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26- Der Test

Victor war unruhig.
Den ganzen Morgen tigerte er schon ziellos durch die Wohnung, unsicher, wie er diese Anspannung loswerden sollte, die plötzlich in seine Glieder griff.
Er hatte sich einen Tee gemacht. Bis Alice aufgestanden war, hatte er die ganze Kanne getrunken.

Sie fand ihn in der Küche, auf und ab gehend, verzweifelt an einem Lolli saugend als würde er so mehr zu einer Zigarette werden. Alice griff nach ihrer Schachtel, aber ließ wieder los, als sie seinen Blick sah.
"Scheiße, beruhig dich mal. Es sind nur Mama und Papa."
Seine Nervosität fing an, auch sie zu beunruhigen.

"Es sind nicht nur Mama und Papa. Ich kann nicht glauben, dass ich David mitnehme. Vielleicht war das ein Fehler."

"Oh Gott, du hörst dich schon an wie er." Sie beschloss, das Frühstück heute selbst in die Hand zu nehmen und verdrängte ihn von der Fläche vor dem Herd. Was sollte sie machen? Sie fand Aufbackbrötchen.
"Was meinst du?" Victor hatte sich gesetzt und wippte mit dem Knie. Er brach mit den Zähnen Splitter von dem Lolli ab. Zitronengeschmack.

"Du denkst zu viel. So wie der Kleine."
"Er ist 20."
"Und du bist 22 und verhältst dich als müsstest du gleich in die Hölle einmarschieren und dem Teufel gegenüberstehen. Es sind unsere Eltern. Mum hätte dich nicht eingeladen, wenn sie dich nicht sehen wollte."

"Genau.", murrte er sarkastisch. "So wie sie mich an ihrem letzten Geburtstag ja auch sehen wollte." Er starrte vor sich hin. Alice seufzte und setzte sich vor ihn, während der Ofen vorheizte.
"Vic. Du weißt doch, wie sie ist. Und Dad... vielleicht hält der die Klappe, wenn viele Menschen dabei sind. Das ist anders als Weihnachten."
Es war in so vielerlei Hinsicht anders, dass Victor sich für einen Augenblick tatsächlich erlaubte, Alice zu glauben.

-- 1 einhalb Stunden vor dem Geburtstag --

Als David die Treppen zu der Wohnungstür empor stieg, kamen ihm die Geschwister entgegen. Alice umarmte ihn zur Begrüßung, aber Victor blieb für eine Sekunde unschlüssig stehen. David zog eine Augenbraue hoch. "Ist was?"
"Der scheißt sich gleich ein.", grinste Alice und ging an den beiden vorbei. Aber Victor verdrehte die Augen. "Das stimmt nicht. Es ist nur... Du siehst... anders aus." David stieg die zwei Stufen, die sie voneinander trennte, hinauf und küsste ihn. "Du auch. Du warst beim Friseur." Victor brachte ein halbes Grinsen zustande. "Stimmt, ja." Dann fand er seinen Mut wieder. "Du siehst gut aus, wollte ich damit sagen. Richtig gut." Hm, vielleicht nicht das wortgewandteste, was er je gesagt hatte.

Sie stiegen in den Mietwagen, den Alice besorgt hatte. David saß hinten, die Geschwister saßen vorne. Es lief Musik, aber nur im Hintergrund. Das Gespräch war flüssig, aber sehr einfach. Genau das, was alle drei brauchten, um ihre Nerven zu beruhigen.
Die Fahrt zog sich eine Weile. Mitsamt Stau und einer falsch genommenen Ausfahrt brauchten Sie beinahe zwei Stunden. David spähte aus dem Fenster, als sie in das Wohngebiet eines kleinen Dorfes einbogen und versuchte, sich auszumalen, in welchem Haus Victor wohl aufgewachsen sein könnte. Er stellte sich einen Garten vor. Oder eine Garage mit vielen aufregenden, aber verbotenen Dingen, die einem Kind richtig Spaß machten. Er dachte an seinen Dad, und wie er immer irgendwas repariert hatte.

