Five
Five:
ein blaues Geheimnis
„Sideswipe, das ist-"
„Ich habe dich noch nie auf dem Stützpunkt gesehen", überlegte er. „Denn wir hatten nie Femmen bei uns."
Sie hob den Kopf, starrte ihm in die Augen.
„Also ist meine Theorie folgende." Er füllte sich erneut den Becher. „Du warst niemals dort."
Sie schüttelte den Kopf. „Deine Informationen sind falsch", sagte sie. „Man stirbt nicht, wenn-"
„Ein Soldat vor fünf Jahren war so dumm und hat's getrunken", unterbrach er sie. „Am nächsten Tag fand seine Beerdigung statt."
„Sideswipe-"
„Davon abgesehen glaube ich nicht, du wärst so dumm, etwas zu tun, von dem dir ein Alien abrät."
Sie presste ihre Lippen aufeinander und zog ihre Augenbrauen zusammen.
„Also." Er zuckte mit den Schultern. „Autobot oder Decepticon?", fragte er sie und zog eine dunkle Augenbraue hoch. Eine Augenbraue, die sie ihm gefärbt hatte.
Sie atmete tief ein. „Gar nichts", quetschte sie zwischen ihren Zähnen hervor.
„Weiß Rachel, dass ihre beste Freundin ein Hologramm ist?" Sie sah zu, wie er den Tisch umklammerte. „Soll ich dich an sie verpetzen?", hakte er nach. „Ich denke, sie würde sich von dir als jahrelange Freundin verraten fühlen."
„Das würdest du nicht wagen." Nessa lehnte sich zurück und hob den Arm nach hinten.
Leider war die Schublade zu laut beim Aufziehen und Sideswipe wandte für eine kleine Sekunde den Blick ab, sah auf ihre Hand.
Sie seufzte und ließ die Schultern locker.
Der Autobot stand auf. „Wollen wir wetten?"
Er sah zu ihr und trat einen Schritt vom Tisch weg.
Sie sah ihm nach, überlegte wie viel Ärger es ihr einbrachte, ein Messer nach ihm zu werfen. Wahrscheinlich bekäme sie mehr als Ärger.
„Autobot." Sie knickte ein und er hielt inne. „Ich war ein Autobot."
Er runzelte die Stirn.
Es herrschte angespannte Stille, während sie geräuschvoll die Schublade wieder zuschob und die Hände auf den Tisch legte.
Er lief zurück zum Tisch und setzte sich darauf.
„Wieso bist du nicht Primes Nachricht gefolgt?", fragte er sie.
„Ich habe sie nie erhalten." Nessa zuckte mit den Schultern.
„Fährst du deswegen immer nur deinen Alt-Mode und hast es mir damals vorgeschlagen?" Er legte den Kopf schief. „Wie lang-"
„Ich besitze keinen Alt-Mode", stellte sie klar und unterbrach ihn. „Ich bin nur ein Hologramm."
Sideswipe lachte ungläubig. „Wie bitte?"
„Hör zu", bat Nessa ihn. „Je weniger du weißt, desto mehr bist du in Sicherheit."
„Wieso?" Er zog eine Augenbraue hoch. „Es ist ja nicht so, als würdest du mir... wehtun können." Er wurde leiser als es in seinem Kopf klick machte. „Du bist wie Wheeljack", sagte er. „Dein Körper ist... zerstört."
Nessa presste ihre Lippen zusammen, sagte nichts dazu.
„Wer jagt dich?"
„Ein Decepticon", erzählte sie ihm und schüttelte den Kopf. „Mehr solltest du besser nicht wissen." Sie kratzte sich am Nacken.
Sideswipe betrachtete sie, sah ihr zum Schluss für einige Minuten lediglich in ihre Augen. „Wie lange bist du schon auf der Erde?"
Sie schüttelte den Kopf. „Lang genug", sagte sie ihm. „Sideswipe, du solltest das alles am besten vergessen und-"
„Hast du im Krieg gekämpft?" Er sah auf den Tisch. „Du kanntest einige Namen auf Garcia schon bevor sie sich vorstellten. Ich habe es bei Ratchet bemerkt."
„Ich habe Ratchet durch Ironhide kennengelernt." Sie runzelte ihre Stirn. „Und ihn lernte ich auf Garcia kennen." Sie legte den Kopf schief. „Abgesehen davon pflege ich regelmäßigen Kontakt zu Rachel. Seit über zehn Jahren", stellte sie klar. Seine Mundwinkel zuckten und ihre Miene wurde ausdruckslos. „Und wenn du gleich keine gepfeffert haben willst, solltest du den Mund halten."
