Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

17.Selbsthass

Es war alles so schwarz und kalt.

Wo war ich?

Ich saß zusammengekrümmt auf dem kalten Boden und starrte in die völlige Dunkelheit.

Befand ich mich etwa im Abgrund?

Ich stellte mich vorsichtig auf und drehte mich einmal um meine eigene Achse. Es war überall schwarz. Kein einziger Lichtstrahl wollte sich zeigen. Ich wollte schreien, aber meine Stimme wollte einfach nicht rauskommen. Es würde mir sowieso niemand zur Hilfe eilen.

Wer würde so einer Person wie mir schon helfen wollen?

Ohne weiter diesen Gedanken zu vertiefen, machte ich einen Schritt in irgendeine Richtung. Auf einmal ertönte ein leiser Hall. Ich begann zu gehen. Bei jeder meiner Schritte wurde sie lauter und verständlicher.

»Du bist schwach«, flüsterte eine Stimme.

Noch ein Schritt.

»Du bist erbärmlich«, sagte sie.

Noch ein Schritt.

»Du hast es nicht verdient zu leben!«, schrie sie.

Noch ein Schritt.

»Stirb doch endlich!«, brüllte sie.

Noch ein Schritt.

»Ich hasse dich«, flüsterte sie erneut.

Ich blieb abrupt stehen und auch die Stimme verstummte. Ich kannte diese Stimme. Sie gehörte mir.

Auf einmal verspürte ich ein heftiges Stechen in meinem Brustkorb.

Wie oft musste ich Menschen mit dieser Stimme verletzt haben?

Auf einmal spürte ich den Boden unter meinen Füßen, wie er langsam aufweichte und ich plötzlich anfing zu fallen.

»Ich hasse dich! Ich hasse dich! Ich hasse dich! Ich hasse dich! Ich hasse dich!«, schrie meine Stimme immer lauter und hysterischer. Ich kniff meine Augen zusammen und drückte meine Hände gegen meine Ohren, um diese einfachen drei schmerzhaften Worte nicht mehr zu hören. Jedoch half das nichts. Sie hallten in meinen Ohren weiter und vertieften sich in meinem Gehirn, in mein Herz.

Ich wollte brüllen, aber kein einziger Ton entkam meiner Kehle. Plötzlich fiel ich in eine kalte Flüssigkeit und sank immer tiefer bis mich im Abgrund befand.

Die Stimme verstummte endgültig.

Ich entnahm vorsichtig meine Hände von meinen Ohren und öffnete meine Augen, doch musste sie wieder schließen, da sie sich erst an das Licht gewöhnen mussten, von dem ich nun umhüllt wurde. Um mich herum erstreckte sich eine Glaswand zu einer rundlichen Form und ich bemerkte verschiedene Menschen außerhalb, die weiße Kitteln trugen. Ein paar von ihnen beobachteten mich und schrieben irgendwelche Notizen in ihren Heften, während andere irgendwelche Aktivitäten an ihren weißen Pulten erledigten. Ich war nackt. Verschiedenfarbige Schläuche waren mit meinem Körper verbunden. Langsam blickte ich zu meiner rechten Seite und entdeckte weitere zwei Personen, die in der gleichen Situation wie ich waren. Der eine von ihnen besaß silberne Haare, während der andere braune hatte.

Plötzlich fing mein Kopf an höllisch zu schmerzen und ich kniff meine Augen zusammen. Als ich sie wieder aufmachte, erstreckte sich eine neue Szenerie vor mir. Ich lag auf einer grünen Wiese und starrte in den klaren blauen Himmel. Eine warme Sommerbriese wehte leicht meine langen welligen braunen Haare mit sich, als ich mich vorsichtig aufsetzte und in die Ferne schaute. Ich befand mich auf einem Hügel.

Ein Junge mit verwuscheltes silbernes Haar starrte mit seinen blaugrünen Augen in meine. Er wirkte emotionslos, und doch irgendwie traurig.

Ich kannte doch diese Augen, diesen Jungen.

Wie hieß er noch einmal?

Er formte seinen Mund als würde er etwas sagen, aber ich hörte seine Stimme nicht. Ich selbst konnte auch nicht reden. Ich wollte nach ihm greifen, aber genau als ich ihn fast berührt hatte, zersplitterte sein ganzer Körper in winzigen Glasteilchen und löste sich auf.

Akira.

Schlagartig wurde ich aus meinem Traum gerissen. Ich war völlig verschwitzt und atmete schwer, als ich mich wieder in der Realität befand. Ich lag auf dem kalten Steinboden in dem Badezimmer. Ich versuchte mich vorsichtig aufzusetzen, jedoch hörte sofort auf damit, als ich ein heftiges Stechen in meinem Unterleib verspürte. Ich blieb für eine Weile in der gleichen Position auf dem Boden sitzen und starrte in die Richtung von der grauen Badewanne.

Dieser Traum konnte immer noch nicht aus meinem Kopf verschwinden. Ich hatte zu viele Fragen, die ich aber nicht stellen wollte. Ich wollte doch endlich ein Ende an Fragen und Antworten setzen.

Es war letztendlich alles ohne Bedeutung. Ich war ohne Bedeutung.

Wieder versuchte ich mich aufzusetzen und unterdrückte meine Schmerzen.

Ich verdiente das.

Mein ganzer Körper zitterte wegen der Kälte und meine Finger schienen keine gesunde Farbe angenommen zu haben. Ich wollte nur noch auf das Bett im angeschlossenem Raum liegen und weiterschlafen.

Ich war sowieso zu nichts anderes mehr zu gebrauchen.

Also machte ich das auch. Ich schlurfte zum Holzbett und umhüllte meinen abgekühlten Körper mit der dünnen Wolldecke und schloss meine Augen. Es regnete immer noch und ich hörte leise zu, wie die vielen einzelnen Regentropfen gegen das einzige Fenster im Zimmer prasselten.

Ich war erschöpft, aber konnte trotzdem nicht einschlafen.

Meine Gedanken schweiften immer wieder zu diesen Traum. Es hatte sich so angefühlt, als wäre er nicht einmal einer gewesen.

Ich hielt meine Hand vor meinem Gesicht und starrte auf ihre Oberfläche.

An meinem ersten Tag in Toshima hatte ich darauf einen Schnitt durch Shiki's Katana eingeholt und nun war nicht mal eine Narbe zu sehen. Keiner würde jemals denken, dass vor nur einer Woche eine Verletzung auf meiner Handoberfläche abgebildet war.

War es überhaupt schon eine Woche, dass ich hier war? Ich hatte mein Zeitgefühl völlig verloren.

Ich hatte alles verloren.

Ich betrachtete meinen Arm und entdeckte einzelne blaue Flecken. Auch auf meinem anderen Arm sah das nicht anders aus. Ich ließ die dünne Wolldecke zu meiner Hüfte rutschen und schaute meine Bauchgegend an. Ich strich behutsam über mein Magen und vermerkte keine Schmerzen. Diese schreckliche Wunde war wirklich verschwunden und auch diesmal wurde nicht mal eine Narbe hinterlassen. Ich tastete vorsichtig meine Rippen ab und bemerkte, wie sie mehr hervorstachen als sonst. War ich schon immer so dünn gewesen?

Wieso hatte ich nicht schon früher wahrgenommen, dass ich abgenommen hatte?

Weil ich egal war.

Ich zog die Wolldecke wieder über meine Schulter und ließ mich mit angezogenen Beinen auf die harte Matratze fallen.

Vielleicht war ich irgendwann wirklich ein Experiment gewesen. Jedoch war ich dann nicht die einzige. Ich hatte diese beiden Jungen gesehen.

Silber und braun.

Diese Haarfarben besaßen auch Akira und Keisuke.

Mein Herzschlag erhöhte sich in meinem Brustkorb und ich hörte mein Blut in meinen Ohren rauschen.

Das Kinderheim. Akira und Keisuke. Diese rothaarige Frau namens Emma.

Es war kein Zufall, dass ausgerechnet ich nach Toshima geschickt wurde. Es war kein Zufall, dass ausgerechnet Akira und Keisuke sich an diesem Ort aufhielten.

Oder versuchte ich mich einfach nur damit zu beruhigen, um endlich meine Vergangenheit zu begraben, um endlich keine Fragen mehr darauf beantworten zu müssen?

Auf einmal ertönten Schritte außerhalb vom Zimmer. Gemütliche und gleichmäßige Schritte. Ich wusste genau, wem sie gehörten.

Shiki.

Mein Herz fing an noch schneller zu rasen und ich vergrub mein Gesicht tief unter die Wolldecke.

Er war gekommen um mir wieder weh zu tun.

Ich war tot, aber trotzdem hatte ich in dieser Sekunde völlige Angst davor noch tiefer zu fallen, noch tiefere Wunden zu erhalten.

Zum ersten Mal fürchtete ich mich vor Liebe.

Das musste aber bedeuten, dass ich noch lebendig war, dass ich doch noch Gefühle besaß.

Shiki hatte es nicht ganz geschafft mich zu brechen.

Ich hatte noch Angst, also musste er noch einen letzten Schritt machen mich zu zerstören, um mir all meine Furcht zu nehmen.

Er musste mich wieder Liebe spüren lassen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro