#24 Verständnis
Hier saß ich nun. Auf dem Sofa von Ben. Bei ihm zu Hause. Und Nessa und das Kindermädchen waren auch da. Nichts an der Situation war gut. Und mit nichts davon hatte ich gerechnet. Immerhin hätte er mich vorwarnen können, aber das hat er nicht.
Dana
Du bist also Beth.
Beth
Ja!?
Dana
Ich habe gehört, dass Nessa dich ziemlich gern hat.
Beth
Sie hat eher gefallen an meinen Sachen gefunden.
Dana
Nein, nein... Sie mag dich.
Beth
Ich bin nicht gut im Umgang mit Kindern. Ich denke nicht, dass sie mich mag.
Ben
Da sind wir wieder.
Ben hatte Nessa auf sem Arm als sie zurück vom Wickeln kamen.
°○(Wieso sieht das nur so gut aus? Und Nessa sieht auch ziemlich zufrieden aus. Warte! Wo kommt das denn jetzt wieder her?)
Dana
Sie freut sich immer sehr, wenn der Papa wieder da ist.
Ihre Worte erinnert mich daran, dass ich überfällig war. Das was ich vor mir sah, gefiel mir sehr. Ben sah wie der geborene Papa aus. Doch auf gar keinen Fall war das etwas für mich.
Das Wohnzimmer war voller Spielsachen. Das reinste Chaos. Ich wollte es aufräumen, aber war einfach noch zu ausgelaugt.
Als Nessa auf den Boden gesetzt wurde und anfing damit zu spielen, da musste ich dennoch lächeln. Und das Bedürfnis alles Aufzuräumen war plötzlich weg.
°○(Wieso?)
Ben
Dana du kannst für heute Feierabend machen. Ich bin ja jetzt hier.
Dana
Danke. Dann wünsche ich euch noch einen schönen Tag.
Sie ging und Nessa kam zu mir gekrabbelt. Sie war ziemlich schnell unterwegs. Und als sie bei mir ankam, da streckte sie wieder die Arme aus.
°○(Dieses Kind! Was wollte es nur immer von mir!?)
Beth
Tut mir leid, aber ich habe angst dich fallen zu lassen.
Ben
Das wirst du nicht.
Beth
Normalerweise nicht.
Ben
Wie ist das, wenn du eine Panikattacke bekommst?
Beth
Ich weiß zu spät wann es passiert. Ich kann nicht viel dagegen tun.
Ben
Und wie fühlt es sich an?
Beth
Nicht gut... Und danach tut alles weh. Als hätte ich mich beim Sport verausgabt. Nur schlimmer.
Ben
Deswegen möchtest du sie also nicht nehmen?
Beth
Ich könnte sie verletzten.
Ben
Sie wird nicht locker lassen. Sie weiß ganz genau was sie will.
Beth
Da haben wir wohl was gemeinsam
Nessa.
Sie zog sich an mir hoch und ich hielt meine Hände automatisch an ihrer Seite, ohne sie festzuhalten.
Beth
Wow. Du hast aber eine ganz schöne Kraft.
Ben zückte das Handy und hielt es auf uns.
°○(Fotos? Ernsthaft? Was sollte das? Ich musste absolut fertig aussehen. Und ich war doch praktisch eine Fremde. Ins Album würde er die Fotos sicher nicht kleben.)
Bens Stimme brachte mich aus meinen Gedanken.
Ben
Nessas erster Stehversuch.
°○(Oh mein Gott!! Nicht euer ernst!)
Jetzt war ich erst recht wachsam. Denn was würde passieren, wenn sie
fiel? Sie würde es vielleicht nicht wieder versuchen und es wäre meine Schuld!
Und dann plumbste sie schon auf den Boden. Doch sie weinte nicht. Sie kreischte auf als wenn es ihr gefallen hätte und ich stieß die Luft aus, die ich unbemerkt angehalten hatte.
Beth
Bin ich froh, dass dir das gefallen hat.
Schon zog sie sich wieder hoch. Und dann legte sie ihr Köpfchen auf meinem Bein ab.
°○(Himmel. Wie kann man nur so süß sein?)
Und ehe ich mich versah, da küsste ich ihr Köpfchen und drückte sie leicht. Als mir allerdings bewusst war was ich getan hatte, da wäre ich am liebsten davon gelaufen. Doch das konnte ich diesmal nicht.
Ben
Sie mag dich wirklich gerne.
Beth
Ich weiß nur nicht wieso.
Ben
Ich schon.
So wie er das sagte brachte meinen Herzschlag außer Rhythmus. Niemand hat mich je so gesehen wie er. Und zu niemanden war ich je so gemein gewesen wie zu ihm.
Beth
Sie ist wirklich lieb Ben.
Ben
Ja, das ist sie. Das hat sie von meiner Schwester. Sie war ein herzensguter Mensch.
°○(Liegt wohl in der Familie. Er ist nicht anders.)
Ben
Ich verstehe nicht warum du so gegen Kinder bist. Du bist ziemlich gut mit ihr und sie mag dich. Schau sie dir an. Sie will gar nicht mehr weg.
Beth
Ich bin heute wegen Weihnachtsdeko ausgerastet. Ich bin eine totale Katastrophe!
Ben
Beth hast du schon... weißt du ob...
Beth
Nein, ich weiß es noch nicht...
Ben
Wenn es so sein sollte, dass du schwanger bist. Ich möchte es. Wenn du es nicht möchtest, dann möchte ich es. Verstehst du was ich sagen will?
Mir wurde schlecht. Noch war ich nicht schwanger und so sollte es bleiben.
Ben
Beth?
Beth
Können wir bitte nicht darüber reden.
Ben
Aber reden ist wichtig.
Beth
Ich bin nicht bereit. Es ist einfach zu viel.
Ben
Okay... Also echt... ich kann das einfach nicht länger mit ansehen.
Er setzte sich neben mich und nahm Nessa auf sein Schoss. Und dann war sie plötzlich bei mir.
Beth
Aber wenn ich sie fallen lasse!
Ben
Ich passe schon auf.
Und das tat er und die Nähe von beiden tat so unfassbar gut. Meine Gedanken und Gefühle waren verwirrend. Ich wusste immer was ich will, aber dann müsste ich das hier doch eigentlich hassen.
°○(Wieso nur tue ich es dann nicht?)
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