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//MYSTERIÖSE TODESFÄLLE//

»AUCH DAVON HABE ich gehört«, sagte Amy und spürte die Nervosität in sich weiter wachsen. Was würde sie jetzt über dieses Ereignis erfahren und wie würde sie damit umgehen? »Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie der Verdacht auf die Pöllöinens gefallen sein könnte.«

»Es war das Ehepaar Edwards«, fuhr ihr Großvater fort und kniff den von Bartstoppeln gesäumten Mund zusammen. »Pilvi und Aleksanteri hatten sie am Abend zuvor besucht, um ihnen ein paar selbst gebackene Kekse vorbei zu bringen. Sie waren die Letzten, die die Edwards lebend gesehen haben.«

»Wie sind sie denn gestorben? Waren die Kekse vergiftet?«, fragte Amy voller Ungeduld und versuchte, sich bereits vorzustellen, wie das Gift in die Kekse gelangt sein könnte.

»Die Kekse sind wie immer sofort in den Müll gelandet. Sie haben nicht einen angerührt«, sagte Mr Lewis und klang wütend und enttäuscht. »Niemals hätte jemand etwas gegessen, das diese Fremden gebacken hatten.«

»Dann können es die beiden gar nicht getan haben. Wie – wie sind sie dann unter Verdacht geraten? Doch nicht einfach nur deshalb, weil keiner sie leiden konnte?«

»Ganz genau aus diesem Grund, mein Kind. Nun schienen sie alle endlich den Beweis zu haben, auf den sie all die Jahre gewartet hatten. Mr und Mrs Pöllöinen waren gefährlich. Sie vermuteten, dass die beiden mitbekommen hatten, wie die Kekse in den Müll landeten. Daraufhin, so der unbestätigte Vorwurf, hätten die Pöllös ihre Opfer verflucht oder verzaubert oder sonst wie getötet«, erklärte Mr Lewis.

»Hat man die Leichen denn nicht untersucht?«, wand Amy ein. »Wusste man irgendetwas über die Todesumstände? Ich weiß, es ist seltsam, wenn gleich zwei Personen, die am Vortag noch quicklebendig waren, am nächsten Morgen tot aufgefunden werden aber ohne Beweise kann man doch niemanden belasten! Vor allem, wenn man wusste, dass sie die Kekse nicht gegessen haben. Glaubten die Menschen tatsächlich an einen magischen Tod? Das ist doch Unsinn, jemandem ernsthaft so etwas vorzuwerfen.« Amy hoffte, dass sie recht hatte, denn mittlerweile wusste sie, dass Magie und Zauberei wirklich existierten. Dennoch wollte sie nicht glauben, dass ihre leiblichen Großeltern aus gekränktem Stolz zwei Menschen umgebracht hatten.

»So denkst du, Amy und das ehrt dich. Das zeigt, dass du mehr im Kopf hast, als alle anderen in Porthmadoc zusammen.« Mr Lewis lachte heiser, sein Blick verfinsterte sich aber schnell wieder. »So ist es jedoch damals leider gewesen. Ersticken. So lautete die offizielle Todesursache. Beide, Mr und Mrs Edwards sind in ihren Betten im Schlaf erstickt. Doch es wurden keine Würgemale gefunden oder ein anderer Hinweis auf äußerliche Gewalteinwirkung. Es wurden auch keine Einbruchsspuren entdeckt und ehe du fragst, nein, die Edwards waren nicht an einer Gasleitung oder Ähnlichem angeschlossen. Es war, als hätte sich ein unsichtbares Tuch über sie gelegt und ihnen den Atem genommen. Dies war der mysteriöseste Todesfall, den Porthmadoc und Umgebung je erlebt hatten. Und es sollte nicht der Einzige dieser Art bleiben.«

»Es sind noch mehr Menschen auf die gleiche Weise gestorben?«, fragte Amy in der Ahnung, auch diese Antwort bereits zu kennen.

»Bis zum Jahr 1906 kamen insgesamt sechzehn Menschen zu Tode. Alle auf dieselbe Art und alle hatten zuvor Kontakt mit den Pöllös gehabt. Es gab für die Menschen und auch für die Polizei irgendwann nur noch eine Erklärung.« Der alte Mann schlug mit der Faust auf den Tisch. »Familie Pöllöinen musste für diese hexischen Taten bestraft werden! Und mit bestraft meine ich das, was man Leuten bereits in früherer Zeit angetan hatte, die man der Hexerei bezichtigte.« Eine Wolke verdunkelte in diesem Augenblick den Himmel, was die düstere Stimmung in dem kleinen Wohnzimmer verstärkte.

»Sie wollten die beiden hinrichten?«, fragte Amy und spürte einen Kloß im Hals. »So wie bei all den furchtbaren Hexenprozessen?«

»Ja, das wollten sie. Keinen Scheiterhaufen aber eine Hinrichtung«, bestätigte Mrs Lewis die Befürchtungen ihrer Enkelin und sprach für ihren Mann weiter. »Eines Abends kamen sie zu uns – Pilvi und Aleksanteri Pöllöinen. Völlig aufgelöst und mit Tränen in den Augen. Vermutlich waren wir die einzigen Menschen, denen sie noch vertrauten. Sie sagten, dass sie diese Gegend verlassen – sich an einem sicheren Ort zurückziehen werden und uns ihre Tochter überlassen müssen.«

»Meine Mutter«, sagte Amy ausdruckslos.