Sie hielten vor einem gelben Haus, das etwas abseits stand. Es war größer als die anderen, und das Grundstück verlief augenscheinlich weit nach hinten. David wurde mulmig zumute.
"Da wären wir.", meinte Alice und stellte den Motor ab. Sie stieg aus und ging zum Kofferraum, um das Geschenk zu holen, das sie alle drei gemeinsam schenken wollten.
"Da wären wir.", wiederholte Victor und seufzte. Er fuhr sich übers Gesicht und David bekam das Gefühl, dass er irgendetwas sagen sollte. Er entschied sich für: "Es wird bestimmt gut werden.", und sah nochmal auf sein Handy. Sie waren zu spät. Kein guter erster Eindruck.
Dann steigen auch die beiden aus und folgten Alice zur Haustüre.

Dort streckte sie die Hand nach der Klingel aus, aber hielt dann inne. "Sie werden bestimmt im Garten sein. " Sie schenkte ihren beiden Jungs ein aufmunterndes Lächeln.
Als sie um das Haus herum gingen, durch einen Bogen aus Rosen und vorbei an einer hohen Hecke, die eine Seite des Grundstücks zu begrenzen schien, griff David nach Victors Hand. "Lass mich nicht alleine, okay?", raunte er ihm zu.
"Nur, wenn du auch bei mir bleibst.", antwortete Victor. Sie drückten beide die Hand des anderen.

Davids Herz schlug ihm bis zum Hals als er die ersten Gäste sah. Der Garten verlief 150 Meter nach hinten und war etwas breiter als das Haus. Er sah zwei Bäume, ein Blumenbeet mit Rosen, ein Buffet, Girlanden, einen großen Tisch für die Festgesellschaft. Am Haus war der Boden einige Meter mit Fliesen ausgelegt. Dort standen eine Gruppe Männer mit Bier und einigen Grills. Kinder und zwei Hunde sprangen im hinteren Bereich des Gartens umher. David setzte ein Lächeln auf. Jetzt wurde es ernst.
Er drückte sich für einen Moment an Victor, nur um sich zu vergewissern, dass er noch da war. Victor atmete tief durch.
"Da ist sie ja.", sagte Alice und winkte einer Frau, die inmitten einer Gruppe Frauen neben einem kleinen Beistelltisch mit Sektgläsern stand.
David schätzte sie normalgroß, mit einer schlanken Figur und schulterlangen Haaren. Sie trug dem mild-warmen Wetter entsprechend ein ärmelloses Kleid und moderne Sneaker, ein paar große Ohrringe und eine silberne Brille.

"Alice!" Loretta Beres kam zu ihren Kindern. Victor atmete jetzt gezwungener. Aber irgendwie freute er sich auch, seine Mutter zu sehen.
Sie umarmte erst Alice.
"Alles Gute zum Geburtstag, Mum."
Dann wandte sie sich an Victor. "Und mein Victor." Sie lächelte ehrlich und zog ihn in ihre Arme, wozu er Davids Hand loslassen musste. Alice lächelte David zu. "Hey Mum."
"Wir haben uns zu lange nicht gesehen, mein Schatz. Wie geht es dir? Du hast nicht angerufen."
Victor fragte sich  wie er das jetzt formulieren sollte.
"Mir geht's gut, Ma." Er setzte zu Vorstellung von David an, da hatte seine Mutter sich schon zu ihm gedreht.
"Und wen bringt ihr mit?"
David lächelte, aber Victor nahm ihm zum Glück das Reden ab.
"Das ist David. Mein fester Freund."

Er räusperte sich. "Freut mich, Sie kennenzulernen, Misses Beres." Er bot ihr seine Hand an.
Die Frau sah kurz zwischen ihrem Sohn und dessen Freund hin und her. Dann fiel ihr Blick zu der Gruppe mit Männern, die bei den Grills standen. Ihr Blick wurde erst. "Lass das bloß nicht deinen Vater mitbekommen. Ich möchte heute kein Drama!" David nahm seine Hand wieder zu sich und sah unsicher zu Victor. Dieser sah aus, als hätte er das erwartet. "Natürlich.", antwortete er geknickt.

Aber sie war noch nicht fertig gewesen. Mit einem halben Lächeln warf sie David noch einen Seitenblick zu und sagte: "Die Freude ist ganz meinerseits." Dann ging sie wieder zu ihrer Gruppe und ließ David, Victor und Alice erstaunt zurück.
"Hat sie das gerade wirklich gesagt?", kam es von Victor. Alice drehte sich mit einem Grinsen zu den beiden um.
"Das ist der absolute Wahnsinn!"
David sah erneut zu Victor, der ein verwirrtes Lächeln im Gesicht stehen hatte. "Der absolute Wahnsinn.", wiederholte er und nahm wieder Davids Hand, aber diesmal aus Freude, und weil er ihn am liebsten geküsst hätte, aber das vielleicht zu viel des Guten war.

