Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

//GLEIS NEUN UND EIN PAAR ZERQUETSCHTE//

DIE NACHT IN dem kleinen und ein wenig verstaubten Zimmer im Tropfenden Kessel war erholsamer, als es Amy zunächst erwartet hatte. Es war die erste Nacht, die sie außerhalb von Wales verbrachte, doch sie war zu müde und zufrieden, um darüber nachzudenken. Selbst an ihre Mutter dachte sie nicht, wie sie erst am nächsten Morgen realisierte. Aber auch an diesem Tag würde ihr nicht viel Zeit dafür bleiben, denn eine weitere sehr lange Zugreise lag vor ihr. Die Fahrt mit dem Hogwarts-Express.

Zum Frühstück war Amy mit ihren neuen Freunden Olive Hornby und Dionysos Lovegood verabredet. Die beiden blätterten geschäftig in ihren Schulbüchern herum und sahen dabei nicht sehr begeistert.

»Da kommt ja wieder einiges auf uns zu. Du musst mir unbedingt in Zaubertränke helfen, Dion und in Verwandlung und überhaupt«, jammerte Olive und raufte sich die dunkelbraunen Haare.

»Guten Morgen, ihr lieben. Lernt ihr schon fleißig?«, fragte Amy und setzte sich zu ihnen. Dabei fiel ihr besonders ein Buch ins Auge. »Verteidigung gegen die dunklen Künste. Das stand gar nicht auf meinem Zettel.«

»Ich schätzte, das gehört dann wohl zu den Fächern, die du nicht belegen darfst«, mutmaßte Dion. »Damit sollte man vielleicht auch nicht konfrontiert werden, wenn man nur ein Jahr Zeit hat, es zu verstehen.«

»Dunkle Künste, ist das so etwas wie schwarze Magie?«, fragte Amy und erinnerte sich an ein paar Märchen und Geschichten über böse Zauberer und Hexen. »Gibt es wirklich Leute, die ihre Kräfte für unschöne Dinge benutzen?«

»Ja, die gibt es leider und die sorgen immer wieder für Ärger. Wie wir uns dagegen wehren können, das lernen wir in diesem Fach«, erklärte Olive weiter. »Professor Merrythought ist wirklich gut darin. Bedauerlicherweise hört sie nach diesem Schuljahr auf. Bin gespannt, wen wir dann kriegen.«

»Ich finde es schade, dass ich im letzten Jahr noch einen anderen Lehrer in diesem wichtigen Fach haben«, beklagte sich Dion. »Aber man kann ja nicht verlangen, dass die arme Frau meinetwegen extra ihren wohlverdienten Ruhestand verschiebt.«

»Das könnte dir so passen!«, lachte Olive.

»Na, ihr habt ja schon gute Laune am frühen Morgen«, erklang plötzlich eine Stimme hinter Amy.

»Joe! Guten Morgen. Bereit für dein letztes Schuljahr?«, fragte Dion und bot seinem Freund einen freien Stuhl an.

»Nicht wirklich«, gestand Joe und schaute etwas melancholisch zu den Schulbüchern. »Hogwarts zu verlassen ist das eine – die Prüfungen sind das andere Übel. Aber am meisten werde ich das Quidditch spielen vermissen.«

»Gryffindor wird nie wieder so erfolgreich sein, wenn du nicht mehr dabei bist«, war sich Olive sicher.

»Ach, da kommen bestimmt ein paar jüngere Spieler nach, die genauso gut oder noch besser sind als ich«, winkte Joe verlegen ab. »Wo wir gerade von besser sprechen«, fuhr er fort und schaute etwas ernster. »Meine Tante hat ein Schreiben vom Zaubereiministerium erhalten. In Zukunft soll es nur noch im Eeylops Posteulen zu kaufen geben. Aber keine mehr von den bisherigen Züchtern. Das Ministerium besteht auf neue Züchtungen. Zuverlässiger sollen sie sein. Als ob die Jetzigen nicht zuverlässig wären. Die von der Menagerie sind nicht gerade begeistert darüber, dass Eeylops jetzt einen Exklusivvertrag hat und meine Tante ist nicht begeistert, weil sie die noch vorhandenen Eulen zum Spottpreis im Sonderverkauf verscherbeln muss. Ein Mist ist das.«

Amy bekam fast schon ein schlechtes Gewissen. Denn es war ihr Fall, der diese Eulendiskussion erst ins Rollen gebracht hatte.

»Die armen Eulen. Was wird dann jetzt aus ihnen, wenn sie niemand mehr will?«, fragte sich Olive.

