12. Pfannkuchen
Warm.
Es war so warm.
Warum war es so warm?
Komisches Wort dieses Warm.
Ich drehte mich in meinem Bett auf die andere Seite und öffnete langsam die Augen.
Das Bett war leer und mein Fenster bereits geöffnet, wodurch die ersten Sonnenstrahlen hineinschienen.
Da fiel es mir wieder ein, ich hatte die Nacht nicht allein verbracht. Aber wo war Alex?
Gähnend stand ich nun auf und streckte mich in der Sonne.
Erst jetzt bemerkte ich Alex' Tasche, was bedeutete, dass er immer noch da war.
Es fühlte sich für mich nicht komisch an, mit ihm in einem Bett zu schlafen, da er mein bester Freund war und wir uns schon seit der Highschool kannten.
Vielen kam dies vielleicht komisch vor mir aber nicht.
Ich vertraute ihm und das war alles, das für mich zählte, auch wenn hin und wieder über uns getuschelt wurde.
Den ein oder anderen bösen Blick kassierte ich zudem noch von allen Mädchen, die an Alex interessiert waren. Bei seinem Aussehen, seinem sportlichen Körper und dem bekannten Namen seines Vaters kein Wunder.
Durch den kleinen Spalt meiner offenen Tür lugte ich vorsichtig auf den Flur. Ich konnte erkennen, dass sich scheinbar jemand in der Küche aufhielt. Das brutzelnde Geräusch einer Pfanne - und nun auch der Duft von Pfannkuchen - weckten meine Aufmerksamkeit.
Schnell tippelte ich ins Bad und unterzog mich einer erneuten Dusche, die mir an diesem warmen Morgen den Start erleichterte.
Als ich mir ein Handtuch um den Körper schlang, fiel mein Blick auf die kleine Uhr, die über den Handtüchern hing.
Es war schon vierzehn Uhr.
Schnell lief ich wieder in mein Zimmer und zog ein blaues Sommerkleid mit einem schmalen Gürtel aus dem Kleiderschrank, das ich mir rasch überwarf.
Ich hatte bereits viel zu lang geschlafen und wollte keine weitere Stunde von meinem einzigen freien Tag der Woche vergeuden.
Deswegen lief ich eilig in die Küche, wo mich ein strahlend grinsender Alex mit einem Teller Pfannkuchen begrüßte.
"Guten Morgen, Sonnenschein!", grinste er fröhlich und stellte den Teller auf die Theke.
Der herrliche Duft von karamellisiertem Zucker erfüllte den Raum. Mir lief das Wasser im Mund zusammen.
"Oh mein Gott, Alex!", stöhnte ich und verdrehte dabei schon halb die Augen.
Er lachte und stellte mir ein Glas Orangensaft hin, während ich mich auf den Barhocker setzte.
"Ja, diesen Satz höre ich öfter aus dem Mund einer Frau. Aber dann eher aus dem Schlafzimmer.", grinste er mir zwinkernd zu.
Ich hätte mich beinahe an meinem Orangensaft verschluckt und hustete nun etwas, um nicht doch noch zu ersticken während ich mit schockiert Alex ansah.
Er beugte sich über die Theke und sah mich schelmisch an: "Schlucken nicht vergessen."
Da war es dann ganz vorbei.
Ich verschluckte mich so sehr, dass Alex laut auflachte und schnell um den Tresen kam, um mir auf den Rücken zu klopfen.
Selbst noch ein paar Minuten später sah ich ihn grummelig an, während er sich genüsslich den Ahornsirup über die Pfannkuchen goss. Unterdes hatte ich bereits zu essen begonnen.
Von Clara war noch immer nichts zu hören und ich würde den Teufel tun sie zu wecken.
Wenn es einen Menschen gab, der außer mir noch weniger gern geweckt wurde, dann war es meine Mitbewohnerin.
Nach dem Frühstück setzte sich Alex auf die Couch, während ich die Wäsche zusammenlegte.
Er sah mir interessiert dabei zu und fragte mich dann: "Was machst du heute eigentlich noch? Irgendetwas vor?"
Ich blickte auf.
Hatte ich etwas vor? Eigentlich nicht, denn es war ja mein freier Tag.
„Hmm, eigentlich noch nicht.", meinte ich, „Ich habe heute frei und wollte nach den letzten beiden Abenden eigentlich mal nur zu Hause bleiben, wieso?"
Alex streckte sich einmal und schien kurz zu überlegen, bevor er sich vorlehnte und mir antwortete: "Ach, ich weiß auch nicht. Ich könnte abends eine Pizza bestellen und wir machen einen Filme-Marathon. Morgen haben wir beide schließlich Wirtschaftsrecht und darauf muss ich mich mental vorbereiten."
