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Vier

Die Haare hatte ich zu einem lockeren Dutt zusammengebunden und mir ein schlichtes Make-up aufgelegt. Ich zog mir ein schwarzes Tank-Top an und kombinierte es mit meinen schwarzen Leggings vom Vorabend. Falls es doch kälter wurde, kramte ich die rot-weiße Footballjacke meines Bruders aus meinem Schrank und legte sie zu meinen Sachen auf das Bett. Da Coby mir geschrieben hatte, dass ich meine Kamera mitnehmen soll, packte ich meinen hellgrauen Fotorucksack.

Dieser Kerl ließ mich vollkommen im Dunkeln tappen, was er vorhatte, also entschied ich mich dazu, zwei Objektive und mein Stativ einzupacken. Mein Portemonnaie verstaute ich ebenfalls im Rucksack und checkte ein letztes Mal, ob ich tatsächlich alles dabeihatte.

Zufrieden schulterte ich mein Baby, klemmte die Jacke meines Bruders in den rechten Schulterriemen und verließ mein Zimmer. In der großen Wohnküche saß Naomi auf der Couch und sah sich die Wiederholung von America's Next Topmodel vom Vorabend an. Meinen Rucksack stellte ich an der Tür ab und lief zum Kühlschrank, um mir eine Flasche Wasser zu nehmen. Ich öffnete sie und sah gespannt in den Fernseher. „Was denkst du, wer rausfliegt?", brach ich die Stille und nahm einen Schluck von meinem Getränk. Meine Stiefmutter drehte sich zu mir um und zuckte mit den Schultern. „Diese Candace nervt und sie war grottenschlecht", antwortete sie und musterte mich, während ich zustimmend nickte.

„Du siehst nicht so aus, als würdest du auf ein Date gehen", stellte sie kritisch fest. „Ich weiß, aber Coby hat mir gesagt, ich soll mich bequem anziehen. Ich habe keine Ahnung, was wir machen", antwortete ich schulterzuckend. Lachend zwinkerte mir Naomi zu. „Na dann wünsch ich euch viel Spaß. Er steht, übrigens, schon seit zehn Minuten vor dem Haus und wartet. Unhöflich, oder?", monierte sie sich und drehte sich wieder zum Fernseher. Ich schmunzelte und packte die Wasserflasche in meinen Rucksack. „Nicht in Deutschland", lachte ich und verließ das Haus.

Direkt vor unserer Einfahrt stand er; ein großer, schwarzer Dodge-Truck mit silbernen Chromfelgen. Dieses Schmuckstück gehörte wohl Coby, denn dieser lehnte lässig mit seinem Handy in der Hand an der Fahrertür. Er trug seine graue Jogginghose, ein schlichtes schwarzes T-Shirt und grinste, als er mich bemerkte.

„Pünktlich genug?", fragte er lachend und kam mir ein paar Schritte entgegen. Beeindruckt nickte ich und musterte seinen Wagen. „Nicht schlecht." Coby sah kurz nach unten und schmunzelte verschmitzt, bevor er mich in seinen linken Arm nahm, um mich zu begrüßen. Ich streichelte kurz über seinen Rücken, um die Umarmung zu lösen. „Was hast du denn alles mit?" Ungläubig beäugte er meinen Rucksack, während ich an ihm vorbeilief, um die Beifahrertür zu öffnen. „Du hast gesagt, ich soll meine Kamera mitnehmen", grinste ich und stieg in seinen Wagen. In diesem Moment bemerkte ich, dass wir zwei nicht die Einzigen im Auto waren. Ich drehte mich um und wurde sofort von einer großen, kalten Nase am Arm beschnüffelt.

„Hey, wer bist du denn?", fragte ich und kraulte liebevoll den Hals des grau-gescheckten Deutschen Schäferhundes auf dem Rücksitz. Dieser schien sich über die Aufmerksamkeit so sehr zu freuen, dass er anfing zu winseln und meine Hand ableckte. Coby lachte und startete den Wagen.

„Das ist Chela", antwortete er stellvertretend für seine Hündin. „Hallo Chela, ich bin Cara und finde, du bist zuckersüß", quietschte ich dem Vierbeiner entgegen, welche sich nur noch mehr freute. Als ich aufhörte, ihren Hals zu kraulen, legte sie ihre große Pfote auf meine Hand und drückte sie nach unten, als Zeichen, dass ich nicht aufhören sollte. „Oh, du magst mich also auch?", fragte ich die riesigen schwarzen Augen vor mir. „Da haben wir was gemeinsam", kommentierte Coby leise und fuhr los. Grinsend drehte ich mich zu ihm und legte mir den Sicherheitsgurt an.

„Also, was machen wir?", fragte ich ungeduldig und beobachtete, wie sich Coby mit einem breiten Lächeln im Gesicht in den Sitz lehnte. Standesgemäß lehnte sein linker Arm auf dem offenen Fenster, während er den Wagen lässig mit zwei Fingern seiner linken Hand steuerte.
„Wir machen etwas, was ich noch nie zuvor mit einem Mädchen gemacht habe. Wir gehen mit Chela an den See. Schließlich will ich dich ja besser kennenlernen", betonte er sarkastisch und stupste dabei kurz meinen Oberschenkel mit seiner rechten Hand an.

„Genau mein Geschmack" - „Dachte ich mir", erwiderte er leise und fuhr auf die Schnellstraße, um die Stadt zu verlassen. Er ließ das hintere Fenster hinunter und sofort streckte Chela ihre freudige Schnauze heraus, um den Fahrtwind zu genießen. Ich kramte meine Kamera aus dem Rucksack und fing das erste Bild an diesem Tag ein, bevor ich mein Baby wieder sicher verstaute. In diesem Moment legte Coby seine Hand auf meinen Oberschenkel und streichelte sanft mit seinem Daumen über den Stoff meiner Leggings. Ich lehnte mich gegen die Tür und lächelte ihn an. Die gesamte Fahrt über wechselten wir kein Wort mehr, doch unangenehm war das zu keiner Sekunde. Im Gegenteil, es fühlte sich an, als kannten wir uns schon ewig und würden die Anwesenheit des anderen genießen. Mit meiner Hand fuhr ich immer wieder an seinem muskulösen Unterarm entlang und spielte mit seinen Fingern, während ich meinen Kopf, wie Chela, aus dem Fenster lehnte und den warmen Fahrtwind genoss. Nach einer guten Viertelstunde erreichten wir ein abgelegenes Waldstück. Coby parkte das Auto am Rand des Waldweges und sah mich an.

„Wir sind da", sagte er und stieg aus. Coby lief um das Auto und öffnete mir die Beifahrertür. Spielerisch zuckte ich mit den Mundwinkeln und bedankte mich bei dem Gentleman, bevor ich auf dem Wagen hüpfte. Wild und aufgeregt folgte auch Chela der Aufforderung ihres Herrchens und rannte ein paar Runden über den Waldweg. Coby lachte und nahm mich in den Arm. Er lehnte sich über mich und kam mir mit seinem Gesicht verdächtig nahe.

„Bin froh, dass du ja gesagt hast", flüsterte er und legte seine Hände auf den unteren Teil meines Rückens, um mich näher an sich ziehen zu können. Ich spürte seinen aufgeregten Herzschlag. Mein Eigener rannte währenddessen wilde Runden mit dem Hund. Cobys Parfum paralysierte mich regelrecht. Schüchtern erwiderte ich sein Lächeln und legte die Arme um seinen Hals, kurz bevor aus diesem Moment mehr werden konnte, knallte etwas heftig gegen meine Hüfte. Erschrocken fuhr ich herum und blickte in das völlig überdrehte Gesicht von Cobys Hündin.
„Chela!", ermahnte dieser seinen Hund genervt und ließ sofort von mir ab, um sie zurechtzuweisen.

„Alles gut, sie will nur los", antwortete ich lachend und klopfte mir den Dreck von meinem T-Shirt. Ich lehnte mich nach unten und klatschte in die Hände.
„Na los Süße!", spornte ich sie an. Ich folgte ihr und drehte mich fragend zu Coby um, während ich rückwärtslief.

„Komm schon! Deine Mädchen wollen los!", rief ich ihm zu und folgte seiner Hündin langsam. Lachend verschloss Coby den Wagen und joggte lässig zu uns herüber. Mit den Händen in den Hosentaschen lief er neben mir und lächelte mich verschmitzt an. Mit hochgezogenen Augenbrauen erwiderte ich seinen Blick.

„Also bist du jetzt schon mein Mädchen?", fragte er grinsend. Ich schüttelte den Kopf. Das aufgeregte Kichern, was ich dabei ungewollt ausstieß, verpasste dieser Geste nicht die gewollte Autorität. Mitten im Wald, ohne Menschen und nervige Autos spazierten wir zwischen scheinbar allwissenden Bäumen und sanft zappelten Sträuchern. Nur die uralte Weisheit der Natur und wir. Hier roch es genauso wie zuhause, nach frischer klarer Luft und feuchtem Moos. Chela genoss den entspannten Ausflug ebenso wie ich, schnüffelte sie doch jeden Grashalm und jeden Zweig ab, bevor sie sich leichtfüßig weiter pirschte. Neugierig drehte ich mich zu Coby um und beobachtete, wie er immer wieder mit seinem Hund interagierte, ohne dabei auch nur ein Wort zu sagen.

„Warum habe ich dich noch nie zuvor gesehen?", brach ich die Stille sanft und schnallte die Riemen meines Rucksacks enger. „Weil ich erst seit fünf Monaten hier wohne, denke ich", antwortete er und lehnte die Leine seines Hundes hinter die Schultern.

„Wo kommst du her?" Ich wollte mehr von diesem Schmuckstück erfahren. Gestern war ich noch der festen Überzeugung, dass Coby Hastings ein typischer Player gewesen sei, der jedes Mädchen nur benutzte, um sich besser zu fühlen. Doch in diesem Moment war er das komplette Gegenteil. Immer wieder grinste er verlegen auf den Boden und ich konnte sehen, dass sich ein verräterischer Film purer Aufregung auf seinen Handflächen abzeichnete. Dieser Kerl schien tatsächlich schüchtern zu sein.

„Schwierig, also geboren wurde ich in Chicago. Mit zwei ging dann die Rundreise los. Mein Vater ist auch bei der Army, also sind wir innerhalb eines Jahres drei Mal umgezogen. Zuletzt haben wir in Wyoming gewohnt. Vor fünf Monaten wurde mein Vater dann hierher versetzt und jetzt wohne ich in Newton." - „Und dann bist du so schnell zum Quarterback im Team befördert worden?" Coby drehte seinen Kopf zur Seite und lachte.
„Na ja ist eben nicht einfach, sich ständig neu einzufinden. Im Football gelten dieselben Regeln, egal wo man ist, also habe ich mich eben darauf konzentriert, schätze ich", sagte er mit seinem unwiderstehlichen Lächeln. „Das klingt logisch", murmelte ich und blieb stehen. Im Wald war es deutlich kälter. Ich setzte meinen Rucksack ab und schlüpfte in die Jacke meines Bruders, bevor ich Coby wieder einholte. Dieser musterte mich enttäuscht.

„Nein, was hast du denn jetzt an? Völlig falsche Nummer auf dem Rücken", kommentierte er gespielt mein Outfit. „Aha, was wäre denn die Richtige?", grinste ich und wartete gespannt auf seine Antwort. „24 - Hastings!", rief er entschlossen zu und folgte seiner Hündin schnellen Schrittes.

Diese hatte sich gerade auf der kommenden Lichtung einen riesigen Stock organisiert und rannte schwanzwedelnd auf ihr Herrchen zu. Ich entschied mich, das Spektakel mit der Kamera einzufangen und stellte den Rucksack schnell auf den Boden, um mein Baby herauszufischen. Coby und Chela rannten gemeinsam über die hoch bewachsene Wiese und Coby zog seine Hündin immer wieder mit einer Hand am Stock nach oben. Ich kam nicht herum, ihn bewundernd zuzusehen. Chela wog locker 40 Kilogramm und Coby hob sie mit einem Arm hoch, als würde sie nur 40 Gramm wiegen. Typen wie er prallten normalerweise an mir ab, wie Fett von Wasser. Sie interessierten mich nicht, doch dieser braunhaarige junge Mann vor mir war anders. Oft sagte man, dass man sich auf den ersten Blick verliebte. Nun ich glaubte noch nie daran. Ich liebte Coby nicht auf den ersten Blick. Ich wollte ihn auf den ersten Blick. Nachdem ich ein paar Schnappschüsse geschossen hatte, verstaute ich meine Kamera wieder im Rucksack und lief auf die beiden Spielenden zu.

„Chela schau, wer da kommt!", rief er seiner Hündin spielerisch zu und sofort setzte der Schäferhund zum Sprint an. Ich machte mich auf den kommenden Aufprall mit dem überdrehten Koloss bereit und staunte nicht schlecht, als sie sich sanft mit beiden Vorderpfoten auf meine Schultern stemmte und mir freudig über das Gesicht leckte.

„Chela, was machst du da, das darf nicht mal dein Herrchen", lachte ich und stieß sie vorsichtig von mir, um zu Coby zu laufen. „Du bist ziemlich besonders, weißt du das?", rief er mir grinsend zu und streckte die Arme aus, um mich in Empfang zu nehmen. „Nein, wusste ich nicht", antwortete ich, bevor ich schelmisch um ihn herumtänzelte. Coby lachte leise und sah nach oben.

„Die meisten haben Angst vor ihr, aber dich scheint es gar nicht zu stören." Ich sah ihn fragend an und schüttelte verständnislos meinen Kopf. „Angst? Vor diesem Riesenbaby dort?" Ich rief sie zu mir und lehnte mich nach unten. „Vor dir kann man doch keine Angst haben", quietschte ich der Hündin zu, während ich ihr genüsslich über den Rücken schrubbte.

„Sag ich doch, besonders", flüsterte Coby und belohnte meine Augen mit den zarten Lachfalten an seinen Wangen. Wir setzten unseren Weg über die Lichtung fort und erreichten nach ein paar hundert Metern den kleinen See inmitten des Waldes. Die Sonne ließ das Wasser glitzern wie tausende Edelsteine und außer uns war keine Menschenseele hier. Ohne den schattigen Schutz der Bäume prasselte die Hitze der Sonnenstrahlen wieder auf meine Haut. Ich zog die Jacke aus und legte sie auf meinen Rucksack. Während ich Chela beobachtete, wie sie ein paar Schlucke aus dem glasklaren Wasser trank, setzte ich mich auf die weiche Wiese. Coby tat es mir gleich und legte die Arme auf seine angewinkelten Knie ab.

„Also, erzähl mir was über dich. Du wohnst bei deiner Mom oder?", fragte er, während er seine Hündin beobachtete. Ich lehnte mich zurück und legte den Kopf auf meiner Jacke ab.
„Ja, wir wohnen in Erfurt. Meine Mutter und mein Vater haben sich, kurz nachdem sie schwanger wurde, getrennt und er ist zurück in die USA gezogen", antwortete ich und schloss meine Augen, um den Moment zu genießen.

„Würdest du manchmal lieber hier wohnen? Ich meine, muss doch nervig sein, immer hin und her zu pendeln." - „Manchmal ist es nervig, ja. Gerade wenn bei dem anderen etwas Wichtiges passiert und ich nicht da sein kann. Ich habe zum Beispiel noch nie ein Footballspiel von Kyle gesehen, weil die Ferien in Deutschland und Amerika so unterschiedlich sind. Aber ich bin alles, was meine Mom noch hat, also nein, ich will nicht hier wohnen." Seufzend legte er sich neben mich und gab mir damit Einblick in seine, durchaus schmeichelnde, Enttäuschung. In diesem Moment öffnete ich meine Augen wieder und sah zu ihm. Nachdenklich blickte er in den Himmel.

„Was ist mit deinen Großeltern?", fragte er leise. „Weder noch. Die Eltern meines Vaters starben, als er klein war. Meine Mom hat keinen Kontakt zu ihren Eltern. Wir sehen uns nur zu wichtigen Geburtstagen oder anderen Familiendingen, die man nicht umgehen kann. Ich habe lediglich eine verrückte Tante, die fast jeden Tag bei uns ist." Mit meiner rechten Hand tastete ich nach der seinen. Sanft berührten meine Fingerspitzen seinen Handrücken und sofort hob er seinen Arm, als Zeichen, dass ich mich zu ihm legen sollte. Ich rutschte zu ihm rüber und legte mich in seine Arme. Ich konnte hören, wie sein Herz wild in seiner Brust pochte und grinste.

„Warum so aufgeregt, Hastings?", fragte ich und hörte, wie Coby leise die Nase rümpfte.
„Ist halt so, wenn man jemanden in seinem Arm hat, den man mag, Miller", zischte er und streichelte meinen Rücken. Endlich war ich so nah bei ihm, wie ich seit dem ersten Blickkontakt vor zwei Tagen sein wollte. Sein Herzschlag pochte gegen mein Ohr und ich schloss meine Augen. Dabei versuchte ich, das Kribbeln in meinem Bauch so gut es ging zu ignorieren. In diesem Moment wurde unser kurzes Kuscheln, durch das aufgeregte Plätschern von Chela unterbrochen. Ich hob meinen Kopf, um zu sehen, was dieses aufgeweckte Hündchen anstellte. Wild hüpfte sie am Wasser hin und her und begann zu bellen, als sie entdeckte, dass ich ihr meine Aufmerksamkeit schenkte.

„Ich glaube, dein Hund will ins Wasser", stellte ich fest und drehte mich zu Coby. Er richtete sich auf, ohne die Hand von meinem Rücken zu nehmen.

„Tja, dann muss sie wohl allein gehen, es sei denn du hast Badesachen an", erwiderte er, während er seinen Hund lachend beobachtete.
„Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?", fragte ich schelmisch und stand auf. Cobys Augen verfolgten mich verwirrt und wurden immer größer, als er mir zusah, wie ich mich bis auf die Unterwäsche auszog. Ich lief zu Chela ans Wasser und drehte mich auf dem halben Weg um.
„Was ist? Kommst du nicht mit?", rief ich ihm zu und holte ihn damit aus seinem in Gedanken verlorenen Blick. Der selbstbewusste Quarterback hatte sich soeben in einen schüchternen kleinen Jungen verwandelt.

„Ähm ... klar ... lass mich nur noch kurz an meine Mutter denken", stotterte er und legte sich wieder hin. „Ach komm schon Coby, ist doch wie ein Bikini!", lachte ich und machte mich auf den Weg ins Wasser. „Klar, nur mit Spitze und mehr Haut!" Die Verständnislosigkeit in seiner Stimme schmeichelte mir auf ein Neues. Seine Hündin störte sich wiederum in keiner Weise an meinem Outfit. Freudig hüpfte sie um mich herum. Ich streichelte sie und lief immer weiter ins kühle Nass. Um später nicht mit einem verfilzten Ball am Hinterkopf rumlaufen zu müssen, löste ich meinen lockeren Dutt und schüttelte meine Haare, bevor ich tief Luft holte, um unterzutauchen. Als ich wieder auftauchte, strich ich mir die Haare zurück und hörte, wie Chela aufgeregt um mich herum paddelte. Ganz offensichtlich spielten kulturelle Unterschiede für Hunde keinerlei Rolle. Ich beobachtete ihr freudiges Schwimmen, bis die Aufmerksamkeit der Hündin vom Wurf eines Stockes unterbrochen wurde. Sofort stürzte sich der Schäferhund auf den geworfenen Goodie. Lachend verfolgte ich die Richtung aus der, der Stock geflogen kam. Am Ufer stand das Bild eines Kerls, nur mit seiner weiten Boxershorts bekleidet und feuerte seinen Hund an. Unsere Blicke trafen sich und Coby sackte kurz seufzend zusammen, bevor er ins Wasser sprang, um zu mir zu schwimmen. Das Wasser reichte ihm gerade so bis zur Brust und die leichte Gänsehaut, die sich auf seiner Haut bildete, ließ ihn noch attraktiver wirken. Stehen konnte ich nicht mehr, also schwang ich meine Beine um seine Hüfte. Mit seinen Händen hielt er meine Oberschenkel fest. Mein Atmen stockte, als meine Hände seine Brust berührten. Cobys Augen verfolgten, wie ich meine Arme langsam um seinen Hals legte, bevor sein Blick dem meinen hinab wanderte. In diesem Moment spürte ich, wie sich sein Becken gegen meines drückte. Schlagartig lief er rot an und sah beschämt nach oben. Ich lachte und versuchte, seinen Blick auf mein Gesicht zu lenken.

„Und wie geht es deiner Mom? Sie arbeitet im Krankenhaus richtig? Was macht sie da? Näht sie ekelhafte, blutige Wunden?", fragte ich und brachte ihn damit zum Lachen. Er biss sich auf die Unterlippe und nickte. Seine rehbraunen Augen hatten sich nun auf die meinen konzentriert.
„Jap, das tut sie", antwortete er und ich spürte, dass mein Versuch erfolgreich war. Coby entspannte sich wieder und der Druck zwischen unseren Becken wich dem entspannten Moment, welcher dieser sein sollte.

Zwischenzeitlich hatte Chela ihren Stock sicher wie eine Trophäe ans Ufer gebracht und legte sich brav neben ihn, um darauf zu warten, dass wir aus dem Wasser kamen.

Erneut traf mein Blick seine rehbraunen Augen. Ich spürte seinen heißen Atem auf meinem Gesicht. Seine vollen Lippen näherten sich meinen in winzigen Schritten, während seine rehbraunen Edelsteine nach der Erlaubnis fragten, mich zu küssen. Zustimmend wanderten meine Hände langsam von seinem Nacken an seinen Hinterkopf. Im nächsten Moment spürte ich den langersehnten Kuss auf meinen Lippen und sofort war der Druck zwischen meinen Beinen wieder da. Seine Zunge tastete sich langsam nach vorn und beförderte mich schlagartig auf eine Reise durch mein persönliches Disneyland. Mein Bauch kribbelte so heftig, dass ich vermutlich untergegangen wäre, hätte mich Coby nicht festgehalten. Ihm schien es nicht anders zu gehen, denn dem Druck an meinem Becken nach zu urteilen, hatte er das Bild von blutigen Wunden längst vergessen. Besitzergreifend drückte ich ihn an mich. Seine weichen Lippen waren so perfekt, dass ich nie wieder etwas Anderes tun wollte, als ihn zu küssen. Die Hitze, welche Coby in mir auslöste, breitete sich auf meinen Unterleib aus. Wie ferngesteuert presste ich ihn gegen seinen. Ich wollte mehr. Viel mehr. Ich wollte ihn. Ich wollte alles an ihm kosten und ihn überall küssen. Allein seine Küsse machten mich wahnsinnig und beim Gedanken an das, was er noch alles geben könnte, vibrierte ich innerlich. Sinnlich krallte ich mich leicht in seinen Nacken, während ich meine rechte Hand auf Erkundungsreise gen Süden schickte. Coby stöhnte leise auf, als ich seine harten Bauchmuskeln hinabfuhr. Kurz bevor ich mein Ziel erreichte, unterbrach er den Kuss. Fragend sah ich ihn an, während er mich traurig musterte.

„Hey, alles gut?", flüsterte ich und konnte nicht fassen, dass das Highlight im Disneyland wohl heute geschlossen hatte. „Ja ... es ist nur ... naja ..." - „Jetzt sag mir nicht, dass du noch Jungfrau bist?!", platzte es völlig fassungslos aus mir heraus. Coby rümpfte nur genervt die Nase und sofort bereute ich meine unsensible Reaktion.

„Oh Gott, tut mir leid. Ich hätte nur nicht gedacht, dass du noch nie mit einem Mädchen geschlafen hast. Ich meine, sieh dich an", versuchte ich, mich so liebreizend wie möglich zu entschuldigen. Der Versuch schien zu funktionieren, denn in diesem Moment sah er mich wieder an und grinste. „Passt schon. Habe ja keinen Stempel auf der Stirn." Nein. Auf seiner Stirn stand alles, aber definitiv nicht, dass er nicht nur äußerlich ein Schmuckstück war. Langsam wurde mir bewusst, dass Coby Hastings ein echter Jackpot war. Anstatt mich herunterzulassen, trug er mich bis zum Ufer. Fasziniert starrte er mir in die Augen und ließ mich erst aus seinen Armen, als er mich zurück zu meinem Rucksack getragen hatte.

