Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 9

Jackson

Ich hatte einen sehr seltsamen Traum. Ich befand mich in meiner neuen Schule und mir passierten andauernd irgendwelche komischen, peinlichen Sachen, für die mich die ganze Schule auslachte. Jedes Mal war es nicht meine Schuld, aber immer wenn ich sagte: "Ich war das nicht!", wurde ich nur noch mehr ausgelacht. Ich befand mich in diesem Stadium, in dem man genau wusste, dass man träumte, aber es auch nicht schaffte richtig aufzuwachen.

Doch gerade als dieser bescheuerte Traum eine sehr gute Wendung nahm, indem plötzlich Chestity dazu kam und mich küsste, drang ein nerviges Geräusch zu mir durch. Ich versuchte es zu ignorieren und zog mir die Bettdecke über den Kopf, in der Hoffnung, dass es dann aufhören würde. Jetzt wollte ich nämlich nicht mehr aufwachen, denn immerhin machte ich gerade mit Chestity rum, auch wenn es nur ein Traum war. Das Geräusch hörte nach einiger Zeit wieder auf, nur um ein paar Sekunden später wieder anzufangen und ich begriff langsam, dass es mein Handy war, das klingelte und wer auch immer mich gerade anrief, nicht so bald aufgeben würde, auch wenn derjenige das noch bereuen würde.

Kurz bevor ich richtig wach wurde, fiel ein menschlicher Körper auf mich drauf und ich spürte das Gewicht deutlich auf mir, auch wenn es wirklich sehr leicht war. Zumindest fühlte es sich so an, denn als ich die Augen aufschlug, war niemand außer mir in meinem Zimmer, obwohl das Gefühl beobachtet zu werden, dass mich schon die ganze Woche verfolgt hatte, immer noch nicht verschwunden war. Ich beschloss, dass der andere Körper auf meinem wohl noch zu meinem Traum gehört haben musste. Seufzend drehte ich mich um und tastete auf meinem Nachttisch nach meinem klingelnden Handy, wobei ich alles was sich darauf befand zu Boden beförderte, aber das war mir gerade reichlich egal.

"Was!", schnauzte ich in den Hörer, ohne vorher auf den Display zu sehen, nachdem ich das Handy endlich in der Hand hielt.

"Dir auch einen guten Morgen, Bro!", ertönte Zacs Stimme vom anderen Ende der Leitung.

"Alter! Was fällt dir ein, mich so früh an einem Samstagmorgen anzurufen?" Eine nettere Begrüßung würde er nach der Aktion garantiert nicht von mir bekommen!

"Es ist schon zwölf Uhr Mittag!", verteidigte er sich.

"Sag ich doch: Viel zu früh für einen Samstagmorgen. Ich brauche meinen Schönheitsschlaf, ich sehe nicht umsonst so gut aus! Und du hast mich gerade aus einem geilen Traum geweckt", erwiderte ich genervt.

"Ja, ja ist ja gut! Darf ich jetzt mit dir reden oder soll ich doch lieber später noch mal anrufen, wenn du besser gelaunt bist?"

"Jetzt bin ich ja eh wach", brummte ich und setzte mich in eine aufrechte Position. "Schieß los."

"Also erstmal: Wie lief das Date mit Misses Hot gestern?", fragte er neugierig und bei der Erinnerung daran besserte sich meine Laune direkt ein bisschen.

Das Date war zwar mehr als scheiße gelaufen und ich hatte ernsthaft geglaubt, dass ich bei Chestity total verkackt hatte, aber mit meinem Schauspieltalent und Charme hatte ich es doch noch irgendwie gerettet. Außerdem hatte Chestity mir mit ihren Küssen bewiesen, wie sehr sie auf mich abfuhr, trotz des ganzen Schlamassels und das war gut! Sogar mehr als gut.

"Und dann hat sie dich geküsst!?", fragte Zac ungläubig, nachdem ich ihm die Kurzversion von gestern Abend gegeben hatte.

"Ja, sogar zweimal!", bestätigte ich zufrieden. "Und als ich sie nach Hause gebracht habe, habe ich sie nochmal zum Abschied geküsst."

"Und du bist sicher, dass du dir das nicht bloß eingebildet hast? Ist das nicht eigentlich gerade in dem Traum passiert ist, aus dem ich dich geweckt habe?"