Ich lachte und ich musste an unseren Professor denken, den Alex überhaupt nicht leiden konnte.
Unser Professor mochte Alex allerdings noch viel weniger.
"Also, wie gesagt, ich habe nichts vor. Wir können das gerne machen, aber wie sieht es mit Clara aus?"
"Clara hat heute keine Lust auf einen erneuten Harry Potter-Marathon.", ertönte es auf einmal mürrisch hinter mir. Ich drehte mich um.
Clara stand gegen den Rahmen gelehnt in der Tür.
Ihre Haare waren zerzaust und sie trug immer noch ihren Schlafanzug mit einem Bademantel darüber.
Lautstark gähnend setzte sie sich dann doch in Richtung Kaffeemaschine in Bewegung.
"Ihr könnt heute gerne ohne mich etwas zusammen machen, mir brummt total der Schädel. Ich hab keine Ahnung, warum.", meckerte sie weiter.
Alex sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und konnte sich nur schwer das Lachen verkneifen, also räusperte er sich.
"Also... du denkst demnach nicht, dass es an den ganzen Tequila-Shots liegen könnte? Ich meine, ist nur so eine Idee, ich könnte mich natürlich auch irren."
Sofort warf ihm Clara einen Blick zu, der sagte, Alex solle jetzt besser den Mund halten. Dieser aber prustete nun endgültig los.
Bevor Clara auch nur den Mund öffnen konnte um zurückzuschießen, er hob schnell die Hände zu einer abwehrenden Haltung.
"Ok, Ok! Ich hab nichts gesagt. Weißt du was? Ich nehme Novalee gleich einfach mit zu mir und du hast die Bude für dich allein. Klingt das nach einem Plan?"
Sie schien kurz drüber nachzudenken, während sie an ihrem Kaffee nippte und nickte dann. mit einer abtuenden Handbewegung in seine Richtung.
Ich stand nur da, die fertig gelegte Wäsche in einem Korb neben mir.
"Also?", fragte mich Alex. "Was hältst du davon?"
Gespannt sah er mich an.Ich zuckte mit den Schultern und nickte.
"Von mir aus gerne. Aber ich will morgen pünktlich am Campus sein und nicht schon wieder zu spät kommen."
Damit war es wohl beschlossen, wir würden den Abend bei Alex zu Hause verbringen.
Gegen 17 Uhr dann hatte ich meine wenigen Hausarbeiten erledigt und Alex wartete bereits mit seiner Tasche in der Hand im Flur auf mich. mit seiner Tasche in der Hand.
"Können wir los?"
Ich nickte und ging nur nochmal zu Clara ins Zimmer, um mich zu verabschieden.
Ihr Zimmer war komplett anders gestaltet als meins.
Sie hielt es eher in dunklen Farben und hatte, im Gegensatz zu mir, und hatte keine Lichterketten.
Stattdessen standen hier hatte sie ein paar Pflanzen und ein riesiger reisen großen Schminktisch, der vollbepackt war.
"Clara? Alex und ich fahren jetzt dann. Wir sehen uns dann morgen im Kurs oder bist du heute Abend noch wach, wenn ich wiederkomme?"
Sie blickte von ihrem Bett auf, während sie auf ihrem Bett lag und wo sie sich eine Serie auf ihrem Laptop anschaute.
"Mhhh ich denke nicht das wir uns heute noch sehen. Mir geht es nicht so gut und da würde ich lieber heute in Ruhe gelassen werden. Sicher schlafe ich schon, wenn du nach Hause kommst."
Ich nickte nur und verabschiedete mich.
Die Luft draußen war angenehm warm und man roch die bunten Blumen, die bei uns vor der Tür erblühten.
Als ich bei Alex ins Auto einstieg, hatte ich wieder das komische Gefühl, beobachtet zu werden.
An bestimmten Stellen meines Körpers konnte ich förmlich spüren, wie es kribbelte und ich rieb mir nervös über den Arm, als das Gefühl nicht mehr aufhörte.
Alex stieg ins Auto und startete den Motor, dann sah er mich an. als er mich ansah.
"Alles okay bei dir? Oder willst du doch lieber was anderes machen?"
Ich blickte ihn an und schüttelte mit dem Kopf.
"Nein, nein, alles okay ich hab nur gerade so ein komisches Gefühl gehabt, beobachtet zu werden. Lass uns einfach fahren.", sagte ich und blickte mich nochmal um.
Auch Alex blickte sich um, aber konnte, wie ich, nichts und niemanden entdecken.
Nicht einmal in dem Wald, der sich neben unserem Haus erstreckte.
1302 Wörter
27.06.2021
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Im nächsten Kapitel passiert dann etwas mehr 😊
LG AUDINIA 🧡
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