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2.Der Retter, Il Re und Shiki

Als ich wieder aufwachte, brachen die ersten Sonnenstrahlen durch das kleine verschmutzte Fenster, welches sich dicht unter der Decke in der Wand befand.

Ich rappelte mich langsam auf und streckte mich, während ich versuchte die Müdigkeit aus meinen Augen zu blinzeln. Fast hatte ich vergessen, dass ich nicht in meinem eigenen Bett, sondern auf einem Sofa in einem düsteren Keller lag. Anscheinend war die Couch gar nicht mal so unbequem, wie ich es geahnt hatte.

Um ganz ehrlich zu sein, hatte ich nur wenig Lust dazu, nur irgendetwas an diesem Tag zu unternehmen, geschweige denn überhaupt aufzustehen. Sogar in so einer Gegend in der ich nirgendwo sicher war, bekam ich es mit dem Gefühl der Faulheit zu tun. Auf einmal riss mich das Grummeln von meinem Bauch aus meinen Gedanken. Etwas zum Essen zu besorgen, war vielleicht in diesen Moment trotzdem keine schlechte Idee. Das Problem war nur, dass ich überhaupt nicht wusste wo ich diese Tauschstelle, welcher Emma's Butler erwähnt hatte, finden konnte. Ich kratzte mich also nur planlos an meinem Hinterkopf.

Was nun?

Vielleicht konnte ich die Leute auf der Straße fragen, ob sie mir den Weg zu der Tauschstelle zeigen konnten. Jedoch bezweifelte ich sehr stark, dass mir überhaupt nur jemand helfen wollen würde. Ich seufzte kurz und stellte mich auf meine Füße. Kurz hatte ich meine Waffe auf meinem Rücken befestigt und die Marken um meinem Hals gehangen, bevor ich meinen Schlafplatz verließ.

Toshima sah in der Früh auf jeden Fall viel friedlicher aus als in der Dunkelheit. Das bedeutete aber natürlich nicht, dass ich es hier länger als noch sechs Tage aushalten würde. Nein, ganz im Gegenteil. Seit dem Treffen mit diesen rotäugigen Typen wollte ich so schnell wie möglich wieder zurück nach Hause. Ich vernahm sogar ein unangenehmes Kribbeln auf meiner Haut, wenn ich an diesem mysteriösen und gewalttätigen Retter von mir dachte. Obwohl ich es da noch nicht bemerkt hatte, verspürte ich um ehrlich zu sein etwas Angst vor ihm. Angst jedoch bedeutet Schwäche und das wollte ich an diesem Ort vermeiden zu zeigen. Denn sonst würde ich die noch übrigen sechs Tage nicht überleben können.

Summend schlenderte ich durch die leeren Gassen und starrte verträumt in den blaugräulichen Himmel. Ich war immer schon ein Morgenmuffel gewesen, aber in diesen Moment war ich zu meiner eigenen Verwunderung nicht schlecht gelaunt. Nein. Irgendwie war ich stolz darauf, dass ich bereits einen Tag überlebt hatte. Vielleicht war das zum Auslachen, aber es fühlte sich wirklich gut an, dass ich noch lebte. Wahrscheinlich lernte man das Leben als besonders einzuschätzen, wenn man erst einmal durch die Trümmern der Stadt von Toshima schlenderte.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich auf einmal bemerkte, wie etwas in meine Richtung krabbelte. Als sich mir diese Gestalt immer mehr näherte, konnte ich sie als einen weißhaarigen Jungen identifizieren, der sich auf allen Vieren fortbewegte. Seine Augen waren mit einem schwarzem Leder verbunden, aber trotzdem schien er keine großen Probleme bei der Orientierung zu besitzen.

Er blieb genau vor meinen Füßen stehen und schnupperte, wie ein Hund beim Aufnehmen von Gerüchen machte, an mir. Erst war ich schon verwirrt, doch dann tat mir der weißhaariger Junge irgendwie leid.

Wieso er wohl auf dem Boden krabbelte und so aussah?

