm beide Daumen entgegenzustrecken. Er verzog sein Gesicht zu einem gequälten Grinsen und sah dann wieder zum Pastor. Max war tierisch nervös und ich konnte bis hier her erkennen, dass seine Hände unglaublich zitterten.
„...und deswegen ist die Ehe das größte Versprechen, das man einem geliebten Menschen machen kann. Max und Lola wissen beide am besten, weshalb sie einander lieben und schätzen und sich dieses Versprechen gegeben wollen", sagte der Priester in feierlicher Betonung. Wie aufs Stichwort trat Lolas kleine Schwester, Leona, die die Ringe auf einem Kissen trug an die beiden heran. Die Zeit für das Ehegelübde war gekommen.
„Die letzten drei Jahre waren die anstrengendsten Jahre meines Lebens", sagte Max mit zittriger Stimme. Er räusperte sie kurz und sah dann Lola liebevoll an. „Du hast nicht nur mein Leben in ein komplettes Chaos verwandelt, sondern auch meine Gefühlswelt. Es war die beste Entscheidung meines Lebens gewesen nach Kanada zu gehen, denn manchmal muss man um die halbe Welt reisen, um den Menschen zu finden, der einem mehr als sein eigenes Leben bedeutete. Ich liebe dich, Lola. Und ich bin auch bereit zu akzeptieren, dass Hello Kitty und ein Harry Styles meine ständigen Konkurrenten sein werden. Jedoch solltest du wissen, dass nur ich derjenige bin, der dich von ganzem Herzen liebt und nie wieder hergeben wird. Deswegen verspreche ich dir hier und heute, vor Gott, unseren Familien und Freunden, dass ich dich lieben, ehren und achten werde, bis das der Tod uns scheidet."
„Oder Enten fliegen können", raunte Grams in mein Ohr und ich biss auf meine Zunge, um zu vermeiden, dass ich laut loskicherte. Ich hätte ihr nichts von Zayns und meinem Freundschaftsversprechen erzählen sollen. Ich hätte ihr so vieles nicht erzählen sollen, aber letzten Endes kitzelte sie doch jedes kleinste Detail aus mir heraus.
„Es war November in Toronto und es hat geschneit, mir war kalt und eigentlich wollte ich nur noch ins Bett, mit meinem besten Freund, namens Jack Daniels rummachen und mir meine gottverda--- scheiße, hab ich gerade in einem Haus Gottes geflucht? 'Tschuldigung. Ich wollte mich betrinken und einfach nur aufs Bett fallen. Gefallen bin ich an diesem Tag. In deine Arme. Du standest einfach so im Weg herum, doch seit diesem Novemberabend bin ich deine gewesen. Unsere Beziehung war nicht immer einfach, dein Visum ist abgelaufen und ich mochte keinen Tee, wollte ergo auch nicht nach England ziehen, aber in der Zeit, in der es für uns nicht einfach war, ist mir eins aufgefallen: Ich bin immer noch deine, dein Mädchen. Ich werde nicht mehr über Harry Styles schwärmen, denn es gibt niemand in meinem Leben, der mir wichtiger ist als du. Ich werde versuchen meine schrägen Töne unter der Dusche unter Kontrolle zu bekommen. Ich werde nicht mehr dein Mädchen sein, sondern von nun an deine Frau. Und ich kann es kaum erwarten. Ich liebe dich und deswegen verspreche ich dir hier und heute, vor Gott, unseren Familien und Freunden, dass ich dich lieben, ehren und achten werde, bis das der Tod uns scheidet."
Sie küssten sich.
Klatschend erhob ich mich wie die anderen Gäste von meinem Sitzplatz und wischte mir nebenbei eine Träne von der Wange. Und als sich plötzlich Grams Hand um meine schloss, wünschte ich mir nichts mehr, dass Louis jetzt an meiner Seite wäre und wir beide dort oben vor dem Altar stehen würden.
***
„Ich kann nicht glauben, dass du den Brautstrauß gefangen hast!"
