1+1 oder der Grund, warum der Unterricht in Fanfictions scheiße ist
Wäre ich Protagonistin einer schlechten Fanfiction, hätte ich wahrscheinlich schon mindestens drei Doktortitel und wäre Professorin an einer angesehenen Universität wie Harvard. Denn an diversen Schulen dieser Fanfiction-/Badboy-Welt wird weder auf mathematische oder sprachliche Kenntnisse, noch auf gesellschaftswissenschaftliches Wissen großen Wert gelegt. Ich verstehe ja, dass oftmals die eigentliche Handlung im Vordergrund steht und auch stehen sollte, jedoch ist es sehr fraglich, wie realistisch mancher Unterricht ist. Eine Kostprobe gefällig? Die durchschnittliche Protagonistin ist 16 Jahre alt und geht somit in die 10. oder 11. Klasse. Dass sie überdurchschnittlich intelligent sein soll und man davon meist reichlich wenig bis gar nichts merkt, sei mal außen vor gelassen. Ich selbst gehe in die 10. Klasse eines öffentlichen, gemeinschaftsbildenden Gymnasiums, habe also den direkten Vergleich. Es ist doch sehr merkwürdig, wie Hope Schantalle Cayennepfeffah in Erdkunde in den verschiedenen Staaten Amerikas unterrichtet wird. Damn, das ist Stoff der 8. Klasse! Wenn überhaupt, hat dieses Thema etwas in Englisch zu suchen, aber bestimmt nicht in Erdkunde! Denn in der 10. Klasse wird, laut Lehrplan, viel bis alles über Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche, Tsunamis und Erdbeben gemacht, sowie auch etwas zur Entstehung der Erde. Aber wieso sollte man sich ja auch informieren, was realistisch ist, wenn man eine scheiß einfache Aufgabe nehmen kann, deren Antwort man auch als 11-Jährige googlen kann...!
Und ja, nicht alle 11-Jährigen wissen, dass man in der 10. Klasse kartesische Koordinatensyteme mit Parametergleichungen macht, aber in Mathe dauernd 1+1 zu rechen, damit auch der letzte Leser mit Matheschwäche ohne Taschenrechner sagen kann "stimmt!" ist einfach nur armselig. Natürlich muss man nict genausten im Detail beschreiben, was gerade gemacht wird (*hust* Damned Cliché *hust*), ABER...!
WAS?
WARUM?
Und am Ende ist der Unterricht ja eh für den Arsch, da die wenigsten Protagonistinnen später Berufe wie Ärztin, Wissenschaftlerin, Anwältin, Richterin, Übersetzerin, Professorin etc. ausüben. Nicht einmal Bäckerin oder Kindergärtnerin werden die! Die einzige akzeptablen Berufe (die man auch wirklich so nennen kann) scheinen Schauspielerin, Sängerin oder Journalistin zu sein. Der Großteil dieser Schnepfen ist jedoch entweder YouTuberin, Influencerin oder eben (in den meisten Fällen) Anghängsel des Freundes (wahlweise 1D-Mitglied oder Jeson). Das feministen Argument mal außen vor gelassen (no hate an "nur" Hausfrauen, okay?!), was machen die mit ihrem Leben? Ist deren einziges Ziel ernsthaft, Freundin eines Stars zu sein und sich dann bei einer Krankenhausszene zu verloben? Wenn man weder einen bestimmten Beruf, noch Kinder (seien wir ehrlich, die meisten Mütter bleiben wegen ihren Kindern zu Hause) als Zukunftswunsch hat und nur davon träumt, als hübsches Accesoir an Justin Biebers Arm gefeiert zu werden... macht das überhaupt glücklich? Macht es überhaupt Spaß, eine solche Geschichte zu schreiben? Das kommt darauf an, worauf der Fokus der Autorin gesetzt wird bzw. wurde. In den meisten Fällen (der Fanfictions OC x celebrity) liegt der Fokus auf der berühmten Persönlichkeit. Auch wenn man das nicht sofort bemerkt, fällt doch auf, dass die Protagonistinnen meistens einen eher passiven Teil übernehmen. Zwar ist ihre Gedankenwelt durch das (meist durchgängige) POV aus ihrer Sicht dargestellt, jedoch dreht sich alles, wirklich ausnahmslos ALLES um die berühmte Person. Ganz ehrlich, selbst wenn ich mit Cole Sprouse verheiratet wäre, würde ich trotzdem auch über Sachen nachdenken, die ihn nicht betreffen. Auch wenn ich ihn liebe. Ob ich nochmal aufs Klo gehen sollte, bevor ich einkaufen gehe oder ob das nur Zeitverschwendung ist, zum Bespiel. Dadurch, dass die Protagonistin nur passiv an der Handlung beteiligt ist, rückt die berühmte Person in den Vordergrund. Eine schlechte Fanfiction ist also oftmals eher ein "das würde er/sie in genau dieser Situation machen!!!!" als eine ernstzunehmende Geschichte. Das ist auch der Grund, weshalb ich jegliche Art von "Original Character trifft auf Celebrity" (egal ob "adopted by..." oder lovey-dovey) cringy finde und ich keine große Lust habe, so etwas wirklich komplett zu lesen. Keine gescheite Ausbildung zu haben, spielt den Autorinnen somit in die Hände. Nicht, dass Hope Schantalle Cayennepfeffah Zac Efron noch di Schauw stehlen tut!!!!ELFZEHN
Eigene Karriere? Ihh, arbeiten! Kinder? Nein danke, außer es ist eine ungeplante Schwangerschaft mit anschließender Geburt von Zehnlingen auf dem Mount Everest und selbst dann muss schnellstmöglich eine Nanny her... Kindererziehung, phh! Das ist doch nicht die Aufgabe von Hope Schantalle Cayennepfeffah Styles!
Ich merke gerade, ich habe ein bisschen den roten Faden verloren... Ups. Sorry.
Egal.
Und die Moral von der Geschicht',
versäume deinen Schulunterricht nicht...! Oder so...
Die Welt ist voller Fails, es ist zum verzweifeln...!
Geht fleißig in die Schule, übt einen tollen Beruf aus, erzieht eure Kinder und schreibt nicht so eine Scheiße...
Prof. Dr. Dr. Dr. Cosette ._.
(Ja, ich lebe noch. Hallo. Da staunste, wa?)
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