"Laber keinen Scheiß! Als ob ich mir sowas einbilden würde!" Um ehrlich zu sein, war ich gerade etwas gekränkt, dass Zac mir das zutraute.

"Alter, dann muss sie ja echt auf dich stehen, wenn sie dich nach dem scheiß Date noch küsst!", stellte Zac fest. Ach, das war mir ja noch gar nicht aufgefallen!

"Aber du hast doch bestimmt nicht nur angerufen, um mich wegen dem Date auszufragen, oder?", fragte ich, um von dem Thema abzulenken.

"Ja, du hast Recht. Ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob du heute Abend mit zu der Haus Party von Sylvester kommst?"

"Ich bin zwar wahrscheinlich nicht eingeladen, aber klar komm ich mit!", erwiderte ich, denn ich ließ mir bestimmt keine Party entgehen, auch wenn sie von meinem sozusagen Erzfeind geschmissen wurde.

"Theoretisch bist du schon eingeladen, er hat nämlich das ganze Rugbyteam eingeladen und dir wahrscheinlich mit Absicht nicht Bescheid gesagt." Ja, das hörte sich sehr nach Sylvester an, aber deswegen würde ich erst Recht kommen und vielleicht würde ja auch Chestity da sein.

"Okay, dann sehen wir uns heute Abend bei Sylvester", verabschiedete ich mich, da ich das große Bedürfnis hatte mich jetzt wieder zurück ins Bett zu legen, was ich dann auch tat, nachdem Zac aufgelegt hatte.

Zumindest so lange bis Dad beschloss, dass ich mal langsam aufstehen sollte. Gott, wie ich es hasste, dass er sich dauernd in mein Leben einmischen musste! Genau deswegen erzählte ich ihm auch nichts von der Party heute Abend, da die Wahrscheinlichkeit sehr groß war, dass er mich nicht dort hingehen lassen würde, sondern sagte ihm, dass ich bei Zac Rugby gucken würde.

Nachdem ich eine Runde laufen gewesen war, verbrachte ich den Rest des Tages in meinem Zimmer und hörte Musik, um meinem nervigen Vater aus dem Weg zu gehen, bis ich mich so gegen acht für die Party fertig machte.

Ich war den Weg zu Sylvesters Haus gelaufen, da er nur ein paar Straßen weiter wohnte und ich nachher wahrscheinlich eh nicht mehr in der Lage sein würde Auto zu fahren.

"Was machst du denn hier?", wurde ich sehr freundlich von ihm begrüßt, als ich einfach durch die Tür geradewegs an ihm vorbeilief.

"Zac hat gesagt, das ganze Rugbyteam ist eingeladen", antwortete ich unbeeindruckt. "Wo krieg ich was zu trinken her?"

"Küche", brummte er leicht angepisst und ließ mich stehen. Ich hatte gleich gewusst, dass es ihm nicht passen würde, wenn ich hier aufkreuzte, aber das Gute war, dass er mich auch nicht einfach wieder rausschmeißen konnte, weil ich theoretisch doch eingeladen war.

Da Sylvester anscheinend nicht den guten Gastgeber spielen wollte, machte ich mich alleine auf die Suche nach der Küche und wurde auch relativ schnell fündig. Ich nahm mir ein Bier und hielt dann Ausschau nach meinen Freunden.

Cole, Jack und Zac standen in einer Ecke des Wohnzimmers zusammen mit ein paar Mädchen. Ich begrüßte die Jungs mit Handschlägen und nickte den Mädchen einmal zu, da sie mich eh nicht sonderlich interessierten.

"Und wie findet es Sylvester, dass du hier bist?", fragte Cole.

"Na ja, er war nicht sonderlich begeistert davon...", erwiderte ich zufrieden. „Wo ist eigentlich Will?"

"Der müsste gleich hier sein", meinte Jack.

In diesem Moment stieß ein weiteres Mädchen zu unserer Gruppe, das im Gegensatz zu den anderen sofort meine Aufmerksamkeit auf sich zog, denn sie war verdammt heiß. Sie hatte dunkelbraune, leicht gelockte Haare, die ihr fast bis zur Hüfte reichten, volle rote Lippen, eine mega geile Figur und große, braune Augen, die mich interessiert musterten.

"Du gefällst mir, Süßer!" Ihre Stimme war angenehm weich. "Wieso bist du mir noch nie aufgefallen?"