»Deine Mutter, ja«, fuhr Mrs Lewis fort. »Riina Pöllöinen lautete ihr Geburtsname. Wir haben sie nachträglich, als wir die Adoption offiziell machten, Rhena genannt. Wir wollten, dass sie auf die anderen Menschen möglichst einheimisch wirkte, um ihr eventuelle spätere Anfeindungen zu ersparen. Wie du sicher weißt, ist das nicht immer gelungen und dann wurde ihre Krankheit diagnostiziert und –«

»Warum?«, unterbrach Amy ihre Großmutter. »Warum haben die beiden ihre Tochter nicht mitgenommen? Ich hätte mein Kind niemals in so einer Gegend zurückgelassen.«

»Urteile nicht zu streng, Amy. Sie befanden sich in einer Notlage. Auch sie waren in Sorge, wegen der Todesfälle, für die sie verantwortlich gemacht wurden. Sie baten uns sogar, mit der Kleinen ebenfalls aus dieser Gegend zu verschwinden, wenn noch mehr Menschen sterben würden. Die Pöllös hofften, dass sie ihre Tochter bald wieder zu sich nehmen konnten. Sie wollten zu Bekannten ins Ausland und das war ein sehr weiter weg. Für diesen Moment blieb ihnen nichts anderes übrig, als das Kind bei uns zu lassen. Sie hatten kein Zuhause, kein Geld und Pilvi war erneut schwanger. Es wäre für die kleine Rhena zu anstrengend geworden«, sagte Mrs Lewis und nickte nachdenklich.

»Sie bekamen ein zweites Kind? Schön. Dann hatten sie ja gleich Ersatz«, grummelte Amy in sich herein.

»Amy, es war nicht leicht, als armes Ehepaar eine neue Bleibe zu finden mit einem Kind. Mit zwei Kindern wäre es noch schwieriger gewesen. Sie wollten es ihrer Tochter ersparen, eventuell auf der Straße leben zu müssen. Und uns haben sie vertraut. Den Leuten, zu denen sie gehen wollten, offenbar nicht so sehr«, überlegte Mrs Lewis. »Pilvi meinte, dass diese Leute, ihre Tochter nicht gern aufnahmen. Ich bin nicht mehr dazu gekommen, weitere Fragen darüber zu stellen, wer diese Menschen sind und wo sie lebten. Ich war zu überwältigt von all den Informationen. Außerdem war ich, auch, wenn es egoistisch klingen mag, sehr froh, dass wir die Kleine bei uns aufnehmen sollten. Dein Großvater und ich hatten uns schon so lange ein eigenes Kind gewünscht, doch wollte der liebe Gott unseren Wunsch nicht erhören. Auf einmal hatten wir diese kleine bezaubernde Maus mit ihren strahlend blauen Augen. Es war wie ein Geschenk.«

Amy hätte am liebsten etwas gesagt, wie: »Ich bin froh, dass ihr sie bei euch aufgenommen habt und dadurch alle Beteiligten glücklich waren«, doch sie schwieg, und dachte nach. Ihre Großeltern waren also aller größter Wahrscheinlichkeit nach Hexe und Zauberer. Sie wollten irgendwohin fliehen, nachdem sie mit dem Tod bedroht wurden und konnten dorthin ihr knapp dreijähriges Kind nicht mitnehmen, aber ihr ungeborenes Kind schien kein Problem zu sein. Lag es daran, dass sie bereits davon wussten, dass ihre Tochter schwer krank ist, oder hatte es einen anderen Grund? Einen, der mit ihrer Vergangenheit zu tun hatte?

»Wir hörten nie wieder etwas von den Pöllös«, sprach Elliott Lewis weiter und seine knurrige Stimme erweckte Amy aus ihren Gedanken. »Rhena lebte sich gut bei uns ein. Sie fragte nach einem halben Jahr gar nicht mehr nach ihren Eltern. Doch einige Zeit später bemerkten wir, dass sie immer öfter kränkelte. Ihr Husten wurde nicht besser und irgendwann legten uns die Ärzte die Diagnose Mukoviszidose auf den Tisch. Es war ein Schock für uns, doch wir schworen uns, alles für die Kleine zu tun, was in unserer Macht stand. Für die Menschen hier war es natürlich wie ein gefundenes Fressen. Sie warfen uns an den Kopf, dass dies die gerechte Strafe dafür sei, dass wir den Balg einer Hexe bei uns aufgenommen hatten. Sie sprachen von Gottes Urteil und Teufels Gnade und solchen Dingen. Sag mir, welches Recht hatten diese Menschen, sich selbst über Gott zu stellen und den Tod zweier junger Eltern zu fordern, denen nichts nachgewiesen werden konnte?« Mr Lewis sprang auf und ging kopfschüttelnd ein paar Schritte durchs Wohnzimmer.