Sie mischten sich unter die Festgesellschaft. David wurde, wenn überhaupt, als guter Freund vorgestellt, und für eine besonders alte Gruppe an feiernden war er prompt Alice's Verlobter, ohne dass einer der drei die Chance bekommen hätte, das richtigzustellen.
So kursierten schnell die verschiedensten Gründe, weshalb David auf dem Geburtstag von Loretta Beres aufgetaucht war und sowohl Victor, als auch Alice und David selbst machten sich keine große Mühe, diese verschiedenen Versionen zu einer guten, einsträngigen Lüge zusammenzuspinnen.

Dazu war das Essen viel zu gut, das Bier viel zu kostenlos, und die Zeit viel zu angenehm.
Nach gut einer Stunde stellte Victor überrascht fest, dass er sich während dem Smalltalk mit entfernt Verwandten tatsächlich entspannt hatte. Alice saß ihm gegenüber und knabberte Stück für Stück ihren Kuchen weg, David saß neben ihm und folgte Victors Gespräch mit halbem Lächeln. Unter dem Tisch griff er nach Davids Hand.
Das Gesprächsthema lag auf Victors Arbeit. Er hatte sich als Tänzer in einer thematischen Bar beschrieben, und bisher waren sie noch nicht dahintergekommen, welches "Thema" diese Bar hatte. Aber David schmunzelte über Victors charmantes Ausweichen auf zielgerichtete Fragen, das jegliches Nachfragen unmöglich machte.

"Victor! Alice!"
Die Geschwister zuckten zusammen, während David sich nach der Stimme umdrehte, die das amüsante Gespräch so jäh unterbrochen hatte. Es war ein Mann mit einer "Der Mann im Haus ist Herr über den Grill"- Schürze, der von der Grillecke zu ihren Sitzplätzen gelaufen kam. Er war halb ergraut und hatte einige Falten im Gesicht. Aber trotzdem sah er unverkennlich aus wie seine beiden Kinder.
Prompt hatte Victor Davids Hand losgelassen.

"Hey, Dad.", gaben die Geschwister mit angestrengt lächelnden Mienen von sich. Bevor David in Panik verfallen konnte, sah er in seinem Augenwinkel wie Victors Mutter ihn zu sich winkte. Für einen Moment sah er zu seinem Freund, unsicher, wo es für ihn gerade sicherer war. Victor nickte in Richtung seiner Mutter und schenkte ihm ein tapferes Lächeln.

Okay, dachte David.

Er stand gerade rechtzeitig auf, sodass das Verlassen des Tischs nicht wie eine Flucht aussah, aber ihm trotzdem genug Zeit gab um zu verschwinden, bevor der Vater seine mittelmäßig begeisterten Kinder in Beschlag nehmen konnte.
Auf einmal stand David vor Loretta.
Er hatte viele unschöne Dinge über ihr Verhalten gegenüber Victor gehört, wenn er auch meist Wert darauf gelegt hatte, auch schöne Teile seiner Jugend zu betonen. In all den Spannungen zwischen ihm und seine  Vater war seine Mutter eine vielschichtige Spielfigur. Sie stimmte ihrem Mann sowohl zu, als auch nicht. Sie nahm Victor in Schutz und lud ihn zu Weihnachten ein, aber warf ihn wieder vor die Türe, wenn er ein Wort über seine "Neigung" verlor. Sie liebte ihren Sohn, aber auch ihren Mann. Und sie war mit letzteren Denkweise ebenso verheiratet, wie sie Mutter für Victors Herz war.

"Du musst entschuldigen. Ich habe deinen Namen vergessen. Komm." Sie führte David in das Haus. Ein wenig ehrfürchtig sah er sich um. Es hingen Gemälde an den Wänden, größtenteils in Blautönen gehalten. An die Terrasse angrenzend fand er sich im Wohnzimmer wieder. Ein dunkelblaues Ledersofa, ein hellgrauer Teppich, dunkler Holzboden, weiße Holzmöbel, blaue Gardinen, einige Pflanzen. David hatte nicht erwartet, dass es so... stimmig sein würde. Er dachte an Victors Zimmer und wie sehr das ein Gegenpol zu diesem strukturierten, farblich abgestimmten Raum war. Er dachte an die Bruchbude, in die die Geschwister geflüchtet waren und fragte sich, was passieren musste, damit man so einen Ort wie ihr Elternhaus verließ.

