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Jisung PoV (Das Kapitel enthält Smut, der aber für die Storyline wichtig ist. Ich hab mich extra kurz gefasst, für die von euch, die das nur ungerne lesen)
Seit dem Vorfall mit meiner Hand waren inzwischen wenige Wochen vergangen und glücklicherweise konnte ich meine Hand wieder ganz normal bewegen. Irgendwie war es dazu gekommen, dass wir uns alle mich Jeongin, Seungmin und Chan angefreundet hatten. Seungmin und Chan waren auch seit längerem ein Paar und schienen wirklich gut zusammen zu passen. Tagsüber war ich wirklich glücklich, da alles so perfekt schien. Ich hatte einen wunderbaren festen Freund und viele gute andere Freunde. Doch nachts plagte mich noch immer das gleiche Elend. Sobald ich meine Augen schloss, begann die Jagd meines eigenen Freundes auf mich.
Meine Überlegung, zu einem Psychologen zu gehen, hatte ich verworfen. Es waren nur Träume und damit würde ich schon alleine klar kommen. Das redetete ich mir zumindest ein. Dabei waren diese Alpträume und gelegentlich Halluzinationen tagsüber erst der Grund gewesen, weshalb ich ins Krankenhaus musste. Wer würde denn bitte weiter rennen, wenn vor ihm auf einmal eine breite Schlucht auftauchte, die unendlich weit in die Tiefe zu gehen schien? Ich definitiv nicht.
Draußen begannen sich die Bäume allmählich rot zu färben und wir hatten bereits seit einer Woche Herbstferien. Diese Woche hatte ich jeden Tag mit Minho und unseren Freunden verbracht, was noch schöner war, als die Ablenkung, die ich in den Sommerferien durch Bücher gehabt hatte. Minho und ich saßen drinnen auf seinem Bett, in dem ich heute schlafen würde, da er sowieso sturmfrei hatte. Seine Eltern wollten den Tag, bevor sie in den Urlaub fuhren, noch zu zweit verbringen.
"Man, Minho, du musst mir schon sagen, was du zum Geburtstag willst! Sonst bekommst du nichts. Nicht mal einen Besuch von mir."
"Das ist doch erst nächste Woche, wenn ich mit meinen Eltern aus dem Urlaub wieder da bin. Ich hab mir da keine Gedanken drum gemacht. Überrasch mich einfach."
"Dann bekommst du halt eine Schlange."
"Wieso willst du mir eine Schlange schenken?"
"Das wäre überraschend oder nicht?"
Er lachte und wie jedes Mal wenn er lachte, schien die Welt ein Stück heller zu werden. "Ja das wäre es."
Wir witzelten noch den ganzen Tag so herum, bis meine perfekte Welt wieder verschwand und ich in meinen Träumen versank.
Minho lehnte über mir.
Sein nackter Körper bewegte sich gegen meinen und immer wieder verließen leise Stöhner seine Lippen. Er übersäte mich mit Küssen, die er auf meinen Lippen und auf meinem Oberkörper verteilte. Jede seiner Berührungen jagte mir kleine Stromschläge in die Haut. Ich liebte dieses Gefühl und ich liebte diesen Jungen.
"Weißt du eigentlich, wie verrückt du mich machst?", hauchte Minho sanft gegen meine Lippen.
"Zeig es mir."
Damit verband ich unsere Lippen wieder miteinander und Minho drang in mich ein, was uns beide laut stöhnen ließ. Er begann sich in mir zu bewegen und ich schloss die Augen.
Kaum waren meine Augen geschlossen, spürte ich kaltes Metall an meinem Hals.
"Du machst mich so unglaublich verrückt. Viel zu verrückt, als dass ich jemals mit diesem Spaß aufhören könnte.", grinste er.
"Minho... Lass den Schwachsinn." sagte ich verzweifelt.
"Warum sollte ich?"
"Du liebst mich. Das hast du mir immer wieder gesagt."
"Minho liebt dich, Jisung. Aber Lino liebt es dich leiden zu sehen."
"Hör auf damit!"
Ich versuchte seine Hand mit dem Messer von meiner Kehle zu nehmen, doch es war zwecklos. Ein schneller, gezielter Schnitt und es war vorbei.
Schnell atmend wachte ich auf, setzte mich hin und fasste mir an meinen Hals. Nichts. Keine Wunde, kein Blut, kein Messer. Meine Alpträume sollten endlich aufhören. Noch viel länger hielt ich das nicht aus.
"M-Minho?", versuchte ich meinen Freund zu zu wecken, der friedlich schlafend neben mir lag. Wie sehr ich ihn darum doch beneidete. Meine Stimme klang brüchig und mein Hals war trocken.