Prustend ließ ich mich neben Grams auf einen Stuhl sinken und stellte mein Champagnerglas auf dem Tisch ab. Lola und all die anderen Junggesellinnen waren etwas schockiert gewesen, als plötzlich meine Großmutter den Strauß in der Hand gehalten hatte, aber das war letztendlich nur Lolas miserablen Zielkünsten zuzuschreiben.
„Ich weiß gar nicht, was es da zu lachen gibt", sagte sie schnippisch und legte den Strauß neben ihren Teller auf den Tisch. Mit stolz geschwellter Brust sah sie mich an, doch ich erkannte, dass ihre Mundwinkel zuckten, also konnte ich sie nicht ganz ernst nehmen. „Liam und ich werden in Kürze heiraten und da ist es wohl verständlich, dass der Strauß auf meinem Schoß gelandet ist."
„Und Liam weiß davon schon?"
„Es wird eine Überraschung", zwinkerte sie und nahm selbst einen Schluck von ihrem Champagner.
Beim Stichwort Überraschung riss ich meine Augen auf und sprang hektisch von dem Stuhl auf. Ich warf einen kurzen Blick auf mein Handy und realisierte, dass mir nicht mehr viel Zeit blieb, weswegen ich mich bei Grams entschuldigte und davon eilte, um meinen Cousin und seine frisch vermählte Frau zu suchen.
Wir befanden und mittlerweile in einem Schloss, das extra von Lolas Eltern für diese Hochzeitsfeier gemietet wurde und einen märchenhaften Charme versprühte. Die Kronleuchter verbreiteten ein warmes, goldenes Licht im ganzen Raum, dass das Schneetreiben draußen in den Hintergrund rückte. Es war natürlich Lola zuzuschreiben, dass sie ausgerechnet am Valentinstag heiraten wollte.
Das war auch der Grund weshalb, Louis nicht hier sein konnte. Die Proben für die Tour, die in neun Tagen starten würde, liefen auf Hochtouren und zudem mussten sie gerade den Charity Song promoten - sein Leben war momentan ein einziger Stressakt, weswegen es erstaunlich war, dass ich diese Überraschung für Lola organisieren hatte können.
Ich fand das Brautpaar bei Max' Eltern und meiner Mutter. Dad bereitete gerade alles in einem Nebenraum vor - er war der einzige, den ich in diesen Plan eingeweiht hätte, denn wahrscheinlich hätte ich diesen ganzen Technikkram gar nicht auf die Reihe bekommen.
Mit einem Lächeln trat ich zu dem kleinen Grüppchen hinzu, dass seine Gespräche einstellte und mich gespannt ansah. Auffordernd hielt ich Lola meine Hand hin, die sie fragend ergriff. Max' Blick war eher misstrauisch, als ich die beiden bat mir doch bitte zu folgen, da ich Lola ihr Hochzeitsgeschenk überreichen wollte.
„Ich dachte schon du hast es vergessen, Elli", merkte mein Vater an, als ich den Raum, gefolgt von Max und Lola, betrat. Er tippte an ein paar Tasten herum und drehte sich schließlich zu uns, ehe er den Blick auf einen noch schwarzen Laptopbildschirm offenbarte.
„Ich bitte dich, Dad", antwortete ich augenverdrehend und die Tatsache überspielend, dass ich für einen Moment wirklich nicht mehr dran gedacht hatte. Mit einem euphorischen Händeklatschen drehte ich mich zu Max und Lola, die mich jeweils misstrauisch und aufgeregt anblickten.
„Ihr wolltet zwar keine Hochzeitsgeschenke, aber ich habe mich einfach mal nicht dran gehalten - zumindest, was Lola angeht. Sorry, Max."
„Ich hätte von dir nichts anderes erwartet, Cousinchen", antwortete er schnippisch, was ich gekonnt ignorierte. Wahrscheinlich ahnte ich, was ich geplant hatte und war mir jetzt schon deswegen böse.
