Kapitel 4
Da war ich also. Im Camp der Loser und Freaks. Super. Das wird sicher sin toller Sommer. Wir fuhren weiter auf der Straße und hielten dann schließlich auf einem runden großen Schotterplatz. Hier standen auch noch einige andere Autos und auch ein paar Busse. Der eine Bus war schon leer, der andere leerte sich in diesem Moment. Ich sah noch ein paar Teenager in geschätzt meinem Alter aussteigen. Ich sah sie skeptisch an. Irgendwie war mir das alles hier recht suspekt und eines wurde mir von Minute zu Minute deutlicher. Ich wollte nicht hier sein!
Auf dem Platz sah ich einige Eltern, die sich gerade von ihren Kindern verabschiedeten und auch schon wieder wegfahrende Autos. Die zurückgebliebenen Teenager sahen im Gegensatz zu mir erfreut aus hier zu sein und gingen lachend ins Innere des Camps. Auf der einen Seite vom Platz war die Straße, von der wir gekommen sind und auf der anderen war der Eingang. Dort stand nun auch der komplette Campname „Camp Magical". Der Eingang bestand aus dem Schild aus Holz mit zwei Pfosten links und rechts. Daneben befanden sich auf beiden Seiten hohe Hecken, so dass man nicht ins Innere gucken konnte, ohne durch den Eingang zu gehen.
Während ich mich erschrocken durch das Fenster des Wagens umgesehen hatte, war mein Vater schon dabei, mein Gepäck aus dem Kofferraum zu holen. Meine Mutter stand ebenfalls draußen. Anscheinend konnten sie es gar nicht erwarten, mich loszuwerden. Dann klopfte meine Mutter ans Fenster und zwang mich damit auszusteigen, was ich widerwillig tat. Als ich dann stand, zückte ich mein Handy und vertiefte mich erneut in die Unterhaltung mit Nick. Doch dann wurde ich plötzlich angesprochen.
„Lumi, Lumi jetzt pack das Handy weg", sagte meine Mutter streng.
„Guten Tag und herzlich willkommen im Camp. Ich bin Miss Kandra, die Leiterin von Camp Magical."
„Guten Tag Miss Kandra, das ist mein Mann Roger und ich bin Glace und das ist unsere Tochter Lumi."
„Ah die Andersons. Willkommen. Schön das du hier bist Lumi."
Schön? Nein! Das war nicht schön, es war schrecklich!
„Mhh toll", sagte ich trotzig.
„Es wird dir sicher gut gefallen hier Lumi", sagte meine Mutter.
Wie die Frau sich irrte!
„Da bin ich mir ganz sicher Lumi", sagte Miss Kandra.
Ich war weiter vertieft in mein Handy.
„Pack das Ding jetzt weg!" Ermahnte mich meine Mutter.
Ich ignorierte sie.
„Handys Lumi sind hier nur am Wochenende erlaubt. Deins kannst du mir gleich geben. Du bekommst es dann am Samstag zurück."
Spinnt die oder was? Jetzt soll ich noch mein Handy abgeben? Meine einzige Möglichkeit, Kontakt zur Außenwelt und zu vernünftigen, normalen Menschen zu haben?
„Das finde ich gut. Lumi ist geradezu abhängig von dem Ding", sagte meine Mutter.
„Das ist überhaupt nicht wahr. Nur weil ich im Gegensatz zu dir Freunde habe, musst du mir das nicht mies machen."
„Lumi gib der Dame bitte nun dein Handy."
Widerwillig tat ich es.
„Lumi es wird dir sicher gut gefallen hier und bestimmt findest du ganz schnell neue Freunde und dann wirst du dein Handy auch nicht vermissen", sagte Miss Kandra.
„Genau das ist es ja! Ich will gar keine neuen Freunde finden. Ich habe genug! Zuhause! Ich will nicht hier sein ok? Ich werde hier nichts mitmachen und mit keinem reden." Ich war vielleicht genervt.
„Ich kann dich natürlich nicht dazu zwingen mitzumachen, Freunde zu finden oder überhaupt mit jemandem zu reden Lumi. Das liegt ganz allein bei dir. Aber ich befürchte, es wird ein ziemlich einsamer Sommer wenn du das durchziehst."
„Das ist mir egal. Genau genommen, ist es sogar genau das, was ich will, die sollen mich alle in Ruhe lassen."
„Schatz, bitte benimm dich", sagte meine Mutter.
„Na los, fahrt schon, dann seit ihr mich los."
„Wir wollen dich nicht los werden, wir wollen dir helfen", sagte mein Vater ruhig.
„Zum hundertsten Mal. Ich brauche keine Hilfe! Alles was ich will ist, Zuhause bei meinen Freunden zu sein."
„Tut mir leid, aber du bleibst hier. Dein Vater und ich holen dich in sechs Wochen wieder ab."
„Tschüss", sagte ich genervt und sah keinen von beiden dabei an.
Sie stiegen ins Auto und ich bemerkte ihre Blicke, ignorierte dies aber. Dann fuhren sie. Ich stand noch immer an der gleichen Stelle.
„Komm Lumi, nimm deine Sachen und folge mir. Ich zeige dir, wo du während der nächsten Zeit wohnen wirst."
Toll, jetzt kann ich alle Sachen auch noch alleine schleppen. Der Tag könnte kaum besser werden.
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