"Äh, David. Ich heiße David."
Victors Mutter war weitergegangen. Sie suchte etwas in einem hohen Schrank. Dann zog sie ein paar dünne Decken heraus.
"David, richtig." Sie schien sich nicht so sehr darum zu kümmern, sondern achtete eher auf die Auswahl der Decken.
"Wofür sind die?", wagte David zu fragen. Sie sah ihn einen Moment lang an, dann legte sie die Decken auf den Tisch neben ihr.
"Für die Kinder.", antwortete sie kurz angebunden. Ihr Blick lag auf David, als erwartete sie, dass er etwas sagte.
"Ähm, also... danke, dass ich äh... bleiben durfte. Ich meine ich bin hier einfach unangemeldet aufgetaucht. Es ist sehr freundlich, dass sie mich nicht weggeschickt haben."

Sie lachte ein wenig, und ihr Gesicht verlor etwas von der Spannung, das zuvor darin gelegen hatte.
"Es ist weniger freundlich als höflich, David. Und trotzdem bin ich froh, dass er dich mitgebracht hat."
David war überrascht. "Wirklich?"
Sie spähte kurz an ihm vorbei durch die Glasfront, aber kehrte dann zum Gespräch zurück. "Natürlich. Was wäre das für ein Gefühl, wenn mein Sohn mir seinen Freund verheimlichen müsste. Es ist ein Vertrauensbeweis seinerseits."
So hatte David noch nicht darüber gedacht.
"Übrigens, auch dir gegenüber."
Er sah auf. Sie lächelte.
"Er hat dir doch bestimmt erzählt, wie er und sein Vater sich streiten können... es war mutig, dich mitzunehmen."
"Er hat auch erzählt, welche Position Sie in diesen Streits einnehmen.", sagte David todesmutig. Er wollte deutlich zeigen, dass er hier war, weil er Victor liebte. Nicht, weil er von seinen Eltern gemocht werden wollte.

Loretta sah ihn für einen Moment still an. Sie versuchte, ihn einzuschätzen. David hatte das Gefühl, dass dieses Gespräch ihn testen sollte. Und er wusste noch nicht so recht, wie er bisher abschnitt. Aber gleich würde er durchfallen. So viel stand fest.

"Ich stehe auf Vics Seite. Wenn Sie ihn heute wegschicken, gehe ich mit ihm und werde schlecht über Sie und Ihren Mann reden, weil Victor nicht hören muss, wie freundlich Sie zu mir waren, wenn Sie  sich ihm gegenüber anders verhalten." Vielleicht war er zu weit gegangen. Er kannte diese Frau erst ein paar wenige Stunden. Es war ihr Geburtstag. Er war der Freund ihres Sohnes.

"Es tut mir leid.", sagte er leise.
"Nein, sag das nicht." Sie sprach so unerwartet, dass er zusammenzuckte. "Junge Liebe."
Vielleicht sagte sie das mehr zu sich selbst als zu David. Es war unbehaglich geworden. "Ich muss mir keine Lehren von einem Kind anhören, das in meine Feier hereinspaziert ist.", legte sie nach. "Aber ich muss sie mir anhören, wenn sie wahr sind."

David bekam den Eindruck, dass Victors Mutter sich sehr gut mit seiner eigenen verstehen würde. Sie beide trugen einen Konflikt in sich aus, der sich auf ihre Söhne bezog. Er wusste nicht, ob er irgendeine Hilfe gewesen war, aber er war ehrlich gewesen und hatte Victor auf eine bestimmte Weise beschützt. Und das machte ihn stolz.

"Übrigens. Du kannst mich Loretta nennen."

Und David wusste, dass er den Test bestanden hatte.

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Hello friends :)

VIELEN VIELEN VIELEN DANK FÜR 2.8K READS, IHR SEID SER ABSOLUTE HAMMER!!!

Und auch Danke für die Geduld. Ich komme nicht so wirklich hinterher und schreibe lange nicht so viel wie ich eigentlich will... sowohl hier, als auch bei anderen Projekten. Also danke!!

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AOF

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