Er hielt mich fest, als würde ich nicht mehr wiegen als eine Packung Mehl und nur Gott, ich und die dumme Gans von Waage zuhause wussten, dass es mindestens 62 Packungen waren. Das Muskeltraining hatte auf jeden Fall seinen Zweck erfüllt. Sanft setzte er mich ab und nahm die Jacke meines Bruders, um sie fürsorglich um meine Schultern zu legen. Zärtlich berührte sein Zeigefinger mein Kinn. Ich blickte zu ihm auf und erneut spürte ich seine vollen Lippen auf den meinen. Er löste den Kuss und drehte sich um, um sich die nasse Boxershort ausziehen, bevor er schnell in seine Jogginghose sprang, während ich in meine Jacke schlüpfte und den Reißverschluss zuzog. Als ich mich neben ihn setzen wollte, zog er mich schwungvoll auf seinen Schoß. Chela legte sich brav neben uns und atmete tief durch, bevor sie entspannt die Augen schloss. Wieder berührte Cobys Zeigefinger mein Kinn und drehte meinen Kopf so sanft zu sich. Sein Lächeln war atemberaubend schön. Die kleinen Falten an seinen markanten Wangen, ließen ihn maskulin wirken, doch sein liebevoller Blick verschluckte die harten Kanten und verwandelte sein Lächeln in das schönste, was ich jemals zu Gesicht bekommen hatte.

„Was?", flüsterte er lachend. Breit schmunzelnd sah ich nach oben zum Himmel und strampelte dabei kurz mit meinen Beinen, bevor ich ein schrilles Fiepen ausstieß. Chela starrte mich sofort erschrocken an, während Coby nur verwirrt lachte.

„Was zur ...?", fragte er seine Hündin, welche ihn erschrocken anstarrte. Völlig überdreht widmeten sich meine Augen wieder diesem wunderschönen, jungen Mann. „Sorry, kurzer Aussetzer. Ja, das war ein wirklich schöner Tag, Coby Hastings", lachte ich und legte meinen Kopf zur Seite. Zufrieden vergrub Coby sein Gesicht an meinem Hals und biss sanft hinein, bevor er mich wieder ansah.

„Ich mag ‚besonders'", murmelte er und streichelte sanft meinen Rücken. „Ich hoffe, das ist gut?" - „Das ist eine Zwölf." Ich zog meine Augenbrauen zusammen, da ich keine Ahnung, was er damit meinte. „Du. Du bist eine Zwölf auf einer Skala von eins bis zehn, Cara Miller." Er war umwerfend. Noch nie in meinem Leben, hatte ich mich bei einem Jungen sofort so wohl gefühlt, wie bei ihm und Coby schien es genauso zu gehen. Die ganze Zeit über lachte er und erzählte mir alles, wonach ich fragte. Ich legte meine Hand sanft auf die Wange seines makellosen Gesichts und zog ihn näher zu mir, damit er mich endlich wieder küsste. Kurz vor sieben zogen wir uns an und machten uns mit Chela auf den Weg zum Auto. Dort angekommen, öffnete er mir die Tür, damit ich einsteigen konnte.

„Willst du nach Hause oder wollen wir noch was essen?", fragte er, bevor er den Wagen startete. „Kommt drauf an, ob du noch Zeit mit mir verbringen willst", flirtete ich und erhielt ein ungläubiges Schnaufen seinerseits. „Wenn es nach mir ginge, würden wir in New York essen", antwortete er lachend und fuhr los. So wie er den Gang eingelegt hatte, legte er seine Hand auf meinen Oberschenkel und ließ mich bis zur Ankunft am Restaurant nicht wieder los. Während der Autofahrt erzählte mir Coby, dass Chela fünf Jahre alt war und sie, neben seinen Eltern, die wichtigste Bezugsperson für ihn war. Er hasste es, ständig umzuziehen, und Chela gab ihm Halt. Ich fragte, ob sein Vater wieder versetzt werden könne, und er erklärte mir, dass seine Mutter ihm ein Ultimatum gestellt hatte. Entweder sie blieben bis zum Ende von Cobys Schulzeit hier oder sein Vater müsste allein umziehen. Es freute mich, zu wissen, dass Coby auf jeden Fall auch hier sein würde, wenn ich wieder nach Amerika kam. Am Restaurant angekommen, hüpfte ich aus seinem schwarzen Truck und lief in Richtung Eingang, bis mich sein Rufen stoppte.
„Warte! Niemals lasse ich dich mit dieser Jacke da rein gehen!", brummte er mir lautstark hinterher und öffnete die Tür vom Rücksitz, um etwas hervorzukramen. Kurz darauf holte er eine Jacke heraus und warf sie mir zu. Ich fing an zu lachen, als ich bemerkte, dass es genau die gleiche Jacke war, die ich bereits anhatte. Ich zog mir also die Jacke meines Bruders aus und warf sie ihm zu, damit er sie im Auto verstauen konnte, und warf mir Cobys Adäquat über. Meine Haare waren mittlerweile wieder trocken und hatten sich zu leichten Locken gewellt. Ich band sie zu einem lockeren Zopf zusammen und drehte mich lachend um.

„Besser?", fragte ich provokant. Coby kam zu mir gejoggt und legte seinen Arm um mich.
„Tausend Mal besser!", flüsterte er in mein Ohr. Gemeinsam liefen wir zum Eingang des Fast Food-Riesen. Wir entschieden, nur zu bestellen und das Essen dann mit ins Auto zu nehmen, damit Chela nicht so lang allein blieb. Theoretisch hatte ich genug Hunger, um die gesamte Karte zu bestellen, beschränkte mich jedoch auf einen Burger und ein paar Nuggets, welche ich mit Chela teilen konnte, um nicht Jabba aus Star Wars zu gleichen. Im Auto angekommen, kramte ich sofort in meinem Rucksack nach meiner Geldbörse und hielt Coby drei Dollar für meinen Anteil hin. Dieser hatte bereits in seinen ersten Burger gebissen und schüttelte verwirrt den Kopf.

„Was will ich damit?", schimpfte er entsetzt und drehte sich wieder um. „Nimm, für mein Essen." Ich hielt ihm die Scheine direkt vor die Nase und fuchtelte mit ihnen umher. „Nein, ich lade dich ein. Man, das waren drei Dollar", widersetzte er sich erneut. „Nimm jetzt das Geld oder ich gehe nie wieder mit dir aus", setzte ich meinen Willen durch. Sofort riss er mir die Mäuse aus der Hand und steckte sie lachend in die Seite der Autotür. Wir verbrachten eine ganze Weile in seinem Auto, bis er mich gegen neun Uhr nach Hause fuhr. Ich verabschiedete mich von Chela und als ich nach meiner Jacke griff und seine wieder ausziehen wollte, stoppte er mich. „Behalt sie, die wirst du noch brauchen", murmelte er leise, bevor er mich sanft näher zu sich zog.

„Der Tag war echt schön. Sehe ich dich wieder?", flüsterte er, während seine Augen auf meinen Lippen klebten. Ich konnte mir mein Schmunzeln nicht unterdrücken. „Bestimmt ...", hauchte ich und lehnte mich nach vorn, um ihn zu küssen. Ich spürte sein breites Grinsen hinter dem Kuss und löste ihn wieder. „Besonders ...", zwinkerte ich ihm zu und stieg aus dem Wagen. Ohne mich nochmal umzudrehen, lief ich zum Haus und verschloss schnell die Haustür hinter mir. Ohne meinen Vater oder Naomi zu begrüßen, rannte ich in mein Zimmer. Oben angekommen, schmiss ich mich in mein Bett und kreischte in das Kopfkissen. Dieser Tag war bis dato das beste Date, das ich jemals hatte. Ab dem Moment, als ich aus seinem Auto stieg, geisterte mir Coby Hastings wie wild durch den Kopf. Coby motherfucking Hastings hatte mir so richtig schlimm den Kopf verdreht. In diesem Moment war ich noch der festen Überzeugung, dass er nur ein heißer Sommerflirt sein würde.

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