"Ich bin erst vor ein paar Wochen hierher gezogen", antwortete ich ihr.

"Ach so. Ich bin Miley." Sie hielt mir ihre schmale Hand hin und ich ergriff sie. "Jackson."

"Schön dich kennenzulernen, Jackson." Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln und entblößte so eine Reihe makelloser, weißer Zähne. "Tanzt du mit mir Jackson?"

Ich ließ mich von ihr auf die improvisierte Tanzfläche im Wohnzimmer ziehen, denn was sprach schon dagegen ein bisschen Spaß mit ihr zu haben? Sie war verdammt heiß, Chestity war nicht hier und ich konnte sowieso machen, was ich wollte, schließlich waren wir nicht zusammen.

Die Jungs warfen mir zwar etwas zweifelnde Blicke zu, aber das war meine Sache und ich wusste schon was ich machte.

Wie sich herausstellte, sah Miley nicht nur gut aus, sondern konnte auch mehr als gut tanzen. Sie wusste genau, wie sie mich anmachen konnte und so waren unsere Körper schon kurze Zeit später eng umschlungen und bewegten sich gemeinsam im Takt der Musik. Ihre Hände befanden sich überall auf meinem Körper und meine wanderten langsam unter ihr kurzes Kleid, während meine Lippen an ihrem Hals hinauf wanderten. Gerade als ich sie dann endlich richtig küssen wollte, tippte mir jemand von hinten auf die Schulter.

"Was?!" Genervt fuhr ich herum und blickte in Coles Gesicht.

"Alter, reg dich ab!", meinte er gelassen und beugte sich ein bisschen weiter zu mir vor, sodass Miley uns nicht mehr hören konnte. "Ich wollte dich nur warnen, dass Chestity jetzt hier ist. Sie steht da vorne mit Sylvester."

Scheiße! Ich hatte irgendwie nicht damit gerechnet, dass sie hier auftauchen würde. Immerhin war das hier die Party ihres Ex-Freundes. Jetzt konnte ich nur noch hoffen, dass sie mich und Miley noch nicht gesehen hatte und dass Miley es mir nicht übel nahm, wenn ich sie jetzt wegen einem anderen Mädchen stehen ließ. Chestity war nun mal im Moment oberste Priorität, weil sie nicht nur heiß war, sondern ich sie auch für mein Image an der Schule brauchte und ich Sylvester eins auswischen wollte.

"Danke, Mann!", sagte ich zu Cole, da er mir wahrscheinlich gerade den Arsch gerettet hatte und wandte mich dann wieder Miley zu. Hoffentlich versaute sie mir das jetzt nicht!

"Können wir das hier vielleicht mal ein anderes Mal fortsetzen?", fragte ich sie vorsichtig. "Gerade ist ein Mädchen gekommen und ich will eigentlich nicht, dass sie weiß, dass ich noch was mit anderen Mädchen habe."

Angespannt wartete ich auf ihre Reaktion. Doch die Sorgen hatte ich mir umsonst gemacht, denn sie reagierte genauso cool, wie ich sie eingeschätzt hatte, was auch der Grund gewesen war, warum ich überhaupt mit ihr getanzt hatte.

"Kein Problem. Ich gebe dir einfach meine Handynummer und wenn du Lust auf ein bisschen Spaß hast, kannst du mich anrufen." Sie zwinkerte mir zu und ich reichte ihr mein Handy, damit sie ihre Nummer einspeichern konnte, während ich vorsichtig über meine Schulter zu Chestity blickte. Doch sie hatte mich zum Glück immer noch nicht gesehen und schien etwas genervt von Sylvester zu sein, der auf sie einredete.

Miley gab mir mit einem Grinsen mein Handy zurück und ich war mir sicher, dass ich irgendwann noch auf ihr Angebot zurückkommen würde. Ich liebte so unkomplizierte Mädchen wie sie!

Jetzt musste ich mich aber erstmal dem etwas komplizierteren Fall zu wenden und lief Richtung Sylvester und Chestity.

"Hey Jackson!", rief Letztere erfreut, als sie mich sah. "Ich hab gehofft dich hier zu sehen." Dann lief sie auf mich zu, fiel mir um den Hals und drückte mir einen Kuss auf die Wange, sehr zum Missfallen von Sylvester, der mich böse anblickte. Ich grinste ihn nur überheblich an und sein Gesicht verfinsterte sich nur noch mehr. Man konnte seinen Ärger und seine Eifersucht förmlich spüren.