»Im Privatgebrauch können die Alten wohl weiterhin verwendet werden. Neuanschaffungen dürfen ab nächstem Jahr ausschließlich die neuen Eulen sein, für jeden«, erklärte Joe weiter. »Apropos jeder«, schien er schon auf das nächste Thema zu kommen. »Ich habe gestern Abend auf dem Weg zu meiner Tante Riddle gesehen. Ihr kommt nie drauf, wo der sich rumgetrieben hat. In der Nokturngasse!«

»Was hat er denn dort verloren?«, sagte Dion entsetzt. »Kein rechtschaffener Zauberer geht freiwillig dorthin. Aber was rede ich eigentlich? Höchstwahrscheinlich ist er in Wirklichkeit nicht so rechtschaffen, wie er immer tut.«

»Du bist viel zu leicht davon zu überzeugen, dass Riddle irgendwas Böses im Schilde führt«, sagte Olive und knabberte an einer Olive. »Vielleicht hat er sich nur verirrt?«

»Der läuft hier schon alleine rum, seit er elf ist. Ich weiß nicht, mir schmeckt das alles nicht«, bekräftigte Dion seine Meinung. »Er und seine komischen Freunde und dann immer diese Treffen mit Sluggy.«

»Professor Slughorn ist nun wirklich nicht verdächtig. Er hat nur ein paar seiner Lieblingsschüler um sich gescharrt. Sollen sie doch. Bist du etwa auch eifersüchtig, dass du nicht zu dieser illustren Runde gehörst? So wie Manda?«, sagte Olive und weckte damit Amys Aufmerksamkeit.

»Seit wann verteidigst du Riddle, Olive? Du kannst ihn doch auch nicht ausstehen. Oder hab ich da was verpasst?«, fragte Dion und schaute seine Freundin misstrauisch an.

»Nein! Ich mag ihn nach wie vor nicht. Aber ich finde, man sollte nicht so paranoid sein, und alles Schlechte ihm zuschreiben. Gestern hast du selbst noch gesagt, dass wir ihm die Geschichte mit Rubeus –«

»Psst! Wenn man vom Teufel spricht«, flüsterte Joe und deutete mit dem Kopf auf die Eingangstür des Kessels.

Tom Riddle war gerade darin aufgetaucht und steuerte in diesem Augenblick genau auf den Tisch der vier Freunde zu.

»Guten Morgen«, sagte er, ohne dabei erwähnenswert zu lächeln. »Amy, wenn du fertig bist mit Essen, dann gehen wir zum Bahnhof.«

»Amy geht mit uns, Tom«, sagte Dion und funkelte seinen Schulsprecher herausfordernd an.

»Professor Dumbledore hat mir aufgetragen, sie zu begleiten und sie in die Schulregeln et cetera einzuführen«, erwiderte Tom selbstbewusst.

»Das können wir genau so gut und wir verstehen wenigstens auch etwas von Quidditch«, mischte sich Joe in den Streit ein, was Amys Herz ein wenig hüpfen ließ. Dennoch musste sie sich ebenfalls einmischen.

»Könnte ich das vielleicht selbst entscheiden?«, sagte sie, was aber ungehört blieb.

»Sie soll das Jahr nicht damit verschwenden sich mit albernen Ballspielen zu beschäftigen. Sie ist wegen Manda hier, hauptsächlich. Ich denke nicht, dass ihr besonders viel über sie erzählen könnt.«

Das Argument schien Eindruck zu schinden. Keiner der Jungs sagte etwas dazu.

»Ist schon gut. Ich werde mit Tom fahren«, sagte Amy schließlich und erntete enttäuschte Blicke. »Er hat recht. Ich bin nicht hier, um mich zu vergnügen. Dafür bleibt vielleicht später noch Zeit. Im Moment steht Manda leider an erster Stelle und Dumbledore wird sich etwas dabei gedacht haben, dass ich mit Tom fahren soll.«

»Du musst es ja wissen. Eine schöne Reise wünsche ich dir, trotz allem«, sagte Olive enttäuscht und widmete sich wieder ihrem Frühstück.

Dion und Joe warfen ihr und Tom nur grimmige Blicke zu.

»Wir sehen uns spätestens in der Schule wieder«, sagte Amy etwas verhalten und nahm sich ein wenig zu essen mit. Dann folgte sie Tom aus dem Tropfenden Kessel heraus.

»Das war jetzt gerade irgendwie eine komische Situation«, sagte sie mehr zu sich selbst.