"Minho?", versuchte ich es noch einmal. Dieses Mal wachte er auf und sah mich an. Die Morgensonne warf bereits ihre ersten Strahlen in sein Zimmer, weshalb es für ihn ein Leichtes sein musste, zu sehen, wie fertig ich war.
"Hey, Sungie... Was ist denn los...?", fragte er und setzte sich ebenfalls hin, bevor er eine Hand an meine Wange legte und mit seinem Daumen darüber strich.
"Ich will das nicht mehr, Minho. Ich will nicht mehr, dass eine verquere Version von dir mich jedes Mal absticht, sobald ich die Augen schließe. Ich will nicht mehr dein Gesicht in meinen Alpträumen sehen müssen. Ich will das es endlich aufhört."
Tränen liefen meine Wangen herunter. Es machte mich kaputt. Die Welten, die ich einst geliebt hatte und die meine einzige Zuflucht waren, machten mich kaputt.
Minho schloß mich in seine Arme und ich weinte mich an seiner Schulter aus.
"Es tut mir so unendlich Leid, Jisung. Wenn ich könnte, würde ich dir helfen, aber ich kann es nicht. Stattdessen kann ich nur versuchen jeden Tag zum schönsten Tag zu machen, damit du deine Träume tagsüber vergisst. Ich hasse es zu sehen, wie fertig du davon bist und es tut mir leid, dass ich daran nichts ändern kann, obwohl das alles ist was ich will. Ich will, dass der Junge, den ich liebe, aufhört zu leiden."
Seine Worte ließen mich nur noch stärker weinen. Natürlich wusste ich, dass Minho mich liebte, aber dass er versuchte mir meine Tage so schön zu gestalten wie möglich, damit ich meine Träume vergaß, berührte mich wirklich.
"Danke, Minho. Ich liebe dich auch.", sagte ich und weinte weiterhin in seine Schulter. Womit hatte ich diesen perfekten Jungen bloß verdient?
"Minho! Wir wollen gleich los! Du musst aufstehen!", tönte die Stimme seiner Mutter aus dem Flur zu uns, doch Minho reagierte nicht.
"Du solltest dich fertig machen, Minho. Sonst kommt ihr noch in einen Stau oder so.", sagte ich und löste mich aus seiner Umarmung, woraufhin er nickte und mir meine Anziehsachen zu warf, ehe er sich selbst umzog. Ich hatte inzwischen aufgehört zu weinen.
"Das ist überhaupt nicht mein Hoodie.", sagte ich zu ihm und er lächelte mich an.
"Ich weiß. Aber er steht dir bestimmt gut."
Meine Augen fingen an zu glänzen. Minho's Hoodies waren so ziemlich das Bequemste, was es gab.
Schnell schlüpfte ich in meine Jeans und seinen Hoodie. Natürlich hatte ich Recht behalten. Dieser Hoodie war unglaublich bequem. Gemeinsam gingen wir in die Küche zum Frühstücken, wo uns seine Eltern begrüßten.
"Wenn du magst, kannst du nächstes Jahr mit in den Urlaub fahren, Jisung. Dieses Jahr hatten wir schon alles gebucht, aber nächstes Jahr können wir dich ja wahrscheinlich immer noch mit einplanen.", schlug Minho's Vater vor. "Ich seh es schon kommen, dass Minho den ganzen Tag nur am Handy ist, um mit dir zu schreiben."
"Das wäre toll.", antwortete ich begeistert. Urlaub mit Minho klang mehr als nur verlockend.
Nach 30 Minuten war das Frühstück gegessen und die ganze Familie Lee stand mit gepackten Koffern vor der verschlossenen Haustür.
Minho umarmte mich zum Abschied und als er sich lösen wollte, ließ ich ihn nicht.
"Hast du nicht noch was vergessen?", fragte ich ihn.
"Wüsste nicht was.", grinste er. Der Idiot hatte das mit Absicht gemacht.
"Doch, das weißt du ganz genau."
"Meine Güte, Minho. Jetzt küss den Jungen einfach. Wir haben nicht ewig viel Zeit.", kam es von seiner Mutter, was mich kurz lachen ließ.
Dann legte Minho seine Lippen auf meine und küsste mich sanft. Ich erwiderte genau so und wie standen dort ein paar Minuten und küssten uns.
"Mach's gut, Jisung.", verabschiedete sich Minho, als er sich aus dem Kuss löste. "Ich liebe dich."
"Ich dich auch Minho. Bis nächste Woche.", sprach ich und gab ihm noch einen Kuss, bevor er ins Auto einstieg und ich ihm nur noch zum Abschied winken konnte. Dann machte ich mich auf den Weg zu mir nach Hause.
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