Ich bedachte ihn jedoch nicht weiter, sondern wandte meine Aufmerksamkeit Chestity zu, die sich mittlerweile wieder von mir gelöst hatte. "Du siehst wie immer wunderschön aus!", kommentierte ich ihr kurzes, rotes Kleid, das ziemlich eng war und so ihre Figur sehr gut betonte.

Wie nicht anders zu erwarten, verfehlte mein Kompliment seine Wirkung nicht und Chestity strahlte mich zufrieden an. Es war so einfach, sie um den kleinen Finger zu wickeln, wenn man wusste, was Mädchen wie sie hören wollten. Und so war es auch kein Wunder, dass sie den restlichen Abend quasi an mir hing. Wenn ich nicht gerade mit ihr tanzte (Mädchen standen auf Jungen, die tanzen konnten, das hatte ich schon ziemlich früh herausgefunden, weshalb ich es auch ziemlich gut beherrschte), saß sie auf meinem Schoß oder umarmte mich. Zumindest so lange bis sie um kurz vor Mitternacht auf ihre Freundinnen traf, die etwas später gekommen waren und ich flüchtete. Ein konstant plapperndes Mädchen hielt ich ja noch irgendwie aus, aber vier von der Sorte waren sogar mir zu viel. Also ließ ich sie tratschen und ging mit den Jungs in den Garten, um eine zu rauchen. Chestity würde schon wieder zu mir kommen.

"Ich hab dir das heute Morgen ja irgendwie nicht so richtig geglaubt, aber du hattest Recht, Chestity steht total auf dich!", meinte Zack überrascht.

"Ich hab euch doch gesagt, dass ich jedes Mädchen bekomme, das ich will", erwiderte ich zufrieden und nahm einen Zug von meiner Kippe.

"Du musst uns unbedingt mal deine Tricks verraten!", forderte daraufhin Will.

Doch darauf konnte er lange warten, denn ich behielt meine Erfolgsgeheimnisse für mich, weshalb ich der Aufforderung auswich: "Vielleicht irgendwann mal."

"Ist Miley jetzt eigentlich sauer auf dich, weil du sie einfach stehen gelassen hast?", fragte jetzt Cole.

"Nein, gar nicht. Sie hat mir sogar ihre Nummer gegeben."

"Dir ist schon klar, dass die absolut Jeden ranlässt, oder?", meine Will.

"Na und? Ich will ja nur ein bisschen Spaß mit ihr haben!", antwortete ich trocken.

"Den wirst du mit ihr auch bekommen. Sie ist nämlich echt gut!", grinste Zac.

"Du hattest schon mal was mit ihr?" Vorwurfsvoll sah ich ihn an. "Warum verschweigst du mir, dass es hier so ein heißes Mädchen gibt, das bereitwillig mit einem ins Bett geht?"

"Na ja, du warst so mit Chestity beschäftigt", wich Zac aus.

"Ja, aber es ist nie falsch zwei Bräute am Start zu haben!"

"Hattest du in Edinburgh eigentlich auch so viele Mädchen?", wollte Will daraufhin wissen.

"Also ich hatte schon ein paar Mädchen am Start", gab ich diesmal bereitwillig Auskunft. "Und eigentlich hatte ich auch eine Freundin, aber mit der hab ich Schluss gemacht, als mein Vater mir gesagt hat, dass wir mal wieder umziehen. Was soll ich auch mit einer Freundin in Edinburgh, wenn ich in Aberdeen bin?"

"Du bist echt unmöglich, Jackson", lachte Cole.

"Ich weiß!" Grinsend zuckte ich mit den Schultern.

In diesem Moment stieß Chestity zu uns. "Jackson, da bist du ja! Ich will tanzen und mit dir rummachen!", quengelte sie und zog an meinem Arm.

Natürlich ließ ich mir das nicht zweimal sagen und ließ mich von ihr zurück ins Haus ziehen, nicht ohne den Jungs vorher noch ein vielsagendes Grinsen zuzuwerfen.