»Pochi!«, hörte ich jemanden hysterisch schreien. Auch der weißhaariger Junge wurde auf die männliche Stimme aufmerksam und drehte seinen Kopf in diese Richtung von dem sie hallte. Ich aber ignorierte das Geschrei und musterte immer noch den weißhaarigen Jungen vor meinen Füßen.

Ob man nach ihm gerufen hatte?

Wenn ja, schien er sich trotzdem keinen Millimeter bewegen zu wollen.

»Hat der Kerl etwas bei sich?« Nun erklang eine ganz tiefe männliche Stimme, weswegen sich Gänsehaut auf meiner Haut bildete.

Diesmal schaute ich auf und erblickte zwei große Männer, die in unsere Richtung schlenderten. Der braungebrannte Mann, dem ich diese tiefe Stimme zumutete, besaß schwarze kurze Haare. Ich konnte aus dieser Entfernung auch eine waagrechte Narbe auf seiner Stirn erkennen. Er hielt ein Eisenrohr auf seiner Schulter, welches sicherlich als seiner Waffe diente, und hatte seinen Mund zu einem wolfähnlichen Grinsen verzogen. Seine Bekleidung bestand aus einem Militäroberteil und trug darüber einen grünen langen Mantel mit einer weißen Fellkapuze. Um seinen Hals baumelte eine Schutzbrille, dessen Nutzen mir in diesem Fall unbekannt war. Außerdem hatte er auch eine schwarze Jeans und Springstiefel in derselben Farbe an. Ich hatte aufgrund seines Aussehens stark den Verdacht, dass er der Militär im dritten Weltkrieg gedient hatte.

Der andere Unbekannte wiederum besaß blonde langen Haare, die sein Gesicht zum größten Teil verdeckten. Er trug eine rote Kapuzenjacke, die in der Mitte geöffnet war, weswegen man seine definierten Bauchmuskeln und ein schwarzes Tattoo auf seiner Brust erkennen konnte, welches bis zu seinem Hals führte. Außerdem hatte er auch eine dunkle lockere Hose und dazu schwarze Boots angezogen. Als seiner Waffe dienten höchstwahrscheinlich die scharfen Metallkrallen, die an seinen beiden Händen befestigt waren. Ich wurde gleich auf die weißen Verbände um seinen Handgelenk aufmerksam, unter dem ein rot und grün flammenartiges Tattoo hervorstach.

Obwohl das Aussehen von den beiden total unterschiedlich war, hatten die zwei Unbekannten trotzdem eine Sache gemeinsam: sie waren riesig.

Ich konnte ihnen nur höchstens zur Brust reichen.

»Tama scheint auf dich zu reagieren«, redete der Mann mit der tiefen Stimme weiter. Sein wollähnliches Grinsen wurde immer breiter und auch der Blonde schien sich sehr zu freuen.

Während sie uns näherten, nahm ich schon meine Motorsäge von meinem Rücken und hielt sie nun fest in der Hand. Das Ledertuch hatte ich aber noch nicht abgenommen, da ich abwarten wollte, ob die zwei Unbekannten mich überhaupt angreifen würden oder nicht. Ich selbst aber wollte auf keinen Fall gegen zwei so große und muskulös gebaute Personen kämpfen. Eine andere Wahl besaß ich aber sowieso nicht, wenn sie mit mir kämpfen wollten und ich nicht zufälligerweise Verlangen nach dem Tod vernahm.

»Ach schau mal! Da steht ja 'n kleines Kätzchen!«, hörte ich nun den Blonden in seiner hysterischen Stimmlage kreischen.

Kätzchen?

Ich schaute mich um.

Wo sah er denn ein kleines Kätzchen stehen?

»Ein sehr verdächtiges kleines Kätzchen«, fügte der Schwarzhaariger dazu.

Wieso redeten sie denn auf einmal über Katzen?

Ich war völlig verwirrt.

»Pochi scheint aber das sehr verdächtige kleine Kätzchen zu mögen«, sprach nun der Blonde wieder.

Meinten sie etwa mich mit "Kätzchen"?

Ich starrte erneut auf den weißhaarigen Jungen, der immer noch nicht von meiner Seite gewichen war. Er schnaufte kurz, bevor er seinen Kopf zu den beiden Unbekannten drehte. Erneut meldete sich der Blonde zu Wort.

»Ah! Pochi meint Kätzchen hat 'nen eigenartigen Geruch!«

Wie zur Hölle wollte er das Schnaufen von irgendjemanden als eine Bemerkung einschätzen?

Obwohl sich an seiner Stimme nicht viel verändert hatte, bekam ich das Gefühl, als hätte sie diesmal einen gefährlichen Unterton dabei gehabt.

Plötzlich schlang sich ein dünner, aber starker Arm um meinem Hals und ich erstarrte. Ein blonder Junge, der ein bisschen kleiner als ich war, stellte sich neben mich und gab mir ein beleidigtes Gesichtsausdruck.

»Hey! Ich hab doch gesagt, dass wir uns beeilen sollten! Komm, lass uns gehen, bevor wir die netten Scharfrichter verärgern«, teilte mir der kleine Junge mit und packte mich an der Hand, bevor er mich hinter sich herzog und wir an den beiden gefährlich aussehenden und seltsamen Personen vorbeiliefen.

»Tut uns sehr leid, dass wir euch im Weg standen!«, rief er noch den beiden gruseligen Männern zum Abschied zu.

Als die zwei Unbekannten nicht mehr zu sehen waren, ließ der Junge mich wieder los. »Das war gefährlich. Du solltest diesen beiden Männern am liebsten aus dem Weg gehen«, warnte er mich, aber zeigte mir währenddessen ein sympathisches Lächeln. Ich nickte nur stumm.

Ich lag aufgrund der Situation unter Schock.

Um keinen weiteren Gedanken zu verschwenden, befestigte ich meine Motorsäge wieder auf meinem Rücken.

»Ich bin Rin nebenbei. Und wie heißt du?«, stellte sich der blondhaariger Junge vor und streckte mir seine Hand entgegen.

»Hotaru«, gab ich knapp von mir. Ich erwiderte seine Geste und schüttelte ihm kurz die Hand.

»Kann es sein, dass du neu bist? Ich hab' dich hier noch nie zuvor gesehen.«

Wieder nickte ich. »Ja, ich weiß noch nicht wirklich viel über Toshima und Igura. Ich wollte eigentlich gerade zu der Tauschstelle gehen, nur weiß ich nicht genau wo sie sich befindet.«

Rin grinste mich an und griff mir unter meinem Arm. »Ich kann dir den Weg dahin zeigen!«, versicherte er mir. Dann zog er mich einfach hinter sich her und ich folgte ihm ohne ein weiteres Wort. Ich hätte mir nie erträumen können, dass sich auch hilfsbereite Menschen in Toshima aufhielten.

An der Tauschstelle angekommen, hatte Rin für uns beiden zwei Wasserflaschen und sechs Solids geholt, bevor wir uns auf eine Couch in einer Art Gemeinschaftsraum setzten. Wir aßen und tranken.

»Lass uns ein bisschen Spaß haben und uns besser kennenlernen!«, schlug er vor, nachdem eine Weile lang kein Wort gesprochen wurde und lachte mich wieder einmal strahlend an.

Ob sein Lächeln ehrlich gemeint war?

»Wenn du Fragen hast, kannst du sie mir ruhig stellen.«

Ich nahm nachdenklich einen Schluck von meiner Wasserflasche, bevor ich letztendlich auch anfing zu reden.

»Ja habe ich sogar. Wer waren diese zwei Männer und der Junge, der auf allen Vieren gekrabbelt ist?"

Rin's Gesichtsausdruck wurde schlagartig ernst und ich überlegte, ob es wirklich in Ordnung war, dass ich ihn nach diesen komischen Personen gefragt hatte.

»Die beiden Riesen sind Scharfrichter. Der Blonde heißt Gunji und der Schwarzhaariger ist mit dem Namen Kiriwar bekannt. Ihre Arbeit ist es Regelbrecher zu suchen und diese zu töten. Wenn das nicht reicht, sind sie auch launisch und verantwortungslos. Sie haben schon oft falsche Anschuldigungen erfunden, um andere umzubringen. Und dieser Junge, der immer auf allen Vieren herumläuft, ist Arbitro's Hund.«

Ich verschluckte mich bei seinem letzten Satz beim Trinken und musste reflexartig anfangen zu husten. »H-Hund?«, fragte ich entsetzt nach. Rin nickte ohne mich weiter aufzuklären. »Verstehe«, gab ich nur von mir ohne weitere Fragen zu den drei Personen zu stellen.

Ich starrte eine Weile etwas nachdenklich und unverständlich auf dem hölzernen Tisch vor uns.

»Und hast du noch irgendwelche weitere Fragen?«, wollte Rin wissen. Ich richtete meinen Blick wieder auf ihn. Sein fröhliches Gesichtsausdruck war wieder zurück.

»Ich glaube nicht. Hast du vielleicht welche?«, gab ich etwas unsicher von mir. Er lachte.

»Also so lustig ist das jetzt auch nicht!«, behauptete ich und schlug ihm spielerisch gegen die Schulter.

»Ich weiß, ich weiß. Das ist aber einfach nur zu süß, wenn du verunsichert bist.«

»S-s-süß?"« Ich starrte den kleinen Blonden verspielt entsetzt an, was ihn wieder zum Lachen brachte. Er legte einen Arm um mich und zog mich somit näher an sich heran.

»Keine Angst! Du bist nicht mein Typ«, versicherte er mir, woraufhin ich nur grinsen musste.

»Wieso bist du eigentlich nach Toshima gekommen?«, fragte Rin. Eine Weile schaute ich ihn nur stumm an. »Wegen Geld«, antwortete ich schließlich, was ja auch der Wahrheit entsprach. »Du?«

Er blieb für einen Moment auch still. Vielleicht musste er überlegen, ob er mir seinen Grund nennen sollte oder lieber doch nicht.

»Weil ich Il Re töten will«, vertraute er mir am Ende an und grinste wieder nur.

Ich fragte ihn nicht weiter aus, aber eigentlich wollte ich schon erfahren, wer dieser Il Re war.

Nachdem wir unseren Frühstück beendet hatten, begleitete ich Rin zu einer Bar, wo er seinen älteren Kumpel treffen wollte.

»Jo, alter Mann!«, begrüßte der kleine Blonde einen Mann, den ich als diesen älteren Kumpel annahm. Dieser drehte sich zu uns, als er Rin's Stimme wahrnahm und lächelte. Er war ein Brünet mit warmen braunen Augen und einem Stoppelbart. Seine Bekleidung bestand aus einem weißen Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln und eine braune Hose mit Hosenträgern, die ihm über die Schultern gingen. Ich schätzte seinen Alter zwischen 30 und 40.

»Hey! Heute bist du aber früh dran«, stellte der braunhaariger Mann fest. Rin überreichte ihm grinsend ein Bild, welches er gleich entgegennahm und für eine Weile musterte. Als er damit fertig war, blickte er zum ersten Mal zu mir.

»Wer ist dieser Junge übrigens? Dein Freund?«, fragte er nach. Rin griff mir freudig unter den Arm.

»Ja! Das ist Hotaru. Er ist neu hier«, stellte mich der kleine Blonde seinem Kumpel vor.

»Hallo«, begrüßte ich ihn.

»Dieser kaltherziger Mann ist Motomi«, stellte Rin mir nun auch seinen Kumpel vor.

»Das "kaltherzig" hättest du ruhig weglassen können. Aber wieso bist du mit Rin unterwegs? Er haltet ja nie die Klappe«, bemerkte der Braunhaariger.

»Ah? Was willst du damit sagen? Immerhin bin ich ja so freundlich und führe einen Neuen herum! Ich wette ich war heute sozialer als du!«

Ich musste mir das Lachen verkneifen. Die beiden erinnerten mich an zwei kleine Kinder, die sich um ein Spielzeug stritten. Immerhin waren aber beide sehr freundlich zu mir und wollten mich nach dem Anschein nicht umbringen. Ich konnte mich wirklich als ein Glückspilz einschätzen.

»Wozu ist eigentlich dieses Foto gut?«, fragte ich Motomi, nachdem die beiden sich schon eine Weile gegenseitig geneckt hatten. Der Angesprochene und Rin richteten ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich.

»Ah das?« Der braunhaariger Mann hob das Foto hoch und betrachtete es, bevor er mit dem Reden anfing. »Das kann ich für meine Arbeit gebrauchen«, antwortete er letztendlich.

»Arbeit?«, wiederholte ich verwirrt.

»Ein Informationsdienst. Wenn es nicht verdächtig wäre, würde es ja nicht existieren, oder?"« Motomi lächelte mich freundlich an.

»Du meinst so eine Art wie Zeitung mit Gerüchten und Neuigkeiten?«, wollte ich wissen.

»Ja, so in der Art«, bestätigte er.

Ich bemerkte nur kurz, wie Rin einen Fotoapparat aus seiner Tasche hervorgenommen hatte, bevor er seine Arme um meinem und Notomi's Hals schlang.

»Lass uns ein Foto machen!«, verkündete er und lachte ins Kamera. Ehrlich gesagt mochte ich es nicht fotografiert zu werden, aber diesmal grinste ich einfach nur für das Foto ohne groß zu protestieren. Wer weiß. Vielleicht war das ja das letzte Mal, an dem ich fotografiert werden würde.

Nachdem wir ein Bild von uns dreien geschossen hatten und wir noch lange Zeit miteinander redeten, war es schon spät Nachmittag geworden. Ich verabschiedete mich mit Rin von Motomi und wir beide gingen zurück zur Tauschstelle, um uns erneut Essen und Trinken zu holen. Diesmal aßen wir aber nicht in dem selben Raum, sondern auf einem Hochhaus, wo wir den Sonnenuntergang während dem Abendessen betrachten konnten. Wir redeten nicht wirklich viel, aber trotzdem fühlte sich die Stille zwischen uns nicht unangenehm an. Nein, ganz im Gegenteil. Ich konnte die Ruhe genießen, wenn ich mit Rin zusammen war.

Die Ruhe, die aber nicht mehr so war wie Zuhause.

Wir lagen beide nebeneinander auf dem Boden und ich hatte meine Augen geschlossen, bis plötzlich die Stille von einem panischen Geschrei durchbrochen wurde.

»Shiki ist hier!«

Ich wollte gerade den kleinen Blonden an meiner Seite ansprechen, der aber längst nicht mehr in meiner Nähe auf dem Boden lag, sondern die Treppen runterrannte. Die gleiche, die wir dazu benutzt hatten auf diesem Hochhaus zu gelangen.

»Was ist los? Rin!«, rief ich besorgt nach ihm, aber er hörte mich wahrscheinlich nicht mehr. Somit stellte auch ich mich auf und eilte die rostige Treppen hinunter.

Wieso war Rin ohne ein einziges Wort weggelaufen?

»Shiki scheint im nördlichen Teil von Bezirk sechs aufgetaucht zu sein«, hörte ich jemanden sagen, als ich endlich unten angekommen war und an den Leuten vorbeilief, die vor dem Eingang von der Gebäude in Gruppen standen und nervös miteinander kommunizierten.

»Der ganze Boden der Gegend ist ein einziges Blutmeer«, behauptete ein anderer. Adrenalin verteilte sich in meinem ganzen Körper.

Ob es Rin gut ging?

Ich sprintete wie blind durch die düsteren Gassen, als ich stehen blieb und mich nach dem kleinen Blonden herumschaute »Rin?«, rief ich erneut, diesmal durch die Gassen, aber keine Antwort kam mir entgegen. Er befand sich wahrscheinlich gar nicht mehr in meiner Nähe.

Nach einer Weile wollte ich mich wieder umdrehen und irgendeinen sicheren Zuflucht suchen, als ich plötzlich Schritte in einer Gasse wahrnahm. Mein Blick richtete sich automatisch in diese Richtung, in der ich auch gleich einen große dunkle Gestalt entdeckte.

Ich hatte mit ihm schon einmal Bekanntschaft gemacht.

Die rubinroten Augen von ihm hätte ich jederzeit wieder erkennen können. Ich zückte meine Motorsäge, riss mit aller Kraft das Tuch ab und ging in Kampfposition.

»Huh? Bist du nicht der Abschaum von neulich?«, fragte er mich eher uninteressiert.

Ich schluckte.

Meine Hände umklammerten fest den Griff an meiner Waffe und ich starrte den schwarzhaarigen Mann herausfordernd in die roten Augen.Ich wollte eigentlich nicht gegen ihn antreten, da ich sehr wohl wusste, dass er viel stärker als ich war, aber ich musste mich trotzdem irgendwie beschützen.

Mit einer schnellen Bewegung schwang er sein Schwert in meine Richtung, jedoch konnte ich seinen ersten Angriff zum Glück erfolgreich ausweichen. Trotzdem behielt er die Geschwindigkeit bei und griff noch einmal an. Auch diesmal konnte ich noch unversehrt bleiben und bremste mit meiner Motorsäge den zweiten Schlag gekonnt ab. Obwohl der mysteriöse Mann nur ein Katana als Waffe benutzte, waren seine Angriffe sehr stark. Sogar stärker als ich mit meiner Motorsäge. Mit dieser Bedingung konnte ich nur sehr schwer mit meiner Waffe gegen ihn standhalten.

»Ist das alles?«, verspottete er mich.

Mit aller Kraft drückte ich sein Schwert weg und ging mit meiner Waffe auf ihn los, als er einen kurzen Schritt nach hinten gemacht hatte. Bevor meine Motorsäge ihm aber nur irgendeinen Schaden anrichten hätte können, verpasste er mir einen schmerzhaften Tritt in die Magengrube und ich fiel durch ein eingesplittertes Fenster hindurch. Ich schrie bei meinem Aufprall auf dem harten Boden auf und die Motorsäge fiel mit einem lauten Krach aus meiner Hand, als auch sie auf dem Beton geknallt war. Ich versuchte so schnell wie möglich wieder aufzustehen, doch der Schmerz ließ es nicht zu und ich sackte wieder in die Originalposition zurück.

Erneut ertönten die gleichmäßigen Schritte des schwarzhaarigen Mannes. Er setzte sein Schwert in eine große Spalte im Beton und steuerte dann auf mich zu. Als er dann vor mir stand, griff er mit einer Hand nach meinem Hals.

Diesmal jedoch war ich die schnellere und tritt ihm bei seinem Allerwertesten, weshalb er ein gequältes Laut von sich gab. Er wollte gerade in meine Seite treten, als ich seinen Angriff mit seinem Bein noch rechtzeitig ausweichen konnte und auf die Füße sprang. So schnell wie möglich, versuchte ich die Flucht zu ergreifen und sprintete panisch in die Richtung meiner Motorsäge, die immer noch auf dem Beton lag.

Doch noch bevor ich sie während dem Rennen ergreifen hätte können, landete ich wieder auf den Boden. Der rotäugige Mann hatte mich nämlich mit seinem Fuß mit aller Kraft von Hinten gestoßen. Er tritt eine Weile auf mich ein, bis es ihm anscheinend genug erschien und mich an meinem Hals packte. Ich wurde auf dieser Weise mit einer großen Wucht gegen die harte Betonwand gedrückt und mein Rücken prallte schmerzhaft dagegen.

»Du fuchtelst mit deiner Motorsäge herum, obwohl du selbst weißt, dass du nicht gewinnen kannst«, flüsterte er, als sein Mund fast mein Ohr berührte.

Ich erschauderte.

»Wenn du heulst und mich um Vergebung bettelst, könnte ich noch meine Meinung ändern, um dich zu töten«, flüsterte er in mein Ohr und verstärkte seinen Griff um meinem Hals immer mehr.

Ich bekam fast keine Luft mehr.

Natürlich wollte ich noch am Leben bleiben, aber gleichzeitig wollte ich nicht aufgeben. Ich wollte nicht so schnell auf die Knien fallen und ihn anbetteln, damit er mich nicht tötete.

So viel Würde besaß ich immer noch in mir.

»Da kannst du lange warten«, versicherte ich ihm, während ich ihm hasserfüllt in die rubinroten Augen schaute.

»So ein arroganter Blick«, merkte er an.

Als er letztendlich versucht hatte mir die ganze Luft abzuschnüren, nutzte ich die einzige Chance, die mir geblieben war, um mich zu befreien. Ich hob meine Beine mit einer schnellen Bewegung hoch und tritt ihm mit aller Kraft gegen die Schulter, weshalb er mich gleich losließ und ein wenig nach hinten stolperte. Da er mich losgelassen hatte, fiel ich kraftlos auf dem Boden und schnappte nach Luft. Als ich mich dann aber wieder aufstellen wollte, fiel ich auf einmal wieder auf dem Beton. Somit schlug mein Kopf hart auf dem Boden auf.

Mein Bauch schmerzte aufgrund der vorherigen Tritte.

Erneut kam der schwarzhaariger Mann auf mich zu, weshalb mein Körper anfing leicht zu zittern.

Ich hatte Angst.

Aber wovor?

Vor dem Tod?

Ja. Ich fürchtete mich um mein Leben. Ich wollte unbedingt diese übrigen sechs Tage in Toshima überleben.

»Versuchst du etwa stark zu sein, obwohl du hier der Verlierer bist? Hunde sollten sich wie welche benehmen und brav bellen«, ließ er mich wissen.

Erneut wurde mir ein Tritt in meiner Seite verpasst und ich zischte schmerzvoll auf.

»Echt erbärmlich. Solche Schwächlinge wie du haben in Toshima nichts zu suchen.«

Ein weiterer Tritt.

»Du bist auch nicht besser! Dass du schwächere Leute angreifst, zeigt auch schon, wie schwach du selbst bist! Fordere doch lieber solche Personen zu einem Kampf auf, die auf deinem Level sich befinden und zeig doch ihnen wie stark du bist.«

Seine tiefroten Augen funkelten mich böse an.

»Große Worte von einem Abschaum wie dir. All die bisherigen Kämpfe hast du als erstes begonnen. Wieso versuchst du dann nicht selbst stärker zu werden?«

Ich formte meine Hände zu Fäusten und biss mir auf die Zähne.

»Komm schon. Weine und flehe mich an, damit ich dich verschone.«

Auf einmal drehte er mich mit seinem Fuß auf meinem Rücken. Automatisch versuchte ich meinen Bauch mit meinen beiden Händen zu schützen, damit er nicht mehr zu viel durch die Tritte leiden musste.

»Träum nur weiter du Bastard!«, schrie ich ihn an und machte den rotäugigen Mann somit nur noch wütender.

Ich zuckte zusammen, als er mir einen heftigen Tritt gegen meinen Rippen verpasste. Auf einmal bekam ich einen Hustenanreiz. Schnell versuchte ich mich auf meine Seite zu drehen, um mich wieder auf die Füße zu bekommen und irgendwie doch noch zu fliehen, aber ich war eindeutig zu langsam. Ich wurde mit einem festen Griff an meinem Arm gepackt und mit aller Kraft ein erneutes Mal gegen die Betonwand geschleudert.

Alles tat so weh.

Meine Sicht war schon ganz verschwommen und mein Kopf brummte aufgrund des Aufpralls.

»Du hast wohl wirklich einen Todeswunsch«, hörte ich den Rotäugigen noch sagen, bevor er mir noch einen letzten Tritt in meine Magengrube ausübte und plötzlich alles schwarz um mich herum wurde.

Wie konnte ich jemals denken, dass ich ernsthaft überleben könnte?

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