„Ich lass mir von niemandem einen Befehl erteilen." Er zog seine Augenbrauen zusammen und lehnte sich zurück, ehe er die Arme vor der Brust verschränkte. „Vor wem haust du ab?"
„Geht dich einen feuchten Dreck an." Nessa lächelte leicht und stand auf. „Und an deiner Stelle würde ich die Kühlung im Auge behalten."
Sideswipe öffnete leicht seinen Mund. „Du läufst seit Tagen schon wieder aus."
„Woher weißt du das?", hakte er leise nach und sie drehte sich um.
„Kenne deine Feinde und Verbündete. Ich bin nicht dumm, Sideswipe."
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„Das war eine Sackgasse."
Rachel ließ ihren Kopf hängen.
„Dein Informant hat scheiße gelabert. Dort ist nichts. Das reinste Ödland."
„Nur weil es ein Ödland ist, muss es noch lange nicht sein, dass dort nix ist." Epps beugte sich vor. „Such weiter."
„Wo denn weitersuchen?" Rachel lachte ungläubig.
„Ich habe schon alles abgesucht." Sie legte das Telefon zur Seite. „Die Drohne hat nichts gefunden, Robert. Das bringt nichts. Lass es einfach sein. Du findest Bee nicht."
„So schnell gibst du auf?"
Er schmunzelte. „Wie hast du es auf Garcia gebracht?"
Rachel wechselte einen Blick mit Sideswipe.
„Ich gebe nicht auf", widersprach sie ihm. „Ich sage nur, dass da nichts ist und er garantiert auch nicht." Sie sah hinter sich. „Danke", formte sie mit ihren Lippen als sie Miranda beim Spielen mit Teddy auf dem Wohnzimmerboden kurz zusah.
Miranda winkte es ab und die dreißigjährige wandte sich wieder dem Telefon zu. „Tja-"
„Also pack die Drohne wieder ein und komm nach Hause, Robert. Es bringt nichts", wiederholte sie.
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„Es bringt nichts", äffte der ehemalige Soldat die ehemalige Liaison nach und lief zurück zu seinem gemieteten Jeep. „Vollidiotin." Er schnaubte.
Dass er dabei von einem schwarzen Auto beobachtet wurde, bemerkte er nicht.
„Bumblebee, lass es sein und komm mit." Ironhide seufzte. „Wir müssen weiter. Hound wartet schon am vereinbarten Treffpunkt. Es liegen noch hundertachtzig Kilometer vor uns."
Der Scout blickte dem Jeep sehnsüchtig hinterher. „Aber wenn-"
„Bumblebee!"
Der schwarze Scout gehorchte dem Waffenexperten. Nicht, ohne seinem menschlichen Freund nochmal nachzusehen.
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Lennox schmunzelte als er Annabelle dabei zusah, wie sie den Einkaufswagen vor sich herschob.
„Dad?" Sie drehte ihren Kopf. „Könnten wir vielleicht Maracuja-Eis mitnehmen?"
„Klar." Er lächelte noch immer, blieb im richtigen Teil der Tiefkühlabteilung stehen und sah hinunter auf die Eissorten.
„Ich glaube nicht, dass das so ganz richtig ist."
Er zog die Augenbrauen zusammen und hielt inne, ehe er den Kopf hob und geradeaus blickte.
Sein Herz blieb einen Moment stehen als er dunkle Haare erblickte, die einen rosafarbenen Ansatz besaßen.
Sein Herzschlag nahm an Fahrt an als die Frau auf der anderen Seite der Tiefkühltruhe ihren Kopf drehte.
Allerdings entspannten sich seine Muskeln gleich wieder als er feststellte, dass es nicht die ehemalige Liaison war, die ihm gegenüberstand.
„Alter, sag ihm einfach, ich nehme dafür dreihundert und gut ist. So schwer kann das nicht sein", beschwerte sich die Dame. „Nein, ich mach die Preise. Mein Studio, sein Motiv. Aber meine Zeit. Ende der Geschichte."
Sie lächelte den Soldaten kurz höflich an, bevor sie sich das Eis nahm, was sie wollte und davonlief.
Lennox atmete einen Moment tief ein.
„Dad?" Er sah schnell blinzelnd zu seiner Tochter.
„Ja, Anna?"
„Alles in Ordnung?" Sie runzelte besorgt ihre Stirn.
„Ja, alles gut." Er nickte, hob die Hand und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. „Wollen wir gleich nach dem Mittagessen zurück ins Krankenhaus?"
Sie nickte, ein Lächeln stahl sich zurück auf ihr Gesicht.
„Okay." Er zwang sich ebenfalls, zu lächeln.
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Datum der Veröffentlichung: 24.11.2017 20:44 Uhr
Datum der Überarbeitung: 02.05.2022 20:24 Uhr
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