„Jedenfalls, Lola, ist es ja kein Geheimnis, dass es noch einen weiteren Mann in deinem Leben gibt und wie es der Zufall so will, schuldet mir genau dieser Mann noch einen Gefallen, weil er mir nicht Taylor Swift vorgestellt hat, obwohl er mit ihr zusammen war und er wusste, dass ich ein riesen Fan von ihr bin!*"
„Musst du immer noch darauf rumreiten, El?", ertönte plötzlich eine Stimme aus kleinen Lautsprechern und grinsend gewehrte ich nun auch Lola einen Blick auf den Bildschirm.
Ihre Fingernägel krallten sich plötzlich durch den dünnen Stoff meines Kleides in meinen Arm und mit großen Augen starrte sie die Person auf dem Bildschirm an. Ihre Unterlippe begann zu zittern und ihr Unterkiefer klappte auf, während sie verzweifelt versuchte nach Worten zu finden. Ich kicherte leise, als ich das Gesicht meines neusten Familienmitgliedes betrachtete.
„Max", sagte Lola leise und sah ihren Ehemann aufgeregt von der Seite an.
„Ja, Schatz?", fragte mein Cousin und warf mir gleichzeitig einen vernichtenden Blick zu. Ich kommentierte es mit einem einfachen Zunge - Herausstrecken, da ich genau gewusst hatte, dass ihn dieses Geschenk meinerseits ärgern würde.
„Max", wiederholte Lola - völlig in Trance und deutete auf den Bildschirm. „Da ist Harry Styles."
„Hi Lola", begrüßte Harry Lola mit einem kurzen Winken und grinste sie schief an. Plötzlich ging ein Ruck durch ihren Körper und um uns in Sicherheit zu bringen, wichen Max und ich einen Schritt zurück. Doch da sich Lolas Finger immer noch in meine Haut bohrten, wurde ich zurückgezogen, als sie mit einem Mal ihre Arme hochriss und zu wedeln anfing.
„Oh mein Gott", begann sie zu hyperventilieren und versuchte verzweifelt die Ruhe zu bewahren. Harry schüttelte nur amüsiert den Kopf, während er dabei zusah, wie die Blondine fangirlte.
„Oh mein Gott", quietschte Lola. „Ich liebe dich!"
„Danke, Eleanor", knurrte Max in meine Richtung und fuhr sich frustriert mit der flachen Hand über das Gesicht. „Sie hat mir gerade erst versprochen, dass Harry Vergangenheit ist und jetzt kommst du damit an."
„Tut mir leid", erwiderte ich und grinste breit. Das war gelogen, denn es tat mir kein bisschen leid. Ich hatte Lola nur einmal glücklicher erlebt und das war vor knapp einer Stunde, als sie meinem Cousin das Eheversprechen gegeben hatte.
„Ich liebe dich auch", antwortete Harry lässig am anderen Ende der Leitung. Lola neben mir erblasste und fuhr zu ihrem Ehemann herum.
„Max", hauchte sie und sah ihn erfürchtig an. „Harry liebt mich!" Vor lauter Freude begann die Blauäugige auf der Stelle auf und ab zu hüpfen und versuchte die Worte, die sie gerade von ihrem Idol zu hören bekommen hatte, zu verarbeiten. „Er liebt mich, er liebt mich, er liebt mich."
„Natürlich tut er das", mischte sich plötzlich Grams ein, die hinter Lola erschienen war. Ich konnte über ihre Neugier nur meine Augenverdrehen, genau wie sie über Lolas Verhalten den Kopf schüttelte. „Sonst hätte er auch jemand mit einem besseren Modegeschmack geheiratet", fügte sie leicht bissig zu und betrachtete Lolas Hochzeitskleid mit einem letzten abfälligen Blick.
„Nicht Max!", kreischte Lola auf einmal und schlug sich mit der Handfläche auf den Mund. „HARRY!"
„Jetzt ist sie ganz übergeschnappt", murmelte Grams und riss meinem Vater, der seitlich hinter Max stand, sein Champagnerglas aus der Hand. Harry lachte lauthals über Lolas Verhalten, während Max so aussah, als würde er mich jeden Moment umbringen wollen.