»Wir haben einige Wochen später unsere Sachen gepackt und sind aus der Kernstadt hierher nach Trem gezogen«, übernahm Thalena Lewis wieder das Wort, während sich ihr Mann etwas beruhigte. »Wir hofften, dass die Vorfälle in Port sich hier noch nicht so weit herumgesprochen hatten, und wir hatten Glück. Wir wurden von den meisten unserer Nachbarn herzlich empfangen und auch mit unserer Tochter hatte niemand ein Problem. Sie konnte trotz ihrer Erkrankung eine normale und schöne Kindheit erleben. Wir sind sehr dankbar dafür. Wie gesagt, sie sprach nicht mehr von ihren leiblichen Eltern und wir haben ihr nichts mehr darüber erzählt, dass sie adoptiert war. Sie hatte genug Sorgen mit ihren ständigen Arztbesuchen. Doch eines Tages, da war sie nur etwas älter, als du es jetzt bist, Amy.« Mrs Lewis lächelte ihre Enkeltochter milde an. »Eines Tages trat ein junger Mann aus Südwales in das Leben deiner Mutter.«

»Lass mich raten! Amrys Owens«, sagte Amy leicht säuerlich.

»Ganz genau, Amy. Dein Vater Amrys«, gab die ältere Dame ihrer Enkelin recht und wusste, dass Amy nicht besonders gut auf ihren Erzeuger zu sprechen war, der sich vor einigen Jahren vom Acker gemacht hatte, wie es Amy formulierte.

»Er war ein höflicher und gut aussehender junger Mann mit braunen Haaren und grauen Augen. Ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen. Doch irgendetwas an ihm erinnerte mich an die Pöllöinens. Ich weiß nicht was, aber auch er hatte eine recht sonderbare Art an sich. Ich kann mich auch irren. Als sich die Verbindung der beiden zu vertiefen schien, setzten wir uns mit Rhena zusammen, um ihr die Wahrheit über uns zu erzählen. Nun, da sie vielleicht selbst bald Mutter werden würde, was wir ehrlich gesagt etwas riskant fanden, bei ihrer Krankheit, sollte sie darüber Bescheid wissen, dass wir nicht ihre leiblichen Eltern waren.« Thalena atmete tief ein, bevor sie weiter sprach. »Doch Rhena sagte nur, dass sie die Gerüchte bereits kannte und, dass sie nichts Genaueres darüber wissen wolle. Wir seien ihre Eltern und eine andere Wahrheit gab es in ihrem Leben nicht.« Mrs Lewis begann zu weinen.

»Im April 1925 heirateten Rhena und Amrys Owens«, setzte Mr Lewis die Geschichte fort. »Am 17. Juni 1926 wurde uns unsere süße Enkelin Amanda Rhena Owens geschenkt, die wir ebenso sehr liebten, wie unsere Tochter. Die kleine Familie erstand bald darauf ein altes Lotsenhaus in Borth-y-Gest und den Rest der Geschichte kennst du ja.«

»Ja, bis auf die Wahrheit über den Aufenthaltsort meines Vaters«, antwortete Amy zerknirscht bei dem Gedanken, wie beiläufig er sich damals von ihr verabschiedet hatte und nie wiederkehrte.

»Darüber können wir dir leider nichts erzählen«, sagte Mr Lewis traurig.

»Ich weiß«, antwortete Amy resignierend. »Das kann er mir wohl nur selbst sagen, wenn er jemals wieder zurückkehrt. Aber das interessiert mich im Moment weniger. Ich danke euch für das offene Gespräch. Das hat mir wirklich sehr geholfen.«

»Liebend gerne«, fand Mrs Lewis seine Sprache wieder. »Jetzt ist auch uns eine Last abgefallen. Es ist schön, zu wissen, dass du die ganze Geschichte kennst, wenn unsere Tochter sie schon nicht hören wollte. Aber darf ich fragen, was du nun vor hast? Du sagtest, du musst fortgehen, um mehr über deine Herkunft zu erfahren. Wo gehst du hin? Was willst du noch wissen oder finden? Die Pöllös? Wir haben nie wieder von ihnen gehört.«

Amy zuckte mit den Schultern und blickte zur Zimmerdecke, als hoffte sie, dort weitere Hinweise zu bekommen. »Das weiß ich selbst noch nicht und ich kann euch im Moment nicht alles sagen. Doch ich habe jemanden getroffen, der mir möglicherweise dabei helfen kann, die ganze Wahrheit über meine Groß–, über die Pöllöinens herauszufinden. Vielleicht schaffe ich es, sie von ihrer Schuld reinzuwaschen oder ich finde sie sogar irgendwo. Wie gesagt, ich weiß nicht, was da auf mich zukommt. Aber mit dem, was ihr mir erzählt habt, kann ich eine Menge Dinge ins Rollen bringen, das weiß ich.«

Amy blieb noch zum Mittagessen und machte sich am Nachmittag wieder auf den Weg nach Hause. Niemals hätte sie erwartet, mit all diesen Informationen über ihre leiblichen Großeltern zurückzukehren.

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