Chestity war schon leicht angetrunken, was man daran merkte, dass sie ziemlich aufgedreht war und manchmal leicht schwankte, aber das störte mich nicht groß, denn auch ich spürte mittlerweile die Auswirkungen des Alkohols. Sie zog mich auf die Tanzfläche, schlang ihre Arme um einen Hals und begann sich im Takt der Musik zu bewegen. Ich widmete ihr meine ganze Aufmerksamkeit, zumindest so lange, bis ich wieder mal diesen stechenden Blick im Nacken spürte, der mich schon die ganze Woche verfolgte. Doch als ich mich umdrehte, sah mich diesmal tatsächlich jemand an. Es war Sylvester, der die Arme vor der Brust verschränkt, am anderen Ende des Raumes stand und mich böse anstarrte.

Zufrieden drehte ich mich zurück zu Chestity, drehte sie um 90 Grad, so dass Sylvester uns auch auf jeden Fall richtig sehen konnte und küsste sie dann provozierend vor seinen Augen. Wie nicht anders zu erwarten, erwiderte sie den Kuss, ohne mit der Wimper zu zucken. Während ihre Hände meinen Kopf noch weiter zu sich herunterzogen, wanderten meine zu ihrem Hintern und ich drückte sie noch enger an mich. Als dann noch unsere Zungen anfingen spielerisch miteinander zu kämpfen, vergaß ich, warum ich überhaupt angefangen hatte sie zu küssen.

Zumindest bis ich brutal von ihr weggerissen wurde und eine Faust mit voller Wucht meine Nase traf. Mein Kopf wurde von dem Schlag zur Seite geschleudert und als ich wieder hochsah, blickte ich in Sylvesters wutverzerrtes Gesicht.

„Lass die Finger von ihr!", fauchte er mich an und drohte mir wieder mit seiner Faust.

Ich stieß nur ein trockenes Lachen aus und wischte mir mit dem Hemdsärmel das Blut von der Nase. Der Idiot konnte froh sein, dass er sie mir nicht gebrochen hatte!

„Also wenn ich mich richtig erinnre, hat sie mit dir Schluss gemacht und somit hast du leider keinerlei Ansprüche mehr auf sie...", sagte ich provozierend, aber mit ruhiger Stimme. „Außerdem mag sie mich anscheinend sowie so lieber als dich. Wahrscheinlich kann ich besser küssen!", setzte ich noch einen drauf.

Das führte dazu, dass Sylvester seine Beherrschung verlor und auf mich losging. Da ich aber diesmal damit gerechnet hatte, blockte ich seinen Schlag gekonnt ab, um dann selber auszuholen und ihm in seine hässliche Fresse zu schlagen. Zufrieden betrachte ich das Blut, das aus seinem Mund lief. Wer mich schlug, musste halt damit rechnen, dass er auch was abbekam!

Wir wollten gerade wieder aufeinander losgehen, als ich von hinten von zwei schmalen Mädchenhänden festgehalten wurde, die erstaunlich fest um meine Oberarme griffen. Verwundert drehte ich mich um, sah aber nur die Jungs, die auf uns zu gerannt kamen. Ich bildete mir als mal wieder komische Sachen ein. Aber damit wollte und konnte ich mich gerade nicht beschäftigen!

Stattdessen machte ich erneut den Versuch auf Sylvester zu zustürmen, doch diesmal wurde ich wirklich festgehalten und zwar von Will und Zac, genauso wie Sylvester von zwei Typen aus dem Rugbyteam.

„Lasst mich los!", zischte ich die Jungs hinter mir an. „Ich will dieses Arschloch verprügeln, bis er nicht mehr weiß, wo oben und unten ist!"

Mittlerweile hatte sich eine Gruppe Schaulustiger um uns versammelt, die gespannt das Spektakel verfolgten, das wir ihnen hier boten und jemand hatte die Musik leiser gemacht.

„Ich verstehe dich ja auch", meinte Zac. „Aber was glaubst du, wird Coach Irwin sagen, wenn ihr beide am Montag total zerschunden beim Training aufkreuzt? Vor allem weil wir nächstes Wochenende ein echt wichtiges Spiel haben."

Leider musste ich Zac Recht geben. Rugby war wichtiger als diese dämliche Prügelei um ein Mädchen. „Okay, ihr könnt mich loslassen.", brummte ich. „Ich geh nicht wieder auf ihn los, auch wenn ich ihm am liebsten die Nase brechen würde. Versprochen!"

Will und Zac ließen mich los und auch Sylvester schien anscheinend wieder einigermaßen zur Vernunft gekommen sein. Die Betonung lag allerdings auf einigermaßen, denn er schrie mich trotzdem noch an: „Verschwinde SOFORT aus MEINEM Haus!"

„Ist ja schon gut", erwiderte ich trocken. „Ich hab eh keinen Bock mehr auf deine beschissene Party und wenn ich deine hässliche Visage noch eine Sekunde länger sehen muss, muss ich wahrscheinlich kotzen."

Sylvester sah aus, als würde er mich am liebsten wieder schlagen wollen, doch ich beachtete ihn einfach nicht und verschwand durch die Haustüre nach draußen.

Kaum hatte ich diese hinter mir zugeschlagen ging sie auch schien wieder auf und ich hörte das Klacken von Absätzen auf dem Gehweg.

„Jackson, warte mal!" Leicht genervt drehte ich mich zu Chestity um. „Du blutest ja immer noch!", stellte sie fest und sah mich besorgt an. „Soll ich dir was zum Saubermachen und Kühlen holen?"

„Ist schon gut, Chestity", erwiderte ich. „Das ist nur halb so schlimm, wie es aussieht. Ich hatte schon viel schlimmere Verletzungen." Beim Rugby kam man um Verletzungen nun mal nicht rum. „Ich gehe am besten einfach nach Hause."

„Warum kapiert Sylvester auch nicht, dass ich nichts mehr von ihm will?", seufzte sie.

„Tja, es ist halt schwer so ein tolles Mädchen wie dich loszulassen. Aber ich denke, er sollte jetzt verstanden haben, dass du mir gehörst. Ansonsten muss ich ihm wohl noch mal eine reinhauen!"

„Du bist mein Held, Jackson!", kicherte Chestity und drückte mir einen Kuss auf die Wange, bevor sie zum Glück mit den Worten: „Wir sehen uns Montag", endlich wieder im Haus verschwand. Ich hatte nämlich gerade eigentlich überhaupt keine Nerven mehr für sie, aber das konnte ich mir vor ihr ja nicht anmerken lassen.

Gerade wollte ich mich auf den Weg nach Hause machen, da ging die Tür schon wieder auf und die Jungs traten zu mir auf den Gehweg.

„Bist du okay, Jackson?", fragte Jack.

„Ja, ja, alles gut", wank ich ab.

„Sorry, dass wir dich festgehalten haben", meinte Zac. „Sylvester hätte es echt verdient, wenn du ihn windelweich geprügelt hättest, aber..."

„Ist schon gut, Zac. Ich verstehe es ja", beruhigte ich ihn.

„Soll ich dich schnell noch nach Hause fahren?" Will klimperte mit seinen Schlüsseln.

„Nein, ich hab's ja nicht weit." lehnte ich ab, verabschiedete mich und machte mich dann endlich auf den Weg.

Ich konnte ja in diesem Moment noch nicht ahnen, wie sehr ich mir noch wünschen würde, ich wäre an diesem Abend einfach in Wills Auto gestiegen.

So waren meine einzigen Sorgen, während ich die Abkürzung durch den Park lief, was ich Dad sagen sollte, wenn er gleich noch wach war und mich nach dem Blut in meinem Gesicht und auf meinem Hemd fragte. Offiziell war ich ja schließlich nur bei Zac Rugby gucken gewesen.

Meine Gedanken über eine perfekte Ausrede wurden unterbrochen, als ich hinter mir plötzlich Schritte hörte. Es war extrem ungewöhnlich, dass in dieser Gegend so spät noch Leute durch den Park liefen. Ich drehte mich um und erstarrte für einen Moment, als ich hinter mir drei komplett in schwarz gekleidete Gestalten erkannte. Die Szene erinnerte mich irgendwie an letzten Dienstag, doch dann beruhigte ich mich selber. Die drei waren bestimmt nur auf dem nach Hause Weg nach einer Party genau wie ich.

Ich wollte einfach weiter gehen, doch von vorne kamen drei ebenfalls ganz in schwarz gekleidete Männer schnellen Schrittes auf mich zu, blieben schließlich vor mir stehen und versperrten mir so den Weg. Nachdem ich nach links und rechts geblickt hatte, musste ich feststellen, dass ich von circa zehn Männern umzingelt war, denn auch die von hinter mir, waren mir inzwischen ziemlich nahe. Scheiße, was wollten die von mir?