Belustigt über die unterschiedlichsten Emotionen, die sich in dem Raum abspielten, bemerkte ich gar nicht, dass Lola in Sekundenschnelle ganz ruhig wurde. Sie hielt inne, strich sich die Falten in ihrem Kleid glatt und atmete zitternd ein und aus, während sie meinen Arm losließ, sich zu Max umdrehte und ihn umarmte.
„Ich liebe Harry", sagte sie lässig grinsend und stellte sich auf die Zehenspitzen. „Aber ich liebe niemanden mehr als dich."
„Gott, ist das romantisch", ertönte plötzlich eine weitere Stimme aus dem Laptop und ihr fuhr zu dem Bildschirm herum. Louis lugte breit grinsend über Harrys Schulter und als er mich entdeckte, begann er eifrig mit seiner Hand zu wedeln.
„Na wenigstens ist einer von uns beiden in der Lage romantisch zu sein", richtete sich Max an meinen Freund, der diesen ebenfalls bemerkt hatte. So sehr Grams Louis liebte, umso mehr verabscheute Max ihn und ich hatte keinen blassen Schimmer wieso und ich bezweifelte, dass sich das auch irgendwann legen würde.
Louis griff sich übertrieben an seine Brust, als hätten Max' Worte ihn im Innersten verletzt, doch dann lachte er und schob Harry etwas beiseite, um besser in die Cam gucken zu können.
„Ich glaube du unterschätzt mich, Kumpel", sagte er und wackelte mit den Augenbrauen. „Frag deine Cousine und dann weiß du, wozu ich in der Lage bin."
„Louis", zischte ich und lief rot an. Peinlich berührt senkte ich meinen Blick als ich mir Gelächter von Lola und Grams einfing. Max starrte genau wie Dad Louis mit einem Ich-kann-nicht-glauben-was-du-grad-gesagt-hast-Blick an. Gott, war ich fünf oder warum führten sie sich wie Wachhunde auf?
„Ich glaube das will ich gar nicht wissen", murmelte Max leise und sah mich leicht verstört an. Ich nickte langsam und sah kurz zu Louis, der mit einem siegessicheren Grinsen in die Kamera starrte.
„Ist vielleicht besser so", antwortete ich und schmunzelte letztendlich. Schließlich wollte ich nicht, dass irgendjemand erfuhr, was wir beide unternahmen. Wie viele Ich liebe dich's wir einander zugeflüstert hatten. Wie oft wir schon die Nächte wachgelegen haben, um einfach miteinander zu reden. Wie lange ich darauf gewartet habe, eine Liebe zu finden, die sich so verdammt richtig anfühlt. Denn würden sie es wissen, würden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit neidisch auf das sein, was Louis und ich hatten.
--------------------------------------------
*Real - Life - Fact: Eleanor ist ein riesen Taylor Swift Fan. Sie bekam sogar zu ihrem 21. Geburtstag eine Torte von Louis, wo das Gesicht der Sängerin drauf war.
--------------------------------------------
Die Widmung geht an meine Schwester, Laura - auch als Lola bekannt.
Sie hat einiges zu diesem Kapitel beigetragen, das eigentlich auch nur für sie entstanden ist, genauso wie der Charakter „Lola" und ich wollte dir damit nur nochmal zeigen, dass du einfach einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben bist.
Ich danke dir, dass du jetzt wo es mir nicht so gut geht, für mich da bist ♡
Ich kann einfach nicht fassen, dass TPTA schon über 240K Aufrufe hat und könnte jedes Mal deswegen heulen, weil es eine ELOUNOR Story sogar geschafft hat, einige Larry - Shipper für sich zu gewinnen. Ich bin jedem von euch mehr als dankbar.
PPS: HAPPY BIRTHDAY ZAYN BABY *_* Gosh, ich flippe hier als Zayn Girl total aus, weil er schon 22 ist und OMG ich liebe ihn okay?
Leonie xx
Btw. im nächsten Kapitel beginnt die Take Me Home Tour...habt ihr einen Wunsch, was passieren soll? :)
[12.01.2015]
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro