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[04]

Jisung PoV

Als zu Beginn der Pause der Klassenraum komplett leer war, ging ich zum Mülleimer in der Erwartung, dort mein Bild zu sehen, doch dieser war komplett leer.

"Wo ist es?", fragte ich in den Raum, ging zu meinem Tisch und blätterte meinen Block durch. "Es kann doch nicht einfach weg sein."

"Suchst du zufällig das hier?"

Hinter mir stand Minho und wedelte mit meiner Zeichnung. Ich drehte mich zu ihm und sah ihn an. Warum hatte man ausgerechnet ihm dieses Bild geben müssen?

"Ja, genau! Uhm... Das kam jetzt irgendwie seltsam rüber oder?", stammelte ich nervös.

"Hör zu, Kleiner. Das hier...", er zeigte auf meine Zeichnung, "... ist ja ganz süß und alles, aber ich kann nicht zulassen, dass jemand wie du mit sowas mein Image an dieser Schule zerstört. Hier ist nicht der richtige Ort, um anders zu sein oder um mit denen gesehen zu werden, die anders sind. Also halt dich von mir fern und sprich nie wieder meinen Namen aus oder ich sorge dafür, dass du dich von mir fern hältst."

Kurz schienen Minho weite dunkle Flügel zu wachsen und ich befürchtete in den nächsten Alptraum zu fallen, doch nach einer kurzen Zeit verschwanden sie wieder. Was sollte ich jetzt tun? Mich bei ihm entschuldigen? Rechtfertigen? Ihm erklären, dass ich seit Jahren träumte, wie er mich umbrachte? Letzteres fiel definitiv weg, wenn ich nicht als Verrückter da stehen wollte.

"T-Tut mir leid. Ich wollte nicht, dass dein Image in Gefahr gerät. Ich wollte nicht mal, dass jemand das Bild sieht."

"Dann pass besser auf und lass dich nicht von einem Mädchen fertig machen. Schwächling."

Er schubste mich mit einer Hand zurück, drückte mir dabei meine Zeichnung gegen die Brust, die ich fest hielt, und verließ den Raum.

Mein Traum hatte in einer Sache Recht behalten. Minho war tatsächlich ein wunderschöner Typ mit hässlichem Charakter.

Das Bild, das nun zahlreiche Knicke hatte, packte ich zurück in meinen Block, den ich in meiner Tasche verschwinden ließ. Es wegzuwerfen, kam für mich nicht infrage. Dann tat ich es Minho gleich und verließ den Klassenraum, um mich auf meinen üblichen Platz zu begeben und zu lesen.

Von hier aus hatte ich direkten Ausblick auf Minho und seine Freunde, wie mir heute zum ersten Mal auffiel. Wie waren sie mir zuvor noch nie aufgefallen, obwohl sie so direkt in meinem Blickfeld waren?
Vermutlich hatte ich bislang einfach nicht die Augen von meinen Büchern abwenden können, nur um mir anzusehen was andere Menschen taten. Warum hätte ich das auch tun sollen? Die Welten in meinen Büchern waren schon immer spannender gewesen als die Realität. Doch jetzt gerade konnte ich all diese geschriebenen Worte nicht richtig verarbeiten und nachdem ich drei Mal den gleichen Satz gelesen hatte, ohne ihn wirklich zu begreifen, gab ich es auf, hing meinen Gedanken nach und wartete nur noch auf das Ende der Pause, das noch ewig entfernt zu sein schien.

"Uhm... Hey? Kann ich mich zu dir setzen?", fragte mich ein Junge mit tiefer Stimme und einem freundlichen Lächeln und holte mich aus meinen Gedanken.

"Wenn du das willst.", antwortete ich und zuckte gleichgültig mit den Schultern.

"Ich bin übrigens Lee Felix. Ich bin dieses Jahr aus Australien hierher gezogen, deshalb spreche ich die Sprache noch nicht so gut und hab auch nicht wirklich Freunde.", meinte er und setzte sich neben mich.

"Ich bin Han Jisung. Ich lebe mein Leben lang schon hier und hab trotzdem keine Freunde. Dafür hab ich das hier.", antwortete ich und zeigte ihm mein Buch.

"Oh, wenn ich dich beim Lesen störe, kann ich auch gerne wieder gehen."

"Du störst nicht, sonst hätte ich nicht gesagt, dass du dich zu mir setzen kannst."

Meine Augen fanden wieder den Weg zu Minho und seinen Freunden.

"Sind das die Machos der Schule?", fragte Felix und ich nickte. "Solche Menschen gehen mir auf die Nerven. Auch wenn man sie natürlich nicht alle auf einen Haufen schmeißen sollte. Aber warum bekommen diese Leute immer so viel Aufmerksamkeit?"

"Ich weiß es auch nicht. Vermutlich weil sie einfach unglaublich gut aussehen."

"Das stimmt. Vorallem der Kleine mit den schwarzen Haaren. Er hat irgendwie dieses gewisse Etwas, das ihn echt hübsch macht. Ich wünschte ich hätte mir heute im Unterricht zumindest seinen Namen merken können."

"Bist du auch schwul?", fragte ich einfach gerade heraus, da es für mich einfach nicht so klang, wie ein heterosexueller Junge über andere Jungen redetete.

"Ja, wieso? Stehst du auch auf Jungs?"

"Jap, sonst hätte ich nicht gefragt."

"Oh mein Gott, jetzt hab ich endlich einen schwulen besten Freund.", quietschte Felix in einer unglaublich hohen Stimme, mit der er vermutlich mit Delfinen reden konnte, und wir fingen beide an zu lachen. Dieser Junge war mir jetzt schon sympathisch. Vielleicht würde er ja mein erster richtiger Freund werden.

"Sehen wir uns morgen wieder?", fragte ich ihn nach Ende der letzten Stunden, als wir uns von einander verabschiedeten.

"Sicher. Wartest du wieder hier auf mich?"

"Ja, ich bin sowieso immer hier, wenn Pausen sind."

"Dann bis Morgen, Jisung."

"Bis Morgen, Felix."

Ich machte mich auf den Weg nach Hause, wo meine Eltern bereits am Esstisch saßen und sich unterhielten. Meine Tasche stellte ich im Flur ab und setzte mich zu ihnen, um mir ein Brot zu machen und Mittag zu essen.

"Wie war die Schule, Jisungie?", fragte meine Mutter.

"Ganz gut soweit.", antwortete ich.

"Komm schon. Ein paar mehr Details wären angebracht. Hast du jemanden kennengelernt?", meinte mein Vater.

"Ja, hab ich. Zunächst habe ich einen neuen Klassenkameraden namens Minho und dann habe ich noch Felix kennen gelernt. Er geht in meine Parallelklasse."

"Sind die beiden nett? Lad sie doch mal zu uns ein.", sagte meine Mutter.

"Minho kannst du voll vergessen. Er ist einer dieser typischen Angeber, die auch noch dafür bewundert werden, dass sie gut aussehen. Aber Felix würde sich bestimmt freuen, wenn er mal zu uns kommen kann. Er ist echt nett und wir könnten wirklich gute Freunde werden."

"Das freut mich zu hören, Sungie. Du hast, so lange ich denken kann, noch nie jemanden zu uns gebracht. Lad Felix doch mal zu uns ein. Und was diesen Minho betrifft: Vielleicht ist er ja einfach nur außen ein Bad boy, aber innen ist er weich, wie Zuckerwatte."

Meine Mutter sah verträumt in die Luft, als hätte die Vorstellung von Minho etwas Romantisches.

"So funktioniert das nur in Büchern, Mama. Vermutlich ist er in Wirklichkeit außen hart und innen einfach ein Idiot."

"Du kannst ihn ja wirklich nicht leiden.", lachte mein Vater.

"Kann ich auch nicht. Mir wäre es lieber, wenn Felix statt ihm in meiner Klasse wäre."

"So ist das halt. Manche Leute mag man und andere nicht.", meinte er noch, bevor ich in mein Zimmer ging und mich den restlichen Tag mit Hausaufgaben und interessanten Dingen beschäftigte.

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