»Warum? Professor Dumbledore hat das entschieden. Da können die sich nicht drüber beschweren«, sagte Tom schulterzuckend. »Du bist doch nicht deren Eigentum.«

»Deines aber auch nicht«, sagte Amy und stopfte sich den Rest ihres Brötchens zwischen die Kiefer.

»Das mag sein, aber für heute bin ich zumindest dafür verantwortlich, dich heil nach Hogwarts zu bringen«, sagte Tom und grinste wieder dieses schiefe Grinsen. »Denkst du, du hältst es aus?«

»Mit dir? Na ja, du wirst mich schon nicht fressen«, sagte Amy und schaute Tom fragend an.

»Ja, mit mir auch. Aber was ich meinte, ist das Disapparieren. So sind wir ganz schnell am King's Cross«, antwortete Tom und musste ein wenig schmunzeln.

»Es wird schon gehen. Je länger wir warten, desto schwieriger fällt mir die Entscheidung. Also los.«

Amy hoffte, dass dieses Disapparieren mit vollem Magen genauso gut verlief, wie gestern mit leerem Magen. Sie klammerte sich wieder an Toms Arm fest, stellte fest, dass er dieses Mal seine Schuluniform trug und schon ging die unangenehme Reise los. Sie tauchten an einem belebten Bahnhof wieder auf und Amy hatte große Schwierigkeiten, ihr Brötchen bei sich zu behalten.

»Alles klar?«, fragte Tom, der ihr bleich–grünes Gesicht sah.

»Wird schon gehen. Einfach tief einatmen und an etwas anderes denken. Aber allzu oft möchte ich das nicht machen«, sagte Amy und freute sich darauf, sich bald ein paar Stunden im Zug erholen zu können.

»Wir müssen zum Gleis neundreiviertel«, sagte Tom und stolzierte ohne Umschweife voran.

»Neun und was? So ein Gleis gibt es doch nicht wirklich, oder?«, fragte Amy und hatte Mühe, den forschen Schritten ihres Begleiters zu folgen.

»Für Muggel gibt es das nicht, aber wir können einfach dorthin gelangen«, sagte Tom und ging auf eine Absperrung zwischen den Gleisen neun und zehn zu.

»Ist das wieder so ein Nur–Zauberer–und–Hexen–können–es–sehen–Ding?«, wollte Amy wissen, obwohl sie die Antwort bereits kannte.

»Genau. Also, rein da«, sagte Tom und zeigte auf die kahle Betonwand.

»Ich sehe noch nichts«, sagte Amy und stand schon so dicht an der Wand, dass sie diese bereits mit der Nasenspitze berührte.

»Uuuund, hopp!«, sagte Tom plötzlich neben ihr und sie fiel zusammen mit all ihrem Gepäck durch die Absperrung durch und landete auf einem weiteren Bahngleis.

Gleis 9¾ stand auf dem Hinweisschild und vor ihr tummelten sich zahlreiche Hexen und Zauberer, die ihre Kinder zu einer scharlachroten Lok führten.

Dem Hogwarts-Express.

Amy kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie war gerade wirklich durch eine zunächst vollkommen undurchdringlich wirkende Absperrung gefallen und stand jetzt auf einem Bahngleis, welches ihren Augen zuvor noch verborgen war und es für Muggelaugen wohl auch bleiben würde. In ihr kam das Gefühl auf, dass sie diese nicht magischen Menschen bemitleidete. Ihnen blieb so vieles Wunderbares auf ewig verschlossen. Oder doch nicht?

Als sie sich unter den vielen wartenden Menschen am Gleis neundreiviertel umsah, bemerkte sie, dass einige von ihnen genau so verblüfft schauten, wie sie es gerade tat. Auch sahen sie von den Klamotten und dem ganzen Verhalten her eher wie Muggel aus, als wie Zauberer.

»Steh' hier lieber nicht zu lange vor der Absperrung rum«, riss Toms Stimme Amy aus ihren Gedanken. »Der richtig große Ansturm kommt erst noch und dann rumpeln hier ganze Menschenmassen durch.«

Amy ging einen Schritt zur Seite und stellte ihr Gepäck neben sich, während sie nach wie vor aus dem Staunen nicht raus kam.

»Sind das dort vorn Muggel, die mit ihren Kindern warten?«, fragte Amy ihren Begleiter und deutete mit dem Kopf in Richtung einiger der wartenden Familien.

»Ja. Sie begleiten ihre Schlammblut–Kinder zum Zug«, lautete Toms knappe und irgendwie verächtlich klingende Antwort, die in Amy nur noch mehr Fragen aufwarf.

