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Einundzwanzig

Schlechte Musik und schlechte Gesellschaft. Eine mörderische Kombination für Menschen in meinem Zustand, doch so richtig darüber nachdenken, konnte ich nicht.

Vor zwei Stunden war ich in Begleitung von Hasel und Justin in diese Klitsche von Haus gekommen, nachdem wir Hasel aus der Bar ihres Vaters abgeholt hatten.

In diesem Moment war ich bereits so breit, dass ich keine Ahnung hatte, wo wir überhaupt waren. Das Zeug, das die Kerle hier Alkohol nannten, tat ihren Rest. Hasel ging es nicht viel besser und so lagen wir, festumschlungen und fertig mit der Welt, auf dieser völlig abgewetzten Couch.

„Du bist hübsch.", stellte meine Freundin mit ihren kleinen, müden Augen fest, während ich sie nur lachend fester an mich drückte.

„Danke.", hauchte ich in ihr Ohr und vergrub mein Gesicht in ihren hellbraunen Haaren.

Irgendwo zwischen total besoffen und bekifftem Koma, lag ich mit meiner Freundin im Arm auf einer Couch im Haus des wohl größten Dealers des Countys.

Daddy musste ja so stolz auf mich sein.

Mir war es egal. Daddy war weit weg und ich stand meilenwert von mir selbst entfernt. Ich nahm nichts wahr, außer Hasel's lieblich duftenden Haare.

„Ich will nach Hause.", murmelte ich leise und spürte, wie meine Augen immer schwerer wurden.

Bestimmend schob ich meine Freundin von mir runter und versuchte mein Kleid zu richten, bevor ich aufstand, um Justin zu suchen.

Das kleine Haus war hoffnungslos überfüllt und ich kämpfte mich torkelnd durch die feiernde Menge Studenten. Zumindest hoffte ich, dass es Studenten waren. Ich wusste, dass weder Hasel noch ich hier hingehörten. Spätestens nachdem wir dankend abgelehnt hatten, uns eine Line mit einem dieser merkwürdigen Typen hier zu teilen.

Rund fünfzehn Minuten stolperte ich durch das Haus und suchte unseren Fahrer. Ich konnte ihn nicht finden.

Kurz davor ins endgültige Delirium abzutreten, entschied ich mich für Plan B. Ich wollte nach Hause, mit oder ohne Justin.

Ich, 01:27 Uhr
Hii..kannst du mich abholen?

Kyle, 01:27 Uhr
WO BIST DU?!?!?!

Ich, 01:27 Uhr
kein Plan...du?

Kyle, 01:28 Uhr
Geh ran!!!!

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich Kyle die ganze Zeit weggedrückt hatte. Völlig erschöpft versank ich an einer Wand und hielt mir mit letzter Kraft das Handy ans Ohr.

„Cara?! Wo zur Hölle bist du?!", schrie mein Bruder regelrecht ins Telefon. „Ich weiß nicht...", antwortete ich leise und versuchte dabei, das Bewusstsein zu halten. „Kannst du mir deinen Standort schicken?", hörte ich noch, bis mir im nächsten Moment das Bewusstsein flöten ging.

Erst im Nachhinein kam heraus, dass ich es tatsächlich geschafft hatte, vier Blunts und eine Flasche Billigsekt innerhalb weniger Stunden in meinen Körper zu schütten.

Alkohol und Weed, eine furchtbare Kombination. Jede Zelle meines Körpers war so high, dass sie überall herum schwebten, außer da, wo sie sein sollten.

„Cara?"

Irgendwo dahinten rief mich jemand und während ich langsam wieder wach wurde, merkte ich, dass ich gerade getragen wurde.

„Cara?"

Ich blinzelte und blickte in den Himmel, welcher fröhlich auf und ab hüpfte, bis er abrupt stehen blieb.

„Nimm deine beschissenen Hände von ihr oder ich schwöre, ich hacke sie dir ab!"

Ich versuchte zu erkennen, wer so rumgeschrien hatte, doch meine Zellen wurden nur peux a peux wieder wach. Müde schlang ich meine Arme um den Hals meines Retters und versuchte mich hochzuziehen.

„Wie du siehst, will sie aber nicht, dass ich sie loslasse.", provozierte Justin sein Gegenüber und setzte mich sanft auf dem Boden ab.

„Coby, lass gut sein, Alter!"

Guten Morgen, liebe Körperzellen. Ja, ihr werdet jetzt gebraucht, also aufstehen!