Der Typ, der direkt vor mir stand, nahm seine Kapuze ab und mit Erschrecken stellte ich fest, dass mir sein Gesicht bekannt vorkam. Meine schlimmsten Befürchtungen erfüllten sich gerade, denn es war der Mann, der letzte Woche die Frau erstochen hatte. Wie hatten die mich bitte gefunden?

Panik machte sich in mir breit. Ich hatte keine Chance mich gegen fast zehn Männer zu verteidigen, die mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch alle bewaffnet waren.

Der Typ machte mit einem fetten Grinsen im Gesicht einen bedrohlichen Schritt auf mich zu und musterte mich von oben bis unten. "Na, Richboy? Wie es aussieht hast du dir heute schon mal Prügel eingefangen. Da hast du doch bestimmt nichts gegen noch ein bisschen mehr, oder?"

'Ganz ruhig, Jackson!', ermahnte ich mich in Gedanken selber. 'Du hast denen eigentlich überhaupt nichts getan und du darfst dir deine Angst auf keinen Fall anmerken lassen.'

„Was wollt ihr von mir?", fragte ich so ruhig wie möglich und versuchte dabei das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken

„Das fragst du ernsthaft?", ertönte eine Stimme hinter mir.

„Glaubst du wirklich, wir gehen das Risiko ein, dich einfach rumlaufen lassen, wenn du uns verraten könntest", meldete der Mann genau vor mir sich wieder zu Wort.

Wie hatten die mich bloß gefunden? Ich hatte die Männer doch letzte Woche abgehängt, als sie mich verfolgt hatten oder nicht?

„Ich habe niemandem erzählt, was ich gesehen habe und werde es auch nicht tun. Ich schwöre es!", versicherte ich ihnen.

„Ach ja?", kam es diesmal von links. „Und wie können wir sicher sein, dass du nicht lügst oder es nicht doch tun wirst?"

„Ich habe niemandem etwas gesagt! Und ich verrate auch niemandem etwas! Bitte lasst mich in Ruhe!" Ich wusste selber, dass sie mir das nicht abkaufen würden, auch wenn es die Wahrheit war!

„Ja, ja, ist klar!", meinte der Typ, der anscheinend der Anführer war genervt. „Deine Beteuerungen ist uns egal! Wir werden sicherstellen, dass du mieser Hurensohn nicht reden wirst!"

„Was habt ihr mit mir vor?", fragte ich, obwohl ich das gar nicht so genau wissen wollte und konnte diesmal nicht verhindern, dass Angst in meiner Stimme mitschwang.

„Wirst du schon gleich spüren! Auf jeden Fall werden wir sicherstellen, dass du keinen Schaden anrichtest."

Die Männer ließen mir gar keine Gelegenheit, die Worte richtig zu verarbeiten, sondern gingen alle gleichzeitig und ohne Vorwarnung auf mich los. Ich hatte überhaupt keine Chance mich zu wehren und spürte mehrere Faustschläge im Gesicht und am Kopf und Messerstiche in der Bauchgegend und an den Beinen. Es dauerte nicht lange, bis ich zu Boden ging und mit dem Hinterkopf hart auf dem Asphalt des Weges aufschlug. Alles schmerzte, mein Kopf pochte unangenehm, meine Nase war diesmal gebrochen und als ich versuchte die Augen zu öffnen, sah ich nur noch verschwommen.

Innerlich stellte ich mich auf noch schlimmere Schmerzen ein, doch wie durch ein Wunder passierte nichts mehr. Stattdessen hörte ich das Stöhnen der Männer und wie einer nach dem anderen zu Boden ging. Es musste mir also glücklicherweise jemand zur Hilfe gekommen sein.

Kurz bevor ich endgültig das Bewusstsein verlor, beugte sich jemand über mich. Es war das Gesicht eines Mädchens, das mir seltsam vertraut vorkam, obwohl ich schwören konnte, dass ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Sie hatte schwarze, lange Haare, die ein blasses Gesicht mit vollen, roten Lippen und stechend blauen Augen umhüllten. Sie sah aus wie ein Engel, was noch dadurch verstärkt wurde, dass die Schatten, die ich über ihrem Kopf sah, aussahen wie Flügel. Sie sagte etwas zu mir, doch ihre Worte drangen nicht zu mir durch. Stattdessen verlor sich mein Blick in den Weiten ihrer blauen Augen und ich fühlte mich so geborgen wie schon lange nicht mehr.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro