#9 Feierabend
Meine Pause war noch gar nicht zu Ende, aber mir war der Appetit vergangen. Ich mochte solche Frauen nicht. Immer auf Angriff. Dabei hatte niemand geflirtet. Sie waren einfach nur freundlich. War Nancy nun an Ben oder Jens interessiert?!
Ich eilte in mein Büro und schloss die Zwischentür zu Ben. Er war zum Glück nicht da. Ich ging zum Fenster und sah raus, um mich zu beruhigen. Danach setzte ich mich an den Schreibtisch. Meine Tür ging auf und Jens kam rein.
°○(Na großartig. Noch mehr ärger...)
Jens
Hey.
Beth
Hallo.
Jens
Ich wollte nur kurz nach dir sehen und mich entschuldigen.
Er setzte sich auf einen der Stühle vor mir.
Beth
Mir geht es gut und du hast keinen Grund dich zu entschuldigen.
Jens
Nancy ist eigentlich voll nett. Sie hat wohl einen schlechten Tag heute.
Beth
Auch für Sie musst du dich nicht entschuldigen.
Jens
Dennoch möchte ich es.
Beth
Hör zu Jens. Ich weiß nicht was da zwischen euch ist...
Jens
Zwischen ihr und mir ist nichts und war nichts.
Beth
Okay... Sei nicht böse, aber ich muss hier dringend weiter machen.
Jens
Was hälst du von einem Drink nach der Arbeit? Es ist Freitag. Gleich gegenüber ist eine tolle Bar...
Die Zwischentür ging auf und Ben schaute vorsichtig herein.
Beth
Kannst sie ruhig auflassen. Meine Pause ist eh vorbei.
Ben
Okay. Hallo Jens.
Jens
Hey Ben. Also was sagst du?
Beth
Tut mir leid, aber ich habe bereits
Pläne.
Jens
Was ist mit Samstag?
Ben stand immer noch an der Tür. Ich wollte nicht, dass er so ein Gespräch mitbekam.
°○(Merkte das Jens nicht? Ging es hier immer so zu?)
Beth
Geht nicht. Ich muss jetzt weiter
machen.
Es war eindeutig. Ich wollte nicht. Er würde gehen und Nancy würde mich mit ihrem Blick erdolchen. Wenn sie wieder an ihrem Platz war.
Jens
Und Sonntag?
Mir fiel die Kinnlade runter.
°○(Wieso ging er nicht und war noch hier!)
Beth
Wie gesagt. Ich habe keine Zeit und ich habe keine Lust in irgendetwas reinzugeraten. Du entschuldigst mich. Ben wartet.
Jens
Tut mir leid, Ben. Ich bin schon weg. Vielleicht dann nächstes Wochenende?!
Und damit ging er. Und wie vermutet saß Nancy an ihrem Platz und fauchte mich fast schon an.
Ben
Nun... ich habe ja gesagt, dass es sicher lustig mit dir wird.
Beth
Hast du, aber ich fand es eher nicht so lustig. Was kann ich für dich tun?
Ben
Die Aufstellung.
Beth
Ja?
Ben
Sorry... Ich bin noch nicht ganz bei der Sache. Also wo finde ich sie?
Beth
Ich zeig es dir.
Ben
Dann bist du fertig?
Beth
Ja.
Ich zeigte ihm wo sie war. Und versuchte mich nicht von ihm ablenken zu lassen.
Beth
Was kann ich jetzt machen?
Ben
Ich brauche ein paar Unterlagen. Die Ordner stehen bei dir im Büro. Schau sie dir an. Damit werden wir uns die nächste Woche beschäftigen. Du musst wissen was in jedem Ordner ist.
Beth
Okay.
Er ging und ich stand von meinem Platz auf und las was auf den Ordnern stand. Ich nahm mir den ersten und sah ihn mir an. So ging ich weiter vor, bis ich Feierabend
hatte.
Beth
Ich bin fertig. Brauchst du noch was?
Ben
Nein. Du kannst Feierabend machen.
Beth
Feierabend?
Ben
Ja. Ich gehe Freitags immer früher. Du also auch.
Beth
Aber du bist noch hier.
Ben
Ich werde auch gleich gehen.
Ich stand in der Türschwelle und wusste nicht was ich tun sollte. Ich hatte noch nie früher Feierabend gemacht und schon gar nicht ging ich vor meinem Chef.
Ben
Alles okay?
Beth
Ich kann jetzt einfach gehen?
Ben
Hab ich doch gesagt. Genieß dein Wochenende.
Beth
Danke, du auch.
Ich ging in mein Büro und machte langsam alles aus. Dann griff ich meine Tasche und meinen Mantel. Ich ging wieder zu Ben.
Beth
Dann werde ich jetzt gehen, ja?
Ben
Ja, genau. Wir sehen uns dann Montag.
Beth
Montag...
Ben
Ich sehe schon... Gib mir fünf Minuten und dann gehe ich gleich mit dir.
Ich ging in sein Büro und setzte mich erleichtert auf einen der Sessel am Fenster.
Ben
Jemand wie du ist mir auch noch nicht begegnet.
Ich war ihm dankbar, denn die Situation überforderte mich. Ich war immer als letzte gegangen. Und auch wenn ich wollte... Ich konnte nicht einfach gehen, wenn er noch hier saß.
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