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Kapitel 2.2

„Ich gehe in mein Zimmer", verkündete Ámbar, sobald sie fertig gegessen hatte.

Die Hände an der Tischkante, schob sie den Stuhl, auf dem sie saß, zurück und stand auf. Kaum hatte sie den ersten Schritt in Richtung der Treppe gemacht, ertönte hinter ihr Mónicas Stimme, die ihren Namen sagte, um sie aufzuhalten, doch Ámbar nahm keine Notiz davon, sondern setzte ihren Weg wie geplant fort. Sie wollte endlich etwas Ruhe haben.

Simón folgte ihr mit seinen Augen, bis sie aus seinem Sichtfeld verschwunden war. Am liebsten wäre er ihr direkt gefolgt, doch er wollte nicht unhöflich sein, also wartete er ungeduldig, bis alle ihre Mahlzeit beendet hatten.

Ámbar hatte sich, sobald sie in ihrem Zimmer angekommen war, auf ihr Bett fallen lassen. Endlich konnte sie die innere Spannung, die sie den ganzen Tag lang unbewusst gehalten hatte, weichen lassen. Sie atmete tief ein und ließ sich von der Matratze halten. Sämtliche Körperspannung hatte sie verlassen und Ámbar war froh darum. Endlich musste sie keine Haltung mehr wahren.

Sie kuschelte sich noch ein Stück weiter in ihr Kissen. Es roch angenehm nach Waschmittel. Mónica musste es neu bezogen haben, während Ámbar im Jam and Roller gewesen war. Dem Mädchen tat es ein wenig Leid, dass es der Mexikanerin gegenüber so abweisend war und ihr kaum Dankbarkeit zeigte. Mónica mache ihren Job – der eigentlich überhaupt nicht mehr ihr Job war – wirklich ausgezeichnet und hätte es eigentlich verdient, mehr Wertschätzung zu bekommen, doch Ámbar brachte es nicht über sich, zu ihr zu gehen und ihr diese zu geben. So war sie nicht erzogen worden und es fiel ihr schwer, sich Sharons langjährige Regeln zu widersetzen, auch wenn diese aktuell verschwunden war. Wo sie wohl sein mochte? Ámbar konnte nicht leugnen, dass sie Sharon trotz allem vermisste. Sie hatte sich zwar nie besonders gut mit ihr verstanden, aber Sharon war trotzdem für sie da gewesen – auf ihre Art – und hatte sie aufgenommen und großgezogen, nachdem ihre eigenen Eltern sie nicht gewollt hatten.

Ámbar schloss die Augen, atmete tief durch und versuchte ihre Gedanken auf ein anderes Thema zu lenken. Sie wollte jetzt nicht über all das nachdenken; das machte sie nur unnötig traurig.

Doch noch bevor sie es geschafft hatte, durchbrach ein Klopfen die Stille. Verwundert richtete sich Ámbar ein Stück auf. Wer wollte denn jetzt noch was von ihr? Es kam so gut wie nie vor, dass abends noch jemand zu ihr kam, und wenn, dann war es meist ihr Großvater.

„Ja? Komm rein!", rief sie nicht sonderlich begeistern von der Idee, noch ein Gespräch mit dem Mann zu führen. Diese „Gespräche" bestanden grundsätzlich immer aus dem gleichen Inhalt: Ámbar sollte netter zu Luna sein, sich mehr in die Familie integrieren, bla, bla, bla. Das Mädchen wappnete sich bereits, um Alfredo zum gefühlt tausendsten Mal zu erklären, dass sie und Luna sich einfach nicht verstanden und das sowieso ihre Angelegenheit war und nicht seine.

Umso überraschter war sie also, als sich anstelle ihres Großvaters Simón in den Raum schob.