»Schlammblut? Was bedeutet das?«, fragte Amy eher im Flüsterton, weil sie das Gefühl hatte, dass es etwas Beleidigendes sein könnte.

»Muggelgeborene heißen sie offiziell«, begann Tom zu antworten und bemühte sich, wieder höflicher zu klingen. »Kinder mit magischen Fähigkeiten, die aus einer Familie nicht-magisch-begabter Leute stammen.«

»So etwas passiert auch? Dass Muggel eine Hexe oder einen Zauberer zur Welt bringen? Ist ja faszinierend. Aber eigentlich ...« Amy dachte darüber nach, dass das auch seine Nachteile haben könnte. »Wenn ich das bis hierhin richtig verstanden habe, dann sind alle Orte, die ihr, ähm, wir betreten können, an denen Magie gelebt wird, sind diese Orte für Muggel normalerweise nicht zugänglich.«

»Richtig. Das Geheimhaltungsabkommen von 1692 schützt so unsere Welt vor den Augen der Muggel. Du weißt ja, wie sie zuweilen auf Magie und Ähnliches reagieren, selbst wenn es nur ein Verdacht ist.«

Toms Worte, die sich auf Amys Großeltern bezogen, klangen plausibel, auch wenn Amy es sehr schade fand, dass Muggel alles Magische mit Boshaftigkeit betrachteten, wo es doch so faszinierend war.

»Aber ist es dann nicht gefährlich, diese Eltern, also die Muggel-Eltern hierher zu lassen? Menschen tratschen und lästern so viel. Wie stellt ihr sicher, dass sie den Mund über das alles hier und die Fähigkeiten ihrer Kinder halten?«

Amys Worte wiederum schienen in Toms Ohren überaus erfreulich zu klingen. Er begann sonderbar zu grinsen und wollte gerade den Mund zur Antwort öffnen, als hinter ihm eine weitere männliche Stimme erklang.

»Hat Dippet es wirklich durchgeboxt und lässt Manda dieses Praktikum absolvieren, von dem du gesprochen hast, Tom?«

»Ja, das hat er«, antwortete Tom stattdessen dem jungen Mann mit den rotblonden Haaren und lächelte Amy verschmitzt zu. »Aber sie wird es nicht antreten«, ergänzte er und zuckte mit den Schultern.

Amy bemerkte das verwirrte Gesicht des anderen Jungen und amüsierte sich innerlich darüber. Eine Szene wie diese würde sie wohl in den nächsten Stunden noch öfter erleben.

»Aber warum ist sie dann hier? Sie war doch fertig mit der Schule«, nuschelte der Junge und kniff prüfend die Augen zusammen, um Amy genauer zu betrachten. »Das ist nicht Manda. Wer ist das?«, fragte er dann und winkte anschließend ein paar weitere Jungen hinzu.

»Sind das deine Freunde? Die, mit denen auch Manda befreundet war?«, fragte Amy leise Tom. Der nickte nur stumm und begrüßte dann die sechs jungen Männer, die alle bereits ihre Schuluniform trugen und, soweit Amy das erkennen konnte, alle dem Haus Slytherin angehörten.

»Darf ich euch Amanda Rhena Owens vorstellen? Praktikantin für ein Jahr in Hogwarts mit Schwerpunkt Lehramt«, verkündete Tom höchst feierlich und Amy sah nun gleich sechs Gesichter auf einen Haufen entgleisen und sie verblüfft anstarren.

»Das – das ist nicht Manda! I-ich meine, ja, sie sieht ihr ähnlich, a–aber, du, du musst dich irren. Verzeihung, ich meine, ich meine das, das ist«, stammelte einer der Jungs, der durch seine geringere Größe und hellbraunen Kringellöckchen auffiel.

»Die Amanda, die wir kannten, war, allem Anschein nach, eine Betrügerin«, berichtete Tom und seine Freunde zuckten allesamt zusammen. »Sie hat den Brief aus Hogwarts, der für die echte Amanda bestimmt war ...«, er deutete mit der Hand auf Amy, »... abgefangen und ist unter ihrem Namen die vergangenen Jahre in Hogwarts zur Schule gegangen.«

»So einen Schwachsinn habe ich ja noch nie gehört!«, rief ein schwarzhaariger Junge und schüttelte aufgeregt mit dem Kopf. »Das wäre Dippet sicher irgendwann aufgefallen. Er ist zwar uralt, aber so dumm nun auch wieder nicht.«

»Und warum ist es dir dann nicht irgendwann aufgefallen, Ian?«, stellte Tom die Gegenfrage und der Schwarzhaarige zuckte nur mit der Oberlippe, als wolle er etwas sagen, das ihm allerdings nicht einfiel. Dann senkte er beschämt den Kopf und ging einen Schritt zurück.

»Niemand hätte Verdacht schöpfen können. Manda hat das alles akribisch geplant und, wie ihr wisst, sich nie besonders auffällig verhalten. Warum also sollte jemand ein Kind verdächtigen, so eine heimtückische Tat zu begehen?«

Toms Worte lösten Schweigen bei seinen Freunden aus. Dann irgendwann ergriff der Rotblonde wieder das Wort. »Und du glaubst dieser Fremden da und dieser aberwitzigen Geschichte, Tom? Du bist wirklich überzeugt, dass unsere Manda eine Betrügerin war und die da das unschuldige Opfer ist? Das nehme ich dir nicht ab. Tut mir leid.«

»Ich war bei der Verhandlung vor dem Zaubergamot dabei und auch an dem Tag, an dem Dumbledore sie zum ersten Mal aufgesucht hat, Antonin.« Toms Augen funkelten zornig auf. »Im Moment gibt es für mich keinen Grund, ihre Geschichte anzuzweifeln und wenn wir alle ehrlich sind, dann wäre es unserer Manda durchaus zuzutrauen, sich auf unlauteren Methoden zu stützen und sich so Vorteile zu verschaffen.«

Erneut schwiegen die Jungs und schauten abwechselnd misstrauisch zu Amy und unsicher zu Tom.

»Manda war wirklich einiges zuzutrauen. Aber das?«, meldete sich ein Junge mit dunkelroten Haaren zu Wort. »Ich glaube, da hat man Dippet und den Minister ganz schön an der Nase herumgeführt. Gib dich bloß nicht mit der da ab. Wer weiß, was die im Schilde führt.«

»Sag mir, Druidus, wann – wann habe ich mir jemals von dir sagen lassen, was ich zu tun oder zu lassen habe?«, fauchte Tom den Jungen an, der daraufhin ehrfürchtig zu Boden blickte.

Amy schreckte in diesem Moment zusammen, da sie diesen gebieterischen Ton nicht erwartet hatte. So langsam kam auch sie ins Grübeln, wie sie diesen Riddle einschätzen sollte. Er bemühte sich stets nett und höflich zu sein, aber war er das wirklich? Versuchte er damit nicht nur eine Fassade aufzubauen, um sein unhöfliches Wesen zu verbergen? Dion und die anderen taten vielleicht recht daran, ihm zu misstrauen. Schulsprecher hin oder her.

»Es tut mir leid, ich wollte nicht aufmüpfig erscheinen«, entschuldigte sich Antonin unterwürfig. »Ich bin nur besorgt. Sie ist eine völlig Fremde. Ich kann ihr nicht vertrauen. Noch nicht.« Er schenkte Amy einen argwöhnischen Blick und ging ein paar Schritte beiseite.

»Schon gut. Ich weiß, es ist eine seltsame Sache, vor allem, wenn man die ganze Geschichte nicht kennt«, schien Tom nun wieder etwas milder gestimmt zu sein. »Wir werden es euch in aller Ruhe erklären, wenn wir in Hogwarts sind. Vielleicht beruhigt ihr euch dann wieder.«

Die sechs Slytherin-Jungs nickten einsichtig und Amy hatte erneut das Gefühl, Tom sei nicht nur deren Freund, sondern eher so etwas wie ihr Anführer. Eine seltsame Situation und sie fühlte sich fehl am Platz. Vor allem, da sie selbst nicht ein einziges Wort zu der Geschichte – wohlgemerkt ihrer Geschichte – sagen konnte.

»Ein verrückter Haufen, diese Bande, nicht?«, wandte sich Tom wieder an Amy.

»Du scheinst sie ja ganz gut im Griff zu haben«, entgegnete Amy und hob erwartungsvoll die Augenbrauen.

»War ich etwas zu streng? Tut mir leid. Das passiert mir manchmal. Ein paar Jahre Vertrauensschüler und Schulsprecher und du hörst dich bald schlimmer an, als jeder Lehrer.«

Tom schien wieder nett, höflich und sogar ein wenig witzig zu sein. Was war nur los mit diesem Jungen? Lag es wirklich nur an seiner Verantwortung als Schulsprecher, dass er zuweilen etwas forsch agierte? War dieser nette und mitunter melancholische junge Mann der wahre Tom Riddle oder der andere, der herrische?

Amy würde es vielleicht noch herausfinden. Immerhin stand ihr in ein paar Minuten eine neunstündige Zugfahrt mit ihm bevor.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro