es ist Rache
Kaum hatte Montross zu sprechen begonnen, zweifelte ich ernsthaft an meinem Verstand. Hatte ich tatsächlich geglaubt, ich könnte ihn überraschen und überwältigen?! Wohl kaum...
Zwar war ich mir meiner Fähigkeiten durchaus bewusst, aber ich wusste ebenso wann ich einen Kampf verlieren würde.
Trotzdem hatte ich noch ein Ass im Ärmel...
"Ich schätze wir haben da noch eine Rechnung offen", begann ich vorsichtig.
Ein leises, verächtliches Lachen ließ seine mächtigen Schultern erbeben, aber ich starrte nur auf seinen Hinterkopf. In der Dunkelheit erkannte man kaum sein weißes kurz geschorenes Haar, aber ich wusste aus Erfahrung, dass er es hasste, wenn man ihn auf seine ergrauten Haare ansprach.
Einmal hatte ich es zu weit getrieben und er hatte mir ein Springmesser, dessen Klinge nicht länger war als 5 cm, quer durchs Gesicht gezogen. Nur dank meiner schnellen Reflexe konnte ich mich rechtzeitig wegdrehen, sonst hätte es mich ein rechtes Auge gekostet. Dafür war eine Narbe geblieben, welche nun meine Augenbraue teilte.
Der Kopfgeldjäger drehte sich langsam zu mir um. Die Hände locker an den Seiten, um so schnell wie möglich nach seinen Waffen greifen zu können.
"Was willst du hier, Skywalker? Ich habe dich gehen lassen beim letzten Mal. Diesmal kann ich für nichts garantieren", murmelte er mit bedrohlicher Stimme und ich wusste, dass er diese Drohung wahr machen würde.
"Das kann ich auch nicht, Montross. Entweder du kommst ohne Gegenwehr mit mir oder ich zwinge dich dazu", erklärte ich ihm bestimmt.
Leider brachte ihn meine Drohung nur zum Lachen. "Dann ist also ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt... Ich hätte tatsächlich nicht gedacht, dass du jetzt unter die Kopfgeldjäger gehst, Skywalker."
Ich biss die Zähne zusammen. Langsam machte es mich wirklich wütend, wie wenig er von mir erwartete. Dabei war ich zu mehr fähig, als er überhaupt ahnte.
"Kein Kopfgeld, Montross. Es geht eher auf Rache hinaus. Du hast jemanden fast getötet, der mir alles bedeutet und dafür wirst du bezahlen", mit den Worten stürzte ich auf ihn zu und zückte im Lauf bereits ein Messer das auf sein Herz zielte.
Der Kopfgeldjäger wich geschickt aus und hatte ebenso sein allzu bekanntes Springmesser in der Hand, als er nun zum Schlag ausholte.
Der erste Schlag zielte auf meinen Bauch ab, welchen ich problemlos ausweichen konnte, dabei übersah ich jedoch seinen zweiten Schlag. Mein Kopf wurde zurückgeschleudert und ich sah kurzzeitig schwarz. Instinktiv wusste ich, noch während ich zurücktaumelte, dass ich noch so einem Schlag nicht standhalten würde.
Meine linke Gesichtshälfte brannte wie Feuer und pochte auf schmerzhafte Art.
Als mein Sichtfeld sich wieder klärte, erkannte ich gerade noch rechtzeitig, dass Montross mit erhobenem Messer auf mich zustürmte. Im letzten Moment drehte ich mich außerhalb des Gefahrenbereichs und riss mein eigenes Messer nach oben. Ich traf auf Widerstand, als ich das Messer quer über Montross ungeschützte Seite zog. Er stieß einen Wutschrei aus und schien sich an dem Blut nicht zu stören, welches seine Kleidung tränkte. Trotzdem wusste ich, dass die Verletzung nur oberflächlich war.
Schneller als ich es für möglich hielt, stürzte er sich erneut auf mich, diesmal gab es kein Entkommen. Denn ich stieß mit dem Rücken gegen die Wand der Gasse. Die Kälte des nassen Gesteins in meinem Rücken nahm ich gar nicht wahr, als mein Körper von einem Schlag in die Seite erschüttert wurde. Ein widerliches Knacken war zu hören, bevor der Schmerz einsetzte. Keuchen, wollte ich mich zusammenkrümmen, als Montross Faust erneut auf mich einschlug. Dieses Mal breitete sich der Schmerz wellenartig wie flüssige Lava in meinem Körper aus. Ich war so sehr von dem Schmerz überwältigt, dass ich zunächst nicht bemerkte, dass Montross in dieser Position verharrte. Er schlug nicht erneut vor, stattdessen zog er sich zurück, während ein erneuter Schmerzimpuls mich keuchen ließ.
Montross trat einen Schritt zurück und in seiner Faust glänzte etwas, das ich zuvor nicht weiter bemerkt hatte.
Es war sein Springmesser an dessen Klinge eine dunkle, dickflüssige Substanz herunter tropfte.
Mein Kopf schien noch nicht zu verstehen, was hier vorging, aber meine Hand schoss automatisch zu der Stelle an dem der Schmerz am schlimmsten war.
Kaum hatte ich meine tauben kalten Finger an meine Seite gelegt, spürte ich eine warme glitschige Flüssigkeit unter meiner Hand hervorsprudeln.
Noch immer schien mein Hirn damit zu kämpfen, was eben passiert war, aber als ich nun in Montross Augen sah, konnte ich nichts als kalte Berechnung erkennen.
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