Als hätte mir jemand einen Eimer voll eiskaltem Wasser über den Kopf geschüttet, fuhr ich herum und beobachtete, wie mein Traummann mit hochrotem Kopf auf mich und Justin zulief.

Er war rasend vor Wut. Ich spürte seine innerlichen Vibrationen und wollte einen Schritt auf ihn zugehen, doch meine Beine entschieden sich lieber dafür, einen Satz zur Seite zu machen.

In diesem Moment hatte Coby uns erreicht. Forsch zog er mich zu sich und starrte mir mit seinen rehbraunen Augen eindringlich in die meinen. „Du setzt dich jetzt sofort in mein Auto! Haben wir uns verstanden?!", befahl er mir in einem Ton, bei dem ich gar nicht wusste, dass er diese Art überhaupt an den Tag legen konnte. Ich starrte in die dunklen Augen und sah ihm an, wie er indirekt danach flehte, dass ich seinem Wunsch nachkam.

„Ich denke, dass...", fing Justin an, Coby zu ermahnen und sollte es im nächsten Moment direkt bereuen.

In diesem Augenblick erfuhr ich zum ersten Mal, wie es sich aussah, wenn Coby Hastings die Sicherungen durchbrannten.

Er sprang regelrecht auf Justin zu und schubste ihn heftig gegen die Hauswand. „Weißt du was ich denke, Crimes?!", knurrte er meinen Begleiter bedrohlich an und rammte seine Faust mit voller Wucht in dessen Magengrube.

Sofort sackte Justin mit einem schmerzverzerrten Stöhnen zusammen, doch Coby fing ihn auf halbem Weg nach unten ab. „Ich denke, dass du aufhören solltest gute Menschen in Junkies zu verwandeln.", zischte er wütend und setzte bereits zum nächsten Schlag an.

Geistesgegenwärtig stürmte ich zu ihm und griff nach seinem rechten Arm, um mich mit vollem Gewicht hineinzuhängen. „Coby hör auf!", schrie ich und versuchte ihn davon abzuhalten, den schmächtigen Justin ins Krankenhaus zu prügeln.

Coby rümpfte nur die Nase und ging einen Schritt zurück. „Sehe ich dich noch einmal in ihrer Nähe, bringe ich dich um, Crimes! Merk dir das!", brüllte er bedrohlich, während Justin nur stöhnend auf dem Boden zusammenbrach.

Ich wollte ihm helfen, wurde jedoch sofort am Arm herumgerissen und blickte in das erschrockene Gesicht von Hasel. „Lass ihn...Wir gehen.", flüsterte sie ehrfürchtig. Verwirrt folgte ich ihr zum Wagen, wo mein wütender Bruder bereits auf uns wartete.

Ohne wirklich darauf zu achten, stieg ich hinter dem Beifahrersitz ein und beobachtete, wie Coby wutentbrannt seinen schwarzen Truck startete und davon raste.

Langsam aber sicher erhielt ich die gesamte Kontrolle über meinen Körper zurück und bemerkte, dass Hasel komplett verheult aus dem Fenster starrte.

„Wie spät ist es?", fragte ich ausdruckslos und versuchte dabei,  die Uhrzeit am Radio zu lesen. „Halb vier.", platzte es wütend aus meinem Bruder heraus.

Ich schien tatsächlich für zwei Stunden komplett ausgeknockt auf dem ekligen Boden des Hauses gelegen zu haben.

„Danke fürs Abholen." - „Halt einfach deinen Mund, Cara!", brüllte Coby regelrecht und fuhr dabei immer schneller.

Er bog auf die Landstraße nach Newton ab und ich hatte einen perfekten Blick auf den Tacho. Erst jetzt begriff ich, wo genau ich saß.

Die Panik in meinem Körper ließ jeden Millimeter zittern. „Fahr bitte langsamer.", hauchte ich leise, doch Coby rümpfte nur die Nase und drehte die Musik lauter.

Meine Lunge schnürte sich ab. Ich konnte kaum atmen, während Coby mittlerweile mit fast achtzig Meilen pro Stunde die zugeschneite Landstraße entlang raste.

„Coby, bitte fahr langsamer.", bettelte ich wieder und in diesem Moment drehte er sich um. „Hast du eigentlich eine Ahnung, was wir wegen dir durchgemacht haben. Wenn ich daran denke, was diese Typen mit dir...Gott ich fahr zurück und knall sie ab!", brüllte er und in diesem Moment fing ich an zu hyperventilieren.

„Bitte.", hauchte ich und legte meine Hände auf die Kopfstütze des Beifahrersitzes, bevor ich anfing, heftig daran zu rütteln. „Bitte, ich will hier raus.", flehte ich wieder, doch Coby fuhr weiter, während mich Kyle vollkommen ignorierte.

„Bitte Kyle. Ich will hier raus! Bitte!", schrie ich verzweifelt und blickte unbewusst in den Rückspiegel.

Ein Fehler.

Da war sie. Wunderschöne braune Haare. Das Make-up leicht verschmiert und ein Lächeln, wie aus einem Bilderbuch. Sie sah mir direkt in die Augen und lächelte mich liebevoll an.

Ich brachte keinen Ton mehr heraus. Wie gelähmt starrte ich in den Rückspiegel und sah meiner Mutter direkt in die Augen, bis ich anfing zu schreien.

Ich vergrub die Hände in meinen Haaren und zog so fest daran, dass ich spürte, wie die Strähnen dem Zug nachgaben. Immer wieder flehte ich, dass Coby den Wagen anhalten sollte. Ich hörte nichts. Ich sah nichts. Ich wollte einfach nur aus diesem gottverdammten Wagen aussteigen.

Erst als ich merkte, wie er anhielt, riss ich geistesgegenwärtig die Tür auf und floh. Ich sprang aus dem Wagen und fing an, die Straße hinunter zu rennen. Ich rannte so schnell, ich konnte und achtete auf nichts Anderes als darauf, wie meine Beine einen Schritt nach dem anderen taten.

Ich wollte nur noch weg. Ich floh vor Coby und meinem Bruder. Ich floh vor Hasel und der Gewissheit, dass sie jetzt wusste, wie gestört ich war. Ich rannte so schnell, ich konnte vor mir selbst davon. Ich rannte um mein Leben, damit ich sie nicht sehen musste. Dieser Abend war kein guter Moment meiner toten Mom in die so schmerzvoll vermissten Augen zu schauen.

Mich packte etwas am Arm und riss mich herum. Durch den Schwung verlor ich mein Gleichgewicht und fiel ihm direkt in die Arme.

Da hing ich. Totunglücklich und nur wenige Zentimeter von dem entfernt, was ich so sehr begehrt hatte.

Wütend stieß ich Coby von mir weg und durchbohrte ihn mit meinen Blicken. „Was zur Hölle stimmt nicht mit dir?!", brüllte er mich an, doch diesmal schüchterte er mich nicht ein. Unter Tränen gab ich ihm lautstark die Antwort, die er hören wollte.

„Was nicht mit mir stimmt?! Sehr witzig. Nun fangen wir an, dass ich einen Unfall hatte bei dem meine Mom gestorben ist! Und du! Du fährst wie ein Wahnsinniger und lässt mich diesen ganzen Moment nochmal erleben! Ich sollte gar nicht hier sein und mir den Arsch im kalten, beschissenen Tennessee abfrieren! Ich sollte zuhause sein. Bei meiner Mom, bei Mila, bei meiner Tante aber stattdessen bin ich hier und muss mit anschauen, wie die Liebe meines so kurzen Lebens mit irgendeiner dummen Klischeebitch rummacht! Mein Herz bricht immer und immer und immer wieder aufs Neue! Wie eine Schallplatte, die einen Sprung hat! Bin ich der Meinung mir geht's besser, sehe ich wie du mit dieser Tussi deinen Sieg feierst. Bin ich der Meinung ich kann es ab, weil ich beendet habe, was niemals da war, muss ich mit ansehen, wie du dieser Bitch deine Zunge in den Hals schiebst, damit sie endlich ihre fiepsende Klappe hält! Was los ist, willst du wissen?! Du bist los verdammt! Du..." - „Ach halt doch den Mund.", unterbrach er mich und griff nach meiner Hand.

Herrisch zog er mich zu sich und umschlang mich mit seinen Armen. Perplex starrte ich ihn an und ohne nach einer Erlaubnis zu fragen, spürte ich das, wonach ich mich so lange gesehnt hatte.

Seine Lippen lagen ruhig auf meinen. Beschützend legte Coby seine Hand an meinen Hinterkopf und drückte mich noch näher an sich heran. Mein Herz schlug mir bis zur Brust, bis ich den Kuss erwiderte. Alles was ich wollte oder brauchte war das, was wir gerade taten.

Sehnsüchtig erwiderte ich jeden seiner Küsse mit mehr von den meinen. Langsam aber sicher wurden meine Beine schwach, doch bevor ich wegklappen konnte, ging Coby in die Knie und hob mich hoch.

Wie damals am See trug er mich zurück und ließ dabei keine Sekunde von mir ab. Erst vor der Beifahrertür ließ er mich runter.

Mit seinem linken Arm presste er mich fest an sich und öffnete die Tür. „Schlechte Nachrichten, Bro. Du musst hinten sitzen.", eröffnete er Kyle. Dieser lachte nur in sich hinein und beendete das Gespräch, das er gerade mit meiner verstörten Freundin auf dem Rücksitz führte. „Habe absolut nichts dagegen einzuwenden.", willigte er leise ein und räumte den Sitz.

Bevor ich einstieg, zog mich Coby noch einmal an sich heran und kam mit seinen Lippen so nah an mein Ohr, dass ich den heißen Atem an meinem Hals spüren konnte. Sofort durchfuhr mich die Gänsehaut des Jahrhunderts.

„Wir beenden diese ganze Scheiße jetzt. Steig ein.", hauchte er leise, während ich keine Ahnung hatte, was er meinte.

Vor unserem Haus hielt Coby den Wagen in der Einfahrt. „Danke fürs heimbringen, Bro. Pass auf sie auf.", sagte mein Bruder und stieg aus. Auch Hasel schnallte sich ab und folgte ihm. Gerade als ich den Gurt lösen wollte, legte Coby seine Hand sanft auf meine. „Du nicht.", murmelte er und legte den Rückwärtsgang ein. „Aber Hasel..." - „wird nicht in deinem Bett schlafen.", lachte das Schmuckstück neben mir.

„Nein!", rief ich perplex und ließ sofort die Scheibe runter. „Kyle! Wehe! Ich warne dich! Sie gehört mir! Du darfst sie mir nicht wegnehmen! Du hattest sie schon und wolltest sie nicht! Sie gehört mir!", schrie ich aus dem Fenster, während Coby aus unserer Einfahrt fuhr.

Grinsend drehte sich mein Bruder rum und schüttelte den Kopf, während Hasel anfing lauthals zu lachen.

Ohne eine Chance die Beiden davon abhalten zu können, miteinander im Bett meines Bruders zu enden, ergab ich mich meinem Schicksal und lehnte mich in den Sitz. "Wohin fahren wir, Coby? Ich bin müde.", murmelte ich und stellte die Sitzheizung ein. Lässig wie immer saß er hinter dem Lenkrad und atmete tief durch. "Ich habe dir gesagt, wir beenden dieses Drama jetzt.", sprach er weiter in Rätseln und fummelte an den Knöpfen seines Lenkrades herum.

Erst durch das laute Freizeichen ahnte ich, was er vorhatte.

"Baby?"

Ashley müdes Fiepen, ließ meinen Atem stocken.

"Hi, Ash. Ich bin in fünf Minuten da. Wir müssen reden.", erwiderte Coby so eiskalt, dass ich beinahe Mitleid mit ihr bekam. "Was meinst du, Baby? Du weißt, dass mein Dad nicht will, dass du hier schläfst." - "Komm bitte raus, ok?", sagte er und legte auf.

Mein Körper fühlte sich an wie gelähmt. "Was wird das?", hauchte ich und starrte ihn komplett verwirrt an. Wieder atmete Coby tief durch und lehnte den Kopf zurück.

"Weißt du, Cara. Du bist nicht die Einzige, die versucht das Richtige zu tun."

Langsam ging mir diese Geheimniskrämerei ordentlich gegen den Strich. Ich wollte endlich wissen, warum er die ganze Zeit so tat, als gäbe es für sein Techtelmechtel mit Ashley Thomas eine logische Erklärung.

"Hör endlich auf in Rätseln zu sprechen!", forderte ich ihn auf. Coby schüttelte fassungslos den Kopf und grinste dämlich in sich hinein.  "Ach, jetzt willst du mir auf einmal zuhören? Ist ja sehr interessant.", lachte er und machte mich damit nur noch aggressiver.

"Ach leck mich doch! Lass mich raus!", fuhr ich ihn gereizt an und schnallte mich ab. Wieder lachte er in sich hinein. "Klar, gern, sofern du im Vorgarten von Familie Thomas aussteigen möchtest.", erwiderte er und wurde langsamer.

Erschrocken blieb ich, wie versteinert, sitzen und beobachtete, wie Coby den Wagen abschaltete, um mit einem wehleidigen Grinsen auszusteigen. Wie in Zeitlupe verfolgten ihn meine Augen. Selbstbewusst lief er auf die schlossartige Thomas Mansion zu.

In diesem Moment stolperte die schlaftrunkene Ashley aus der Haustür und fing mit einem Mal an, bitterlich zu weinen.

Shit.

Coby sagte noch irgendetwas und kam schnellen Schrittes zurück zum Auto. Er stieg ein und startete die Zündung.

Während er das Auto wendete, trafen mich Ashley's verheulte Todesblicke. Ab diesem Augenblick wusste ich, dass ich definitiv leiden würde. Ashley Thomas hasste mich ab jetzt und ich konnte es ihr nicht verübeln.

"So Miller. Jetzt warst du Zeuge vom offiziellen Ende der Ära Thomas, welche nebenbei nie wirklich existierte.", sagte er kühl und fuhr vom Grundstück seiner jetzigen Exfreundin.

„Ganz im Ernst Coby. Deine Art geht mir langsam total auf den Sack. Entweder du spuckst jetzt aus, was zur Hölle mit dir los ist oder du lässt mich aussteigen. Ich habe keine Lust mehr auf deine dämlichen Spielchen. Du führst dich auf, als wärst du derjenige mit der Vagina!", platzte es aus mir heraus.

Sofort lachte er in sich hinein und hielt am Straßenrand. Genervt verdrehte er die Augen und sah mich an.

„Du kannst mich mal! Du hast keine Ahnung, was ich in den vergangenen Monaten durchgemacht habe! Ja, es ist vielleicht nicht vergleichbar mit dem, was dir passiert ist, aber auch ich habe ein gottverdammtes Päckchen zu tragen. Wir sind nicht hergezogen, wegen der Army. Wir sind hergezogen, weil mein drogensüchtiger Onkel um Hilfe gebettelt hat und nachdem meine Eltern ihm nicht helfen konnten, hat er entschieden sich den goldenen Schuss zu setzen. Er dachte, alle wären verreist, tja falsch gedacht Scotty...Ich war nur joggen, denn ich hatte eigentlich vor, den Abend vor meinem scheiß iPad zu verbringen und mir einen runterzuholen, während du mir, wunderschön wie du bist, von Deutschland aus erzählt hättest, was du alles mit mir anstellen willst. Nun da lag er aber. Halbtot und voll gekotzt in unserer Küche. Dr. Thomas hat ihn in der Station aufgenommen und mein ach so toller Vater meinte, es wäre der perfekte Zeitpunkt, um einen Schlussstrich zwischen ihm und seinem kleinen Bruder zu ziehen. Er hat keine Krankenversicherung, Cara. Dr. T meinte, wenn ich mal mit seiner Tochter ausgehen würde, wäre die Sache umsonst..."

Meine Augen klebten an seinen Lippen. Ich konnte nicht fassen, was er da gesagt hatte und brauchte ein paar Wimpernschläge, um meine Stimme wiederzufinden.

„Wann war das?", stammelte ich überfordert. „Zwei Wochen nachdem du abgereist bist."

Seine Stimme war so kühl, dass ich mir nicht sicher war, ob mir kalt war, weil sich die Sitzheizung abschaltete oder wegen der eisigen Stimmung, die sein Tonfall verursachte.

„Warum hast du nichts gesagt?" Ich war kurz davor zu heulen. Mein Hals schnürte sich ab und die Wut auf mich selbst, verursachte ein so heftiges Stechen in meiner Brust, dass ich mich am liebsten selbst angeschrien hätte. Wie egoistisch war ich eigentlich, dass mir nicht aufgefallen war, wie schlecht es ihm ging?!

Coby's tiefes Durchatmen und das folgende Schulterzucken machten es nicht besser.

„Keine Ahnung. Wie sagt man dem Mädchen, das man liebt, dass man zukünftig mit einer anderen rummacht, damit der drogensüchtige Onkel umsonst behandelt wird?", fragte er unsicher und zog die Augenbraunen zusammen, als würde er sich die Tränen verkneifen wollen.

Ich beobachtete, wie sich seine rechte Hand schüchtern auf meinem Bein nach oben bewegte, bis er sanft über die Finger meiner linken Hand streichelte.

Nun waren die Tränen da. Unkontrolliert liefen sie über mein Gesicht und ich biss mir auf die Unterlippe.

„Wir sind ziemlich abgefuckt.", schluchzte ich und brachte Coby damit zum Lachen „Irgendwie schon oder?"

Endlich lag wieder die gewohnte Wärme in seiner Stimme. Lächelnd erwiderte ich die schüchternen Streicheleinheiten seiner Finger. „Gibst du mir fünf Minuten?", flüsterte ich, während ich beobachtete, wie sich unsere Finger behutsam berührten.

„Ich gebe dir mein ganzes Leben, Miller."

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