Ámbar wusste nicht, ob sie sich über diesen unerwarteten Besuch freuen sollte oder nicht. Natürlich freute sie sich, dass sie so noch etwas mehr Zeit mit Simón verbringen konnte, doch der Junge hatte einen zu großen Einfluss auf sie. Er schaffte es, Dinge in ihr auszulösen, die sie noch nie zuvor gespürt hatte – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Die Momente mit ihm waren die schönsten, die sie jemals hatte erleben dürfen. Kein Sieg, keine gute Note, keine andere Person hatte es geschafft, sie so glücklich zu machen wie Simón es getan hatte, als er sie geküsst hatte. Doch es war nicht nur der Kuss gewesen, der ihr dieses unglaubliche Gefühl gegeben hatte, dass alles gut werden würde, dass sie geliebt wurde und nicht alleine war. Auch seine Anrufe, die einzig und allein dazu dienten, sicherzugehen, dass es ihr gut ging und seine aufrichtige Fürsorge hatten es ihr vermittelt. Simón war immer da gewesen, wenn sie ihn gebraucht hatte. Außer nach dem verhängnisvollen zweiten Date. Da hatte er sie allein gelassen, obwohl er ihr versprochen hatte, für sie da zu sein. Er hatte ihr versprochen, dass sie nicht alleine war und ihr dieses Gefühl auch erfolgreich vermittelt, nur um sie dann doch wieder allein zu lassen. Das war der Moment gewesen, in dem Ámbar sich selbst das Versprechen gegeben hatte, von nun an besser auf ihr Herz Acht zu geben. Und nun versuchte Simón auf einmal, sich ihr wieder anzunähern. Und Ámbar würde es am liebsten einfach zulassen. Sich in seine Arme werfen und ihn nie wieder loslassen. Doch auf der anderen Seite waren da ihr Versprechen und die Angst. Sie stand ihrem Glück selbst im Weg, das wusste sie, doch war es nicht besser so, wenn dieses Glück, dieses Gefühl als könne man fliegen und alle Hindernisse überwinden, sowieso nur für eine unbestimmte Zeit halten würde, nach deren Ablauf man tiefer fiel als je zuvor? Simón würde es schaffen, dass sie sich erneut änderte, wenn er hartnäckig blieb. Dessen war sich Ámbar bewusst. Wenn sie ihn wieder an sich heran ließ, würde sie das nicht verhindern können, dafür mochte sie ihn zu sehr. Und dann würde sie früher oder später noch tiefer in dieses Loch fallen, in dem sie sich bereits befand. Doch wie sollte sie ihn auf Abstand halten, wenn sich jede Faser ihres Körpers nach seiner Nähe sehnte? Wenn sie jeden noch so kleinen Moment mit ihm so sehr genoss und sich jedes einzelne Mal nach mehr sehnte? Am liebsten hätte sie ihn immer an ihrer Seite. Egal auf welche Art, Hauptsache er war da. Und nun war er da und Ámbar verfluchte sich dafür, dass sie allein diese Tatsache irgendwie glücklich stimmte.

„Hey, Ámbar." Simón schloss die Tür hinter sich und ging anschließend auf Ámbar zu, bis er direkt neben ihrem Bett stand. Auf dieses deutend fragte er: „Darf ich?"

Ámbar zuckte scheinbar unbeteiligt mit den Schultern und rutschte ein Stück zur Seite, damit Simón mehr Platz hatte.

Dieser ließ sich daraufhin auf der Bettkannte nieder und beobachtete sie stumm.

Nach außen hin schien Ámbar gelangweilt und desinteressiert, doch in ihrem Inneren braute sich ein Sturm an Gefühlen zusammen. Sie wollte ihn noch näher bei sich haben. So nah, dass sie sich an ihn kuscheln konnte. Sie wollte seine Wärme spüren und seinen Duft einatmen, seine Zärtlichkeit genießen und sich von seiner Ruhe anstecken lassen. Doch stattdessen wartete sie ungeduldig darauf, dass er die Stille zwischen ihnen brechen würde.

„Ámbar ... Was ist los?", erlöste Simón sie nach einigen Sekunden, die sich für sie wie Minuten angefühlt hatten.

„Nichts. Was soll sein?"

Simón überging die gefälschte Leichtigkeit, die sie in ihre Stimme gelegt hatte, und antwortete im gleichen fürsorglichen Tonfall wie zuvor: „Du musst mir nichts vormachen. Ich sehe doch, dass dich was bedrückt. Manchmal hilft es, mit jemandem über diese Dinge zu reden."

Ehrlich interessiert schaute er ihr direkt in die Augen.

Ámbar musste sich zügeln, um ihm nicht doch noch alles zu erzählen, was sie derzeit belastete. Warum musste es ihr in seiner Nähe bloß so schwer fallen, ihre Gefühle zu kontrollieren? Dieser Junge stellte ungeahnte Dinge mit ihr an und wenn er so weiter machte, würde sie es bald nicht mehr schaffen, sich gegen diese zu wehren.

Doch noch war dieser Moment nicht gekommen.

„Es ist nichts, Simón", behauptete sie weiterhin starr, auch wenn ihr Herz schrie, dass sie ehrlich zu ihm sein sollte, damit es endlich wieder in seiner Nähe sein konnte.

„Ámbar ..."

Sie wandte den Blick ab, um nicht sehen zu müssen, wie der Ausdruck in seinen Augen sich änderte. Wie die Hoffnung und Fürsorge aus ihnen verschwanden, um der Enttäuschung Platz zu machen. Sie wollte das nicht. Sie wollte ihn nicht enttäuschen, doch ihr blieb keine andere Wahl.

„Du solltest gehen", sagte sie leise.

Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, während sie krampfhaft auf ihre Decke sah. Das war es nicht, was sie wollte. Ganz und gar nicht. Aber wenn er bei ihr blieb, würde er ihre Maske irgendwann bröckeln sehen, und das musste sie um jeden Preis verhindern.

Oder?

Für einen Moment zweifelte sie. War das, was sie hier tat, wirklich das Richtige?

Ja, versuchte sie sie selbst einzureden.

Aber warum fühlte es sich dann nicht so an?

Resigniert stieß Simón die Luft aus. Er hatte sich mehr von diesem Gespräch erhofft, aber er würde sich Ámbars Wunsch beugen. Schließlich hatte er weder das Recht dazu, sie zu etwas zu zwingen, das sie nicht wollte – vor allem nicht in ihrem eigenen Zimmer –, noch wollte er dies tun. Was aber nicht bedeutete, dass er aufgeben würde! Er würde es einfach an einem anderen Tag erneut versuchen. So lange, bis sie es endlich zulassen würde.

Ámbar atmete kaum merklich auf, als Simón sich erhob, spürte aber gleichzeitig, wie die plötzliche Leere neben sich begann, sich durch ihren Körper zu fressen und sie kurz davor war, nach Simóns Handgelenk zu greifen, um ihn wieder zu sich zu ziehen. Verdammt. Wieso fiel es ihr bloß so schwer, ihn gehen zu lassen? Das konnte doch alles nicht wahr sein. Diese Zerrissenheit machte sie fertig. Ob das jemals aufhören würde? Ámbar hoffte es, doch trotzdem wehrte sich alles in ihr gegen den Gedanken, Simón loszulassen.

Für einen Moment schien es so, als würde er nun einfach gehen, doch dann drehte er sich noch einmal zu ihr um.

„Gute Nacht", wünschte er ihr.

Kurz sah er ihr in die Augen, ehe er sich mit den Händen sowie dem rechten Knie auf ihrer Matratze abstütze, um ihr anschließend einen Kuss auf die Wange zu drücken.

Automatisch schloss Ámbar während der Berührung die Augen und genoss den Moment, wenn er auch viel zu schnell vorüber ging.

Als sie sie wieder öffnete, sah sie, wie Simón die Tür öffnete und durch diese aus ihrem Sichtfeld verschwand.

Unglücklich biss sie sich auf die Unterlippe und ließ sich nach hinten fallen.

Und obwohl sie versuchte, nicht mehr an das Geschehene zu denken, fuhren ihre Gedanken die nächsten Stunden lang Achterbahn.

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